Erfahrungsbericht von Hummel2000
Woran mag s nur liegen ?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Heute Mittag hatten wir mal wieder in meinem Lieblings - Bistro eine heiße Diskussion.
Diesmal ging es - wen wundert\'s - um die aktuellen Arbeitslosenzahlen.
Also, ich glaube nicht daran, daß wir vier Millionen Arbeitslose haben. Meiner Meinung nach haben wir mindestens sechs Millionen hier in Deutschland.
Denn all die Menschen, die in ABM - Maßnahmen stecken, oder mal gerade wieder irgendwelche Qualifizierungslehrgänge besuchen müssen, oder all die Menschen, die in einen Beruf umschulen, in dem sie dann auch keinen Job bekommen - all diese Leute sind im Prinzip arbeitslos.
Sie werden vom Amt verwaltet, werden vom Amt zum größten Teil bezahlt - nur in der Statistik tauchen sie halt nicht mehr auf.
Wenn man sich so umhört und vor allem auch mal mit Betroffenen redet, stellt man fest, daß dieses Problem unglaublich vielschichtig ist und nicht mit einem Patentrezept zu lösen ist.
So höre ich zum Beispiel immer wieder, daß es gerade in Hessen einen akuten Lehrstellenmangel gibt. Auf der anderen Seite beklagen sich die Firmen, daß sie ihre Lehrstellen nicht besetzen können.
Mein ehemaliger Chef erzählte mir im Sommer, daß er keine brauchbaren Lehrlinge bekäme. Hauptgrund war in seinen Augen die mehr als mangelhafte Schulbildung.
Er bildet nun mal Einzelhandelskaufleute aus und er kann es nicht nachvollziehen, wenn das Arbeitsamt ihm Bewerber schicke, die dummerweise schon beim Bewerbungsgespräch einen Dolmetscher brauchen, da sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind.
Ich höre immer wieder von allen Seiten, daß die Schulabgänger einfach zu dumm sind, daß sie die Prüfungen nicht schaffen.
Deutsch in Wort und Schrift, Mathe oder wenigstens die Grundrechenarten - das muß doch drin sein. Ohne Abschluß hat man da heute schlechte Karten.
Einen großen Teil der Arbeitslosen stellen die sogenannten älteren Arbeitnehmer, sprich, die Arbeitslosen über 50 Jahre.
Meine Freundin z.Bsp. ist jetzt 55 und seit einem Jahr ohne Job.
Und glaubt mir, sie ist mit den Nerven am Ende. Ich hätte nie gedacht, daß jemand mit ihren Qualifikationen keinen Job bekommt, weil sich in einem Empfangsbüro z.Bsp. eine junge Blondita besser macht - rein optisch natürlich. Frei nach dem Motto : Blöd kann sie ruhig sein - das sieht man ja nicht.
Dabei sind ätere Arbeitnehmer meistens viel flexibler, denn zu Hause warten nun mal keine schulpflichtigen Kinder. Und gerade die älteren Fachkräfte bringen ja noch ein ganz großes Fachwissen mit,praktische Erfahrungen, die junge Kollegen erst mal machen müssen.
Also, ich denke, daß dieser Jugendwahn, der sich nun mal quer durch unsere Gesellschaft zieht, daß der vor der Arbeitswelt überhaupt nicht halt macht, und ich denke, daß dies für alle Branchen gilt.
Ach ja, eh ich es vergesse : ein großes Problem bei der Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist in meinen Augen die Arbeitsweise der Arbeitsämter. In dieser Behörde kann irgend etwas nicht stimmen.
Es gibt immer mehr Firmen, die offene Stellen gar nicht melden, weil sie sagen, daß vom Arbeitsamt nur \"Schrott\" vermittelt wird.
Ich war selbst einmal sechs Wochen arbeitslos und in dieser Zeit bekam ich drei Stellenangebote, auf die ich mich bewerben mußte. Es war gelinde gesagt eine Frechheit. Ich habe Handelsfachwirt gelernt und sollte mich um eine Stelle als Versicherungsfachfrau mit Schwerpunkt Verkehrswesen bewerben!
