Running Man (DVD) Testbericht

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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von LilithIbi
"...und denkt dran: Wer ein Familienmitglied anzeigt, erhält die doppelte Prämie!&quo
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Zum Ausklang meiner Arbeitslosigkeit hat das TV-Programm beschlossen (sofern ein Programm an sich überhaupt etwas beschliessen kann) noch mal ein paar Stephen King Filme zu zeigen.
Nach dem großartigen "The green mile" auf VOX war dann Pro7 an der Reihe, "Running man" zu zeigen. Dieser Film stammt aus dem Jahre 1987 und befand sich schon seit langem im Besitz meiner Eltern, doch da mir bis dato zwar geläufig war, das Schwarzenegger mitspielen würde, nicht aber, dass der Film auch einem Buch von King basiert, hatte ich in nie angesehen. Nicht dass ich wirklich was gegen Schwarzenegger habe ~ doch als ich ihn auf dem Titelbild sah erwartete ich einfach einen schlichten und vermutlich obendrein noch schlecht gemachten Baller-Film.
//DIE WIRKLICHE STORY//
dreht sich dann aber doch um etwas ganz anderes ~ zwar spielt die Geschichte in der zum Drehzeitpunkt noch fernen Zukunft (2017); doch "Running man" ist rein gar nicht Science-fiction-lastig, wie ich es doch schon befürchtet hatte.
Vielmehr geht es um die Verwirklichung dessen, was manch einer doch immer wieder befürwortet: die totale Überwachung durch Polizei und Staat. Ein Werbespot, in dem es unter anderem heißt "Und denkt dran, liebe Kinder ~ wer ein Familienmitglied anzeigt erhält die doppelte Prämie" macht es ganz besonders deutlich: Spitzel, Spione und Verräter sind besonders gern gesehen. Letztere vor allem, weil man sie zudem noch in einer TV-Show, die im ersten Moment an Hape Kerkelings "Kein Pardon" erinnerte, bewundern kann.
Ähnlich wie anno dazumal in der Löwenarena wurde auch hier aus einer Art Hinrichtung eine Art Show gemacht .
Die Sendung namens "Running Man" lockt Millionen Zuschauer vor den Bildschirm, in uns vors Studio, wo sie beobachten dürfen; wie verurteilte Verbrecher in ein riesiges Gelände manipuliert werden. Dort angekommen wählt ein Zuschauer seinen "Lieblingsjäger" aus. Dessen Ziel: den Verbrecher möglichst spektakulär zu töten.
Schafft der Verbrecher es hingegen, eine bestimmte Zeit zu überleben, so ist er nicht nur frei sondern bekommt - zumindest angeblich - eine Reise sowie Straferlass spendiert.
//MEINE MEINUNG//
Wie man sieht, ist die eigentliche Story schnell erzählt. Schon anhand dieser Infos mag der ein oder andere Zuschauer schockiert sein; wobei es viel schockierender sein sollte, dass der Schock-Grad erst so wirklich eintritt, sobald man einen Beteiligten näher kennengelernt hat.
Bei "Running Man" soll es dann eben um Ben (Arnold Schwarzenegger) gehen, der als einstiger Polizeioffizier wegen Tötung mehrerer unschuldiger Menschen in ein Gefangenenlager gesteckt wurde. Schnell wird klar, dass Ben unschuldig ist und das Überwachungsvideo manipuliert wurde. Kurz nach dem Gefängnisausbruchs Bens scheint diesem zunächst die Flucht zu glücken; doch da er in der ehemaligen Wohnung seines Bruders über Amber (Maria Conchita Alonso) stolperte beschließt er, sie als "Begleitung" zum Flughafen mitzunehmen. Doch dumm gelaufen ~ Amber macht das Wachpersonal auf Ben aufmerksam und sieht erst zu, wie Ben verhaftet wird; um wenig später zufälligerweise mitzubekommen, dass Ben bei der Show "Running Man" mit"spielen" wird. Auf irgendeinen Fraueninstinkt hörend schleicht sie sich sodann ins Archiv und erfährt, dass Ben Recht hatte ~ er wurde nicht eingesperrt, weil er Zivilisten getötet hat, sondern weil er sich weigerte, sie zu töten. Dank der Schneidetechnik wurde jedoch aus den Überwachungsvideos völlig neues Material zusammengestellt; und wenig später wird mit Amber ähnlich verfahren. Um die Spannung der Show - und wohl auch des Filmes selbst - zu erhöhen, wird Amber ebenfalls ins Spiel integriert.
