Million Dollar Baby (DVD) Testbericht

D
Million-dollar-baby-dvd-drama
ab 3,77
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(4)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von IQIQIQ

Stiller Film zu toughem Thema

Pro:

tiefgründiges Drama, hervorragende Darstellerleistungen, eindrucksvolle Bildsprache

Kontra:

Thema "Boxen" könnte genau die Zielgruppe des Films abschrecken

Empfehlung:

Ja

****************************
Die Story:
****************************
Frankie Dunn, ehemaliger Cutman, und Eddie Scrap-Iron Dupris, ehemaliger Boxer, betreiben zusammen einen nur mäßig erfolgreichen Boxstall.
Eines Tages taucht Maggie Fitzgerald bei ihnen auf, sie will, dass Frankie sie trainiert, doch er lehnt ab – er trainiert keine Frauen. Maggie bleibt hartnäckig und kommt immer wieder, Frankie lehnt sie immer wieder ab, während Eddie ihr immerhin einige Tipps gibt. Eines Tages sagt Frankie Maggie, sie sei mit über 30 viel zu alt, um noch eine Boxkarriere zu starten, doch nicht einmal das kann Maggie entmutigen – sie stammt aus asozialen Verhältnissen und wusste kaum etwas mit ihrem Leben anzufangen, bis sie das Boxen für sich entdeckt hat. Und jetzt setzt sie alles daran, die Beste zu werden – egal gegen welche Widerstände.
Als Frankies bester Boxer unmittelbar vor einem erfolgversprechenden Titelkampf Frankies Stall verlässt, beginnt Frankie schließlich doch, Maggie zu trainieren – zunächst nur, bis sie gut genug ist, um einen Manager zu finden. Doch als der Manager, den er für sie findet, sie bei ihrem ersten Kampf verheizen will, ist er wieder an ihrer Seite.
Von nun an sind Frankie und Maggie ein Team, Maggie wird immer erfolgreicher und erkämpft sich viel Geld, von dem sie ihrer Mutter ein Haus kauft – was ihr allerdings trotzdem nicht deren Anerkennung einbringt.
Schließlich bekommt Maggie endlich die Chance auf einen Titelkampf – und sie ist besser als die Gegnerin. Doch im Boxen kann ein Schlag entscheiden, und die Gegnerin kämpft nicht immer fair ... Und so endet der Kampf für Maggie nicht nur mit einer Niederlage, sondern viel schlimmer ...



****************************
Anmerkungen zum Film:
****************************
Als „Million Dollar Baby“ vor zwei Jahren in die Kinos kam, konnte ich mir nicht im Entferntesten vorstellen, dass das was Gutes sein könnte – ein Boxfilm? Und das sollte ich mir anschauen? Nö!
Dann sahnte er 2005 bei den Oscars ab, auch gegen Filme, die ich kannte und die mir hervorragend gefallen hatten, da musste ich meine Einschätzung noch einmal überdenken. Trotzdem dauerte es noch eine Weile, bis ich „Million Dollar Baby“ gesehen habe – vermutlich ist es unter den Oscar-prämierten Filmen der letzten Jahre der, den ich erst am spätesten gesehen habe. Denn ein Boxfilm? Wie konnte der Oscars gewinnen?
Nachdem ich ihn gesehen hatte, war mir natürlich klar, dass und warum er gewinnen konnte! Der Film ist schlicht hervorragend – allerdings hat er in meinen Augen ein Problem: Wer den Film, wie ich, für einen „Boxfilm“ gehalten hat und wer so etwas sehen wollte, der dürfte auf jeden Fall vom Schluss des Films sehr enttäuscht sein – es ist nämlich gerade kein Film à la „Rocky“, sondern ein sehr einfühlsames Drama mit einem extrem traurigen, taschentuchvernichtenden Schluss – ein Film, mit einer sehr intensiven Figurenzeichnung, bei dem es zwar Boxkampfszenen gibt, dazwischen über lange Strecken aber auch absolut keine Action, sondern reines Drama. Wer aber so etwas gerne sieht, dem geht es sicherlich leicht so wie mir – dass er sich nämlich nicht vorstellen kann, dass der Film ihm gefallen könnte!

