Tanz der Teufel (DVD) Testbericht

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ab 7,35
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Erfahrungsbericht von Realjackass

Tanz der Teufel

Pro:

Bruce Campbell, die spektakulären Kamerafahrten, Splatterszenen und Atmosphäre

Kontra:

Viele reden den Film besser als er ist, auch heute noch völlig zu unrecht beschlagnahmt

Empfehlung:

Ja

Story
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Zusammen mit seiner Freundin Linda (Betsy Baker) und seinen Freunden Shelly (Sarah York), Scotty (Hal Delrich) und Cheryl (Ellen Sandweiss) möchte Ash (Bruce Campbell) ein paar ruhige Tage in einer gemütlichen, weit abgelegenenen Holzhütte im Wald verbringen. Nach einer mehr oder weniger glücklichen Autofahrt, bei der die fünf Freunde fast in einen Laster gerast wären, kommt man endlich bei der Hütte an. Die Holzbrücke, die zu eben dieser führt macht schonmal keinen guten Eindruck und wäre fast unter dem Gewicht des Wagens zusammengekracht, doch auch diese Hürde wird genommen, schließlich steht ein entspanntes Wochenende bevor. Die Hütte, die keiner zuvor besichtigt hat, sieht einladend aus und ehe man es sich versieht sitzen in der Nacht schon alle zusammen, unterhalten sich und genießen die ruhige Abgeschiedenheit. Auf einmal springt wie von Geisterhand die Kellertür auf und Scotty beschließt daraufhin, sich unten mal genauer umzusehen. In dem großen Gewölbe findet er zu seinem Erstaunen ein altes Buch, sowie ein Tonbandgerät. Er nimmt beides mit nach oben, damit sie es sich mal genauer ansehen können.

Obwohl Shelly ein ungutes Gefühl hat, spielen die fünf das Tonbandgerät ab. Es ist die Stimme eines Mannes zu hören, der etwas von dem Buch der Toten, dem "Necronomicon" erzählt, eben jenem Buch, welches Scotty im Keller gefunden hat. Wie er berichtet, stehen darin Beschwörungsformeln, die es ermöglichen, die Toten ins Reich der Lebenden zurückkehren zu lassen. Eben diese Formeln liest der Mann daraufhin vor, was alle, bis auf Shelly allerdings eher belustigend als unheimlich finden. Dies soll sich allerdings als schwerwiegender Fehler herrausstellen, denn die Beschwörungsformeln haben das Böse, welches im Wald lauert, erweckt und einer nach dem anderen fällt nun dieser bösen Macht zum Opfer...




Schauspieler
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Vielerorts wird behauptet, dass die Darsteller in "Tanz der Teufel" sehr schlecht wären und dies zugleich der größte Negativpunkt des Films ist. Dem kann ich eigentlich nicht zustimmen, denn vor allem Bruce Campbell, der durch diesen Film zu einem richtig großen Star in der Horrorfilmszene wurde und noch in einigen anderen Filmen wie "Brainslasher", "Maniac Cop" und "Bloodnight" mitspielte, liefert hier eine tolle Leistung ab. Am Anfang wirkt seine Figur noch recht blaß und zurückhaltend, doch mit der Zeit gewinnt Ash immer mehr an Präsenz, bis letztendlich guten Gewissens gesagt werden darf, dass er der Hauptdarsteller dieses Films ist. Campbell machte den Charakter Ash allerdings erst mit dem Zweiten Teil so richtig zum Kult, wo dieser auch richtig im Mittelpunkt steht und um einiges cooler wirkt. Zudem erhält er dort auch sein Markenzeichen, die Kettensäge, die er sich auf seinen Armstumpf montiert, sowie seine Schrotflinte. So kann man eigentlich sagen, dass Bruce Campbell seine Sache hier von allen am Besten macht, auch wenn er in "Tanz der Teufel 2" einen noch positiveren Eindruck hinterlässt.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass "Evil Dead" ein Low-Budget Film ist, es waren also nicht die nötigen, finanziellen Mittel vorhanden, um aus dem Streifen richtig großes Kino mit überragenden Schauspielern zu machen. Im Gegenteil, sämtliche, zu sehende Akteure sind Freunde und Bekannte des Regisseurs Sam Raimi und das merkt man ihnen auch an. Außer Bruce Campbell kann nämlich keiner der Schauspieler eine großartige Filmkarriere vorweisen, aber das ist nicht weiter schlimm. Ellen Sandweiss, Hal Delrich, Betsy Baker und Sarah York wirken eigentlich allesamt glaubhaft und bringen ihre Angst gut rüber, viel mehr kann man von einem Low-Budget Horrorfilm eigentlich auch nicht verlangen.




