Men's Health Testbericht

Men-s-health
ab 25,95
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Summe aller Bewertungen
  • Informationsgehalt:  durchschnittlich
  • Qualität der Artikel & Reportagen:  gut
  • Qualität der Bilder und Fotos:  sehr gut
  • Unterhaltungswert:  gut

Erfahrungsbericht von ET2000

Was Männer manchmal lesen sollten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

MensHealth


Seit nunmehr 6 Jahren ist mir das Magazin MensHealth bekannt. Nicht jede Ausgabe las ich, aber doch sehr viele. Nachdem ich hier einige Meinungen zu dem Magazin las, bei denen ich feststellen musste, das die Meinungsschreiber das Magazin vielleicht durchblätterten, aber ausser den Überschriften nicht viel lasen, habe ich mir gedacht, auch einmal eine Meinung zum Magazin zu verfassen.


Format / Layout / Umfang / Werbung / Preis


Das Format ist in den letzten Jahren etwas geschrumpft. Früher war die MensHealth etwas grösser als DINA4 und man hatte Probleme das Heft in einem Sammelordner unterzubringen. Das ist nun seit einiger Zeit vorbei. MensHealth passt in jeden Zeitschriftenordner und ist etwas kleiner als DINA4.

Positiv finde ich, dass das Magazin einen flachen Rücken hat, auf dem man ein paar Titel und Erscheinungsmonat und Jahr findet. Wer das Magazin sammelt hat so in einem Ordner gleich eine kleine Übersicht. Schneller Zugriff ist somit eher möglich, als wenn man erst einmal jedes Magazin einzeln herausnehmen muss.

Der Seitenumfang schwankt, je nach Saison, wie bei fast allen Magazinen und Zeitschriften.
Der Werbeanteil liegt bei hohen 50% ! Bei soviel Werbung verlange ich einen günstigen Preis oder viel Substanz in den Texten.

Der Preis beträgt mitlerweile 3,30 €. Bei einem hohen Werbeanteil von 50% ist der Preis zunächst einmal recht hoch. Bleibt also abzuwarten, was das Magazin an Substanz hermacht.

Den Einband, das Papier und die Bilder kann man durchaus als hochwertig bezeichnen. Vielleicht nicht ganz an eine NationalGeographic heranreichend, aber hochwertig.

Zum Layout kann man einiges sagen. Zunächst einmal findet man auf den Titelbildern fast immer Männer. Für ein Männermagazin eher ungewöhnlich. Ich persönlich finde es gut, dass nicht überall ständig Mädels auf Titelbildern sind. Genauso wie das andere Extrem fände ich aber auch hier eine gesunde Mischung besser. Aber das ist eher persönlicher Geschmack.
Zumindest können so nur wenige Männer behaupten, sie hätten das Magazin aufgrund des Covers gekauft.

Im Magazin selbst sind die Fotos gemischt. Es gibt erotische Aufnahmen, die aber nie im Vordergrund zur Effekthascherei stehen, sondern immer sehr ästhetisch gemacht worden sind. Viele Bilder sind in Schwarz/Weiss, was ich persönlich gerade bei erotischen Bildern sehr ansprechend finde.

Die Models sind keine Bodybuilder bei den Männern und keine WhitneyHoustons ohne Stimme aber mit Koks Fotos. Sprich, es handelt sich um sportliche Menschen, schlanke Menschen, die aber nicht in ein Extrem gehen.

Wer das Magazin nur so durchblättert, findet es zwangsläufig etwas unübersichtlich. Der Eindruck legt sich auch mit der Zeit nicht ganz, wird aber nach Studium des Inhaltsverzeichnisses gebessert.

Die Artikel könnten so etwas besser gegliedert werden, die Farbkompositionen besser aufeinander abgestimmt werden. Layouttechnisch finde ich das Magazin FitForFun besser. Aber nur Layouttechnisch wohlgemerkt.

Die Lesbarkeit der Artikel ist vereinzelt auch etwas beeinträchtigt, da manche Texte, farblich nicht genug abgesetzt, über Bilder geschrieben werden.

Wer das Inhaltsverzeichnis studiert, was zu empfehlen ist, wird dann endlich eine Struktur erkennen. So unterteilt sich das Magazin in quasi 10 Rubriken. Die einzelnen Artikel werden im Inhaltsverzeichnis mit der Seitenzahl vorgestellt und durch einen kurzen Satz ergänzt.

Fasse ich die hier bisher besprochenen Themen zusammen, so gebe ich eine durchschnittliche Schulnote: 3


Themenvielfalt / Lesespass


Bevor ich auf den Inhalt als solches eingehe, gehe ich ein wenig auf die Themenvielfalt und den Lesespass ein.

Im Prinzip wird alles angesprochen, was den Menschen bewegt. Im Vordergrund steht ganz klar der Gesundheitsaspekt in Verbindung mit Sport und Ernährung. Darüber hinaus Themen wie Partnerschaft, Mode, Pflege, Reise, Beruf usw. .

Meinungsschreiber haben dem Magazin vorgeworfen viele Sexthemen anzusprechen. Sex würde dominieren. Ich habe noch einmal 35 gesammelte Magazine durchgeblättert und kann versichern, dass der Anteil an Sex nie mehr als 10%, in der Regel 5-7% beträgt.
Darüber hinaus kommt es darauf an, wie man über das Thema Sexualität spricht. Dazu aber später.

