Ride the lightning - Metallica Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von ausforming_von_ciao

Da ist jeder Blitzableiter machtlos!

Pro:

Einige absolute Klassiker, abgesehen von zwei schwächeren Stücken absolute Kracher

Kontra:

eben die beiden schwächeren Stücke

Empfehlung:

Ja

Und ich bleibe wieder einmal bei meinen ciao-Ursprüngen, einem Musikbericht, genauer gesagt einer CD aus dem Metal-Bereich. Wie man an der Kategorie unschwer erkennen kann, handelt es sich um „Ride the lightning“, die zweite Scheibe Metallicas. Ich denke, die Bandhistorie wurde schon oft genug durchgekaut, so dass ich mich heute auf das Nötigste beschränke.


Die Scheibe ist der Nachfolger des Debüt-Albums „Kill ‚em all“ und war eine deutliche Steigerung gegenüber diesem. Besonders im melodischen Bereich schufen Metallica ein zeitloses Werk, das man ohne Zweifel zu den zwei besten Platten der Band zählen darf. Beim Erscheinen der Platte im Jahre 1984 spielten Metallica in folgender Besetzung:


James Hetfield – Rhythm Guitar/Vocals
Kirk Hammett – Lead Guitar
Cliff Burton – Bass
Lars Ulrich – Drums


TRACKLIST

1. Fight fire with fire (4:44)
2. Ride the lightning (6:36)
3. For whom the bell tolls (5:10)
4. Fade to black (6:56)
5. Trapped under ice (4:03)
6. Escape (4:23)
7. Creeping death (6:36)
8. The call of ktulu (Instrumental / 8:52)

Ich werde im Folgenden nicht auf alle Lieder detailliert eingehen, sondern nur ein paar etwas genauer unter die Lupe nehmen.


Fight fire with fire

Nach einem akustischen Intro bricht eine Double-Bass-Orgie der Extraklasse über den geneigten Hörer herein. Stakkatoartiger Gesang und ein Mittelteil mit einigen Soli machen den Song jedenfalls sehr hörenswert. Dürfte zwar nicht jedermanns Geschmack sein, aber der Song geht einfach ab. Thematisch geht es um das Motto Auge um Auge,... und die daraus folgende atomare Vernichtung.

Ride the lightning

Mit einem sehr gut gelungenen Intro beginnt der Song. Nach einigen Sekunden wird die Melodie etwas flacher und der Titel ist stärker rhythmusbestimmt. Der daraufhin einsetzende Gesang ist rauer und behandelt die Gefühle eines zum Tode Verurteilten. Zum Refrain hin gibt es eine leichte Steigerung und der Titel wird leicht melodischer. Zwischen den einzelnen Strophen gibt es harte Riffs und treibendes Schlagzeug, ehe sich gegen Mitte des Songs ein Wandel ankündigt. Die Riffs werden langgezogener während das Schlagzeug immer noch auf Hochtouren dahingaloppiert. In dieses Szenario fällt nun Kirk Hammett mit einem Solo hinein, das sich gewaschen hat. Der folgende Soloabschnitt ist ziemlich lang und schlichtweg ein Genuss.
Nach dieser Passage geht es im alten Stil weiter, ehe der Song dann endet.

For whom the bell tolls

Eines der Meisterwerke auf dieser Platte. Zunächst vernimmt man nur verhallendes Glockengeläut, in das aber recht schnell Schlagzeug und Gitarre einfallen. Langsam schraubt sich das ganze in die Höhe und wird immer voller. Ein kurzer Übergang, daraufhin ein einfaches Riff und es erklingt eine Stelle, die man schlichtweg gehört haben muss. Obwohl die Melodie dermaßen simpel gestrickt ist, die Atmosphäre, die hier entwickelt wird ist phänomenal.
Der Titel läuft nun schon seine Zeit, da es sich aber nicht um ein Instrumental handelt, kommt langsam auch James Hetfield zum Zuge. Der Gesang ist eigentlich schon recht klar, zumindest für seine damaligen Verhältnisse. Melodisch tut sich jetzt nicht unbedingt eine riesige Abwechslung auf, aber das Lied hat einfach das gewisse etwas. Nach dem Refrain kommt ein kurzer, von diversen Soli durchzogenen Instrumentalabschnitt, auf den die zweite Strophe, vom Muster wie die erste, folgt. Nach einem abschließenden Refrain setzt das Glockengeläut wieder ein und von verzerrt aufheulenden Gitarren fadet der Song langsam dahin.

