BenQ-Siemens SL65 Testbericht

Benq-siemens-sl65
ab 15,75
Auf yopi.de gelistet seit 02/2006
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von linnie

Und die Größe spielt doch eine Rolle....

3
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Pro:

stylisches Design, klein und leicht, kurze Akkuaufladedauer, T9 - Worterkennung, gleiche Tastenbelegung wie beim Siemens C55, eingebaute Digitalkamera, praktischer Schiebemechanismus

Kontra:

superkurze Akkulaufzeit, Display sehr empfindlich, oft schlechter Empfang, Handy ist sehr eigenwillig u . verschickt SMS oft ungefragt, sehr umständlich mit passender Handytasche, störende Internettaste, stellt sich manchmal von alleine aus

Empfehlung:

Ja

Klein muss es sein, das stand für mich bei der letzten Handywahl fest, auch Siemens kam sofort in die engere Auswahl, da mir persönlich das Siemens-Design schon immer besser gefallen hat als das Nokia-Design. Bedienerfreundlichkeit war ein weiterer wichtiger Punkt für mich und auch eine Digicam war Pflicht. Schon früh ließ das Siemens SL65 mein Herz höher schlagen durch seine schicke Schiebefunktion, das stylische Design und viele weitere Vorzüge. So stand für mich Ende November 2004 fest, dass es das Siemens SL65 bei der Vertragsverlängerung sein musste, auch wenn es mich zu dem Zeitpunkt noch 130€ gekostet hat...


~~ Die technischen Details (der Vollständigkeit halber, inspiriert von der Siemenshomepage) ~~

Antenne ist integriert
Gewicht: 99g
Abmessungen (Länge*Breite*Höhe): 9*4,8*2,1cm
Akku: Li-Ion Polymer 700mAh
Standby-Zeit: Bis zu 230h (das halte ich für ein Gerücht!)
Gesprächszeit: Bis zu 270 Minuten (das glaube ich schon eher)
Display: 130*130 Pixel, 65000 Farben, 7-zeilig

~ Sonstige Extras: Erinnerungsliste, Alarmfunktion, Stoppuhr, Countdownuhr, Währungsumrechner, Taschenrechner, SMS, T9 Worterkennung, EMS (enhanced message service), Wiederanrufliste, Liste erhaltener/entgangener Anrufe samt Datum und Uhrzeit, animierte Menüs, Nutzerprofile, programmierbare Softkeys, Anruf parken, Konferenzschaltung, Anrufweiterleitung, Anzeige Anrufzeit und Kosten, Tastensperre, Vibrationsalarm, Rufnummernanzeige, Anruf Filter, MMS, Kamera, Freisprechfunktion, Anrufbilder, Anrufsymbole, Java Applikationen, Bildschirmschoner, polyphone Klingeltöne, Spiele.

Kamera: Bildformat jpg, Auflösung VGA, Sound beim Auslösen (allerdings zeitversetzt)
Camcorder: 128*96 Pixel, 7,5fps

SAR-Wert: 0,58 W/kg (Grenzwert liegt bei 2 W/kg).

~ Software: Mobiler Internetzugang WAP 2.0, Adressbuch, Telefonbuch im Gerät und auf SIM-Karte, Sprachaufnahme, Organizer, eMail-Client, Microsoft Outlook Synchronisation

Weitere Details, Fotos und die komplette Bedienungsanleitung sind auf der Siemens-Homepage www.siemens.de zu finden.


~~ Das SL65 auf den ersten Blick ~~

In zwei verschiedenen Farbdesigns (ebony und ivory) ist das Handy aktuell zu bekommen, einmal mit schwarzer Front und einmal komplett silberfarben. Leider konnte ich mir die Handyfarbe nicht aussuchen, doch wieder einmal hatte ich Glück, denn ich bekam das teils schwarze und damit etwas moderner aussehende Handy. Die silberne Variante wirkt ein wenig edler, dennoch konnte ich mich schnell mit meinem Handy anfreunden.