Der Lesespass ist immer persönliche Geschmackssache. Die Texte in der MensHealth sind locker, intelligent und verständlich geschrieben. Eine gute Portion Witz gehört dazu, wie auch notwendige Ernsthaftigkeit bei ernsten Themen. Hat man z.B. bei FitForFun eher den Eindruck alles wird schnell irgendwie heruntergeschrieben und das in möglichst wenigen Worten, dann stösst man hier auch auf ausführliche Artikel. Den Eindruck des Textquetschens auf Minimalformat habe ich hier nicht.

In einer Schulnote ausgedrückt, kann ich hier eine 1 geben.


Substanz / Inhalt der Texte


Schaut man sich die Titelschlagzeilen an, dann kann ich als Konsequenz nur sagen, dass man diese anscheinend benötigt um heutzutage eine Leserschaft zu bekommen. Sie sind Effekthascherei. Die Texte dagegen sehen ganz anders aus.

Und genau hier ist der Punkt da ich sage, dass viele Schreiber lediglich die Titelzeilen lasen.
Ich kann da vereinzelte Abschreckungen verstehen „Endlich in Bestform- 15 Minuten sind genug“, „Sex News: 6 Tricks, wie sie jedes Mal kommt“ usw. , usw.
Das hat auch mich damals etwas abgeschreckt. Allerdings hat das Stöbern im Geschäft dann gleich ein anderes Bild eröffnet.

Recherche sieht heute in vielen Redaktionen wohl so aus: Themen werden gewählt, der Redakteur kriegt ein enges Zeitkorsett und erkundigt sich im Internet, aus Büchern oder ruft vielleicht ein wenig telefonisch durch die Gegend. Heraus kommen dann oft wissenschaftlich veraltete, oberflächliche oder falsche Artikel.

MensHealth ist das Einzigste mir bekannte Magazin, bei dem diese Dinge so gut wie ausgeschlossen sind. Nicht Redakteure sind für die Inhalte verantwortlich (also ich Rede von der Substanz der Inhalte), sondern Fachleute. Geht es ums Laufen, wird z.B. ein Dr. T. Wessinghage dazugeholt der nicht nur ehemals Weltklasseläufer, sondern auch anerkannter Mediziner ist. Geht es um Sexualität, werden Psychologe befragt, geht es um medizinische Dinge werden Fachleute dieser Gebiete befragt.
Dementsprechend sind die Themen fachlich sehr gut aufgebaut, Fachbegriffe kommen vor, werden fast immer erklärt und die Themen haben einen gewissen Tiefgang, den andere Magazine nicht bringen.

Es gibt viele Tipps zu allen Bereichen und die Tipps werden auch erklärt. Warum etwas so ist und was passieren kann wenn man es anders macht, all das wird angesprochen. Ganz ehrlich, mit den erworbenen Kentnissen habe ich schon manchen Mediziner beeindrucken können und viel über für mich wichtige Themen wie Vorsorgeuntersuchungen, Krankheiten, Allergien kennengelernt. Eine gute Basis um sich bei entsprechenden Fachleuten weiter zu informieren.

Selbst Sexthemen entpuppen sich fast immer als psychologische Untersuchung bzgl. Partnerschaft und Sexualität. Schaut man sich an, was in deutschen Betten abgeht und wie unzufrieden viele sind, dies aber nie eingestehen, so sollten sich einige vielleicht doch einmal ein wenig schlau machen. Gleiches gillt vor allem auch für medizinische Themen, denn das Körperbewusstsein, die Körperkenntnisse sind selbst im engen Bekanntenkreis erschreckend mies!

Wichtig vor allem ist, dass kein Thema Machohaft ist. Die Überschriften teilweise schon. Aber die Texte werden oft von Frauen verfasst und der Machomann bekommt beim Lesen dann auch mal ordentlich eins auf die Nuss.

Darüber hinaus gibt es auch Spassthemen. Diese Artikel über z.B. Armdrücken oder wie man eine Eskimorolle mit einem Kanu macht, werden nicht jeden wirklich weiter bringen. Da man aber auch zu diesen Themen Fachleute befragt, ist das Lesen durchaus interessant.

Es gibt dann noch Haushaltstipps, Partnerschaftstipps, Modetipps usw., usw., jedes Mal werden Fachleute zitiert, die man zu diesem Thema befragte.

Was ich allerdings vermisse sind oft weiterführende Links, die unter den Texten stehen. Wer zu einem Thema informiert wird und mehr erfahren möchte, der wird oft im Stich gelassen. Hier gehören mehr Internetlinks und Quellangaben dazu, bei denen sich Otto Normalverbraucher erkundigen kann. Prof. Irgendwas der Uniklinik soundso ist mit Sicherheit kompetent, wird mir aber wohl nicht einfach so informieren.

Aus diesem Grunde gibt es hinter der Schulnot 1 ein kleines Minus. Also: 1-


Fazit


Mein Fazit fällt rundherum gut aus. Für mich gehört MensHealth zu den besten Magazinen die der Markt hergibt. Es wird fachmännisch analysiert, dabei verständlich erklärt. Nicht oberflächlich sondern hilfreich und substanzreich.
In Anbetracht des gebotenen Inhalts ist der hohe Werbeanteil, verbunden mit dem relativ hohen Preis zu verschmerzen.
Ein Schicksal allerdings teilt das Magazin mit anderen Magazinen. Viele Themen widerholen sich. So langweilt irgendwann die hundertundzehnte Bauchübung, der vierundsiebzigste Joggingtipp usw. . Aber man kann ja vorher reinschauen, was drin ist und muss nicht jedes Heft kaufen.

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