Das einzig Positive daran war die Tatsache, daß der Personalchef dieses großen Unternehmens mich tatsächlich zu Hause angerufen hat! Er wollte wissen, warum ich mich denn um alles in der Welt um diese Stelle beworben hätte. Nun, ich habe es ihm gesagt und er hat sich den Namen der Sachbearbeiters notiert. Anscheinend wurde die Versicherung von unqualifizierten Bewerbungen überschwemmt.
Ich bekam wie gesagt drei Stellenangebote. Jedesmal wurde eine Fachkraft gesucht und jedesmal habe ich keine einzige der Voraussetzungen erfüllt.Dafür durfte ich dann meine Bewerbungen verschwenden. Ihr wißt selbst, daß eine ordentliche Bewerbung heute einiges kostet und nur in den seltensten Fällen bekommt man sie zurück.
Vielleicht sollten die Sachbearbeiter auf den Arbeitsämtern die Arbeitslosen nicht nach Alphabet bearbeiten und verwalten, sondern nach Berufszugehörigkeit. Dann würde man sich vielleicht eher darum kümmern, was ein Arbeitsloser kann und was nicht.
Man kann sich das Problem von allen Seiten betrachten - ein Patentrezept zum Beseitigen der Arbeitslosigkeit gibt es nicht.
Es wäre vielleicht ein erster Schritt, wenn sich Arbeit wieder lohnen würde.
Wenn ich meine ehemalige Kollegin treffe, die seit ein paar Jahren von Sozialhilfe lebt, frage ich mich auch, warum ich überhaupt arbeiten gehe.Gerade als Alleinstehender wird man doch geschröpft ohne Ende.
Ich gehe vierzig Stunden die Woche arbeiten, aber meine Bekannte hat eindeutig mehr Geld zur Verfügung. Und sie sagt ganz klar, daß sie keinen Bock mehr auf Arbeit hat, weil sie jetzt besser lebt.
Vielleicht sollte man da den ersten Riegel vorschieben, dann wäre eventuell etwas gewonnen.
Und auf lange Sicht kommen wir nicht um eine bessere Schulbildung herum. Denn mit Dummheit kann man heute keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Eines weiß ich jedoch ganz sicher : In der Haut der Verantwortlichen möchte ich nicht stecken.
Diesmal ging es - wen wundert\'s - um die aktuellen Arbeitslosenzahlen.
Also, ich glaube nicht daran, daß wir vier Millionen Arbeitslose haben. Meiner Meinung nach haben wir mindestens sechs Millionen hier in Deutschland.
Denn all die Menschen, die in ABM - Maßnahmen stecken, oder mal gerade wieder irgendwelche Qualifizierungslehrgänge besuchen müssen, oder all die Menschen, die in einen Beruf umschulen, in dem sie dann auch keinen Job bekommen - all diese Leute sind im Prinzip arbeitslos.
Sie werden vom Amt verwaltet, werden vom Amt zum größten Teil bezahlt - nur in der Statistik tauchen sie halt nicht mehr auf.
Wenn man sich so umhört und vor allem auch mal mit Betroffenen redet, stellt man fest, daß dieses Problem unglaublich vielschichtig ist und nicht mit einem Patentrezept zu lösen ist.
So höre ich zum Beispiel immer wieder, daß es gerade in Hessen einen akuten Lehrstellenmangel gibt. Auf der anderen Seite beklagen sich die Firmen, daß sie ihre Lehrstellen nicht besetzen können.
Mein ehemaliger Chef erzählte mir im Sommer, daß er keine brauchbaren Lehrlinge bekäme. Hauptgrund war in seinen Augen die mehr als mangelhafte Schulbildung.
Er bildet nun mal Einzelhandelskaufleute aus und er kann es nicht nachvollziehen, wenn das Arbeitsamt ihm Bewerber schicke, die dummerweise schon beim Bewerbungsgespräch einen Dolmetscher brauchen, da sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind.
Ich höre immer wieder von allen Seiten, daß die Schulabgänger einfach zu dumm sind, daß sie die Prüfungen nicht schaffen.
Deutsch in Wort und Schrift, Mathe oder wenigstens die Grundrechenarten - das muß doch drin sein. Ohne Abschluß hat man da heute schlechte Karten.
