Traditionelle chinesische Medizin - Heilmethoden Testbericht

Ich habe die Akupressur vor einiger Zeit durch einen Thai-Chi Kurs kennengelernt. Allgemein werden solche fernöstlichen Behandlungsmethoden bei uns ja milde belächelt, aber mir hat Akupressur bei starken Schmerzatacken schon gut geholfen. Sie wurde entwickelt aus der Beobachtung heraus, wie sich Menschen bei einer Erkrankung verhalten. Bei Schmerzen versuche ich mir Linderung zu Verschaffen, indem ich die schmerzende Stelle halte oder reibe (Was macht denn ein Mensch, wenn er Kopfschmerzen hat). Manchmal hilft auch Wärme. Bei stärkeren Schmerzen bin ich damit aber schnell am Ende, da der Schmerz eine tiefere Ursache hat. Bei so etwas kann die Akupressur helfen.

Bei der Akupressur werden, ähnlich wie bei der Akupunktur die Nerven stimuliert. Das geschieht durch (meist sanften) Druck auf die Akupressurpunkte oder durch deren massieren. Im Gegensatz dazu werden bei der Akupunktur Nadeln verwendet, die von einem Fachmann/Frau in die Nervenpunkte gestochen werden. Diese Nervenpunkte sind über den ganzen Körper verteilt und sprechen eine bestimmte Körperregion oder ein Organ an. Der Vorteil der Akupunktur ist die lange anhaltende Wirkung, die von einer Behandlung ausgehen kann.
Der Vorteil der Akupressur liegt darin, daß ich sie im Bedarfsfall selbst und sofort durchführen kann. Ich muß dazu in keine Arztpraxis oder sonstwohin gehen und kann mir sofort Linderung verschaffen. Ich muß dazu nur den oder die Punkte kennen, die ich drücken oder massieren muß.

Es gibt für jede Region des Körpers oder für die Organe meist mehrere Punkte. Nennen tue ich hier keine, denn die Menge an Punkten und wie ich was richtig mache füllt ein Buch. Richtig eingesetzt, kann ich damit die Schmerzen in vielen Fällen beseitigen, ohne zu Medikamenten greifen zu müssen. Ein weiterer Vorteil der Akupressur liegt in der Anregung oder Dämpfung von Vitalfunktionen des Körpers, wenn ich sie regelmäßig und richtig anwende. Damit kann ich Einfluß auf mein Wohlbefinden nehmen und es verbessern. Sie kann auch Unterstützend zur Behandlung von schlimmeren Krankheiten eingesetzt werden. Das sollte jedoch immer erst nach Absprache mit dem Arzt erfolgen. Die richtigen Punkte sollte mir dann eine fachkundige Person zeigen. Denn auch hier gilt : Die falschen Punkte für die Krankheit nutzen nichts und evtl. verschlimmert eine falsch eingesetzte Akupressur sogar noch das Übel.

Wenn jemand noch keine Erfahrung in dieser Richtung hat, so sollte er die Akupressur unter der Anleitung eines Heilpraktikers o. ä. lernen. Akupressur kann zwar auch mit Selbstschulung gelernt werden, ich würde das einem unerfahrenen aber nicht raten. Die Gefahr, es am Anfang nicht richtig zu machen, ist einfach zu groß. Teilweise stellt sich eine Besserung auch erst nach eingen Tagen oder Wochen ein, das hängt von den Beschwerden ab. Wenn ich so was in Eigenregie mache und höre damit aus Enttäuschung zu früh auf, lasse ich vielleicht eine gute Möglichkeit ungenutzt.

Ich habe bei mir die Akupressur bei ziemlich schlimmen Kopfschmerzen benutzt, die ihren Auslöser aber in einem anderen Körperbereich hatten. Daraus habe ich gelernt, das die schmerzende Stelle nicht unbedingt die kranke Stelle sein muß. Um Mißverständnisse auszuschließen; die Akupressur ist keine Wunderwaffe gegen schwere Krankheiten, auch wenn sie, unterstützend eingesetzt, einiges erreichen kann. Sie ersetzt bei anhaltenden Beschwerden auch nicht den Gang zum Arzt, selbst wenn es besser wird. Bei organischen Schäden kann sie nur den Schmerz lindern, aber die Krankheit nicht beseitigen.

Sie ist deshalb eine Behandlungsmethode, die vor allem bei chronischen Schmerzen eingesetzt wird. Die Akupressur hat mir bisher gute Dienste geleistet und ich kann eigentlich jedem empfehlen, es mal auszuprobieren. Ich war am Anfang sehr skeptisch, habe mich dann aber durch die Wirkung überzeugen lassen.
Wer Interesse hat, dem kann ich noch folgendes Taschenbuch zu dem Thema empfehlen:
Heilende Punkte. Akupressur zur Selbstbehandlung von Krankheiten von Michael Reed Gach erschienen bei Droemer, München.

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