Das Auffälligste am Siemens SL65 ist sicherlich der Schiebemechanismus, der das Handy zu einem superkleinen Handy macht. Eingeschoben passt es in jede Hosentasche und fällt dort kaum auf. Im zugeschobenen Zustand sind nur das Display zu sehen und die allgemeinen Bedienungselemente (Joystick, die beiden Auswahltasten, die Internettaste und die beiden Tasten zum Abheben und Auflegen), die Zahlentasten sind erst zu erblicken, wenn man das Handy aufschiebt. Das wiederum funktioniert erfreulich gut, der Mechanismus ist rein mechanisch und dürfte bei einigermaßen vorsichtiger Bedienung wohl nicht kaputt gehen. Beim Zuschieben schaltet sich in den meisten Fällen automatisch die Tastatursperre ein, manchmal wird noch nachgefragt, ob man weiterhin mit dem Handy zu arbeiten gedenkt. Die Tastatursperre bei zugeschobenen Handy macht durchaus Sinn, da viele Aktionen und Anwendungen noch über die freiliegenden Tasten und den Joystick möglich sind, beispielsweise das Öffnen des Browsers und der Verbindungsaufbau zum Internet. Lösen kann man die Tastensperre durch Drücken der roten Taste zum Auflegen und durch Bestätigen mit Hilfe der linken oberen Auswahltaste.


~~ Inbetriebnahme ~~

Erfreulicherweise trifft das Siemens SL65 im zusammengebauten Zustand beim Kunden ein, sodass nur noch die SIM-Karte und der Akku eingelegt werden müssen. Bei der ersten Nutzung meines Handies habe ich einfach meine alte SIM-Karte eingeschoben und flugs hat das SL65 geschwind alle meine Telefonbucheinträge fehlerlos in den Handyspeicher kopiert. Hier kann ich wirklich nicht klagen, das ging schnell und komplett von alleine. Wahlweise können auch zwei Handies über eine Infrarotschnittstelle miteinander verbunden werden, um Daten auszutauschen, doch das war bei mir nicht notwendig.

Recht schnell habe ich im Media-Pool genug Bilder gefunden, die sich als Hintergrund einstellen lassen wollten, auch der Begrüßungstext wurde schnell eingetippt, die wichtigsten Features für den Erstgebrauch findet man hier in den Einstellungen rechts unten im Startdisplay. Dort können Profile eingerichtet, Themen mit entsprechendem Hintergrund, Bildschirmschoner und Soundeffekten aktiviert werden, die Anzeige lässt sich einstellen, die Klingeltöne und weiterer Schnickschnack. Hierfür sollte man sich einige Minuten Zeit lassen, um vor allem die persönlichen Klingeltöne einzustellen. Erst dann weiß man schließlich, wie das eigene Telefon im Falle eines Anrufs klingt. Sämtliche Menüpunkte sind selbsterklärend und leicht zu bedienen, hier kann man sich wieder einmal bei Siemens bedanken für die Möglichkeit einer einfachen Nutzung. Meist führt das dazu, dass ich die Bedienungsanleitung gar nicht zu Hilfe nehmen muss.


~~ Die Menüpunkte ~~

Ein Klick auf den Joystick führt einen in das Hauptmenü, in welchem neun verschiedene Punkte zu finden sind. Kleine Bilder sollen verdeutlichen, was sich hinter den einzelnen Punkten versteckt, so steht die Kamera für die Digicam, ein Briefumschlag für den Menüpunkt "Nachrichten", ein Globus verdeckt den Punkt "Surf & Fun" und ein Handy steht für die Ruflisten. Zunächst landet man genau in der Mitte bei den "Nachrichten", hier können SMS und MMS geschrieben und gelesen werden, geht man nun nach unten, so landet man im "Media-Pool", wo Bilder, Sounds und Videos gespeichert sind. Auch die eigenen Fotos, die mit der Digicam des Handies gemacht werden, landen in diesem Ordner. Geht man nun nach links weiter, landet man bei den Extras, hinter denen sich SMS Services verbergen, der Wecker, ein Soundrekorder und auch Rechner und Stoppuhr. Ein Klick auf die Kamera ermöglicht die Nutzung der Digitalkamera, mit der auch kurze Filme von 30 Sekunden Dauer aufgenommen werden können. Ausgelöst wird hierbei mit dem Joystick. Links oben im Hauptmenü findet sich das Telefonbuch, in welchem insgesamt 250 Einträge gespeichert werden können, auch Gruppen können definiert und Visitenkarten angelegt werden. In den Ruflisten (Mitte oben) werden eingehende, angenommene Anrufe und gewählte Nummern gespeichert. Ein Klick auf den Globus öffnet den Ordner zu den Spielen, Anwendungen und zum Internet, im Organizer (Mitte rechts) können Termine gespeichert und Notizen angelegt werden.

