Nintendo Star Fox Adventures:Dinosaur Planet (GameCube Spiel) Testbericht

Nintendo-star-fox-adventures-dinosaur-planet-gamecube-spiel
ab 12,38
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
5 Sterne
(8)
4 Sterne
(4)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  hoch

Erfahrungsbericht von NipponMaster

Link, was soll denn das Fuchskostüm?

Pro:

Grafik+Sound hervoragend,gute Story

Kontra:

Spielverlauf zu gradlinig, geringer Umfang, zu leicht

Empfehlung:

Ja

\"Ist es wahr, Nintendo ohne Rare?\" Diese provokante Frage beantwort sich mittlerweile von selbst. Ja, Rare ist zu Winzigweich gewechselt (und hat dort bis heute nichts ordentliches auf den Zockertisch gebracht). Und wir Würfler haben nichts mehr. Kein Banjo, kein Conker, keine Joanna Dark mehr. Halt, da war doch noch was: Richtig, Rares prähistorisches Abschiedsgeschenk: StarFox Adventures!

Wobei StarFox Adventures ja eigentlich garkein richtiges StarFox ist, was man spätestens merkt, wenn man das Spiel mal gespielt hat. Die Fachkundigen wissen, dass dieses Spiel ursprünglich Dinosaur Planet hieß, für das N64 erscheinen sollte und erhebliche technische Probleme hatte. Die geringen Modulkapazitäten, die ein technisch so aufwändiges Spiel wie Dinsosaur Planet auf dem N64 unmöglich machten, waren der Grund dafür, das Spiel nun auf dem GameCube erscheinen zu lassen. Aber was hat Rare denn nun veranlasst, den guten Fox McCloud mit der Rettung von Dinosaur Planet zu betrauen? Eigentlich war ja geplant, einen Charakter namens Sabre zusammen mit der Weltraumfüchsin Krystal und dem jungen Dinosaurier Tricky in das Abenteuer zu schicken. Die beiden Letzteren blieben auch in der endgültigen Fassung erhalten, Sabre wurde allerdings durch Fox McCloud ersetzt, der sich bis jetzt nur durch Weltraum-Shooter auf SNES und N64 einen Namen gemacht hat. Was die Gründe dafür waren, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Ist allerdings auch nicht so wichtig. Zwar wirkt der Spacefuchs auf dem Dinosaurierplaneten ein wenig unpassend, allerdings gab seine Anwesenheit Rare die Chance, eine ganz besondere grafische Neuerung einzuführen, auf die ich später noch zurückkomme.

Die Wirtschaftsflaute macht auch vor dem Lylat-System nicht halt und so ist die Söldnertruppe um Kampfpilot Fox McCloud und seine Mitstreiter Slippy Toad, Peppy Hare und Rob, dem Roboter nun schon seit acht Jahren (seit dem Sieg über Weltraumschuft Andross) auf der Suche nach einem gutbezahlten, lukrativen Auftrag. Da meldet sich auf einmal General Pepper und verspricht unseren Freunden eine wahnsinnige Belohnung, wenn sie den abgelegenden Dinosaur Planet von der Bedrohung durch General Scales und seiner Armee von Sharpclaws befreien. Kein Problem, denkt sich die mutige Truppe und steuert sofort den Planeten der prähistorischen Schuppenträger an. Das Ziel des Spiels ist es, den in mehrere Teile zersprengten Planeten mithilfe der vier, mit schwarzer Materie gefüllten Ahnensteine und den sechs Krazoa-Geistern wieder zusammenzufügen.

Kaum angekommen, erforscht der Spieler in Gestalt von Fox McCloud das malerische ThornTail Tal und entdeckt sofort den Stab von Krystal, die diesen am Anfang des Spiels in einer hitzigen Schlacht mit General Scales (bei der sie gefangen genommen wird, was die die Aufgabe des Spielers klarmacht.) verloren hat. Die Entdeckung diesen spielbestimmenden Utensiells wird von einer hübschen Sequenz begleitet, in der die Silberfüchsin Krystal dem Spieler telepatisch den richtigen Umgang mit dieser \"tödlichen\" Waffe beibringt. Im Laufe des Spieles wird der Stab, mit dem man am Anfang lediglich zuschlagen kann, durch zahlreiche Upgrades aufgerüstet. So ist damit später u. A. in der Lage Feuerbälle zu schleudern, Gegner zu vereisen und Erdbeben hervorzurufen. Ferner ist der Stab natürlich nicht im Kampf von Vorteil, sondern dient z.B auch zum Schalter betätigen.