An dieser Stelle möchte ich einwenden, dass es mir von vornerein klar war, dass Amber nicht nur urplötzlich Bens Unschuld Glauben schenkt; sondern auch, dass sie ebenfalls bei Running Man ihren Auftritt haben würde. Ferner war klar, dass sie und Ben als einzige überleben würden ~ der Kuss kurz vor Filmende war dann quasi schon pro forma.
Trotz dieser und anderer Voraussehbarkeiten bleibt "Running man" spannend und verliert auch nicht allzu viel an Tiefgang und Aussagekraft.
Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach die Stelle, als der erste Jäger von Ben getötet wird und die Zuschauer daraufhin allesamt in Großaufnahme gezeigt werden, wie sie sehr geschockt und fassungslos hereinblicken. An dieser Stelle wird am besten deutlich, dass die Menschen nicht wirklich "nur" abgestumpft und eben auch "pervers" sind ~ sondern eben auch Mitleid empfinden. Der anschließende Wunsch, etwas für den verstorbenen Jäger spenden zu dürfen, verdeutlicht die verdrehte Auffassungsgabe der Menschen: Mitleid für die Mörder der angeblichen Mörder. Sofern die unbekanntere Band "Metallspürhunde" mal einen Videoclip für ihren Song "Blut und Spiele" plant ~ diese Szene würde sich hervorragend eignen.
Wirklich schade fand ich hingegen dass der Film versuchte, mehrere kleinere Geschichten einzugliedern. Die "Wiederstandskämpfer" mit ihrer geheimen Sendestation sollten zwar noch ein wenig mehr Spannung und vor allem auch Handlung hereinbringen; doch irgendwie kam der eigentliche Sinn des Ganzen letztendlich eben doch zu kurz. Auch die Reaktion der Zuschauer, als das richtige Video über Bens "Tat" gezeigt wurde, hätte man vielleicht noch ein wenig mehr ausbauen sollen.
Überhaupt liefert die von Paul Michael Glaser verfilmte Story ein zu offenes Ende.
Zwar ist klar, dass die Show "Running man" hinüber ist; doch was nun aus Ben, Amber und überhaupt den ganzen Leuten, die für die Show verantwortlich waren wird, bleibt vollkommen unklar.
Es lässt sich nur erahnen, dass es überhaupt nichts ausmacht, dass eine einzige Show als Betrug aufflog, da diese wohl nicht die einzige gewesen sein dürfte.
Ein genialer Schachzug wäre gewesen, am Ende noch mal ein paar Jahre weiter zu blenden und einen TV-Spot zu zeigen, indem es evlt. geheißen hätte: "Sie waren geschockt, dass Ben und Amber unschuldig bei Running man landeten. Sie dachten, dass die Überwachungsbänder manipuliert seien. Doch nun wissen sie: Ben und Amber haben die Showvideos manipuliert".
Oder sowas in der Art.... ein Ende mit "Knaller" eben.
So klang "Running man" doch recht lasch aus... was eher untypisch für King ist.
//ERGO//
Ich hab das Buch "Running man" von Stephen King bzw. Richard Bachmann nicht gelesen, somit kann ich nicht wirklich beurteilen, ob das Buch nun wirklich besser ist. Aufgrund meiner jahrelangen "King-Buch und Verfilmung" Erfahrung wage ich aber, dies einfach mal zu behaupten.
Der "Medienmissbrauch", um es mal vorsichtig auszudrücken, kommt in dem Film überhaupt nicht richtig rüber. Natürlich muss man berücksichtigen, dass es sich hier um einen 20 Jahre alten Film handelt; und evtl. auch, dass er im TV - insbesondere von Pro7 - regelrecht zerhackstückelt und verstümmelt wurde.
Die Darsteller (von denen ich eigentlich nur den einen kenne) haben ihre Sache gut gemacht; insbesondere der Moderator der Show schafft es, den Zuschauer in der Sendung und auch zu hause vor dem TV-Gerät in seinen gewissen Bann zu ziehen.
An mehreren Stellen sitzt man vor dem Film und ist ein wenig fassungslos über das ganze; fragt sich, wie die Menschen so abstumpfen können dass sie sich am Leid der anderen derart erfreuen.
Und dann...tja, und dann schalten sie wieder "Big brother" ein.
Wie lang ist es noch hin, bis zum fiktiven 2017....?