Alles ist einfach sortiert und leicht zu finden jeder kann sich hier schnell zurechtfinden, ohne die Bedienungsanleitung lesen zu müssen. Am Anfang sollte man sich einfach mal durch die einzelnen Menüpunkte klicken, um herauszufinden, wo sich die verschiedenen Features verstecken. Dank der Bedienung über den Joystick funktioniert das alles ganz leicht.


~~ Welchen Schnickschnack hat es denn? ~~

Das Siemens SL65 fällt schnell durch viele kleine Extras und Spielereien auf, so sind über die Standard-Features wie das Schreiben von SMS mit bis zu 756 Zeichen und dem Schreiben und Empfangen von MMS hinaus etliche weitere Dinge möglich: Natürlich kann man sich mit dem Handy ins Internet einwählen und mit eingerichtetem E-Mail-Konto auch E-Mails verschicken, Sounds können mit dem eingebauten Diktiergerät (110 Minuten) aufgenommen werden, die integrierte Digitalkamera macht Fotos, das Handy besitzt ein buntes Display und natürlich polyphone Klänge. Die meisten der Extras wird der Ottonormalverbraucher allerdings nie benötigen.

Mit Hilfe der Infrarotschnittstelle können die Fotos vom Handy in wenigen Minuten auf ein Laptop übertragen werden. Obwohl ich wirklich nicht viel Ahnung von derlei Schnickschnack habe, habe sogar ich das gut hinbekommen. Dazu ist am Handy rechts unten im Menüpunkt "Einstellungen" im Unterpunkt "Datenübertragung" IrDA zu aktivieren. Legt man nun das Handy mit seiner IR-Schnittstelle direkt neben die IR-Schnittstelle des Laptops, so findet das Notebook das Handy und die Datenübertragung kann starten. Das funktionierte relativ schnell, sodass ich nun auch alle Digicamfotos vom Handy auf meinen Rechner übertragen habe. Die Fotos werden dabei im jpg.-Format gespeichert, die Abmessung ist 640*480 Pixel und ein Foto ist etwa zwischen 20 und 55KB groß.


~ Tastenbelegung ~

Durch wenige Handgriffe sind für jede der 12 Tasten Kurzwahlen einstellbar. Mein Netzanbieter hat hierbei für alle Tasten Kurzwahlen vorprogrammiert, so findet sich beispielsweise auf der "1" immer die Schnellverbindung zur Mobilbox, drücke ich also die 1, so muss ich nur noch abheben bzw. auf die rechte Auswahltaste drücken und bestätigen, um mit meiner Mobilbox verbunden zu werden. Bei nur einem Klick auf die rechte Auswahltaste, erscheint die Option, die Kurzwahl zu ändern, recht schnell können also eigene Telefonnummern oder andere Dinge eingespeichert werden, die nun über wenige Tastendrücke leicht zu finden sind.

Aber auch andere Tasten haben besondere Eigenschaften, so schaltet sich bei längerem Halten der "#"-Taste die Tastatursperre ein, langes Drücken der *-Taste schaltet entweder den Ton am Handy ein bzw. aus, so kann man das Handy durch nur einen einzigen Tastendruck in den lautlosen Zustand bringen. Vibrationsalarm ist hierbei allerdings immer noch aktiviert.

Leider gibt es auch bei diesem Handy eine Taste, die exklusiv für die Internetverbindung zuständig ist. Somit werde ich durch längeren Druck auf besagte Internettaste direkt unter dem Joystick (bezeichnenderweise die größte Taste überhaupt) gefragt, ob eine Verbindung mit dem Internet aufgebaut werden soll. Gebraucht habe ich diese Taste noch nie...


