Tinnitus Testbericht

Tinnitus
ab 16,16
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Erfahrungsbericht von Ingwer

Guck mal, wie Du hörst ODER piiiieeeeep

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Zunächst einmal: Mancher von Euch Lesern wird sich vielleicht etwas befremdet fragen, wieso ich mich, mit meinen zarten 20 mit einem solchen Thema befasse. Dazu kann ich nur sagen- Referate aus der guten alten Schulzeit tauchen manchmal plötzlich wieder auf und sind sogar nützlich ;-)



Tinnitus. PIEP PIIIIIIIEP.
Jugendliche Dicobesucher und Nachtdurchtanzer wie ich kennen sicherlich das Gefühl, wenn man endlich zuhause im stillen(?) Zimmer ist, sich fertigmacht und ins Bett geht...
Augen zu und...
SSSSSSSSSSSSSSSSSS
Verdammt. Dieses Geräusch geht einfach nicht weg. Hin- und Herwälzen. Ohren zuhalten. Kissen drauf.
Nichts nützt, denn das Geräusch kommt von innen, nicht aus der Außenwelt. Da hilft nur, zu warten, bis man irgendwann einschläft und ohne lästiges Summen im Ohr erwacht.

So leicht haben es wirkliche Tinnituspatienten nicht.
Tinnitus, was soviel bedeutet wie chronisches Ohrgeräusch, verschwindet nicht nach etwas Schlaf, wie das Summen im Ohr nach zu lauter Musik.
Circa drei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter dieser Krankheit, in rund der Hälfte aller Fälle lässt sich keine organische Ursache feststellen. Was bleibt, ist das störende Geräusch im Ohr.
Entstehen kann Tinnitus zum Beispeil dadurch, wenn man extrem lauten Geräuschen ausgesetzt ist, die im Bereich von über 120 Dezibel liegen: Presslufthammer ohne Ohrenschutz, Knallfrösche, Walkmen auf höchster Lautstärke (ja, richtig gelesen). Die Disko liegt mit etwa 90 Dezibel zum Glück noch ein Stück unter diesem Wert, wenn man bedenkt, dass sich alle zehn Dezibel das Lautstärkeempfinden verdoppelt.


Was kann man dagegen tun?
Durchblutung des Ohres muss gefördert werden,
Stoffwechsel muss unterstützt werden,
eventuell müssen auch Krankenhausaufenthalte eingeplant werden

Anfang der neunziger Jahre entwickelte Pawel Jastreboff, ein bekannter US-Neurophysiologe, ein Modell zur Entsehung des Tinnitus. Seiner Theorie nach entseht das Ohrgeräusch nicht direkt im Innenohr, sondern als eine Art Lernprozess im Gehirn. Und- logisch daraus gefolgert: Was man lernen kann, kann man auch wieder verlernen.
Die Methode nennt sich "Tinnitus-Retraining-Therapie".
Wichtig ist, dass der Betroffene die Angst verliert, das Ohrgeräusch könnte eine ernsthafte körperliche Ursache haben.
Im zweiten Schritt wird dann die Aufmerksamkeit des Patienten mehr auf die Außengeräusche gelenkt: Wenn er sich mehr auf andere Geräusche konzentrieren kann, "vergisst" er irgendwann das nervige Geräusch "von innen".
Für diejenigen, die sich ein bisschen für Psychologie interessieren:
Diese Therapie fällt in den bereich der kognitiven Verhaltenstherapie. Entspannungshilfen und Training zur Verbesserung der Sinneswahrnehmung werden angewandt; in bis zu 80% aller Fälle erfolgreich.
Angeboten wird diese Therapie am Tinnitusinstitut für Forschung und Therapie in Bad Meinberg.
Diese Therapie ist besonders empfehlenswert für alle, die wirklich schwer psychisch unter störenden Ohrgeräuschen leiden.

Hier ein paar andere Adressen:
Deutsche Tinnitus-Liga
Am Lohsiepen 39
42369 Wuppertal
Tel: 0202/250205
www.tinnitusliga.de

Allen anderen kann man nur ein paar allgemeine Tipps mit auf den Weg geben:
Stressabbau ist wichtig; ebenso eine Kontrolle der Cholesterinwerte; denn sowohl übermäßige psychische Belastung als auch zu hohe Cholesterinwerte können für das Ohr schwere Folgen haben, bis hin zum Hörsturz.




Man sollte sich lieber niemals Fragen stellen wie: Wärst Du lieber blind oder taub... Ich könnte mir beides nicht vorstellen; aber allein, wenn ich daran denk, nie wieder Musik hören zu können, den höchsten Träger von Emotionen, fühle ich mich seltsam.
Jeder sollte deshalb, soweit es noch möglich ist, auf seine Ohren achtgeben und nicht zu sorglos mit seinem Gehör umgehen.
Denn es ist schon ein schönes Gefühl, aus der lauten Disse zu kommen und immer noch das morgendliche Vogelgezwitscher zu hören... ;-)

Bewertung unten nicht beachten, ist relativ sinnlos hier.

Liebe Grüße
Ingwer

18 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Marsira0707

    21.08.2002, 23:15 Uhr von Marsira0707
    Bewertung: sehr hilfreich

    Doch leider gibt es nichts gegen Tinnitus,wie ich selbst erfahren musste.Ich leide schon 14 jahre unter dem Pfeifen. Ob lieber blind oder taub??Ich sage nur, ich bin an Taubheit grenzend schwerhörig,aber ich lebe trotzdem...LG Marsira0707

  • DERWUNDERBARE

    16.05.2002, 02:38 Uhr von DERWUNDERBARE
    Bewertung: sehr hilfreich

    Interessante Frage: Lieber blind oder taub... entgegen deiner Meinung wäre ich lieber taub, weil man als Blinder wesentlich hilfloser ist als als Gehörloser!

  • @nton

    12.05.2002, 18:12 Uhr von @nton
    Bewertung: sehr hilfreich

    Stimmt, werde demnächst weniger Inhalt mehr meinung sagen

  • butterkeks

    12.05.2002, 16:18 Uhr von butterkeks
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich stelle mir das fürchterlich vor einen Ton zu hören, der nie aufhört. Gruß Drea

  • baerle44

    12.05.2002, 16:18 Uhr von baerle44
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich kann davon ein Lied singen...Gruß Werner