Panasonic DVD-S31 Testbericht

Im August 2003 habe ich mir den Panasonic-DVD-Player (DVD-S 31 EG S) für ungefähr 130 € gekauft und seitdem natürlich ausgiebig im Alltag getestet. Bislang kann ich – dies als kleines Vorab-Fazit – über keine eklatanten Mängel klagen. Eher ganz im Gegenteil hat der Player bisher brav und zuverlässig funktioniert. Geliebäugelt hatte ich ursprünglich mit einem Cyberhome CH-DVD 402. Schaut man sich in der entsprechenden Kategorie um, so tummeln sich dort fast ausnahmslos zufriedene Besitzer. Hätte der Player auch nur die Aufgabe gehabt, DVDs abzuspielen, ich hätte mir vermutlich 80 € gespart, denn der Cyberhome war für ganze 49 € zu haben. Doch wollte ich mit dem anzuschaffenden DVD-Player zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: er sollte nicht nur meine DVDs abspielen, sondern auch gleichzeitig alle Audio-CDs (oder das, was man heutzutage als Audio-CDs angedreht bekommt) problemlos – und das auch in der näheren bis mittelfristigen Zukunft – abspielen können. Genau hier könnte aber der Cyberhome eventuell bei der ein oder anderen CD Schwierigkeiten bereiten. Denn im Gegensatz zum hier vorgestellten Panasonic-Gerät verbaut Cyberhome keine Hifi-Laufwerke, sondern aus Kostengründen billige Computerlaufwerke. Diese aber birgen das Risiko, eventuell an dem ein oder anderen Kopierschutz zu scheitern. Also sollte es dann schon ein etwas hochwertigeres Laufwerk sein. Da die meisten sogenannten Billig-Hersteller aber vor allem kostengünstig Player auf den Markt werfen, um so möglichst hohe Stückzahlen zu erreichen, bleibt einem hier meist nur, auf einen Markenhersteller auszuweichen. Für den reinen Zweck, nur DVDs abzuspielen, ist aber der Cyberhome sicher eine gute und vor allem günstige Alternative.

Technische Daten
Die technischen Daten des Geräts entnehme ich der Seite des Herstellers. Dort kann man sie dann auch bei Interesse einsehen.

Abspielformate:
DVD-Audio 2.0, DVD-Video, DVD-RAM, DVD-R, MP3, WMA, CD-R/RW, Audio-CD, (S-)VCD, JPEG
Regionalcode: 2 (nicht veränderbar)
Video Features:
54Mhz / 10Bit Video D / A-Wandler, NTSC-Wiedergabe, Digital Cinema Modus:
Audio Features:
192kHz/24Bit Audio D/A-Wandler, Dialog-Sprachmodus, Advanced Virtual Surround Sound
Bedienerfreundlichkeit:
Audio/JPEG Navigationsmenü, Disc Stabilisator, Kapitelrückblick, Menüführung, High Speed Scan, Shuttle, Unterszenenanwahl, Blickwinkelanwahl, Quick Replay, Fernbedienung, Positionsspeicher für 5 DVDs
Digital-Ausgang (Audio):
MPEG2, Optischer Digitalausgang
Anschlüsse:
Digital-Ausgang opt., DTS Digital out, Scart 1, Audio Ausgang, Komponentenausgang
Technische Daten:
Farbe: silber, Gewicht: 2,4 kg, Abmessungen (B x H x T): 43 x 6,0 x 25 cm
Leistungsaufnahme: 13 Watt im Betrieb und ca. 2 Watt im Bereitschaftszustand

(Vergleiche auch die Webseite des Herstellers www.panasonic.de und dort über den Produktfinder das Gerät suchen, fündig wird man aber auch hier: http://dvd-player.preiscafe.de/detail4165.html)

Wie man sieht, kann der Player theoretisch all das, was ich mir von einem guten DVD-Player in dieser Preisklasse erwarte. Zudem macht er durch sein flaches Design auch optisch eine gute Figur. Doch wie schlägt er sich im Alltag, wo liegen die Stärken und Schwächen? Dieses erfährt man in der Regel nicht aus dem Prospekt, sondern nur durch die Benutzung im Alltag.

