Das Silmarillion (gebundene Ausgabe) / J. R. R. Tolkien Testbericht

Passend zu seinem Bestseller \"Der Herr der Ringe\", der bis heute noch einen beinahe unerreichten Meilenstein der Fantasy-Literatur darstellt, hat Tolkien mit \"Das Silmarillion\" gewissermaßen den Anfang seiner gesamten Phantasiewelt, in der sich Mittelerde befindet, ausgebreitet, angefangen bei der Erschaffung der Welt aus einer Melodie bis hin zu dem ersten Zeitalter, in dem die Elfen die Welt bevölkerten und aus dem Elrond und Galadriel im bekanntesten aller Tolkien-Werke gerne berichten. Der Leser erfährt hier aber auch die Herkunft von Sauron, dem Dunklen Feind, der im Dritten Zeitalter, in denen Frodo den Kampf mit ihm aufnimmt, eine große Bedrohung darstellt. Melkor, der Meister des Verrates, raubt den sagenumwobenen Silmaril, einen mystischen Stein, in dem das Licht verschlossen ist, das älter als Sonne und Mond sind. Und zu einer Zeit, als die Menschen noch eine untergeordnete Rolle im Lauf der Geschicke spielen, entbrennt ein grausamer und endloser Kampf zwischen Feanor, seinen Nachkommen und den Anhängern Melkors, der die Welt erschüttert und das Eingreifen höherer Mächte erfordert.

Ausgesprochen interessant und voller mystischen Geheimnissen steckt das eigentlich erste Buch der Ringe-Saga, das viele Antworten auf Fragen, die beim Lesen des Dreiteilers zumindest bei mir sich eingestellt haben, beantwortet sind. Dabei ist es nicht unbedingt essentiell, zuerst das Silmarillion und danach den Herrn der Ringe zu lesen, da jedes Buch für sich genommen einerseits ein absolutes Spitzenwerk menschlicher Phantasie ist, zum anderen aber auch jeweils in sich abgeschlossen ist und, bis auf wage Andeutungen, keinen gegenseitigen Bezug zu einander aufbaut. Wer jedoch weder das eine noch das andere von Tolkien bereits gelesen hat, sollte nach meiner Ansicht besser mit \"Das Silmarillion\" beginnen, dann \"Der kleine Hobbit\" lesen und schließlich sich zum komplexesten und spannendsten aller Tolkien-Werke, dem Herrn der Ringe, aufschwingen. Gelesen haben sollte man meiner Meinung nach jedoch auf jeden Fall diese Trilogie von Tolkien, der sich damit zum Großmeister der Fantasy ausgezeichnet hat.