Nach dem großartigen "The green mile" auf VOX war dann Pro7 an der Reihe, "Running man" zu zeigen. Dieser Film stammt aus dem Jahre 1987 und befand sich schon seit langem im Besitz meiner Eltern, doch da mir bis dato zwar geläufig war, das Schwarzenegger mitspielen würde, nicht aber, dass der Film auch einem Buch von King basiert, hatte ich in nie angesehen. Nicht dass ich wirklich was gegen Schwarzenegger habe ~ doch als ich ihn auf dem Titelbild sah erwartete ich einfach einen schlichten und vermutlich obendrein noch schlecht gemachten Baller-Film.
//DIE WIRKLICHE STORY//
dreht sich dann aber doch um etwas ganz anderes ~ zwar spielt die Geschichte in der zum Drehzeitpunkt noch fernen Zukunft (2017); doch "Running man" ist rein gar nicht Science-fiction-lastig, wie ich es doch schon befürchtet hatte.
Vielmehr geht es um die Verwirklichung dessen, was manch einer doch immer wieder befürwortet: die totale Überwachung durch Polizei und Staat. Ein Werbespot, in dem es unter anderem heißt "Und denkt dran, liebe Kinder ~ wer ein Familienmitglied anzeigt erhält die doppelte Prämie" macht es ganz besonders deutlich: Spitzel, Spione und Verräter sind besonders gern gesehen. Letztere vor allem, weil man sie zudem noch in einer TV-Show, die im ersten Moment an Hape Kerkelings "Kein Pardon" erinnerte, bewundern kann.
Ähnlich wie anno dazumal in der Löwenarena wurde auch hier aus einer Art Hinrichtung eine Art Show gemacht .
Die Sendung namens "Running Man" lockt Millionen Zuschauer vor den Bildschirm, in uns vors Studio, wo sie beobachten dürfen; wie verurteilte Verbrecher in ein riesiges Gelände manipuliert werden. Dort angekommen wählt ein Zuschauer seinen "Lieblingsjäger" aus. Dessen Ziel: den Verbrecher möglichst spektakulär zu töten.
Schafft der Verbrecher es hingegen, eine bestimmte Zeit zu überleben, so ist er nicht nur frei sondern bekommt - zumindest angeblich - eine Reise sowie Straferlass spendiert.
//MEINE MEINUNG//
Wie man sieht, ist die eigentliche Story schnell erzählt. Schon anhand dieser Infos mag der ein oder andere Zuschauer schockiert sein; wobei es viel schockierender sein sollte, dass der Schock-Grad erst so wirklich eintritt, sobald man einen Beteiligten näher kennengelernt hat.
Bei "Running Man" soll es dann eben um Ben (Arnold Schwarzenegger) gehen, der als einstiger Polizeioffizier wegen Tötung mehrerer unschuldiger Menschen in ein Gefangenenlager gesteckt wurde. Schnell wird klar, dass Ben unschuldig ist und das Überwachungsvideo manipuliert wurde. Kurz nach dem Gefängnisausbruchs Bens scheint diesem zunächst die Flucht zu glücken; doch da er in der ehemaligen Wohnung seines Bruders über Amber (Maria Conchita Alonso) stolperte beschließt er, sie als "Begleitung" zum Flughafen mitzunehmen. Doch dumm gelaufen ~ Amber macht das Wachpersonal auf Ben aufmerksam und sieht erst zu, wie Ben verhaftet wird; um wenig später zufälligerweise mitzubekommen, dass Ben bei der Show "Running Man" mit"spielen" wird. Auf irgendeinen Fraueninstinkt hörend schleicht sie sich sodann ins Archiv und erfährt, dass Ben Recht hatte ~ er wurde nicht eingesperrt, weil er Zivilisten getötet hat, sondern weil er sich weigerte, sie zu töten. Dank der Schneidetechnik wurde jedoch aus den Überwachungsvideos völlig neues Material zusammengestellt; und wenig später wird mit Amber ähnlich verfahren. Um die Spannung der Show - und wohl auch des Filmes selbst - zu erhöhen, wird Amber ebenfalls ins Spiel integriert.
An dieser Stelle möchte ich einwenden, dass es mir von vornerein klar war, dass Amber nicht nur urplötzlich Bens Unschuld Glauben schenkt; sondern auch, dass sie ebenfalls bei Running Man ihren Auftritt haben würde. Ferner war klar, dass sie und Ben als einzige überleben würden ~ der Kuss kurz vor Filmende war dann quasi schon pro forma.