Fade to black

Jetzt ist man endgültig bei der Ballade angelangt. Eine akustische Gitarre und ein getragenes Solo verbreiten eine recht gedämpfte Stimmung. Die akustische Gitarre übernimmt daraufhin die Oberhand und auch das Schlagzeug erklingt, wenn auch nur ganz dezent. Nach anderthalb Minuten setzt der Gesang ein und dieses Mal ist es wirklich Gesang, da wird nicht geschrien oder sonst irgendeine stimmliche Verrenkung dargeboten.
Einen Refrain im eigentlichen Sinne gibt es nicht, lediglich ein härteres Riff wird ein paar Mal wiederholt, ehe die getragene Melodie vom Anfang zurückkehrt. Eine äquivalente zweite Strophe erklingt und auch der „Refrain“ ist identisch.
Zur Mitte des Songs nun ein absoluter Bruch. Die Riffs werden härter und der Gesang etwas fordernder. Nach den letzten Zeilen von James zieht der Song noch ein wenig mehr an und eröffnet Kirk Hammett eine Spielfläche für ausladende Soli, mit denen der Song dann auch nach einiger Zeit langsam ausklingt.

Trapped under ice

Der kürzeste Song der Platte, was man aber auch durchaus verkraften kann. Insgesamt bietet dieses Stück auf der melodischen Ebene nicht sonderlich viel und auch ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, eben pures Mittelmaß.

Escape

Mit diesem Song verhält es sich ähnlich wie mit dem davor, allerdings gefällt mir hier die Melodie eigentlich ganz gut. Zwar kein genialer Song, aber gehobenes Mittelmaß ist er schon.

Creeping death

Harte Riffs und hartes Drumming werden von einem recht schnellen Riff abgelöst. Langsam kommt von einer Seite wieder das Schlagzeug und der Titel geht im Up-Tempo-Bereich weiter. Der Gesang ist wieder etwas härter und der Rhythmus einfach wieder besser als bei den beiden vorigen Stücken, ach was sag ich besser, vieeeel besser.
Der Refrain geht sofort ins Ohr und lädt richtiggehend zum Mitsingen ein. Thematisch geht es um den Auszug aus Ägypten, also altes Testament. Das folgende Gitarrensolo gehört wieder zu den unbedingt hörenswerten und wird von einem Bruch der Songstruktur abgelöst. Insgesamt wird der Titel etwas tiefer, der Gesang artet teilweise schon in einen Chor aus und wirkt einfach gewaltig. Gegen Ende wird dann wieder das Tempo angezogen und der Song beendet.

The call of ktulu

Mit Sicherheit kein schlechtes Instrumental, aber Orion auf „Master of puppets“ ist besser (laut einer Userin ist das auf die völlig falsche Schreibweise des Wortes Ktulu zurückzuführen;). Der Titel beginnt recht ruhig, zieht später an, auch wenn er nie wirklich schnell wird, und variiert gekonnt diverseste Melodien und Rhythmen. Aus meiner Sicht hätte man aber das Ende etwas kürzen können, da der Titel doch an gewissen Stellen seine Längen besitzt.


FAZIT

Mit „Ride the lightning“ ist Metallica jedenfalls ein Meisterwerk gelungen. Die Titel sind bis auf zwei Ausnahmen überdurchschnittlich gut bis genial und das Album wartet zudem mit viel Abwechslung auf. All denen, die Metallica nur aus der jüngeren Vergangenheit kennen sei aber noch gesagt, dass die Band hier noch bei weitem anders klingt. Man gibt sich deutlich härter, allerdings auch deutlich spielfreudiger als auf den neuesten Alben (St. Anger hab ich noch nicht gehört), die teilweise nur so vor Langeweile strotzen. Diese Zeiten waren damals noch in weiter Ferne und somit kann man dieses Stück wahrer Musik genießen. Als Metal-Fan sollte man dieses Werk eigentlich im Schrank stehen haben, alle anderen werden sich vermutlich eher schwer tun, daran Gefallen zu finden.


Bis demnächst, oder wie es in fade to black so schön heißt:

Now I will just say goodbye!

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