„Million Dollar Baby“ basiert auf einigen Kurzgeschichten eines ehemaligen Boxers namens F.X. Toole. Ich kann zu ihm leider wenig sagen, die Geschichten sind nach dem großen Erfolg des Films auch in Deutschland in einem Sammelband namens „Million Dollar Baby“ erschienen, aber ich kenne sie nicht. Hätte ich gewusst, dass der Film auch noch auf einer Sammlung von Box-Kurzgeschichten basiert und ursprünglich (von einem anderen Produzenten) auch einmal eine ganze Reihe von Boxfilmen auf dieser Grundlage geplant war, hätte das mein Vorurteil, dass es sich nur um einen Stoff à la „Rocky“ handeln könnte, noch verstärkt – zu Unrecht!

Was mir an dem Film besonders gut gefällt, ist die düstere Bildsprache, die die Figurencharakterisierung hervorragend unterstützt. Düster sind die nämlich auch: Von den wichtigen Figuren ist vielleicht Eddie der äußerliche „Krüppel“ (er hat in seinem letzten Kampf ein Auge verloren), doch er ruht immerhin in sich selbst, man hat das Gefühl, dass er sein bescheidenes Glück gefunden hat.
Doch schon Maggie hat eine traurige Vergangenheit – eine egoistische, asoziale Familie, die sich nie etwas aus ihr gemacht hat und die Maggie auch nach ihrem Erfolg nur ausnutzt, nicht aber ihr die Zuneigung und Anerkennung gibt, die sie sich wünscht.
Und Frankie letztlich hat – für mich zumindest – die traurigste Geschichte: er gibt sich nicht nur die Schuld dafür, dass Eddie beim seinem letzten Kampf erblindet ist, sondern hat auch ein angespanntes Verhältnis zu seiner Tochter, der er immer schreibt, die seine Briefe aber ungeöffnet zurückschickt – eine Geschichte, die übrigens auch nicht aufgelöst wird, da muss jeder Zuschauer seine eigene Auflösung finden.
So ein zumindest teilweise unaufgelöstes Ende ist natürlich auch nicht jedermanns Sache. Mir würde das normalerweise auch nicht gut gefallen, aber in diesem Film kann ich es akzeptieren – das Ende ist trotzdem schlüssig für mich.

Auch für die Entspannung zwischen all dem Drama ist übrigens gesorgt – in der liebenswerten Figur des „Danger“, eines Möchtegernboxers ohne jedes Talent. Solche „Comic Relief“-Figuren brauchen so ernste Dramen – und sie ist hier hervorragend gelungen, finde ich!

In Deutschland ist der Film ab 12 Jahren freigegeben. Ich finde diese Einstufung etwas zu niedrig, nicht nur wegen der Gewalt, die im Boxkampf liegt, sondern auch wegen der Schwere des Themas. Deshalb würde ich den Film frühestens ab 16 empfehlen.



****************************
Die Filmcrew:
****************************
Beim Team des Films ist natürlich vor allem Clint Eastwood als Regisseur zu nennen. Ich schätze ihn als Regisseur mehr als als Schauspieler – in diesem Film hat er allerdings beides großartig gemeistert. Mein Lieblingsfilm unter seinen Regiearbeiten ist „Mystic River“, aber „Million Dollar Baby“ kommt nicht sehr weit dahinter. Für „Million Dollar Baby“ gewann er den Regieoscar (neben dem für den besten Film).
Außerdem muss man auch noch Drehbuchautor Paul Haggis zu nennen, der früher vor allem für Fernsehserien geschrieben hat, aber seit „Million Dollar Baby“ einer der richtig großen Namen in der Autorenriege ist. Aktuell ist er mit dem neuen Bondfilm im Kino, und für die nächsten Jahre sind zwei weitere Filme auf der Basis seiner Drehbücher angekündigt. Auch Paul Haggis war für dieses adaptierte Drehbuch für den Oscar nominiert, hat allerdings gegen „Sideways“ verloren.



****************************
Die wichtigsten Darsteller:
****************************
Auch unter den Darstellern ist natürlich Clint Eastwood besonders zu nennen, und obwohl ich ihn als Regisseur mehr schätze, muss ich ihm auch hier eine hervorragende darstellerische Leistung bescheinigen. Er war für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert, war allerdings gegen Jamie Fox als „Ray“ verloren.
Daneben darf man natürlich Hilary Swank nicht vergessen, die als Maggie einen Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann und überhaupt eine der größten Hollywoodschauspielerinnen unserer Tage ist, insbesondere im Dramenbereich. Den Oscar hat sie absolut zu Recht gewonnen!
Auch Morgan Freeman als Eddie hat einen Oscar für diesen Film gewonnen, als bester Nebendarsteller. Ich schätze ihn sowieso als Schauspieler, er ist unglaublich vielseitig, und auch in diesem Film spielt er seine Rolle hervorragend.