Daten zum Film
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Originaltitel: The Evil Dead
Alternativtitel: Book of the Dead
Land: USA (1982)
Regie: Sam Raimi
Buch: Sam Raimi
Länge: ca. 81:47 Min.
Freigabe: ungeprüft
Indiziert: Ja
@ Realjackass




Die beste Version
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Hier werde ich versuchen, auf die meisten, wichtigsten DVD Releases des Films einzugehen, da dies ja eine ganze Menge sind und man so ziemlich schnell den Überblick verlieren kann.

Erwähnenswert sind auf jeden Fall die "Ultimate Edition"s von ASTRO, die sowohl in Deutschland, Österreich, wie auch in der Schweiz erschienen sind. Diese DVDs haben eine sehr gute Qualität, relativ viel Bonusmaterial und das wichtigste - der Film ist immer völlig ungeschnitten. Da es diese Scheiben überall schon für unter 10 Euro gibt, kann ich sie euch nur ans Herz legen. Achja, in Deutschland ist übrigens noch eine limitierte Fassung von ASTRO erschienen, die in einer kleinen Filmdose daherkommt und qualitativ auch in Ordnung ist.

Dringend abraten möchte ich euch von der FSK 16 und der FSK 18 Fassung von Best Entertainment. Dass dieses Label nicht in der Lage ist, Filme in vernünftiger Qualität uncut zu veröffentlichen haben sie schon des öfteren bewiesen, so auch hier. Finger weg!

Ansonsten noch erwähnenswert ist die CMV Laservision Version, die im "Necronomicon" Style daherkommt und so wirklich sehr, sehr hübsch anzusehen ist, sowie die X-Rated Hartbox, die mir aber vom Cover her nicht besonders zusagt.

Noch eine Bemerkung am Rande: Die von mir genannten, ungeschnittenen Versionen sind auch WIRKLICH 100% uncut, auch wenn es auf den ersten Blick etwas verwirrt, dass einige Fassungen verschiedene Laufzeiten aufweisen.




Kritik
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Sam Raimi, den die meisten heute vermutlich durch seine "Spider-Man" Verfilmungen und "The Gift - Die dunkle Gabe" kennen dürften, schuf 1982 mit ein paar Freunden einen Horrorfilm, der Geschichte schreiben sollte. Im Prinzip handelt es sich hierbei um einen stinknormalen Low-Budget Horrorfilm, aber zwei Punkte heben ihn doch deutlich aus der Maße der anderen 80er Jahre Horrorfilm hervor: Die wirklich unglaublich gut gemachten Kamerfahrten (hierfür wurde eine Kamera auf ein Brett geschnallt, das darauf an beiden Enden festgehalten wurde, wenn man so durch den Wald rannte, entstanden die Aufnahmen, wie wir sie heute im Film sehen), sowie die teilweise doch recht harten Effekte, durch die der Film in Deutschland auch prompt indiziert wurde. Dies änderte allerdings nichts am Erfolg des Filmes, der sogleich in die Top 10 kletterte, bis er dann am 7. Oktober 1985 beschlagnahmt wurde. Zusammen mit den Filmen "Muttertag", "Maneater" und "Maniac" heizte dieser Streifen die Diskussion über Gewaltfilme gehörig an, bis dann eine regelrechte Beschlagnahmungswelle ausbrach. Das Ergebnis sehen wir heute, wenn man wie ein Krimineller behandelt wird, wenn man sich für die etwas härten Horrorfilme interessiert, armes Deutschland kann ich da nur sagen.

