Fallout (PC Rollenspiel) Testbericht

Fallout-pc-rollenspiel
ab 14,46
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Erfahrungsbericht von Treesitter

Krieg ist immer gleich

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es gibt Spiele, die sind einfach nicht tot zu kriegen. Dazu gehört auch die Fallout-Trilogie, dessen ersten Teil ich schon ewig auf der Festplatte habe und immer wieder mal hervorkrame. Es handelt sich dabei um ein Science-Fiction-RPG, von denen es meiner Meinung nach sowieso viel zu wenig gibt, die rollenspieltypischen Drachen und schwertschwingenden Helden werdet ihr hier also nicht antreffen.


Story:
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Vor Jahrzehnten sorgten atomare Sprengköpfe für ein flammendes Inferno, welches fast die ganze Erde innerhalb von wenigen Stunden in eine nuklear verseuchte Wüste verwandelte. Aus der Asche des Dritten Weltkriegs entstand eine neue Zivilisation: Grüne Mutanten mit der Stärke eines Bären und dem Gehirn einer Amöbe, verstrahlte Untote, deren Knochen in der Nacht hübsch leuchten, schleimige Viecher mit Tentakeln und viel zuvielen Zähnen und andere seltsame Geschöpfe nisteten sich in den zerstörten Städten der Menschen ein, welche schon nach kurzer Zeit wieder damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu bekämpfen. Einige wenige von ihnen konnten sich nämlich in riesige "Vaults" retten, unterirdische Bunker mit eigener Lebenserhaltung, vor der Strahlung durch riesige Gesteinsmassen geschützt.

Du selbst bist in einer solchen Vault aufgewachsen und alles ist friedlich, bis der Steuerchip des Computers den Geist aufgibt, der für die lebenswichtige Versorgung mit Trinkwasser zuständig ist - Ausnahmefehler und blauer Bildschirm, ihr kennt das ja. *g*

Der Aufseher sieht keine andere Möglichkeit, als jemanden in die feindliche Aussenwelt zu schicken, um nach einem funktionierenden Chip zu suchen. Dir bleiben genau 150 Tage Zeit dafür, dann gehen die Wasservorräte zu neige und die Vaultbewohner sitzen auf dem Trockenen. So wagt ihr euch mit einer kleinen Pistole bewaffnet hinaus in die lebensfeindliche Umgebung und sucht Ansiedlungen von Menschen und anderen Wesen auf, die euch eventuell helfen könnten - oder ein leckeres Gulasch aus euch machen wollen...


Zu Beginn sucht ihr euch einen von drei fertigen Charakteren aus oder bastelt euch selbst einen. Wie auch bei Baldur´s Gate kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen, denn die Art und Weise, wie ihr eure Punkte auf die Attribute verteilt, bestimmt nachher auch euer Vorgehen im Spiel. So kann ein physisch starker Kerl zwar feste zuhauen, besonders clever ist er dafür nicht. Das Interessante bei Fallout ist, dass es immer mehrere Wege gibt, eine Aufgabe zu bewältigen, rohe Gewalt ist nicht die einzige (meist aber die einfachste *g*).

Ebenfalls wichtig ist die richtige Mischung von Skills wie stehlen, Schlösser knacken, erste Hilfe, handeln, reparieren oder der Umgang mit verschiedenen Waffen und Computern. Je nach Intelligenz erhaltet ihr beim Levelaufstieg unterschiedlich viele Punkte, die ihr dann beliebig verteilen könnt. So könnt ihr aus eurem Charakter einen Kämpfer machen, der seinen Willen mit Waffengewalt durchzusetzten versucht oder einen Redner, der einem Streit lieber aus dem Weg geht und sich die Sachen, die er braucht, von irgendwem klaut.


Grafik:
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Das Spielgeschehen verfolgt ihr von schräg oben, also ähnlich wie bei Diablo oder Baldur´s Gate. Eure Umwelt ist sehr detailliert gezeichnet, die Farben beschränken sich allerdings auf durchweg düstere Brauntöne, grüne Wälder und funkelnde Bäche sucht man vergebens - warum wohl ? *g* Die Häuserschluchten der ehemaligen Grossstädte machen einen ebenso heruntergekommenen Eindruck wie die Menschen, die darin leben, alles ist karg und abweisend. So ähnlich würde ich mir die Überreste der Erde nach einem "Fallout" wohl vorstellen...


