Feuer und Stein (Taschenbuch) / Diana Gabaldon Testbericht

Vorgeplänkel


Schon vor einigen Jahren empfahl mir jemand die Highlandsaga von Diana Gabaldon, irgendwie kam ich darüber hinweg und so vergingen einige Jahre, bis ich gerne wieder einmal einen historischen Roman lesen wollte und mich erinnerte.
Bei Amazon wurde also der erste Teil bestellt und schon bald darauf tauchte ich in die Welt von Claire Randall ein.

Algemeine Infos

Taschenbuch: 800 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (1. Mai 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783442361052
ISBN-13: 978-3442361052
ASIN: 3442361052
Preis: 10,00

Über die Autorin


Diana Gabaldon veröffentlichte ihren ersten Roman 1991. Damals ahnte sie noch nicht, dass sie mit "Feuer und Stein" den Auftakt für eine Serie geschrieben hatte, die weltweit Millionen Leser finden sollte: die "Highland-Saga". Geboren wurde Gabaldon 1952 in Flagstaff, Arizona. In ihrem "ersten Leben" war sie Honorarprofessorin für Tiefseebiologie und Zoologie und Herausgeberin eines Wissenschaftsmagazins. Dass noch andere Fähigkeiten in ihr schlummerten, zeigte sich erstmals Ende der 1970er-Jahre, als sie freiberuflich Comics für Walt Disney schrieb. Doch das eigentliche Abenteuer sollte erst Jahre später in den Schottischen Highlands beginnen - und mit ihm ein Leben als Bestsellerautorin. Diana Gabaldon wohnt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Scottsdale, Arizona.

Inhalt

Wir befinden uns in Inverness, Schottland im Jahre 1945.
Claire und Frank Randall verbringen hier ihren Urlaub. Dies soll etwas Besonderes für sie werden. Der Krieg hatte sie getrennt. Claire war Krankenschwester für die Soldaten gewesen und Frank hatte als Soldat im Krieg gedient.
Frank ist eigentlich Historiker und wie besessen von der Geschichte, so treibt es sie zu einem Steinkreis, wo sie Zeuge eines heidnischen Tanzrituals werden. Claire, die gerade damit begonnen hat Pflanzen zu sammeln und zu katalogisieren entdeckt eine interessant aussehende Pflanze, weshalb sie noch einmal alleine wiederkommt. Die Steine jedoch sind keine gewöhnlichen Steine und katapultieren sie direkt in das Jahr 1743.
Dort trifft sie auf das raue 18 Jahrhundert und Franks Vorfahren Jack Randall, den dieser als Helden verehrte, der aber nicht wirklich so ehrenhaft zu sein scheint.
Bevor Jack Claire vergewaltigen kann, wir diese jedoch von einigen Hochlandschotten gerettet und verschleppt. Diesen steht sie erst genauso misstrauisch gegenüber - zu recht.
Da sie sich jedoch als Heilerin für sie als nützlich erweist, wiegt sie sich in Sicherheit. Zumindest solange bis Jack Randall wieder auftritt und nach ihr verlangt. Claire ist Engländerin unbekannter Herkunft, hat ihren französischen Mädchennamen genannt und erscheint so als ziemlich suspekte Person. Der Verdacht sie könne eine Spionin sein würde rechtfertigen, dass sie Jack verhört, doch dass wollen die Schotten nicht zulassen. So kommt es zu der Zwangsheirat mit dem jungen, großgewachsenen rothaarigen Hochlandschotten Jamie Fraser.
Aus Zuneigung wird Liebe und das Abenteuer kann beginnen.

Leseprobe

Der Ort sah, zumindest auf den ersten Blick, nicht so aus, als würden dort viele Menschen verschwinden. Mrs. Bairds Frühstückspension war ein Haus wie tausend andere im schottischen Hochland anno 1945; sauber und ruhig, mit verblaßten Blümchentapeten, gewienerten Böden und einem Durchlauferhitzer im Bad, in den man Münzen einwerfen mußte. Mrs. Baird war mollig und gelassen und hatte nichts dagegen, daß Frank all seine Bücher und Papiere, die ihn auf jeder Reise begleiteten, in ihrem kleinen, mit Rosenmuster verzierten Wohnzimmer deponierte.

Ich begegnete Mrs. Baird in der Diele, als ich auf dem Weg nach draußen war. Sie hielt mich auf, legte ihre etwas feiste Hand auf meinen Arm und zupfte an meinen Haaren herum.
"Ach du liebe Güte, Mrs. Randall, so können Sie doch nicht aus dem Haus gehen! Darf ich's mal ein bißchen festdrücken? So. Jetzt ist es schon viel besser. Meine Cousine hat mir von einer neuen Dauerwelle erzählt. Die wird wunderschön und hält traumhaft gut; vielleicht sollten Sie's das nächste Mal auch damit versuchen."

Ich brachte es nicht übers Herz, Mrs. Baird zu sagen, daß die Widerspenstigkeit meiner hellbraunen Locken allein auf eine Laune der Natur und nicht auf Versäumnisse von seiten des Friseurgewerbes zurückzuführen war. Ihre steifgelockten Wellen zeichneten sich jedenfalls nicht durch derlei Eigensinn aus.

Meine Meinung

Die ersten Seiten sind etwas schwierig zu lesen, wir befinden uns in etwas spießigen Verhältnisse, die eben so aufregend sind. Doch sobald Claire durch den Steinkreis tritt, ist man sofort drin und fasziniert von der Geschichte.
Die Autorin nimmt wirklich kein Blatt vor dem Mund, sie beschreibt alles, wie es ist und lässt sich nicht zensieren.
Dies fällt umso mehr auf, weil zwischen Claire und Jamie eine unglaublich starke Bindung entsteht, das lässt das Frauenherz natürlich höher schlagen. Diese zarte Liebe steht im Kontrast zu der harten Welt da draußen und hebt sich dadurch sehr schön ab. Aber auch Liebe kann hart sein und wild und auch da nimmt Mrs. Gabaldon kein Blatt vor den Mund.
Mich hat das Buch gefesselt und mitgerissen. Die Personen erscheinen sehr realistisch, und Claire ist einfach nur klasse. Eine Frau es etwas emanzipierteren Verhältnissen, die auf eine Welt trifft, in der die Frau nicht wirklich etwas zu sagen hat. Doch unsere Claire ist ein kleiner Dickkopf, der sich nicht gerne etwas sagen lässt und so immer wieder in Schwierigkeiten gerät.
Aus der Krankenschwester wird eine Heilerin, die selbst aus den primitiven Möglichkeiten der Zeit das Beste herausschlägt und es schafft sich weiterzuentwickeln.
All dies vor dem historisch realen Hintergrund der Jakobitenaufstände und dem Gefühl, dass nicht nur Claire in der Vergangenheit zurückgereist ist.


Fazit

Ein fesselnder historischer Roman, der einen mitreist. Dazu eine wirklich anrührende Liebesgeschichte.
Man kommt ins Bangen, Mitfiebern und Träumen
Von mir gibt es dafür eine Kaufempfehlung und volle Punktzahl.


Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren