Kampfhundeverordnung Testbericht

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Erfahrungsbericht von vollonator

Kampfhundeverordnung gleich Virenscanprogramm.

Pro:

Idee und Gesetz ist sehr gut.

Kontra:

Wie soll wer es ausführen und überprüfen.

Empfehlung:

Nein

Kommen wir nun zu dem Thema, Kampfhundeverordnung. Ja, es gibt ein Gesetz, was die Gesellschaft vor gefährlichen Hunden schützen soll. Eigentlich war es schon immer verboten einen Löwen oder Bären zu halten. Dem normalen Menschen war es aber eigentlich auch klar, daß man solche Tier nicht halten darf, weil sie gefährlich sind. Bis jetzt habe ich auch noch keinen Passanten entdeckt, der mit seinen Löwen spazieren geht. Da leuchtet uns allen scheinbar die Gefahr ein. Da sogenannte Kampfhunde bzw. gefährliche Rassen und bedenkliche Rassen nicht unter das gleiche Verbot gefallen sind, wie der Bär und der Löwe mußte ein neues Gesetz her. In diesem Gesetz wurde genau festgelegt, welche Rasse unter die gefährliche und unter die bedenkliche Rasse fällt. Es wurde vorgeschrieben, daß diese Rassen einen Maulkorb tragen müssen und nur per Leine geführt werden dürfen. Ebenso wurde ein Wesenstest für die Tiere angeordnet. Da man ja leider nicht die Dunkelziffer der Tiere kannte (oftmals sind Hunde, egal welche Rasse nicht gemeldet, um Steuern zu sparen) wurden alle Besitzer von den Rassen aufgefordert, ihre Tiere zu melden. Wer es nicht tut, bis zu einem bestimmten Termin, muß nachträglich mit einer Strafe rechnen. Soweit so gut. Theoretisch kann man zusammen fassen, es sollte heute eigentlich keine gefährlichen Tiere mehr geben und ein Maulkorb und eine Leine ist kein Diskussionsthema mehr. Alle sind wieder glücklich, weil jeder seine Kinder ohne Angst spielen lassen kann und niemand wird mehr von gefährlichen Hunden verletzt. Soweit die Theorie.

Aber wie sieht denn nun die Praxis aus.

Mir ist klar, daß viele Hundebesitzer ihr Tier lieben, weil es z.B. sehr kinderlieb ist, sehr treu ist, sehr schön aussieht und ........ sehr stark ist, sehr gefährlich aussieht, ein guter Kämpfer ist und sehr gut Respekt einflößt. Wie Ihr anhand dieses Satzes erkennen könnt, ist TIERLIEBE nicht gleich TIERLIEBE. Aber das ist ja eigentlich auch klar, weil Geschmäcker verschieden sind. Aber wenn ich mein Tier nicht LIEBEN würde, was soll ich dann mit einem Tier ? Meine nachfolgenden Aussagen beziehen sich nun auf eigene Erfahrung und Erfahrungen eines Freundes, der bei der Polizei tätig ist.

Glaubt Ihr, daß nun alle gefährlichen Hunde gemeldet worden, glaubt Ihr, kein Problem, man hat ja die Meldung über die Hundesteuer erhalten ??? Nein !!!

Die Hundesteuer wird natürlich wie jede Steuer nicht gerne bezahlt. Als Nachweis für die Zahlung erhalten die Besitzer eine Plakette, die dem Hunde am Halsband befestigt werden sollte. Sucht doch mal diese Plaketten bei Hunden an den Halsbändern findet Ihr die ??? Dazu muß ich schreiben, es gibt Besitzer, die diese Plakette bei sich tragen, weil sie Angst haben, daß die Plakette verloren geht. Ist meiner Meinung nach auch in Ordnung. Nur um diese Hunde und Besitzer (von mir liebevoll Bello & Co. genannt) geht es auch gar nicht. Ich will hier nicht alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren, aber es gibt die Leute, die einfach ihren Hund nicht melden. So weiß die Behörde gar nicht, daß dort ein Hund lebt. Nebenbei empfinde ich es nicht nur als Betrug gegen die Allgemeinheit sondern auch als Betrug, gegen die ehrlichen Hundebesitzer, die ihre Hundesteuer zahlen.

Also weiß die Behörde nicht, wenn sich der Besitzer nicht meldet, bzw. der Besitzer nicht gemeldet wird, daß dort ein gefährlicher Hund ist. Wie soll die Behörde dann diesen Hund finden ???

Einige Besitzer diese gefährlichen Hunde haben ihren Hund allerdings gemeldet. Da die Angaben über die Rasse nicht überprüft werden (Oder habt Ihr schon einmal von einem Hundebesitzer gehört, ich muß mit meinem Hund zur Rassenüberprüfung ???) wurden diese Hunde als Mischling bzw. ungefährliche Art gemeldet. So erhalten die Hundebesitzer dann ebenfalls die Steuerplakette und der Hund fällt bei den Behörden aus der Reihe gefährliche Hunde raus. Richtig, dieser Hund fällt erst wieder auf, wenn was passiert ist.

Sicherlich werdet Ihr nun sagen, daß ist ja völliger Quatsch, ich weiß ja wie ein Kampfhund aussieht. Das glaube ich Dir auch, aber es gibt da einen neuen Trick. Es werden neue Rassen gezüchtet. So kreuze ich einen Boxer mit einem Labrador und einem Alano und wir erhalten einen Mischling. Klar einen sehr kräftigen Mischling, aber keinen Hund, der gefährlich oder bedenklich ist. Dieser Hund fällt also nach der heutigen Kampfhundeverordnung nicht in diesen Bereich.