****************************
****************************
****************************
DVD-Ausstattung:
****************************
Technische Daten:
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1 / DTS
Spieldauer: 127 min.
FSK12
Film-Veröffentlichung: 2004
DVD-Erscheinungstermin: 4.10.2005



****************************
Anmerkungen zur Einzel-DVD-Ausgabe:
****************************
Der Film liegt auf der DVD in englischer Originalsprachfassung sowie deutscher Synchronfassung vor. Weiterhin stehen deutsche Untertitel zur Auswahl.

„Extras“:
Die Einzel-DVD bietet dann noch den Originaltrailer zu Million Dollar Baby sowie welche zu „Deep Blue“, „Mr. and Mrs. Smith“, „Coffee and Cigarettes“, „Himmel über der Wüste“, „Land of Plenty“, „Gerry“ und „Spike Lees Spiel des Lebens“.

Das ist alles auf der Einzel-DVD – sehr schade, dass es keinen Audiokommentar gibt! Normalerweise kann man wenigstens das auf DVDs erwarten, von denen die Einzel-DVD-Ausgabe der ersten DVD der Special Edition auf 2 DVDs entspricht, wie in diesem Fall. Leider hat man bei diesem Film darauf verzichtet. Schade!
Wer Wert auf Extras legt, sollte daher lieber die Special Edition kaufen. Ich bin am Überlegen, ob ich das nicht noch tue - und letztlich ist die Special Edition mit derzeit knapp 14 Euro nicht wesentlich teurer als die Einzel-DVD mit derzeit knapp 9 Euro.



****************************
Fazit:
****************************
Der Film ist absolut sehenswert - und zwar auch und gerade für diejenigen, die das Thema Boxen (in der Fehldeutung Sportfilm oder Gewaltfilm) eher abturnen würde.
Leider bietet die Einzel-DVD wirklich nur "Film pur", so dass ich die Entscheidung bereue, nicht die Special Edition gekauft zu haben - vielleicht lege ich sie mir doch noch zu!

75 Bewertungen, 20 Kommentare

  • Kjeldi

    30.08.2007, 02:48 Uhr von Kjeldi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hammer mäßige Story

  • campimo

    19.01.2007, 15:22 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ╔╩╦╝ SH & LG ╔╩╦╝

  • krullinchen

    18.01.2007, 14:30 Uhr von krullinchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Film!

  • B_Engal

    29.11.2006, 19:41 Uhr von B_Engal
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir. MfG B_Engal

  • anonym

    20.11.2006, 23:16 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • JFK2001

    20.11.2006, 21:43 Uhr von JFK2001
    Bewertung: sehr hilfreich

    Den Film fand ich langweilig und äußerst banal. Leider kannte ich auch den Schluß schon. Und dann noch Hillary Swank mit der obligatorischen Bart-Simpson-Stimme... Dein Bericht ist aber wie immer ausgezeichnet!

  • Sayenna

    19.11.2006, 18:53 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • anonym

    19.11.2006, 17:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨¨*:•. .. LG, Manuela .. .•:*¨¨*:•.

  • misscindy

    19.11.2006, 16:54 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • Zuckermaus29

    19.11.2006, 14:27 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    :o) liebe Grüße Jeanny

  • anonym

    19.11.2006, 14:04 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • LittleSparko

    19.11.2006, 00:48 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • anonym

    19.11.2006, 00:05 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein harter Film , der mich aber voll begeistert hat

  • Sweeaty

    18.11.2006, 23:05 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht! :) liebe grüße!!

  • Gozo-Bernie

    18.11.2006, 22:54 Uhr von Gozo-Bernie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruss aus Catania - bernie

  • Baby1

    18.11.2006, 22:46 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    **LG Anita**

  • waltraud.d

    18.11.2006, 22:37 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • anonym

    18.11.2006, 22:36 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • morla

    18.11.2006, 22:31 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • junior33

    18.11.2006, 22:24 Uhr von junior33
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und liebe Grüße, Ingo !