Motorola V3690 Testbericht

Nachdem ich ein eher \"langweiliges\" Handy von Siemens besaß habe ich mich entschlossen ein aufregendes Motorola V3690 zu kaufen, welches damals zum einen eher eine seltenheit war und zum anderen einfach wahnsinnig klein und ein hingucker.

Ich ersteigerte es dann bei ebay für fast 200 Euro und freute mich schon darauf dieses edle Teil in den Händen halten zu dürfe - und bald war es auch soweit.

Der erste Eindruck war super. Das Handy hatte kaum Gebrauchsspuren und überzeugte beim Telefonieren mit sehr guter Sprachqualität, vom \"Showeffekt\" beim aufklappen ganz zu schweigen! ;-)

Die Menüführung war dann doch etwas komplizierter und da ich ungern Betriebsanleitungen las dauerte es eine Weile, bis ich alle Funktionen und details des Handys durschaut hatte.
Meine Freunde mit Ihren Nokias gelangten schneller an ihr Ziel und durften ferner T9 nutzen, was bei Motorola nicht zur Verfügung stand.

Doch dann belegte ich die Kurzwahltasten und kam auch schneller zum Ziel.
Ein weitere Pluspunkt ist der Vibrationsalarm, den man seperat ein oder ausschalten kann, wenn man zum Beispiel gerade im Restaurant oder in einer Besprechung sitzt. Kein nerviger Klingelton unterstreicht die Wichtigkeit des Besitzers und man kann ungestört registrieren, dass jemand anruft, bzw. schreibt.

Das Handy hatte ich meist einfach lose in der Tasche, da ich es für zu umständlich hielt es in die Schutzhülle zu packen; denn es kann sehr Zeitraubend sein, erst die Hülle zu öffnen, dann das Handy rauszufummeln und dann aufzuklappen - besonders, wenn man gerade im Auto sitzt.
Vielleicht lag es auch daran, dass es mich in meiner Tasche ungeschützt nach Italien in den Sand, durch die Schule oder an Sylvester begleitete, aber die Logos fingen ziemlich schnell an zu verrutschen und sich letzten Endes ganz zu lösen.
Nach einiger Zeit folgte dann die Akkuanzeige, die ständig auf \"voll\" blieb und dann einfach nach mehreren Tagen abschaltete; das ging besonders schnell, wenn man telefonierte!
Etwas später setzte dann das Mikro aus und das Display tat auch was es wollte. Ich rief die Hotline an und mir wurde schnell (und äußerst unfreundlich) klar gemacht, dass ich eigentlich unfähig bin ein Handy angemessen zu behandeln und das eine Reperatur teuer werden kann - natürlich ohne Preisangabe, denn da braucht es zuerst einen Kostenvoranschlag (50 Euro).
Ich gebe zu, dass ich nicht immer besonders gut darauf achtete, aber das hätte man auch freundlicher formulieren können und außerdem war ich nach dem Telefonat auch nicht schlauer.

Mit der Zeit begann dann das Display einfach zu streiken, sobald Sonnenlicht darauf traf (ich verstehe leider nicht warum), bzw. sobald es etwas wärmer wurde.
Da ich für meine Verhältnisse viel Geld in das Handy investiert hatte versuchte ich es solange wie möglich zu benutzen, doch irgendwann versagte es immer häufiger und es war nahezu unnmöglich ein Gespräch zu führen.
So viel Spaß mir das Handy auch gemacht hat, es hinterlässt doch einen etwas bitteren Nachgeschmack - mittlerweile nenne ich ein Nokia mein eigen.
Es kann natürlich sein, dass ich einfach eine \"Montags-produktion\" erwischt habe, oder dass meine Behandlung oder die des Vorbesitzers einfach zu schlecht waren, aber ich bin doch etwas unzufrieden.

Alles in allem ist es ein schönes Handy, mit guten Funktionen (auch die Sprachwahl funktionierte sehr gut), doch die etwas komplizierte Menüführung und das Fehlen von T9 sowie einem Terminplaner und der unfreundliche Kundenservice trüben das Bild.