~ Diktiergerät ~

Auf der linken Seite des Handies sind zwei Knöpfe angebracht, die einen direkt zum Diktiergerät weiterleiten bzw. zur Digitalkamera. Während eines Anrufes kann über den oberen (silberfarbenen) Knopf auch die Lautstärke geregelt werden. Leider ist es nicht möglich, das Diktiergerät während eines Anrufes zu starten, diese Option ist während eines Telefonats nicht anwählbar, was ich sehr schade finde, weil es nun nicht möglich ist, nette Mobilboxnachrichten im Diktiergerät zu speichern, wie es bei anderen Handies durchaus machbar ist.


~ T9 ~

Beim Schreiben von Kurzmitteilungen und auch Telefonbucheinträgen, Notizen und Ähnlichem verfügt das Handy über eine Worterkennung, so muss jede Taste für den gewünschten Buchstaben nur ein einziges Mal gedrückt werden, das Telefon setzt dann nach bestem Wissen und Gewissen das hoffentlich gewünschte Wort selbst zusammen. Nach Eingabe aller erforderlichen Buchstaben werden verschiedene Worte zur Auswahl angeboten, unter denen man das gewünschte auswählen kann. Ist es nicht dabei, so kann man es eingeben, damit es anschließend im Handy gespeichert wird. Das Handy lernt somit immer neue Worte kennen, schmeißt aber offensichtlich andere Worte dafür aus dem Speicher, so kam es bei mir beispielsweise schon vor, dass das SL65 meinen Vornamen nicht mehr kannte, obwohl ich jede SMS damit unterzeichne. Hier scheint wirklich irgendetwas nicht korrekt zu funktionieren, leider wird mir mein Vorname auch erst als zweite Möglichkeit angeboten, "obgle" scheint ein deutlich bekannteres Wort zu sein als "Maike", da es immer wieder als erste Wahl angeboten wird...


~~ Telefonieren ~~

Wie man sich das von einem Telefon erhofft, so kann man mit dem SL65 natürlich auch telefonieren. Zum Telefonieren bzw. zur Entgegennahme von Anrufen muss das Handy aufgeschoben werden. Die grüne Taste zum Annehmen eines Gespräches kann man zwar auch im zugeschobenen Zustand drücken, doch nutzt einem das nichts. Ich finde es schade, dass man nicht erst schnell das Gespräch durch die Taste annehmen kann, um sich dann die Zeit zu nehmen, um das Handy aufzuschieben. Dafür reicht das Aufschieben praktischerweise zur Gesprächsannahme bereits aus und auch das Zuschieben beendet später ganz leicht die Verbindung. Während des Telefonats kann an der linken Handyseite die Lautstärke verändert werden, was sich durchaus auch anbietet, weil mir das Handy meist sehr leise vorkommt. Mein Gegenüber hat sich allerdings noch nie beschwert, dass ich nicht zu verstehen war, in der Richtung scheint die Empfangsqualität also durchaus in Ordnung zu sein.


~~ Was positiv auffällt ~~

Neben dem wirklich schicken Design bringt das Siemens SL65 noch weitere Vorteile mit sich. Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber doch als sehr praktisch befunden, ist der kleine Joystick, mit dem man sich durch die Menüpunkte klicken kann. Siemenshandies waren schon immer recht selbsterklärend zu bedienen, hier hat sich auch beim SL65 nicht viel geändert, auch wenn einige Menüpunkte nicht mehr dort zu finden sind, wo ich es vorher vom C55 gewohnt war. Beispielsweise brauchte ich länger, um den Wecker zu finden. Doch immerhin ist die Tastenbelegung komplett gleich geblieben, was ich besonders beim SMS schreiben sehr gut finde. Nokianutzer werden allerdings einige Probleme beim Umgang mit dem SL65 haben, da Nokia und Siemens Sonderzeichen auf unterschiedliche Tasten legen.

Sehr praktisch ist die relativ kurze Akkuladedauer, denn nach eineinhalb bis zwei Stunden ist der Akku wieder voll geladen. Bei der schnellen Abnutzung der Akkuladung finde ich es erfreulich, dass das Handy dann zumindest nicht stundenlang an der Steckdose hängen muss, denn dann könnte man das Handy fast schon als stationäres Telefon bezeichnen...

