Gibt es Wege aus der Arbeitslosigkeit? Testbericht

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Erfahrungsbericht von fistulator

Die Arbeitsämter in der Krise / steigende Arbeitslosigkeit

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Seit einigen Wochen beherrscht nahezu ein Thema die deutsche Medienlandschaft - der Skandal um die fehlerhafte Vermittlungsstatistik bei der Bundesanstalt für Arbeit. Die Arbeitsämter sind in der Krise, der Druck aus der Öffentlichkeit steigt, Bernhard Jagoda, einst Präsident der Nürnberger Behörde und durch seinen CDU-Parteifreund in den Sessel gehoben, wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Ihm folgte der SPD-Wirtschaftsexperte Florian Gerster, der sich eine rigorose Kursänderung auf seine Fahnen geschrieben hat.
Neben einer Veränderung der Bezeichnung, aus BundesANSTALT soll BundesAGENTUR werden, dies soll den Obrigkeitsgedanken bei den Bürgern vertreiben, sind verschiedenste Einschnitte im Bereich Leistungsbezug vorgesehen. Gerster ist der Meinung, durch Einsparung an Geld- und Humankapital (selbst mit reduziertem Personal- und Mitteleinsatz soll ein vergleichbares Ziel erreicht werden), eine effiziente und efektive Bewirtschaftung der Haushaltsmittel zu bewerkstelligen.
Zusätzlich soll die Anspruchsdauer auf Arbeitslosengeld bei älteren Menschen erheblich reduziert werden, das Arbeitslosengeld generell nach entsprechender Dauer der Arbeitslosigkeit monatlich reduziert werden, im Gespräch ist eine Anfangshöhe von 80% des letzten Nettogehaltes und eine schrittweise Reduzierung um 5-10%. So sollen die Arbeitslosen ermutigt (oder auch gezwungen, je nach Betrachtungsweise) werden, selbst aktiv an der Beendigung der Arbeitslosigkeit mit zu wirken.
Sicherlich ist dieser Gedanke nicht verkehrt, es existieren genug Arbeitslose, die nach einer langen Dauer der Arbeitslosigkeit resignieren, aus dem Erwerbsleben auch gesitig ausgestiegen sind, oder einfach auch kein Interesse haben, wieder eine Beschäftigung aufzunehmen. Fachleute sprechen hierbei von etwa 10% aller Arbeitslosen.
Gäbe es Möglichkeiten, diese Größe ausfindig zu machen, so wäre es auch für die Arbeitsvermittler leichter, ihren Beruf qualifiziert auszuführen, denn sie würden nur Menschen bedienen und vermitteln, die auch gewillt sind, zu arbeiten.
Weiterhin sind private Arbeitsvermittler immer stärker im Gespräch, Arbeitslose können seit dem 28.03.2002 sogenannte "Vermittlungsgutscheine" beim Arbeitsamt in Empfang nehmen, und sich dann nur noch von privaten Arbeitsvermittlern betreuen lassen. Nun stellt sich natürlich auch die Frage, inwieweit diese privaten Vermittler, da sie natürlich aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht agieren, ein Interesse daran haben, Langzeitarbeitslose oder Behinderte als potentielle Kunden in ihre Kartei aufzunehmen, denn diese zu vermitteln, wird weiterhin ein großes Problem darstellen.
FAZIT:
In den Arbeitsämtern muss es zu Veränderungen kommen, ein bloße Änderung der Bezeichnung ist da nich ausreichend.
Selbst wenn private Arbeitsvermittler Aufgaben der Arbeitsämter übernehmen, die "schwierigen" Fälle bleiben eh dort.

25 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Rena50

    02.04.2002, 17:04 Uhr von Rena50
    Bewertung: sehr hilfreich

    Man sollte nicht dort sparen, wo das Geld gebraucht wird. Wenn ich z.B. sehe, daß reiche Eltern aufgrund des Freibetrages mehr Steuerersparnis haben, als andere Kindergeld bekommen finde ich das nicht in Ordnung. Bringe weiter so gute Berichte. LG

  • TrAgIc

    02.04.2002, 16:56 Uhr von TrAgIc
    Bewertung: sehr hilfreich

    Die sollten sich mal lieber um die Sozialhilfeempfänger kümmern, die eigentlich kein Anspruch drauf hätten. Wenn ich da son asoziales Pack sehe, was den ganzen Tag mit dem dicken BMW durch die Gegend fährt, und ein auf Sozialhilfeempf&a

  • ClaudiaRetzmann

    02.04.2002, 16:51 Uhr von ClaudiaRetzmann
    Bewertung: sehr hilfreich

    die Arbeitslosenhilfe gerade bei älteren Menschen zu reduzieren halte ich für idiotisch, denn gerade die sind es doch, die kaum eine Chance auf neue Arbeit haben, weil viele Betriebe nur junge agile Leute einstellen möchten

  • Praetorianerin

    02.04.2002, 16:44 Uhr von Praetorianerin
    Bewertung: sehr hilfreich

    naja, also wenn ich manchmal in die zeitung gucke...uiui..da gibt es schon ne menge stellen, aber viele mögen auch nich und die die wollen kriegen nichts. wie auch immer. Man darf sich halt nicht nur aufs Arbeitsamt verlassen.