Syberia (Nintendo DS Spiel) Testbericht

ab 9,54
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  hoch

Erfahrungsbericht von 1nvincible_1986

Mein Leben in Sibirien

Pro:

+ Schöne Landschaften + Guter Sound

Kontra:

- Keine Hintergrundmusik - Statische Landschaften und Umgebungen - zu leichte Rätsel - zu lange Dialoge

Empfehlung:

Ja

Gute Adventures für den PC sind heutzutage Mangelware. Nur wenige Titel können sich gegen Konkurrenten anderer Genres durchsetzen. Wie sieht es jedoch mit Syberia, einem weiteren Vertreter dieses Genres, aus?

Story

Die Anwältin Kate Walker wurde beauftragt, im Namen der Universal Toy\'s Company den Aufkauf einer traditionsreichen Luxusspielzeug- und Automatenmanufaktur zu verhandeln. Diese Manufaktur, die sich im Laufe der Jahrhunderte auf die Herstellung von Objekten mit Aufziehmechanismus spezialisiert hatte, konnte sich im modernen wirtschaftlichen Kontext nicht mehr halten, so dass die Besitzerin, Anna Voralberg, eine alte Frau, die über ein halbes Jahrhundert die Manufaktur von Valadilène leitete, sich entschloss, diese zu verkaufen.


Features

-Grandiose Sounduntermalung sorgt für prickelnde Gänsehaut
-Filmähnliche Kameraeinstellungen und Bewegungen
-Über 20 Minuten herrlicher Zwischensequenzen
-Puzzles/Rätsel sind perfekt in die Umwelt integriert
-Kate’s Mobiltelefon ist ein wichtige Hilfe, um Rätsel zu lösen.
-Zudem tragen die Gespräche mit Bekannten und Verwandte dazu bei, Kate’s Entwicklung im Laufe des Spiels zu verstehen.
-Zahlreiche nicht-lineare Dialoge




Gameplay

Syberia gehört zu einem speziellen Typus von Adventure, nämlich \"Point & Click\". Mit einem Schmunzeln werden sich die älteren Videospieler an die Achtziger zurück erinnern, in welchen dieses Genre für eine regelrechte Flut an \"Point & Clicks\" gesorgt hat. LucasArts ist zum Beispiel einer der Vertreter dieses Genres, welches nun rapide an Interesse von Seiten der Main-Stream Gamer verliert. Deshalb liegt es auf der Hand, dass man Spieler nun mit neuartigen und noch fesselnderen Features ködern möchte.

In Syberia ist es ein Hauptbestandteil des Spieles, verschiedenste und vor allem imposante Landschaften und Umgebungen zu untersuchen, keinen Stein auf dem anderen zu lassen, denn Sorgfältigkeit ist in Syberia das halbe Leben. Es ist in nahezu allen Fällen notwendig, den jeweiligen Gegenstand, welchen man findet, in sein Inventar aufzunehmen. Bereits am Anfang des Spieles gibt es eine kleine Aufgabe, welche dem Spieler jedoch höchstens einen müden Lächler abgewinnen kann - diese \"Aufgabe\" besteht nämlich darin, bei einer Rezeption in Valadilene eine Schraube an einem automatischen Klingel-Apparat zu befestigen, so dass der Rezeptionist herbeigeläutet werden kann.

So lässt sich feststellen, dass ohne die Aufnahme eines gewissen Gegenstandes in sein Inventar kein Lösungsweg in der jeweiligen Situation zu finden ist - ein typisches Merkmal für einen Vertreter dieses Genres. Wem nun Befürchtungen aufkommen bezüglich des Schwierigkeitsgrades: Syberia kann man definitiv nicht den schwierigen Adventures zuordnen, im Vorderpunkt steht hier eindeutig die Atmosphäre und die Hintergrundgeschichte, welche durch Filmsequenzen aufgelockert wird.

Auf Kate Walkers Aufdeckungsjagd durchreist sie allerlei Schauplätze, welche sich alle voneinander durch ihr Erscheinungsbild und deren Einwohnern unterscheiden:

Valadilene: Dieses nebelige Städtchen, welches in den französischen Alpen liegt, ist der Startpunkt. Die Stadt wirkt auf Grund seiner Stille wie ausgestorben.

