Pakt der Wölfe (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 11/2011
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von winterspiegel
Durch den Wolf gedrehter Genre-Mix
Pro:
Gruselige Atmosphäre, die Ausstattung
Kontra:
Computeranimierte Bestie
Empfehlung:
Ja
Es gibt wohl keinen, der nicht schon von „Big Foot“, „Nessie“ oder dem zottigen „Yeti“ gehört, oder gar lustige Bildchen dieser Fabelwesen z.B. im Internet entdeckt hat. Dagegen dürfte die Bekanntheit der „Bestie von Gevaudan“, die sich in diesen obskuren Bereich der Kryptozoologie einreiht, außerhalb Frankreichs wohl nicht so groß sein.
Diese Legende erzählt vom Wüten einer Art riesigen Wolfes im Zentralfranzösischen Gevaudan, der vorzugsweise Frauen und kleine Kinder auf seinem Speiseplan hatte. Da sich die Ereignisse mit Unterbrechungen über mehrere Jahre erstreckten (von 17 46 bis 1748), und angeblich sogar der König sich der Sache annahm, kamen die wildesten Beschreibungen dieses Ungeheuers und ihrer Untaten auf. Auch ein töten von Hunderten von Wölfen, und ein zur Schau gestelltes, besonders furchteinflößendes Exemplar eines ausgestopften Wolfes, verhinderte nicht, dass sich die Gräueltaten noch einige Zeit fortsetzten.
Heute lässt sich, wie so oft bei solchen Geschichten nur noch sehr schwer nachvollziehen, wie viel Wahrheit und wie viel Dichtung enthalten ist.
Ein idealer Filmstoff also. Kurzentschlossen machte man sich jenseits des Rheins daran, ein Projekt ins Auge zu fassen, dass es in ihrer Größenordnung ganz locker mit vergleichbaren Hollywood-Produktionen aufnehmen kann.
Christophe Ganz, von dem die bildgewaltige Manga-Verfilmung „Crying Freeman“ stammt, nahm sich dieses ehrgeizigen Projektes an, um etwas in dieser Form völlig neues zu schaffen.
FILMHANDLUNG
Im Jahre 1764 geht in der Französischen Provinz Gevaudan der Schrecken um, mehrere Frauen und Kinder sind unglaublichen Gräueltaten zum Opfer gefallen. Der König schickt Söldner und Soldaten um diese Bestie, von der angenommen wird, dass sie ein Wolf ist zu fangen.
Unsere beiden Helden, der Naturwissenschaftler Gregoire de Fronsac (Samuel Le Bihan) und sein Blutsbruder der Indianer Mani (Mark Dacascos), treffen in Gevaundan ein um sich selbst ein Bild von den Umständen dort zu machen.
Nachdem sie eine Auseinandersetzung mit den Soldaten hatten, die der Bestie eine Falle stellen wollten, lernen sie die etwas merkwürdige Familie der Morangias kennen. Während es unter den Familienmitgliedern zu den verschiedensten Spekulationen was die Bestie betrifft kommt, wirft Gregorie mehr als nur einen Blick auf die schöne Marianne de Morangias.
Der Junge Marquis dÁpacher (Jeremie Renier) zeigt Gregoire und Mani, dass die Nächte auch außerhalb von Paris recht amüsant sein können, und nimmt sie in ein Freudenhaus mit. Dort lernt Gregoire die geheimnisvolle Kurtisane Sylvia (Monika Belluci) kennen die ihm auch sofort den Kopf verdreht.
Das Morden geht weiter, und als Gregoire gegenüber den Morangias den Verdacht äußert, dass vielleicht gar kein Wolf hinter den ganzen unfassbaren Grauen steckt, wird er mitleidig belächelt. In Paris hat man entgültig die Faxen dicke, ein Erfolg muss her und so zwingt man Gregoire aus einem gewöhnlichen Wolf, ein ausgestopftes Monstrum zu konstruieren, welches dann einem Affentheater gleich, in Versailles zur Schau gestellt werden soll.
