Photo Porst Testbericht

"Photo Porst" gibt es in seiner Ursprungsform nicht mehr, somit ist auch die Website photo-porst.org Vergangenheit. Aber dennoch hat der Markenname überlebt. Die früheren Filialen, die man aus deutschen Fußgängerzonen kennt, hat die Ringfoto-Kette im Jahr 2002 übernommen. Der Verkaufs- und Fotoservice läuft online unter porst.de weiter. Weil ich bei den letzten Malen mit der Qualität meines Stamm-Fotoentwicklers nicht ganz zufrieden war, habe ich porst.de getestet.

+++ Was kann porst.de? +++

Im Gegensatz zu anderen Ketten wie Schlecker.de oder Rossmann.de kauft man über den Internetweg Porst.de nicht in einer Zentrale, sondern in der jeweiligen Filiale. Ich wollte ja nur ein paar Fotos auf Fotopapier ausdrucken lassen, aber man kann auch die meisten Produkte aus dem jeweiligen Ladensortiment erwerben - also Stative, Blitzgeräte, Filter und Kleinbildkameras inklusive der früher gewohnten Kleinbildfilme.

+++ Fotos bestellen +++

Für unseren diesjährigen Weihnachtskalender, den wir für unsere Familien basteln, wollte ich schon einmal die ersten Testfotos ausdrucken. Dazu wählte ich das hochwertige Porst-"Königsbild" in einer Größe von 13 x 18 Zentimetern für 29 Cent pro Abzug. Anbegoten werden auch normale Fotos in allen gängigen Formaten, zum Beispiel 9 x 13 für 9 Cent pro Abzug. Bei den Premiumfotos gibt es diverse Zusatzfunktionen, so sind sie zum Beispiel individuell beschriftbar, zudem werden die Dateinamen auf der Rückseite aufgedruckt und ein Fotoindex liegt der Bestellung kostenlos bei. Zum Hochladen der Fotodateien kann man entweder eine Software herunterladen (was ich nicht wollte) oder die Dateien etwas umständlicher direkt über die Website abschicken.

Ich vermute, dass die Fotos am Ende doch im Cewe-Labor belichtet werden, denn die Fotobestell-Seite ist voll von Cewe-Angeboten wie dem Fotobuch, Puzzles oder T-Shirt-Druck. Insgesamt sieht die Seite ziemlich unaufgeräumt aus, vielle Kästchen und Zusatzinformationen. Die eigentliche Bestellseite eine Ebene tiefer ist aber ok.

Es dauerte gut eine Woche bis meine Fotos im Briefkasten lagen. Ordentlich in Karton verpackt, knickfrei - und sehr schön belichtet. Farben naturgetreu, Kontrast in Ordnung. Ich war zufrieden.

+++ Die Firmengeschichte ++

Photo Porst ist eigentlich eine deutsche Erfolgsgeschichte. 1919 gründet Hanns Porst, der Stadtschreiber von Nürnberg, seinen eigenen Fotoladen. Er ist clever, nutzt Straßenmalereien als Werbefläche und gibt Fotokurse, um Kunden an seinen Laden zu binden. Das Geschäft läuft gut, 1924 wird die erste Filiale eröffnet, außerdem erscheint der erste Katalog. Schon 1927 übersteigt der Umsatz die Milliongrenze. Weitere Filialen kommen hinzu, 1929 hat das Unternehmen bereits 200 Angestellte und ist damit Deutschlands größtes Fotogeschäft. 1932 ist Photo Porst "Der Welt größtes Photohaus" und stellt eigene Kameras her. Im Zweiten Weltkrieg verliert Porst alles. Er fängt noch einmal von vorne an. Noch einmal gelingt ihm die Erfolgsgeschichte. 1960 übergibt Hanns Porst sein Geschäft an seinen Sohn. Zu diesem Zeitpunkt kommen Konkurrenten wie Foto-Quelle und Neckermann auf den Markt. 1972 gründet Porst eine Mitarbeitergesellschaft und übergibt ihr das Unternehmen. 1200 Fillialen sind es zu dieser Zeit. Doch die Mitarbeitergesellschaft scheitert, Porst Junior steigt wieder in die Firma ein.

Die Geschichte von Photo Porst wurde danach zunehmend wechselhaft. Immer wieder wurde das Unternehmen, das im Jahr 1994 noch 200 Filialen mit 2500 Mitarbeitern zählte, an neuen Eigentümer verkauft.

+++ Mein Fazit +++

Auch wenn die Firmengeschichte von "Photo-Porst" Vergangenheit ist, die Dienstleistung, die unter dem früheren Markennamen angeboten wird, ist zumindest bei der Fotobelichtung immer noch "Königsklasse". Ich bin mit der Qualität der Fotos sehr zufrieden. Auch wenn der Preis höher als bei Discountern ist.

Fazit: Gute Fotodruck-Alternative zu Schlecker & Co