Anschließen des Players
Im Karton findet man neben dem gut eingepackten DVD-Player noch eine Fernbedienung inklusive 2 Batterien vom Typ AA, ein Netzkabel, einem Audio/Videokabel zum Anschluss an den Fernseher (falls dieser über entsprechende Cinch-Buchsen verfügt) sowie eine brauchbare Bedienungsanleitung in deutscher Sprache (alternativ liegen auch Bedienungsanleitungen in zahlreichen anderen Sprachen dabei, falls man der deutschen Sprache nicht mächtig ist). Unverzeihlich aber ist, dass in dieser Preisklasse kein Scartkabel beiliegt. Dieses muss man also noch kaufen, falls man nicht noch irgendwo eines herumfliegen hat. Hat man die Hürde des Auspackens unfallfrei überstanden, ist es am einfachsten, den Player einfach über ein Scartkabel (am besten 21-polig) anzuschließen. Der Fernseher springt dann sofort in den AV-Modus, wenn man den Player einschaltet. Im Prinzip ist der Player dann auch schon startklar und man kann via „On-Screen-Dialog“ und Fernbedienung des DVD-Players am Fernseher die ersten Einstellungen vornehmen, die da wären Dialogsprache, Bildseitenverhältnis des Fernsehers (4:3 oder 16:9) oder die Ausgangskombination für die AV- und Komponentenbuchsen. Hier kann man auch einfach ausprobieren, denn kaputt machen kann man nichts – und Fehleinstellungen lassen sich auch später durch das Aufrufen des Setup-Menus leicht korrigieren.

Ich habe den DVD-Player über ein 5 Meter langes Scartkabel an meinen Fernseher angeschlossen, außerdem habe ich ihn mit meinem Verstärker über ganz normale Cinchkabel verbunden sowie über den optischen Ausgang und ein Lichtleiterkabel, welches meinem Minidiskrekorder beilag, mit eben diesem verbunden, um so Audio-CDs digital aufnehmen zu können. Probleme traten bei keiner der Verbindungen auf, alles klappte bereits im ersten Anlauf, was bei technischen Geräten ja nicht immer selbstverständlich ist. Unverständlicherweise wurde jedoch ein koaxialer Digitalausgang eingespart. Ich brauche zwar einen solchen Ausgang nicht, aber für andere mag das durchaus ein Ausschlusskriterium sein

DVD- & Video-CD-Wiedergabe & Funktionalität
Nun aber ans eingemachte. Die Stärken des Players liegen eindeutig auf der DVD-Seite, was aber nicht wirklich verwunderlich ist. Für dieses Einsatzgebiet wurde er entwickelt und demzufolge wurde natürlich auch – was die Funktionalität betrifft – diesem Merkmal die höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Bei normalen Audio-CDs ist mein mittlerweile 13 Jahre alter CD-Player immer noch im Vorteil. Konkret gesagt: legt man eine DVD ein, so dauert es nur einige wenige Sekunden, bis der Player erkannt hat, um was für einen Datenträger es sich handelt. Logischerweise ist da ein reiner CD-Player schneller: der weiß ja, dass er nur CDs abzuspielen braucht. Doch länger als 5 Sekunden braucht man auch nicht zu warten, meiner Meinung nach ein guter Wert, denn wirklich ungeduldig bin ich da noch nicht geworden. Bei DVDs spielt der Panasonic dann auch groß auf. Sehr positiv zu bewerten ist, dass man ihn kaum hört. Das Laufwerksgeräusch möchte ich als sehr niedrig bezeichnen, obwohl meine Anlage direkt neben der Couch steht, stört es selbst bei leisen Filmszenen überhaupt nicht, ist kaum zu vernehmen. Auch die Bedienung ist selbsterklärend, die Bedienungsanleitung demzufolge fast schon überflüssig.
Die Bild- und Tonqualität bei Kauf-DVDs ist bisher einwandfrei – hängt natürlich auch von Fernseher und sonstigen Geräten wie Verstärker und Boxen ab. Das Bild ist gestochen scharf und der Sound absolut glasklar. Man kann auch problemlos zwischen den einzelnen Kapiteln eines Films hin- und herspringen oder eine Szene in Zeitlupe anschauen oder in den schnellen Vorlauf oder Rücklauf (in unterschiedlicher Geschwindigkeit) wechseln. Letzterer ist etwas verwirrend, denn wenn man hier die entsprechende Taste am Player selbst oder auf der FB drückt, spukt der Player auch dann weiter, wenn man die Taste längst losgelassen hat. Um diesen Vorgang abzubrechen, muss man zwingend auf „Play“ drücken. Nicht ganz so glücklich gelungen ist auch eine scharfe Trennung zwischen Pause-und Stopp-Taste. So bewirkt der erste Klick auf die Stopp-Taste nur, dass der Player in den Pausen-Modus wechselt, erst ein erneutes drücken der Stopp-Taste stoppt den Player auch wirklich. Hat man sich aber daran gewöhnt, ist das kein wirkliches Problem.