Zunächst fand ich es lächerlich, dass auf der Rückseite eine kleine spiegelnde Fläche angebracht ist für Selbstportraits, aber beim Fotografieren sieht man dann doch, ob man sich selbst vor der Linse hat oder nur die Wand hinter einem, hier hilft der Spiegel wirklich sehr gut zur Orientierung. Auch die Digitalkamera gefällt als kleine Spielerei recht gut, auch wenn sie keine echte ersetzt, zumal das Handy nicht über ein Blitzlicht verfügt, sodass Fotos in dunklen Räumen grundsätzlich zu kontrastarm werden. Doch zum schnellen Verschicken von Bildmitteilungen eignet sich die eingebaute Digitalkamera recht gut.

Für fleißige SMS Tipper wie mich ist besonders der Tastendruckpunkt interessant, so war das Schreiben von Kurzmitteilungen mit dem Siemens S35i einfach nur furchtbar, da man jede Taste mehrfach drücken musste, bis der entsprechende Buchstabe auf dem Display erschien, hier hat sich bei Siemens wirklich viel getan, denn die Tasten funktionieren hervorragend und liegen alle eben nebeneinander, sodass man beim Schreiben von SMS mit den Fingern nur über das Tastenfeld rutschen muss.


~~ Probleme im Alltag ~~

Leider haben sich nach sieben Monaten intensiver Nutzung die ersten Fehler und Probleme aufgetan. Ein entscheidender Punkt ist der des Displays, welches durch den Schiebemechanismus außen liegt und ungeschützt bleibt. Obwohl ich ein recht vorsichtiger Mensch im Umgang mit teuren technischen Geräten bin, zeigte sich schon nach wenigen Stunden der erste bleibende Kratzer auf dem Display, der die Nutzung etwas einschränkt, da der Kratzer mitten im Bild zu sehen ist. Somit hat sich der Vorteil des Schiebemechanismus relativiert und mein nächstes Handy wird ganz sicher ein Klapphandy werden, bei welchem das Display geschützt ist.

Das empfindliche Display hat mich dazu verleitet, mir erstmals eine Handytasche zu kaufen. Meine Vorgängerhandies (Siemens S35i und Siemens C55) zeigten beide auch nach zweijähriger Nutzung und ständiger ungeschützter Mitnahme in diversen Taschen keine Kratzer auf dem Display! Die Handytasche für das SL65 kostete etwa 10€ im Fachhandel und kann einfach nur als unpraktisch bezeichnet werden. Eigentlich sind für alle wichtigen Funktionen des Handies Löcher in der Tasche vorgesehen, sodass das Handy also auch aufladbar ist, wenn es sich in der Tasche befindet, das funktioniert auch sehr gut. Doch leider lässt sich das SL65 nur sehr schwer aufschieben, solange es in der Tasche ruht. Bei eingehenden Anrufen ist es mir daher schon mehrfach passiert, dass ich so lange zum Aufschieben gebraucht habe, bis der Anrufer bereits zu meiner Mailbox durchgestellt worden war.

Außerdem erscheint mir das Siemens SL65 sehr eigenwillig zu sein. Abends stelle ich meist den Ton ab und lasse das Handy friedlich auf dem Küchentisch liegen. Allerdings ist es mir nun schon mehrfach passiert, dass das Handy im ruhenden Zustand selbsttätig eine bereits versendete SMS noch weitere siebenmal verschickt hat! Eines morgens begrüßte mich das Handy fröhlich mit geöffnetem Browser, obwohl ich diesen noch niemals benötigt hatte! Glücklicherweise schafft das Handy noch nicht die Einwahl ins Internet selbstständig, was ein Blick auf meine letzten Handyrechnungen gezeigt hat. Immer häufiger passiert es, dass sich das Handy eigenmächtig ausschaltet und zwar selbst dann, wenn es mit vollem Akku auf dem Küchentisch rumliegt. Das mysteriöse Innenleben meines SL65 habe ich bislang auch nach mehr als einem halben Jahr nicht verstanden. Noch ein Argument für den Kauf eines Klapphandies, da dieses im zugeklappten Zustand keinen Browser öffnen kann.