In Paris will man Gregoire und Mani endgültig loswerden, man stellt ihnen eine interessante Aufgabe in Afrika in Aussicht. Doch die Beiden kehren wieder nach Gevaudan zurück, wo die Bestie noch schrecklicher als zuvor für absolutes Entsetzen sorgt.
Gregoire und sein indianischer Blutsbruder finden Stück für Stück die Teile eines Puzzles, dass die Bestie in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Doch je näher sie der Lösung des Rätsels kommen, desto gefährlicher wird das ganze Unterfangen für die beiden...
KRITIK
Als absoluter Western und Eastern–Fan als der er sich bekennt, darf man natürlich von Christoph Ganz keinen herkömmlichen Historienschinken erwarten. Zwar wurde an Ausstattung und an Kostümvielfalt beileibe nicht gespart, doch die Protagonisten kommen eher in einem coolen Outfit á la „Spiel mir das Lied vom Tod“ daher, als in diesen eher homophilen Aufzügen, wie man es aus vielen Filmen dieser Epoche gewöhnt ist.
Auch scheint obligatorisches Degenschwingen, oder gar das Duellieren im Morgengrauen, wie wir es aus z. b. den „Musketier–Filmen“ gewöhnt sind, ganz aus der Mode gekommen zu sein. Viel eher scheint ein Kampfstil angesagt zu sein, wie man ihn von diversen Chinesischen Kung–Fu Streifen her kennt. Mit viel Akrobatik und unter häufigem Einsatz von schnellen Schnitten und der Zeitlupe, treffen hier meist die Widersacher aufeinander.
An und für sich kein schlechter Einfall, doch die Macher konnten der Versuchung nicht wiederstehen das Ganze ein wenig auf die Spitze zu treiben, und fast hatte ich manchmal den Eindruck - die prügeln sich eigentlich nur um des prügelns Willen.
So wirken diese Actionszenen meist doch ein wenig dick aufgetragen und ein ästhetisches Flair, um dass man sich sichtlich bemühte, will sich auch nicht so recht einstellen, da sich die Kampf-Szenen einfach zu sehr gleichen.
Erfreulich anzumerken ist auf jeden Fall, die Unbekümmertheit mit der die Figuren ihren Platz in der Handlung einnehmen. Hier merkt man ganz eindeutig einen Unterschied zum Hollywood–Stil. Der Held kann sich hier zum Beispiel ohne weiteres so lange im Bordell vergnügen, bis die Angebetete ihn endlich erhört, ohne später großartig moralische Fragen beantworten zu müssen.
Die beiden Hauptfiguren Gregoire und sein indianischer Blutsbruder Mani dargestellt von Samuel Le Bihan und Mark Dacascos liefern hier eine passable Leistung ab, gut kommt vor allem Mark Dacascos als schweigsamer Indianer weg, die Figur der Heldenrolle scheint für Le Bihan fast eine Nummer zu groß ausgefallen, trotz sichtlicher Anstrengung lässt seine Ausstrahlung meiner Ansicht doch einiges zu wünschen übrig.
Jetzt nähern wir uns langsam der Bestie selber.
Eindrucksvoll sind die rasenden Kamerafahrten, die per Minihelikopter eingefangen wurden und uns an die Stätte der Gräueltaten der Bestie bringen. Anfangs ist noch nichts, oder nur sehr wenig von dem Monster zu sehen. Die bedrohliche Spannung entsteht allein aus Schnitt, Kameraschwenks und dem entsetzten Gesichtsausdruck der weiblichen Opfer. Gleich zu Anfang wird Spielbergs „weißer Hai“ zitiert, in dem die junge Bäuerin ähnlich von der Bestie durch die Luft geschleudert wird, wie es damals schon der berühmte Hai mit seinen attraktiven Opfern zu tun pflegte.
Die Sequenzen in denen das Bild von der Zeitlupe praktisch für Sekundenbruchteile ganz zum Stillstand kommt, und so der Schrecken des Opfers eingefangen wird, wirkt packender und intensiver, als in späteren Abschnitten, als wir die Bestie schließlich in ihrem ganzen Antlitz gezeigt bekommen.