Unterbricht man den Abspielvorgang bei einer DVD, so freut man sich, dass der DVD-Player sich exakt merken kann, an welcher Stelle man eine Pause einlegt. Bis zu 5 verschiedene DVD kann man derart unterbrechen und später an derselben Stelle fortsetzen – falls man auf die Idee kommt, 5 verschiedene Filme durcheinander anzuschauen.

In Ermangelung eines DVD-Brenners konnte ich die Qualität bei gebrannten DVDs bisher noch nicht testen. Dafür habe ich aber einige Video-CDs (MPEG) und Super-Video-CDs (MPEG 2) testen können. Bei Super-Video-CDs war die Bildqualität natürlich etwas schlechter als bei DVDs, doch liegt die Qualität immer noch über VHS-Niveau. Doch selbst die qualitativ nicht sonderlich berühmten Video-CDs haben mich noch positiv überrascht: die Qualität war kaum schlechter, als man dies von herkömmlichen VHS-Video-Kassetten gewöhnt ist. Das hängt aber natürlich auch von der jeweiligen Aufnahme ab. Ein Player kann schließlich nur wiedergeben, was er angeboten bekommt. Enttäuscht hat er mich aber bisher noch nicht. Lediglich an DIXV-Videos scheitert er, aber der Hersteller hat auch nicht versprochen, dass das Gerät das kann.

Kleines Schmankerl am Rande: Wenn einem das herkömmliche 4:3 Bildseitenverhältnis nicht zusagt, man aber auch mit 16:9 nicht zufrieden ist, so kann man mit Hilfe der Zoom-Taste ganz andere Einstellungen vornehmen und so das Bild ganz nach eigenen Wünschen anpassen.

MP3- und JPEG-Wiedergabe & Funktionalität
Die MP3-Wiedergabe muss man mit etwas gemischten Gefühlen betrachten. Einerseits hat der Player bisher alle MP3-CDs klaglos geschluckt und abgespielt. Zwar dauert das Einlesen der CD einige viele Sekunden – hängt von der Menge der MP3s ab – doch das ist akzeptabel. Leider zeigt der Player im Display jedoch nur die abgespielte Zeit einer MP3 an, will man mehr Informationen wie Titel oder Interpret, muss man dies dem Fernseher entnehmen, sprich er muss eingeschaltet sein. Die Klangqualität ist dafür – je nach Qualität der MP3 – gut bis sehr gut, Aussetzer oder ähnliches konnte ich bisher bei keiner MP3-CD feststellen.

Auch CDs, die mit JPEGs gefüllt sind, schluckt der Player klaglos. Dass man hier den Fernseher eingeschaltet haben muss, um sich die Bilder anzusehen, braucht man wohl nicht extra weiter auszuführen. Die Qualität der Bilder hängt auch hier weniger vom Player als vom Bild selbst ab.

Audio-CDs & Funktionalität
Dieses Kapitel ist nicht so ganz einfach zu beurteilen. Die Klangqualität ist über jeden Zweifel erhaben. Ich habe ihn einmal mit meinem CD-Player von Onkyo verglichen und der Onkyo zieht hier doch ziemlich eindeutig den Kürzeren. Viel klarer und dynamischer klingt der Sound mit dem Panasonic. Auch der optische Ausgang verschafft ihm einen Vorteil: endlich kann ich digitale Kopien von Audio-CDs machen. Leider verweigern aber heutige Audio-CDs dieses mehr und mehr, denn am Kopierschutz scheitern digitale Kopien. Das ist insofern eine Frechheit und an dieser Stelle darf man sich wohl dann auch herzlich bedanken, weil Minidisks sich nur einmal digital kopieren lassen, jede weitere Kopie erfolgt zwangsläufig analog, der Kopierschutz ist im Minidisk-System bereits integriert. Hier wird man also Opfer. Hier verkauft Sony eine Eigenentwicklung und führt diese dann quasi selbst ad absurdum, indem man hinterher CDs verkauft, die sich dann gar nicht mehr so einsetzen lassen, wie es einst von Sony selbst gedacht war. Das aber ist ein anderes Thema. Auch analoge Kopien hören sich ja kaum hörbar schlechter an. Immerhin spielt der Panasonic CDs mit Kopierschutz genauso problemlos ab, wie normale Audio-CDs und CD-Rs sowie auch CD-RWs. Den sehr guten Sound darf sich der Panasonic also auf seiner Habenseite verbuchen lassen. Auch ein direktes ansteuern von Titeln ist über die FB möglich – nicht jedoch über den Player selbst.