Sound:
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Eine richtige Musikuntermalung gibt es eigentlich nicht, dafür allerlei schleimiges Grunzen und wölfisches Heulen in der Wildnis. Manchmal wabern einige Musikfetzen durch die Lautsprecher, welche das ungute Gefühl noch steigern, das man beim Durchsuchen der verlassenen Häuser hat. Viel Wert gelegt wurde auch auf die unterschiedlichen Schussgeräusche der zahllosen Waffen und eine gute Übersetzung der Sprachausgabe bei Gesprächen mit wichtigen Personen.


Steuerung:
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Eueren Charakter gebt ihr per Mausklick Anweisungen, wo er hingehen oder was er untersuchen soll - oder dass er die Granate mit dem herausgezogenem Stift besser gaaanz vorsichtig wieder dort auf den Boden legt, wo er sie gefunden hat. Ein Rechtsklick schaltet dabei durch die verschieden Cursor für die Bewegungen oder den Kampf, ein Linksklick hingegen löst die angezeigte Aktion aus, sehr simpel also. Per Tastatur habt ihr noch Zugriff auf einige Shortcuts zum Speichern des Spieles oder ähnlichem, unbedingt nötig zum Spielen ist sie aber nicht.


Fazit:
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Der Beginn der Fallout-Trilogie gehört zwar zu meinen Lieblings-RPGs für den PC, ganz so gut wie der zweite Teil ist er aber nicht. Die Story ist zu Anfang etwas dröge, frischt aber im Laufe des Spiels immer mehr auf. Das ist vor allem den recht guten Dialogen und den skurillen Ereignissen zu verdanken, auf die man früher oder später trifft und die von einem rabenschwarzen Humor der Entwickler zeugen.

Kämpfe und Gespräche halten sich in etwa die Waage, langweilig wird es erst, wenn man nicht mehr so recht weiss, wo man denn noch nach diesem blöden Chip suchen soll und die Zeit langsam knapp wird. Dieses Zeitlimit ist auch das einzige, was den richtigen Rollenspieler masslos ärgern wird, denn es verhindert zunächst endlose Streifzüge durch die Wildnis. Habt ihr den Steuerchip jedoch erstmal gefunden (und das ist gar nicht so schwer), dann steht es euch völlig frei, welche Quests ihr vor dem Showdown noch löst und wie lange ihr an eurem Charakter feilt - denn der Chip ist nicht das eigentliche Problem, wie sich nachher herausstellt...

In jedem Fall ganz witzig ist der Humor der Programmierer: Klickt man etwa ein Brahmin (das sind dunkelbraune Kühe mit zwei Köpfen) an, so machen sie einfach "Muuh", beim zweiten Mal erscheint ein Schriftzug: "Muuh, habe ich gesagt !!" Auch die Gegner haben einige Sprüche parat und beharken euch nicht nur mit Blei, sondern auch mit Zitaten aus bekannten Actionfilmen. Sehr makaber sind ausserdem die verschiedenen Todesarten, denn je nach Art der Waffe stirbt euer Opfer anders. In der deutschen Version wurde hier allerdings kräftig zur Schere gegriffen, so muss man hier erst einen 36 MB grossen Patch installieren (der dann auch für Fallout 2 funktioniert), um im Optionsmenü den Grad der Gewalt bis zum Maximum hochstellen zu können - schönen Dank an die BPjS...

Fallout macht jedenfalls auch fünf Jahre nach Erscheinen noch Spass, ist wegen der veralteten Optik schon auf einem 133er Pentium spielbar und aufgrund des Alters sehr günstig auf irgendwelchen Grabbeltischen zu haben oder liegt sogar als Vollversion bei manchen PC-Zeitschriften bei.

18 Bewertungen, 2 Kommentare

  • SpookyNooky

    29.07.2002, 18:29 Uhr von SpookyNooky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Cool, richtig lang und ausführlich!

  • Lorsi

    06.03.2002, 02:36 Uhr von Lorsi
    Bewertung: sehr hilfreich

    ganz meine meinung. CU Lorsi