Von diesem Zeitpunkt an, ist leider ein nicht unerheblicher Teil der Spannung schon zerstört, denn einmal gesehen, wirkt das Monstrum plötzlich überhaupt nicht mehr so angsteinflössend. Das gilt sowohl für den optischen Aspekt, als auch für die hektisch – unechten Bewegungsabläufe des vollständig am Rechner entstandenen Wesens.
RESÜMEE
Wenn man bedenkt welche Möglichkeiten dieser Stoff nicht alles geboten hätte, war ich nicht gerade enttäuscht, sondern eher etwas verärgert. Das hat damit zu tun, dass der Film nahezu perfekt in der ersten Hälfte ist, um in dem weiteren Handlungsverlauf immer weiter abzusacken. Irgendwie schien dem Regisseur mit der Zeit die Sache über den Kopf zu wachsen, dies gibt er, wenn auch in weniger drastischen Worten im Audiokommentar auch selber zu.
So bleibt festzuhalten, dass es zwar ein verführerischer Gedanke ist, möglichst viel von anderen Filmgenres in ein Projekt unterzubringen und einzuflechten, das leicht konfuse Gesamtbild einen aber einen schnell auf den Boden der Tatsachen zurückbringen kann.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, der Streifen ist immer noch einer der innovativsten und auch gelungensten Europäischen Filme der letzten Jahre. Mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl aber, hätte man einen wirklich großen Film in diesem Genre schaffen können.
DVD – AUSSTATTUNG
Bild und Ton
Das Bild welches die Farben dezent und sehr naturgetreu wiedergibt, und der ausgewogene Ton sind auf dieser Scheibe erstklassig umgesetzt. So entsteht ein sehr guter harmonischer Gesamteindruck, der die düstere Atmosphäre ausgezeichnet vermittelt.
Bildformat: 16:9 (2.35:1)
Audioformat:
Deutsch dts 5.1
Deutsch Dolby Digital
Französisch Dolby Digital
UNTERTITEL
Deutsch / Deutsch für Hörgesch.
Französisch / Französisch für Hörgesch.
Kinofassung 137 Minuten
Director´s Cut 145 Minuten
EXTRAS
DVD 1
Regie Kommentar von Christophe Ganz
Ein äußerst unterhaltsamer, wie auch informativer Kommentar über die Dreharbeiten und vieles mehr. Ganz versucht aber auch so viele Einzelheiten wie möglich, was die Umstände des Drehs betraf zu vermitteln. Selbst ein Stück weit in seine (Cineastische) Seele lässt uns der französische Filmemacher blicken.
Darstellerkommentar von Vincent Cassel und Samuel le Bihan
Bis der Kommentar der beiden Widersacher im Film, so richtig ins Rollen kommt dauert es schon eine Weile. Als dann das Eis langsam gebrochen ist, erfährt man doch noch einige Anekdoten und amüsante Details, die ein Anhören rechtfertigen.
Kino version – Director’s Cut
Der Director´s Cut ist um ca. 10 Minuten länger, und geht auf die Beziehung der Charaktere noch stärker ein.
Die für die Kinoversion herausgenommenen Szenen, sind in Originalsprache und nicht deutsch synchronisiert - aber immerhin untertitelt. Ich empfehle trotzdem von vorneherein die etwas längere Version anzuwählen.
Cast & Crew
Filmografien vom Regisseur und den Darstellern
Trailer und TV - Spots
Vorstellung weiterer DVDs
DVD 2:
Als eine wahre Fundgrube, von bis ins kleinste Detail gehenden Hintergrundinformationen entpuppt sich die zweite Scheibe.
So dürften für den Interessierten kaum noch Fragen bezüglich der Entstehung des Filmes offen bleiben.
Weitere Filmdokumentationen: Hinter den Kulissen / Das Innere der Bestie / geschnittene Sequenzen / Interviews und Making of.