Apropos Schalter betätigen. Wer da spontan an Zelda denkt, denkt richtig. Und ja, wer meine Überschrift gelesen hat, hat richtig gelesen. Das ganze Spiel ist im Prinzip wirklich Zelda, nur hat halt Link ein Fuchskostüm an und spricht englisch. Schalter betätigen, Blöcke verschieben, Fackeln anzünden,sogar die Steuerung des Helden,...sprich alles, was man bei The Legend of Zelda. The Ocarina of Time geliebt hat, wird bei StarFox Adventures noch einmal aufgewärmt. Was ja nicht unbedingt schlecht sein muss, immerhin hat man da von einem der besten Spiele aller Zeiten kopiert. Aber wirklich, Rare, habt ihr denn eigentlich keine eigenen Ideen?! So dreiste Kopien kannte man bisher nur von Dieter Bohlen. Neue Ideen muss man in diesem Spiel wirklich mit der Lupe suchen und das kann für den Gesamteindruck eines Spiels wirklich schädlich sein.

Derjenige bei Rare, der in einer Pressemitteilung über StarFox Adventures mal was über 80+ Spielstunden erzählt hat, ist hoffentlich schon längst entlassen worden. Selbst Einsteiger werden kaum mehr als 20 Stunden brauchen, um das Spiel zu vollenden, mit Slippys Tipps sogar noch weniger. Das Spiel verläuft unglaublich linear, mal abgesehen von den ominösen Cheat-Münzen (deren Sinn ich bis heute nicht ganz verstanden habe) gibt es überhaupt keine Side-Quests (Nebenaufgaben).
Und mal Hand auf Herz: Das Spiel hat nun wirklich keinen hohen Schwierigkeitsgrad. Profis werden viele Rätsel bereits aus Zelda kennen und
selbst Einsteiger kommen immer mit etwas Nachdenken und Slippy (meist) hilfreichen Ratschlägen weiter. An manchen Stellen, vor allem gegen Schluß, hat man das Gefühl, dass Rare sich wahrscheinlich mehr um die Übernahme durch Microsoft gekümmert hat und einfach keine Lust mehr hatte, für StarFox Adventures noch was Tolles zu machen. Schade, Rare.

Doch es gibt natürlich nicht nur Negatives zu vermelden. Vor allen Dingen technisch ist das Spiel eine wahre Augen-und Ohrenweide. Eine der herausragensten grafischen Effekte ist die äuserst penible Darstellung jedes einzelnen Härchens des pelzigen Hauptdarstellers Fox McCloud. Vor allem bei Sequenzen, in denen die Kamera nah heranfährt kommt das perfekt rüber. Oder auch die genialen Gesichtsanimationen: Lebensechter gehts echt nimmer! Butterweiche Animationen ohne Ruckler, gepaart mit fantastischen Wassereffekten, spitzenmäßige, englische Synchonisation, Soundeffekte und stets passende Musikthemen par excellence...Dolby Pro Logic II
wird natürlich auch unterstützt. Ihr seht schon, technisch gibts wirklich überhaupt nichts auszusetzten, im Gegenteil.

Fazit
Es ist wirklich schwierig, über StarFox Adventures ein eindeutiges Fazit abzugeben. Auf der einen Seite ist die geniale Grafik, die spitzen Sound und Musikeffekte und die ganz nette, unglaublich gut inszenierte Story. Auf der anderen, das ideenlose, an manchen Stellen gähnende langweilige Gameplay und der linerare Spielablauf. Über den Umfang kann man sich streiten, ich persönlich fand ihn akzeptabel. Alles in allem kann man sagen, dass Fans von Zelda und Action-Adventures im Allgemeinen auf ihre Kosten kommen werden, alle anderen sollten extrem vorsichtig sein. Dass das Spiel jetzt auch als Players Choice Version für 29,99 erhältlich ist, wird manchen die Entscheidung zugunsten des Spiels leichter machen. Mir hat das Spiel schon Spaß gemacht, das lag allerdings vor allem an der Story und deren Inszenierung.

15 Bewertungen