Barrockstadt: Normalerweise würde man mit diesem Namen etwas anderes assoziieren, denn in dieser Stadt wuchern riesige Bäume und Pflanzen - aus der Tropenregion. Ein riesiges Glaushaus sorgt dafür, dass diese kleine Welt erhalten bleibt. Ein wahrhaftig wunderschönes Spektakel.

Komkolzgrad: Wie man aus ihrem Namen herauslesen kann ist diese Stadt mit russischem Flair behaucht, bestehend aus riesigen Maschinen, riesigen Rauchfängen und Überresten eines längst verschollenen Industriezentrums. Achtung, die Einwohner sind auf Grund der Verschmutzungen nicht gerade gut drauf...

Aralbad: Endlich, die letzte Station: Ein letztes Mal begeistert uns Microids mit einem grafischen Schauspiel der Superlative. Ursprünglich war es einmal eine schöne Quelle mit zahlreichen Besuchern. Doch was bereits mehr als 100 Jahre zurückliegt und seitdem nicht mehr gepflegt wird ist nun nur noch in Form von vermodertem Holz und kleinen Andenken an glanzvolle Zeiten vorhanden.

Was Masochisten bestimmt stören wird ist die fehlende Möglichkeit, dass man sterben kann. Genauso wenig gibt es in diesem Spiel Action, lediglich einige Explosionen wecken den Spieler aus dem Halbschlaf, denn auf Grund der einfachen Rätsel und der ewig langen Dialoge ist es relativ schwierig, bei der Sache zu bleiben.



Technik

Grafik:
Der Hauptcharakter bewegt seine Füße etwas asynchron, was dem geübten Auge sofort auffällt.
Auf der anderen Seite erwarten dem Spieler wunderschöne (und unbewegliche) Welten voller Fantasie – jedoch muss man zugeben, dass heutzutage vorgerenderte Welten nicht gerade auf dem Stand der Technik sind, denselben Kritikpunkt kennt man auch schon Myst 3. Das einzige was sich hier bewegt sind entweder Gegenstände, Personen oder unsere Kate selbst. Der Detailgrad der Personen ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen, hier wurde mit Liebe zur Feinheit eine gute Gesichtsanimation beim sprechen geliefert.

Steuerung:
Das Itemmanagement ist gut gelungen, auch das altbewährte \"Point & Click\" Prinzip kommt in Syberia perfekt rüber.

Sound und FX:
Bei Myst 3 fragte man sich vor dessen Entwicklungsphase, ob die Welt nicht bloß von seinen Umgebungsgeräuschen leben sollte. Diese Idee verwarf man jedoch schnell wieder und als Ergebnis kam ein fantastischer Soundtrack heraus. Bei Syberia dürfte dies genau umgekehrt gelaufen sein, denn Hintergrundmusik sucht man hier vergeblich, was - zumindest mich - schnell müde macht. Dafür können Soundeffekte von hoher Qualität aufwarten, Schritte über einen Parkettboden z.B. kommen recht gut rüber.

Ebenso ernst genommen wurde das Voice Acting: Kate Walker spricht mit perfektem New Yorker Englisch, genauso glaubwürdig klingen die jeweiligen Dorfbewohner mit ihrem Akzent. Die Dialoge sind jedoch oft sehr lange - und fordernd.



Fazit

Syberia ist prinzipiell ein wunderschönes Spiel, welches mich bereits am PC fesseln konnte. \"Syberia\" wurde perfekt umgesetzt, wer ein Fan des Point & Click ist, darf sich dieses Game nicht entgehen lassen, denn Ware von dieser Sorte wird in den nächsten Jahren rar werden.

Dieser Titel eignet sich für reine Adventure-Fans, alle anderen werden die langen Dialoge, die Stille und ewig lange Untersuchungstrips abschrecken.

(c) nightknigh=hello2k3=1nvincible

31 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Kranich

    20.03.2006, 03:03 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - danke für gute rückbewertungen :--))