Pakt der Wölfe (DVD) Testbericht

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ab 2,50
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von DeepThought

Ein toller Genre-Mix in schönen, düsteren Bildern

Pro:

klasse Genre-Mix, Story, Schauspieler, Kampfszenen, tolle Bilder, Ausstattung

Kontra:

...nichts...

Empfehlung:

Ja

Eigentlich war es eher Zufall, dass ich mir die Doppel-DVD \"Pakt der Wölfe\" angesehen habe, denn ich bin nicht so der Fan von französischen Filmen. Allerdings dachte ich mir, wenn Marc Dacascos mitspielt, dann wird es doch hoffentlich auch ein paar gute Kampfszenen geben.
In dieser Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht, aber darüber hinaus hat der Film noch sehr viel mehr zu bieten und gehört auf meine Liste der DVDs, die mich am meisten im Positiven überrascht haben, nach ganz oben.



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Story
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Im Jahre 1766 geschehen in der ländlichen Provinz Frankreichs Gévaudan schreckliche Morde. Unter die Opfer zählen hauptsächlich Frauen und Kinder, und schon bald geht das Gerücht um, dass eine Bestie für diese Morde verantwortlich ist. Trotz vergeblicher Versuche das Tier zu jagen und niederzustrecken, gelingt dies nicht.
Sogar der König hört von diesen Vorfällen und schickt daraufhin den Wissenschaftler Grégoire de Fronsac (Samuel Le Bihan) mit dessen indianischem Blutsbruder Mani (Marc Dacascos) nach Gévaudan. Fronsac soll die Bestie niederstrecken und dann präpariert nach Frankreich schicken.
Auf der Suche nach der Bestie lernt er auch den Adel von Gévaudan kennen, allen voran den einarmigen Zyniker Jean-Francois des Marangias (Vincent Cassel), in dessen Schwester Marianne er sich bald verliebt.
Bei seinen weiteren Untersuchungen entdeckt Fronsac Ungereimtheiten bzgl. der Bestie. Es scheint mehr hinter ihr zu stecken, als manche glauben. Er hegt den Verdacht, dass die Bestie nicht eigenständig handelt, sondern von jemandem gesteuert wird...




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Meine Meinung
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\"Pakt der Wölfe\" ist ein beeindruckender Film. Der Regisseur Christophe Gans schafft beeindruckende düstere, aber dennoch wunderschöne Bilder und lässt uns mit diesem Film einen wahren Kulturschock erleben. Das bezieht sich weniger auf die Kulturen, die in dem Film vorkommen, als auf den Genremix des Films.
So recht weiß man nämlich eigentlich nicht, was dieser Film sein soll. Anfangs meint man es wäre ein Abenteuerfilm, dann kommen die Kampfsequenzen dazu, und es könnte genauso gut ein \"europäischer Eastern\" (ein Widerspruch in sich) sein. Durch die Mystik des Film kommt man dann zu dem Schluss, dass es sich um einen Mysterythriller handelt. Ganz eindeutig bietet der Film aber auch Horrorelemente und am Schluss schlägt er die Kurve zum Fantasy-genre ein.
Wer versucht den Film einzuordnen wird keinen Spaß an ihm haben und mehr als verwundert über diesen Film sein. Tatsächlich könnte man meinen das solch ein Genremix nicht glücklich verlaufen kann, aber der Film belehrt uns eines besseren.

Zuerst einmal sei gesagt, dass die Story auf einer wahren Begebenheit beruht. Die verschiedenen spannenden Storywendungen, die einzelnen interessanten Charaktere, sowie der Ursprung der Bestie sind allerdings alles Interpretationen des Regisseurs von der Legende um die Bestie.
Die düstere Fantasy-Stimmung des Films erinnert auch mit der Farbgebung und dem Setting stark an \"Sleepy Hollow\". Allerdings geht dieser Film noch einen Schritt weiter. Denn mit den plötzlichen Schockmomenten beim nächsten Überfall der Bestie und dem dabei vorkommenden Blutszenen, beinhaltet der Film auch einige sehr gute Horroreffekte.
Spannend bleibt der Film auch nicht zuletzt wegen dem Rätsel um den Ursprung der Bestie und die guten Storywendungen, lassen den Film eine sehr gute und fesselnde Handlung haben.
Die Bilder des Films wirken dabei immer wunderschön, ob es sich nun um Landschaftsaufnahmen oder um Kampfszenen handelt, alles bietet eine gewisse Ästhetik.
Gans verwendet in seinem Film auch einige gute Stilmittel, wie interessante Kamerafahrten, die düstere Farbgebung, Bildstops oder Zeitlupeneffekte bei den Kämpfen.