Da DVD 1 mit der Verleihversion praktisch identisch ist, muss wohl jeder für sich selber entscheiden, ob der nicht gerade niedrige Preis von fast 30 Euro einen Kauf rechtfertigen.
Alle Extras und Kommentare sind deutsch untertitelt.
(Inzwischen gibt es die Doppel-DVD zu einem günstigen Preis von unter 10 Euro)
(c) winterspiegel für Ciao & Yopi
Diese Legende erzählt vom Wüten einer Art riesigen Wolfes im Zentralfranzösischen Gevaudan, der vorzugsweise Frauen und kleine Kinder auf seinem Speiseplan hatte. Da sich die Ereignisse mit Unterbrechungen über mehrere Jahre erstreckten (von 17 46 bis 1748), und angeblich sogar der König sich der Sache annahm, kamen die wildesten Beschreibungen dieses Ungeheuers und ihrer Untaten auf. Auch ein töten von Hunderten von Wölfen, und ein zur Schau gestelltes, besonders furchteinflößendes Exemplar eines ausgestopften Wolfes, verhinderte nicht, dass sich die Gräueltaten noch einige Zeit fortsetzten.
Heute lässt sich, wie so oft bei solchen Geschichten nur noch sehr schwer nachvollziehen, wie viel Wahrheit und wie viel Dichtung enthalten ist.
Ein idealer Filmstoff also. Kurzentschlossen machte man sich jenseits des Rheins daran, ein Projekt ins Auge zu fassen, dass es in ihrer Größenordnung ganz locker mit vergleichbaren Hollywood-Produktionen aufnehmen kann.
Christophe Ganz, von dem die bildgewaltige Manga-Verfilmung „Crying Freeman“ stammt, nahm sich dieses ehrgeizigen Projektes an, um etwas in dieser Form völlig neues zu schaffen.
FILMHANDLUNG
Im Jahre 1764 geht in der Französischen Provinz Gevaudan der Schrecken um, mehrere Frauen und Kinder sind unglaublichen Gräueltaten zum Opfer gefallen. Der König schickt Söldner und Soldaten um diese Bestie, von der angenommen wird, dass sie ein Wolf ist zu fangen.
Unsere beiden Helden, der Naturwissenschaftler Gregoire de Fronsac (Samuel Le Bihan) und sein Blutsbruder der Indianer Mani (Mark Dacascos), treffen in Gevaundan ein um sich selbst ein Bild von den Umständen dort zu machen.
Nachdem sie eine Auseinandersetzung mit den Soldaten hatten, die der Bestie eine Falle stellen wollten, lernen sie die etwas merkwürdige Familie der Morangias kennen. Während es unter den Familienmitgliedern zu den verschiedensten Spekulationen was die Bestie betrifft kommt, wirft Gregorie mehr als nur einen Blick auf die schöne Marianne de Morangias.
Der Junge Marquis dÁpacher (Jeremie Renier) zeigt Gregoire und Mani, dass die Nächte auch außerhalb von Paris recht amüsant sein können, und nimmt sie in ein Freudenhaus mit. Dort lernt Gregoire die geheimnisvolle Kurtisane Sylvia (Monika Belluci) kennen die ihm auch sofort den Kopf verdreht.
Das Morden geht weiter, und als Gregoire gegenüber den Morangias den Verdacht äußert, dass vielleicht gar kein Wolf hinter den ganzen unfassbaren Grauen steckt, wird er mitleidig belächelt. In Paris hat man entgültig die Faxen dicke, ein Erfolg muss her und so zwingt man Gregoire aus einem gewöhnlichen Wolf, ein ausgestopftes Monstrum zu konstruieren, welches dann einem Affentheater gleich, in Versailles zur Schau gestellt werden soll.
In Paris will man Gregoire und Mani endgültig loswerden, man stellt ihnen eine interessante Aufgabe in Afrika in Aussicht. Doch die Beiden kehren wieder nach Gevaudan zurück, wo die Bestie noch schrecklicher als zuvor für absolutes Entsetzen sorgt.