Auch soll es vorgekommen sein, daß Besitzer von gefährlichen Tieren vor dem Wesenstest einfach dem Hund Beruhigungsmittel gegeben haben. So war der Hund mehr dem Schlafen nahe als dem Beißen. Wird dem Hund vor der Untersuchung Blut abgenommen und überprüft, ob der Hund unter Drogen steht ??? So weit ich weiß nicht.
Und wer hat nun die Probleme ???

Zuerst einmal die Polizei, wie soll der normale Schutzmann denn jede Rasse kennen und woher soll er denn wissen, wo er vorgehen muß und darf. Wenn er vorgeht, was soll er denn machen, soll er den Hund erschießen oder einfach mitnehmen und auf der Wache einsperren ??? Kurz meiner Meinung nach, ist der einfache Polizist mit dieser Aufgabe überfordert. Außerdem glaube ich nicht, im Zeitalter des Stellenabbaues und steigender Kriminalität, daß die Polizei dafür die Zeit hat. Lieber wird sich natürlich um ein Handyverbot und parkende Autos gekümmert, weil es da a. eindeutig ist, was verkehrt ist, und b. die Verfolgung sehr einfach ist, aufgrund des Nummernschildes und c. ein parkendes Auto sich nicht wehrt. Nebenbei kann ich den Polizist (der oft auch Familie hat) auch verstehen. Warum soll er sich denn unbedingt in Gefahr begeben. Falls übrigens jemand eine Auskunft von der Polizei haben möchte, ob es ein Kampfhund ist oder nicht, werdet Ihr feststellen, die Polizei ist damit überfordert.

Also begeben wir uns zum Ordnungsamt. Dort bekommt man die Auskunft, ja, bei einer eindeutigen Rasse ist es ja klar, aber bei einem Mischling, da ist die RECHTSSPRECHUNG noch nicht ganz geklärt. Geben Sie bitte mal die Unterlagen ich überprüfe es. Der arme Beamte legt die Unterlagen auf seinen Berg von Meldungen und wartet weiter auf seine Hilfe.

Fazit

Ich komme nun zu meiner Überschrift Kampfhundeverordnung gleich Virenscanprogramm. Wenn Ihr diesen Bericht gelesen habt, werdet Ihr mir nun Zustimmen, daß nur die Vergangenheit bekämpft wurde oder wird. Es ist also wie bei einem Virenschutzprogramm, gegen alte und bekannte Viren ist ein Schutz vorhanden aber gegen neue Viren, die zum Zeitpunkt der Programmierung des Schutzprogrammes noch nicht bekannt waren, ist kein Schutz vorhanden. So wie bei der Kreuzung von Mischlingen. Wer ist der Leidtragende, die Gesellschaft. Es wird leider nicht ausbleiben, daß wieder ein Mensch verletzt oder getötet wird durch einen Mischling. Die Medien werden die Sache sicherlich wieder sehr aufspielen und dann kommt vielleicht die Frage Wieso haben wir nicht früher daran gedacht ???

Mir braucht auch nun niemand mit irgendwelchen Beißstatistiken kommen. Ich schreibe Euch anhand eines Beispiels auch warum. Man nehme 10 Inhaftierte und stelle die in ein Raum. Von diesen 10 Leuten sind 5 aus der XYZ, 2 aus Deutschland und 3 aus ZYX. Beziehe ich mich nun auf diesen Raum, kann ich folgende Aussage treffen. 80% der hier anwesenden Inhaftierten sind Ausländer, davon kommen 62,5% aus der XYZ. (Es wurden von mir absichtlich keine ausländischen Länder genannt, weil ich niemanden beleidigen will). Merkt Ihr, wie man Statistiken erstellen kann ??? Nebenbei glaube ich, daß es genauso viele gute und schlechte Ausländer gibt, wie es auch bei den Deutschen ist.

Zum Schluß kann ich nur noch schreiben Kampfhundeverordnung gut, Ausführung völlig daneben. Danke liebe Politiker, daß Ihr Euch der Sache erst mal entledigt habt und Ihr die Sache auf den Tisch des kleinen Staatsdieners geschoben habt. Mal sehen, wann wir das nächste Opfer betrauern dürfen und mal sehen, was die Politiker dann der Mutter sagen werden, warum es passieren konnte. Nur wird das der Mutter ihr Kind wieder bringen ???

Ich hoffe, ich konnte Euch durch diesen Bericht ein bißchen zum nachdenken bewegen, bzw. auch zum verstehen, warum KAMPFHUND noch immer so ein Problem ist. Nur eine Lösung habe ich zur Zeit auch nicht bereit, allerdings habe ich vor diesen Tieren noch immer sehr viel Angst, vor allem bei meinen Kindern.

30 Bewertungen, 3 Kommentare

  • saennchen

    10.03.2002, 16:14 Uhr von saennchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Auch nich habe mir ja ausführliche Gedanken zu diesem Thema gemacht, wie Du ja auch schon gelesen hast...Ich finde Du hast mit Deinem Bericht den Nagel auf den Kopf getroffen! Sehr schön...einen schönen Tag noch

  • constantin

    10.03.2002, 13:10 Uhr von constantin
    Bewertung: sehr hilfreich

    super Informationen!

  • Netti1982

    10.03.2002, 13:05 Uhr von Netti1982
    Bewertung: sehr hilfreich

    gut zu wissen, MfG Netti