Mängel
Da sind wir denn auch bei den Mängeln, die ausschließlich in der Funktionalität liegen – und von Panasonic sicherlich auch in Kauf genommen werden, denn schließlich handelt es sich ja in erster Linie um einen DVD-Player. CD-Text kann im sowieso etwas klein geratenen Display nicht angezeigt werden. Weiterhin fehlt ein Musikkalender, so dass man nicht auf den ersten Blick erkennen kann, wie viele Titel auf einer CD enthalten sind. Auch zeigt es nur an, wie viele Minuten/Sekunden eines Titels bereits vergangen sind, nicht jedoch die Restdauer des Songs oder gar der ganzen CD.

Um es auf den Punkt zu bringen: solange mein CD-Player noch hält, solange wird er auch mein bevorzugtes Abspielgerät für Musik-CDs bleiben, einen durchaus akzeptablen Ersatz mit hervorragenden Klangqualitäten aber habe ich schon.

Fernbedienung
Die wichtigsten Funktionen lassen sich auch über die Tasten an der Front des Players vornehmen (falls die Fernbedienung (FB) mal defekt oder die Batterien leer sind). Doch im Normalfall wird man wohl eher die FB benutzen. Diese allerdings verdient einen dicken Minuspunkt für ihre Form/Optik: sie liegt überhaupt nicht gut in der Hand, ist ziemlich eckig mit so einigen fast schon scharfen Kanten. Immerhin gibt sie aber beim Bedienen keine unüberwindlichen Rätsel auf. Für meine Geschmack liegen jedoch häufig benutzte Tasten wie Play, Pause oder Stopp viel zu eng beieinander. Positiv zu vermerken ist dafür, dass man die FB nicht ganz genau auf den Player ausrichten muss, um durch Drücken einer Taste auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem reagiert sie ausreichend spontan auf einen Tastendruck.

Qualitätseindruck
Kurz gesagt: der Player macht einen sehr stabilen Eindruck. Auch das Tray, wo man die DVD/CD einlegt, wirkt robust und wackelt nicht herum, wenn es ausfährt, um gefüttert zu werden. Das wenig verspielte Design stützt diesen subjektiven Eindruck. Über die Langzeitqualitäten lässt sich natürlich erst nach einigen Jahren zuverlässiges sagen. Da der Markt jedoch sehr schnelllebig ist, wird man ihn dann kaum noch neu erwerben können.

Sonstiges
Aufgefallen ist mir, dass der Player nach einiger Zeit Inaktivität selbsttätig in den Strom sparenden Stand-By-Modus wechselt.

Fazit
Insgesamt gesehen bin ich bisher zufrieden. Im Grunde kann er fast alles, was ich von einem DVD-Player erwarte (einziges Manko: die fehlende Möglichkeit, DIVX/Avi abzuspielen). Die Bild- und Tonqualität und das leise Laufwerksgeräusch sind über jeden Zweifel erhaben und die Funktionalität zumindest bei DVDs ist gut, dazu kommt noch eine gelungene Optik. Als reiner Audio-CD-Player jedoch ist er nicht unbedingt die erste Wahl, als Kombigerät aber durchaus eine bedenkenswerte Alternative, um sich die Anschaffung von 2 Geräten zu sparen. Der Preis von 129 € ist durchaus gerechtfertigt, wenn man berücksichtigt, dass hier ja auch kein billiges Computerlaufwerk verbaut würde, weil man so auch bei zukünftigen Kopierschutzmassnahmen von Audio-CDs auf der sicheren Seite ist – denn schließlich müssen sich ja Audio-CDs auch in Zukunft irgendwo abspielen lassen. Lediglich die Fernbedienung verdient nicht gerade einen Design-Preis und ist auch nicht besonders funktional. Von mir eine Kaufempfehlung und vier Sterne.