Gregoire und sein indianischer Blutsbruder finden Stück für Stück die Teile eines Puzzles, dass die Bestie in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Doch je näher sie der Lösung des Rätsels kommen, desto gefährlicher wird das ganze Unterfangen für die beiden...
KRITIK
Als absoluter Western und Eastern–Fan als der er sich bekennt, darf man natürlich von Christoph Ganz keinen herkömmlichen Historienschinken erwarten. Zwar wurde an Ausstattung und an Kostümvielfalt beileibe nicht gespart, doch die Protagonisten kommen eher in einem coolen Outfit á la „Spiel mir das Lied vom Tod“ daher, als in diesen eher homophilen Aufzügen, wie man es aus vielen Filmen dieser Epoche gewöhnt ist.
Auch scheint obligatorisches Degenschwingen, oder gar das Duellieren im Morgengrauen, wie wir es aus z. b. den „Musketier–Filmen“ gewöhnt sind, ganz aus der Mode gekommen zu sein. Viel eher scheint ein Kampfstil angesagt zu sein, wie man ihn von diversen Chinesischen Kung–Fu Streifen her kennt. Mit viel Akrobatik und unter häufigem Einsatz von schnellen Schnitten und der Zeitlupe, treffen hier meist die Widersacher aufeinander.
An und für sich kein schlechter Einfall, doch die Macher konnten der Versuchung nicht wiederstehen das Ganze ein wenig auf die Spitze zu treiben, und fast hatte ich manchmal den Eindruck - die prügeln sich eigentlich nur um des prügelns Willen.
So wirken diese Actionszenen meist doch ein wenig dick aufgetragen und ein ästhetisches Flair, um dass man sich sichtlich bemühte, will sich auch nicht so recht einstellen, da sich die Kampf-Szenen einfach zu sehr gleichen.
Erfreulich anzumerken ist auf jeden Fall, die Unbekümmertheit mit der die Figuren ihren Platz in der Handlung einnehmen. Hier merkt man ganz eindeutig einen Unterschied zum Hollywood–Stil. Der Held kann sich hier zum Beispiel ohne weiteres so lange im Bordell vergnügen, bis die Angebetete ihn endlich erhört, ohne später großartig moralische Fragen beantworten zu müssen.
Die beiden Hauptfiguren Gregoire und sein indianischer Blutsbruder Mani dargestellt von Samuel Le Bihan und Mark Dacascos liefern hier eine passable Leistung ab, gut kommt vor allem Mark Dacascos als schweigsamer Indianer weg, die Figur der Heldenrolle scheint für Le Bihan fast eine Nummer zu groß ausgefallen, trotz sichtlicher Anstrengung lässt seine Ausstrahlung meiner Ansicht doch einiges zu wünschen übrig.
Jetzt nähern wir uns langsam der Bestie selber.
Eindrucksvoll sind die rasenden Kamerafahrten, die per Minihelikopter eingefangen wurden und uns an die Stätte der Gräueltaten der Bestie bringen. Anfangs ist noch nichts, oder nur sehr wenig von dem Monster zu sehen. Die bedrohliche Spannung entsteht allein aus Schnitt, Kameraschwenks und dem entsetzten Gesichtsausdruck der weiblichen Opfer. Gleich zu Anfang wird Spielbergs „weißer Hai“ zitiert, in dem die junge Bäuerin ähnlich von der Bestie durch die Luft geschleudert wird, wie es damals schon der berühmte Hai mit seinen attraktiven Opfern zu tun pflegte.
Die Sequenzen in denen das Bild von der Zeitlupe praktisch für Sekundenbruchteile ganz zum Stillstand kommt, und so der Schrecken des Opfers eingefangen wird, wirkt packender und intensiver, als in späteren Abschnitten, als wir die Bestie schließlich in ihrem ganzen Antlitz gezeigt bekommen.
Von diesem Zeitpunkt an, ist leider ein nicht unerheblicher Teil der Spannung schon zerstört, denn einmal gesehen, wirkt das Monstrum plötzlich überhaupt nicht mehr so angsteinflössend. Das gilt sowohl für den optischen Aspekt, als auch für die hektisch – unechten Bewegungsabläufe des vollständig am Rechner entstandenen Wesens.