Kommen wir also auch noch mal zu den Kämpfen. Diese müssen sich keineswegs vor anderen Martial-Arts-Filmkämpfen verstecken. Marc Dacascos ist ja bekannterweise einer der besten auf dem Gebiet und das darf er hier auch zeigen.
Sein Kampfstil ist eine Mischung aus Kung Fu und Capoeira und lässt so ziemlich glaubhaft erscheinen, dass es sich bei dem Kampfstil um einen indianischen Stil handelt.
In den Kämpfen werden, wie schon erwähnt, auch viele Zeitlupeneffekte verwendet, was die Kämpfe sehr schön aussehen lässt, obwohl ich kritisieren muss, dass die Kameraführung bei den Kämpfen nicht immer sehr gut gelungen ist. Aber auch das kann Absicht vom Regisseur gewesen sein.
Neben Dacascos hat auch Samuel Le Bihan einige nette Kampfszenen.

Die Schauspieler tragen in dem Film ihr übriges bei, dass der Film eine hohe Qualität besitzt.
Obwohl ich mit den meisten Namen nichts anfangen kann und auch im französischen Kino nicht so sehr bewandert bin, kommen mir doch einige Gesichter sehr bekannt vor.
Samuel le Bihan spielt seinen Charakter sehr gut und macht eine Identifizierung mit seinem Hauptcharakter sehr einfach. Ebenso kann aber auch Vincent Cassel als einarmiger Zyniker überzeugen. Auch Emilie Dequenne als dessen Schwester, sowie Monica Bellucci als Prostituierte spielen ihre Rollen gut.
Richtig gut hat mir aber Marc Dacascos als Indianer Mani gefallen. Seine Emotionalität und Naturverbundenheit kommen in dem Film perfekt rüber. Um ihn herum scheint immer etwas Mystisches zu sein und man meint er würde jede freie Minute in Gedanken mit den Geistern seiner Vorväter kommunizieren. Eine beeindruckende Darstellung Dacascos, die laut ihm auch seine Lieblingsrolle bisher war.

Bleibt noch zu erwähnen, dass auch die Spezialeffekte, z.B. die der Bestie, richtig gut gelungen sind. Auch die Kostüme oder die einzelnen Schauplätze, sowie das Make-up tragen ihr übriges bei, dass man sich sofort in das Frankreich kurz vor der Revolution hineinversetzt fühlt.

Der Film lebt von seiner Außergewöhnlichkeit und der fantastischen, aber manchmal auch experimentellen Regie von Christophe Gans, der schon mit \"Crying Freeman\" bewiesen hat, das er ein Meister seines Fachs ist.



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Bild & Ton
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Die DVD bietet scharfe Bilder und tolle Farben, die bei dem Film auch sehr wichtig sind. Auch in dunklen Szenen kann man alles erkennen, Bildfehler konnte ich keine finden.

Der Ton ist in Deutsch und Französisch anwählbar, jeweils in Dolby Digital 5.1. Der Ton ist dabei sehr klar und auch die Geräuscheffekte, sowie die öfters einsetzende Musik können absolut überzeugen.
Einziges Manko war für mich, dass man in der 8 Minuten längeren Director´s Cut Fassung des Films, die zusätzlichen Szenen nur in Französisch mit Untertiteln zu sehen bekommt.



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DVD-Extras
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Hier hat man sich auf dieser Doppel-DVD besonders viel Mühe gegeben. Zuerst einmal kann man sich den Film in der Kinofassung (137 min.) als auch in der Director´s Cut Version (145 min.) ansehen.
Dann kann man sich den Film auch noch mit Audiokommentaren zu Gemüte führen, entweder gesprochen von Regisseur Christophe Gans oder von den Schauspielern.
Auf der 2. DVD geht es dann richtig los. Hier gibt es 2 umfangreiche Dokumentationen über die Dreharbeiten des Films (Making Of), die jeweils etwa 1 Std. lang sind. Diese sind schön objektiv gehalten und klären über die Spezialeffekte, die Bestie, die Ausstattung der Settings, die Kampfszenen und weitere Vorgänge hinter der Kamera auf. Hat mir persönlich ziemlich gut gefallen auch wenn es manchmal ein paar Längen gab.
Außerdem kann man noch entfallene Szenen bewundern und natürlich gibt es auch noch Trailer und Biografien von Cast und Crew.
So muss eine DVD ausgestattet sein!




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Fazit
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\"Pakt der Wölfe\" ist ein außergewöhnlicher und sehr guter Film, der eigentlich untypisch für einen französischen Film ist. Wer nichts gegen einen Genremix mit Märchencharakter hat, der sollte unbedingt zugreifen. Mir hat gerade dieser Mix sehr gut gefallen. Endlich mal ein wenig Innovation in einem Film.
Eine tolle Story, Schauspieler, Kampfszenen, düstere Bilder und eine klasse Regie runden den Film ab.
Da auch die Ausstattung der DVD mehr als ansehnlich ist, kann ich ohne Bedenken eine 1 vergeben!

10 Bewertungen