Egal wie schlimm der Ruf von "Tanz der Teufel" auch ist, letztendlich ist er nicht mehr und nicht weniger als ein ganz normaler Horrorfilm. Sam Raimi hat nie Kinder in Einmachgläsern gegessen und Bruce Campbell ist sicherlich kein zweiter Charles Manson, deshalb verstehe ich dieses Ganze, absolut beschissene Getue um diesen Film auch nicht. Wieso hat Deutschland bislang nur eine um 3 Minuten gekürzte Version, die erlaubt ist? Vergleicht man die Splatterszenen in "Tanz der Teufel" mit denen aus anderen Filmen, die nicht verboten sind, wirken sie teilweise sogar unrealistisch, übertrieben und belustigend und dennoch werden die in unregelmäßigen Abständen erscheinenden DVDs des Films immer wieder beschlagnahmt. Armes Deutschland.

Kommen wir nun aber speziell zum Film. Dieser hat mittlerweile Kultstatus erlangt und Bruce Campbell zum Star gemacht, auch wenn ich mich, und da möchte ich nicht falsch verstanden werden, frage warum. Klar, der Film hat geniale Kamerafahrten, Bruce Campbell und harte Splatterszenen, aber das war es dann auch schon eigentlich, mehr steckt hinter diesem Kult nicht. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass "Tanz der Teufel 2" der bessere Film von beiden ist, auch wenn mich viele für diese Aussage vermutlich gerne steinigen würden. Aber: Das Sequel ist lustiger, unterhaltsamer und geht am Ende direkt in "Armee der Finsternis" über. Dagegen ist "The Evil Dead", also Teil 1, ein gut gemachter und gut gemeinter Film, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, aber ob sein Kultstatus auch wirklich in dieser Weise berechtigt ist, das wage ich zu bezweifeln.




Fazit
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Kurz und knapp: "Tanz der Teufel" ist nicht so gut, wie viele immer meinen. Es ist ein solider, spannender und blutiger Horrorfilm mit genialen Kamerafahrten und einem gut spielenden Bruce Campbell, aber auch nicht mehr. Ich empfehle euch, direkt im Anschluß "Tanz der Teufel 2" zu schauen, mit ziemlicher Sicherheit werdet ihr diesen dann besser finden, da er die Aspekte, die im ersten Teil aufgegriffen werden, perfektioniert. Schlußendlich: Daumen hoch für "The Evil Dead", Daumen runter allerdings für die Deutsche Zensur und die Tatsache, dass viele Fans diesen Film besser reden als er eigentlich ist.

6 von 10 Punkten und eine Empfehlung

Mfg
Realjackass

22 Bewertungen, 6 Kommentare

  • mima007

    12.11.2005, 16:43 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    wieso schreibst du Berichte für 0 Cent??

  • Dr.Claudia

    12.11.2005, 10:36 Uhr von Dr.Claudia
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG und schönes Wochenende, Claudia

  • animaldream

    12.11.2005, 08:48 Uhr von animaldream
    Bewertung: sehr hilfreich

    super Bericht! LG animaldream

  • Zzaldo

    11.11.2005, 21:27 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht.lg stephan

  • sape26

    11.11.2005, 21:23 Uhr von sape26
    Bewertung: sehr hilfreich

    super Bericht!Lg,Sandra

  • Volker111

    11.11.2005, 21:14 Uhr von Volker111
    Bewertung: sehr hilfreich

    Überzeugend dargestellt. ;-)