RESÜMEE
Wenn man bedenkt welche Möglichkeiten dieser Stoff nicht alles geboten hätte, war ich nicht gerade enttäuscht, sondern eher etwas verärgert. Das hat damit zu tun, dass der Film nahezu perfekt in der ersten Hälfte ist, um in dem weiteren Handlungsverlauf immer weiter abzusacken. Irgendwie schien dem Regisseur mit der Zeit die Sache über den Kopf zu wachsen, dies gibt er, wenn auch in weniger drastischen Worten im Audiokommentar auch selber zu.
So bleibt festzuhalten, dass es zwar ein verführerischer Gedanke ist, möglichst viel von anderen Filmgenres in ein Projekt unterzubringen und einzuflechten, das leicht konfuse Gesamtbild einen aber einen schnell auf den Boden der Tatsachen zurückbringen kann.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, der Streifen ist immer noch einer der innovativsten und auch gelungensten Europäischen Filme der letzten Jahre. Mit ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl aber, hätte man einen wirklich großen Film in diesem Genre schaffen können.
DVD – AUSSTATTUNG
Bild und Ton
Das Bild welches die Farben dezent und sehr naturgetreu wiedergibt, und der ausgewogene Ton sind auf dieser Scheibe erstklassig umgesetzt. So entsteht ein sehr guter harmonischer Gesamteindruck, der die düstere Atmosphäre ausgezeichnet vermittelt.
Bildformat: 16:9 (2.35:1)
Audioformat:
Deutsch dts 5.1
Deutsch Dolby Digital
Französisch Dolby Digital
UNTERTITEL
Deutsch / Deutsch für Hörgesch.
Französisch / Französisch für Hörgesch.
Kinofassung 137 Minuten
Director´s Cut 145 Minuten
EXTRAS
DVD 1
Regie Kommentar von Christophe Ganz
Ein äußerst unterhaltsamer, wie auch informativer Kommentar über die Dreharbeiten und vieles mehr. Ganz versucht aber auch so viele Einzelheiten wie möglich, was die Umstände des Drehs betraf zu vermitteln. Selbst ein Stück weit in seine (Cineastische) Seele lässt uns der französische Filmemacher blicken.
Darstellerkommentar von Vincent Cassel und Samuel le Bihan
Bis der Kommentar der beiden Widersacher im Film, so richtig ins Rollen kommt dauert es schon eine Weile. Als dann das Eis langsam gebrochen ist, erfährt man doch noch einige Anekdoten und amüsante Details, die ein Anhören rechtfertigen.
Kino version – Director’s Cut
Der Director´s Cut ist um ca. 10 Minuten länger, und geht auf die Beziehung der Charaktere noch stärker ein.
Die für die Kinoversion herausgenommenen Szenen, sind in Originalsprache und nicht deutsch synchronisiert - aber immerhin untertitelt. Ich empfehle trotzdem von vorneherein die etwas längere Version anzuwählen.
Cast & Crew
Filmografien vom Regisseur und den Darstellern
Trailer und TV - Spots
Vorstellung weiterer DVDs
DVD 2:
Als eine wahre Fundgrube, von bis ins kleinste Detail gehenden Hintergrundinformationen entpuppt sich die zweite Scheibe.
So dürften für den Interessierten kaum noch Fragen bezüglich der Entstehung des Filmes offen bleiben.
Weitere Filmdokumentationen: Hinter den Kulissen / Das Innere der Bestie / geschnittene Sequenzen / Interviews und Making of.
Da DVD 1 mit der Verleihversion praktisch identisch ist, muss wohl jeder für sich selber entscheiden, ob der nicht gerade niedrige Preis von fast 30 Euro einen Kauf rechtfertigen.
Alle Extras und Kommentare sind deutsch untertitelt.
(Inzwischen gibt es die Doppel-DVD zu einem günstigen Preis von unter 10 Euro)
(c) winterspiegel für Ciao & Yopi
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