Trotz dieser und anderer Voraussehbarkeiten bleibt "Running man" spannend und verliert auch nicht allzu viel an Tiefgang und Aussagekraft.
Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach die Stelle, als der erste Jäger von Ben getötet wird und die Zuschauer daraufhin allesamt in Großaufnahme gezeigt werden, wie sie sehr geschockt und fassungslos hereinblicken. An dieser Stelle wird am besten deutlich, dass die Menschen nicht wirklich "nur" abgestumpft und eben auch "pervers" sind ~ sondern eben auch Mitleid empfinden. Der anschließende Wunsch, etwas für den verstorbenen Jäger spenden zu dürfen, verdeutlicht die verdrehte Auffassungsgabe der Menschen: Mitleid für die Mörder der angeblichen Mörder. Sofern die unbekanntere Band "Metallspürhunde" mal einen Videoclip für ihren Song "Blut und Spiele" plant ~ diese Szene würde sich hervorragend eignen.
Wirklich schade fand ich hingegen dass der Film versuchte, mehrere kleinere Geschichten einzugliedern. Die "Wiederstandskämpfer" mit ihrer geheimen Sendestation sollten zwar noch ein wenig mehr Spannung und vor allem auch Handlung hereinbringen; doch irgendwie kam der eigentliche Sinn des Ganzen letztendlich eben doch zu kurz. Auch die Reaktion der Zuschauer, als das richtige Video über Bens "Tat" gezeigt wurde, hätte man vielleicht noch ein wenig mehr ausbauen sollen.
Überhaupt liefert die von Paul Michael Glaser verfilmte Story ein zu offenes Ende.
Zwar ist klar, dass die Show "Running man" hinüber ist; doch was nun aus Ben, Amber und überhaupt den ganzen Leuten, die für die Show verantwortlich waren wird, bleibt vollkommen unklar.
Es lässt sich nur erahnen, dass es überhaupt nichts ausmacht, dass eine einzige Show als Betrug aufflog, da diese wohl nicht die einzige gewesen sein dürfte.
Ein genialer Schachzug wäre gewesen, am Ende noch mal ein paar Jahre weiter zu blenden und einen TV-Spot zu zeigen, indem es evlt. geheißen hätte: "Sie waren geschockt, dass Ben und Amber unschuldig bei Running man landeten. Sie dachten, dass die Überwachungsbänder manipuliert seien. Doch nun wissen sie: Ben und Amber haben die Showvideos manipuliert".
Oder sowas in der Art.... ein Ende mit "Knaller" eben.
So klang "Running man" doch recht lasch aus... was eher untypisch für King ist.
//ERGO//
Ich hab das Buch "Running man" von Stephen King bzw. Richard Bachmann nicht gelesen, somit kann ich nicht wirklich beurteilen, ob das Buch nun wirklich besser ist. Aufgrund meiner jahrelangen "King-Buch und Verfilmung" Erfahrung wage ich aber, dies einfach mal zu behaupten.
Der "Medienmissbrauch", um es mal vorsichtig auszudrücken, kommt in dem Film überhaupt nicht richtig rüber. Natürlich muss man berücksichtigen, dass es sich hier um einen 20 Jahre alten Film handelt; und evtl. auch, dass er im TV - insbesondere von Pro7 - regelrecht zerhackstückelt und verstümmelt wurde.
Die Darsteller (von denen ich eigentlich nur den einen kenne) haben ihre Sache gut gemacht; insbesondere der Moderator der Show schafft es, den Zuschauer in der Sendung und auch zu hause vor dem TV-Gerät in seinen gewissen Bann zu ziehen.
An mehreren Stellen sitzt man vor dem Film und ist ein wenig fassungslos über das ganze; fragt sich, wie die Menschen so abstumpfen können dass sie sich am Leid der anderen derart erfreuen.
Und dann...tja, und dann schalten sie wieder "Big brother" ein.
Wie lang ist es noch hin, bis zum fiktiven 2017....?
10 Bewertungen, 3 Kommentare
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30.06.2006, 20:55 Uhr von aurelia_aurita
Bewertung: sehr hilfreichsh & lg, aurelia
-
30.06.2006, 20:36 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico :-)
-
30.06.2006, 19:57 Uhr von Voodoo-Benshee
Bewertung: sehr hilfreicherstklassiker meinungsbericht, wünschte es gäbe mehr davon :)
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