Einen großen Teil der Arbeitslosen stellen die sogenannten älteren Arbeitnehmer, sprich, die Arbeitslosen über 50 Jahre.
Meine Freundin z.Bsp. ist jetzt 55 und seit einem Jahr ohne Job.
Und glaubt mir, sie ist mit den Nerven am Ende. Ich hätte nie gedacht, daß jemand mit ihren Qualifikationen keinen Job bekommt, weil sich in einem Empfangsbüro z.Bsp. eine junge Blondita besser macht - rein optisch natürlich. Frei nach dem Motto : Blöd kann sie ruhig sein - das sieht man ja nicht.
Dabei sind ätere Arbeitnehmer meistens viel flexibler, denn zu Hause warten nun mal keine schulpflichtigen Kinder. Und gerade die älteren Fachkräfte bringen ja noch ein ganz großes Fachwissen mit,praktische Erfahrungen, die junge Kollegen erst mal machen müssen.
Also, ich denke, daß dieser Jugendwahn, der sich nun mal quer durch unsere Gesellschaft zieht, daß der vor der Arbeitswelt überhaupt nicht halt macht, und ich denke, daß dies für alle Branchen gilt.
Ach ja, eh ich es vergesse : ein großes Problem bei der Beseitigung der Arbeitslosigkeit ist in meinen Augen die Arbeitsweise der Arbeitsämter. In dieser Behörde kann irgend etwas nicht stimmen.
Es gibt immer mehr Firmen, die offene Stellen gar nicht melden, weil sie sagen, daß vom Arbeitsamt nur \"Schrott\" vermittelt wird.
Ich war selbst einmal sechs Wochen arbeitslos und in dieser Zeit bekam ich drei Stellenangebote, auf die ich mich bewerben mußte. Es war gelinde gesagt eine Frechheit. Ich habe Handelsfachwirt gelernt und sollte mich um eine Stelle als Versicherungsfachfrau mit Schwerpunkt Verkehrswesen bewerben!
Das einzig Positive daran war die Tatsache, daß der Personalchef dieses großen Unternehmens mich tatsächlich zu Hause angerufen hat! Er wollte wissen, warum ich mich denn um alles in der Welt um diese Stelle beworben hätte. Nun, ich habe es ihm gesagt und er hat sich den Namen der Sachbearbeiters notiert. Anscheinend wurde die Versicherung von unqualifizierten Bewerbungen überschwemmt.
Ich bekam wie gesagt drei Stellenangebote. Jedesmal wurde eine Fachkraft gesucht und jedesmal habe ich keine einzige der Voraussetzungen erfüllt.Dafür durfte ich dann meine Bewerbungen verschwenden. Ihr wißt selbst, daß eine ordentliche Bewerbung heute einiges kostet und nur in den seltensten Fällen bekommt man sie zurück.
Vielleicht sollten die Sachbearbeiter auf den Arbeitsämtern die Arbeitslosen nicht nach Alphabet bearbeiten und verwalten, sondern nach Berufszugehörigkeit. Dann würde man sich vielleicht eher darum kümmern, was ein Arbeitsloser kann und was nicht.
Man kann sich das Problem von allen Seiten betrachten - ein Patentrezept zum Beseitigen der Arbeitslosigkeit gibt es nicht.
Es wäre vielleicht ein erster Schritt, wenn sich Arbeit wieder lohnen würde.
Wenn ich meine ehemalige Kollegin treffe, die seit ein paar Jahren von Sozialhilfe lebt, frage ich mich auch, warum ich überhaupt arbeiten gehe.Gerade als Alleinstehender wird man doch geschröpft ohne Ende.
Ich gehe vierzig Stunden die Woche arbeiten, aber meine Bekannte hat eindeutig mehr Geld zur Verfügung. Und sie sagt ganz klar, daß sie keinen Bock mehr auf Arbeit hat, weil sie jetzt besser lebt.
Vielleicht sollte man da den ersten Riegel vorschieben, dann wäre eventuell etwas gewonnen.
Und auf lange Sicht kommen wir nicht um eine bessere Schulbildung herum. Denn mit Dummheit kann man heute keinen Blumentopf mehr gewinnen.
Eines weiß ich jedoch ganz sicher : In der Haut der Verantwortlichen möchte ich nicht stecken.
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