Negativ fällt weiterhin die kurze Akkulaufzeit auf. Während Nokia-Nutzer meist nicht mehr als einmal pro Woche ihr Handy aufladen müssen (wenn überhaupt), wurden Siemensnutzer schon immer häufiger zur Steckdose gebeten, meine beiden vorigen Siemenshandies wollten meist alle 4 bis 5 Tage einmal aufgeladen werden, wobei ich zugeben muss, dass ich auch nicht häufig telefoniere, sondern meist SMS verschicke. Das Siemens SL65 schlägt hier allerdings dem Fass den Boden aus, denn mindestens alle drei Tage meldet es sich mit leerem Akku zu Wort. Dann ist es zwar meist nach höchstens zwei Stunden wieder voll aufgeladen, dennoch hätte ich mir von einem aktuellen Handy schon eine längere Akkulaufzeit gewünscht.

Die Empfangsqualität des Handies erscheint mir recht mager zu sein, denn inzwischen habe ich an Orten keinen Handyempfang mehr, an dem mein Siemens C55 problemlos Netz hatte, in meiner Wohnung zum Beispiel kann ich nicht mehr von allen Zimmern aus SMS verschicken, weil das Handy das Netz nicht mehr überall findet. Da ich zwischenzeitlich nicht den Anbieter gewechselt habe und das Problem sich nun auch schon seit Monaten hinzieht, schreibe ich es dem Handy zu. Selbst bei der Arbeit habe ich neuerdings nicht mehr durchgehend Homezone, obwohl ich damit ein Jahr lang keine Probleme mit dem C55 hatte. Komischerweise behauptet das SL65 beim Abschicken von Kurzmitteilungen manchmal, kein Netz zu haben, selbst wenn noch zwei oder drei Steine im Display zu erkennen sind. Manchmal ist mir das Handy wirklich ein Rätsel.

Etwas störend finde ich die teilweise langen Ladezeiten des Handies, so dauert es doch vergleichsweise lange, bis sich das Handy eingeschaltet hat und betriebsbereit ist, besonders der Menüpunkt "Nachrichten" braucht seine Zeit zum Laden, was sehr nervig ist, da ich diesen Punkt am häufigsten nutze.


~~ Fazit ~~

Insgesamt bin ich durchaus zufrieden mit dem SL65, auch wenn sich die Fehler und Macken besonders in letzter Zeit mehren. Schade finde ich es wirklich, dass der Akku nur wenige Tage hält und ich im Prinzip immer das Ladegerät dabei haben muss. Auch mit dem Empfang bin ich nicht zufrieden, so findet das Handy an vielen Stellen kein Netz mehr, an denen das Siemens C55 problemlos empfangsbereit war. Schick fällt das Design auf, auch ist das Siemenshandy sehr bedienerfreundlich, klein und leicht. Leider macht das Handy oftmals, was es will und versendet selbsttätig Kurzmitteilungen, wenn es friedlich auf dem Küchenschrank liegt, das darf eigentlich nicht sein. Inzwischen gibt es das Handy teilweise schon für lau oder zumindest nur für einen Euro, da kann man wohl bedenkenlos zugreifen, etwas dafür zahlen würde ich jedoch nicht mehr, dafür überzeugt das Siemens SL65 leider zu wenig.

78 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Mr_JJ_Deluxe

    20.03.2006, 18:25 Uhr von Mr_JJ_Deluxe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke! <br/>MFG Jay Jay <br/>see you

  • SVoigt3000

    20.06.2005, 15:21 Uhr von SVoigt3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Deine Überschrift macht mich nun aber ganz schön fertig. LOL Nein: Sehr schöner Bericht - wie immer von dir. CU Stephan

  • redwomen

    17.06.2005, 21:11 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    früher mal ein Siemens-Handy, aber war damit mehr als unzufrieden. Heute mag ich eigentlich fast nur noch Nokia-Handys, LG maria

  • cutie

    17.06.2005, 12:54 Uhr von cutie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Freund hat das Handy auch aber ohne diese Probleme

  • Jassmen

    17.06.2005, 12:32 Uhr von Jassmen
    Bewertung: sehr hilfreich

    wirklich guter und informativer bericht, da gibt es nix zu meckern! klares sn MFG Jassmen