Vergewaltigung Testbericht

No-product-image
ab 9,11
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(3)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(6)

Erfahrungsbericht von seni2002

Und plötzlich bist du Innerlich Tod und Aussen ruhig

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Schon oft bin ich in diese Rubrik hervorgestoßen und dachte darüber nach einmal einen Bericht hier rein zu setzen. Doch immer hemmte es mich bisher wirklich darüber nachzudenken und endlich mal alles in Worte zu fassen. Es ist immer wieder ein Gedanke, der dann doch wieder abgewiegelt wurde.
Soviel zum Anfang dieses Berichtes. Nun aber mal einige Fakten mehr.


Mein erster Gedanke bei dieser Rubrik

Allein durch den Titel „Sexuelle Gewalt“ denkt man darüber nach, kann man wirklich einen Vorfall so bezeichnen. Ist man wirklich davon betroffen oder redet man es sich nur ein? Ist es nur ein Hirngespenst, dass einem im Kopf sitzt und immer wieder sagt, du bist so wenig wert, dass man deine Lage einmal ausgenutzt hat. Es sind Fragen, die sich überhäufen und die einen trotzdem zu keinem Entschluss kommen lässt. Doch irgendwann ob nun wenige zeit später oder auch Jahre später, weiß man so ziemlich was damals geschah. Dieser Gedanke kommt immer wieder auf und trotzdem verdrängt man ihn, weil man angst hat.
Als Außenstehender macht man sich auch manchmal seine Gedanken. Vielen jungen Menschen wird immer auf den weg gegeben, dass man auf sich aufpassen solle und immer in der Öffentlichkeit sein soll, also quasi unter Leute. Doch bringt dies immer etwas? Immer wieder hört man, dass die Täter mehr oder weniger vertraute Menschen waren, die einem das Gefühl gaben, so was niemals zutun. Nun stellt sich aber die Frage, wem kann man nun vertrauen und wem nicht?


Eine Erfahrungen

Mal sehn, ob ich dies sachlich und präzise Zusammenfassen kann, denn noch immer kann ich nicht alles genau zusammensetzen. Immer wieder sitze ich wie vor einem Puzzle, dass ich nichts schaffe zusammen zu setzen.
Angefangen hatte alles vor etwa einem halben Jahr. Meine Freundin, nennen wir sie mal Anna, ging mit mir auf den begehrten Zissel in Kassel. Dort trafen wir auf viele Freunde von mir und ihr. Darunter befand sich auch mein Klassenkamerad, Südländischer Abstammung, den wir mal Murat nennen. Sie fand ihn damals vom Aussehen her attraktiv und meinte zu mir, dass er doch gut aussehen würde und was für ein Typ er wäre. Damals war er neu bei uns in der Klasse und alle wussten, wieso er von seiner davorigen Schule auf unsere kam. Damals kam er zu uns, da er auf seiner Schule einen kleineren Schüler so zusammengeschlagen hatte, dass er mit Blutungen im Krankenhaus lag, wodurch er dann flog. Aber aufgrund der Mutter, des geschädigten nie eine Anzeige bekam, da sie Polizistin war und es nicht wollte, dass Murat für sein Leben lang für diese Tat büssen müsse. Daher blieb es bei einer außergerichtlichen Lösung, in dem Fall bezahlte er eine Geldsumme an ihren Sohn. Soviel erstmal zu Murat, den Anna so toll fand.
Etwa nach den Sommerferien, kannte ich Murat nun schon seid fast 3 Jahren und hatte schon zahlreiche Unterhaltungen mit ihm geführt. IN der Zwischenzeit befreundete ich mich auch wieder sehr gut mit Anna, da ich davor kaum noch Kontakt zu ihr hatte. Irgendwann kam es dann dazu, dass die beiden sich treffen wollten, aber nie einen geeigneten Termin fanden, wo alle beteiligten also Anna, Murat, seine Freunde und ich mal Zeit hatten. Daher kam Natascha mit Murat auf die Idee, ob man sich denn nicht an einem Wochenende sehen konnte. So kam es dann irgendwie dazu, dass Natascha und ich beschlossen, wobei ich echt ein sehr komisches Gefühl hatte, mal zu Murats besten Freund Tugay zu gehen. Tugay hatte damals mit seinem Bruder das Abkommen, dass er und seine Freunde eine bestimmte Summe an den Bruder zahlten um jedes Wochenende die Möglichkeit zu haben, die Wohnung von Tugays Wohnung zu besetzen.
So viele Informationen zum Anfang, nun aber zum Abend des Geschehens.
Anna und ich trafen uns dann also am späten Abend mit Murat, Tugay und dessen Freunden, die ich hoffte im Laufe des Abends loszuwerden. Nach einem kurzen Durchgang durch die Stadt, fuhren wir dann schließlich mit der Straßenbahn zu der Wohnung. Viele sind an der Haltestelle abgesprungen, da sie noch hunger hatten und sich stärken wollten. Anna, Murat, ein Fremder und ich gingen dann schon mal vor. Mir war echt unwohl bei dem Gedanken, dass ich jetzt zum ersten Mal zu einem muslimischen Mitmenschen nach Hause gehe und in den vier Wänden, die nächsten mehr als 12 Stunden zu verbringen. Sagte damals aber Anna nicht, da sie ohnehin schon schlecht gelaunt war und ich nicht wusste, wie ich es ihr erklären sollte. Also behielt ich diese innere Angst in mir und schwieg lieber. Anfangs als wir zu viert waren, ging es mir Verhältnismäßig zum damals Bevorstehenden noch gut. Doch nach etwa einer Stunde füllte sich die Wohnung und einige Gespräche sollten mit mir geknüpft werden, die ich dann aber irgendwie alle versuchte halbwegs zu beenden. Es gab aber kein Entrinnen. Bei etwa 10 bis 15 jungen Männern, die fast alle keine Freundin hatten, war es schon etwas schwierig sich zusammenzureißen und ja nicht zickig zu werden, damit sie einen in ruhe lassen. Zwischendurch verschwanden dann einige in der Küche, die an das Wohnzimmer anschloss, die dort eine Zigarette rauchten.
Gegen 22 Uhr wollte Murat auf einmal mit Anna sprechen. Damals hatte ich sehr viel Angst um Anna, da ich mich bisher immer um sie sorgte und aufpasste, dass ihr nix passiert. Also sprach ich mit Murat, der mir dann versprach Anna nix anzutun. Ich ging davon aus, dass sie ihr Handy mitnahm, daher machte ich mir dann auch keinen Kopf, dass sie alleine mit ihm loszog. Kaum waren sie schließlich weg, war ich umgeben von Menschen, die ich bisher nur vom Sehen und einigen Unterhaltungen kannte. Ich kannte teilweise weder deren Namen noch was sie derzeit machten. Als ich dann also ins Wohnzimmer zurück kam, waren komischerweise alle im Wohnzimmer versammelt und schauten mich an, als ob ich jetzt eine Rede halten würde und sie aufmerksam sein müssten. In diesem Moment kam ich mir richtig mies vor und wusste kaum mit mir anzufangen. Irgendwann meinte dann Tugay zu mir, dass ich mich doch hinsetzen solle. Also setze ich mich erstmal auf eine der zwei Couchen und schwieg, während einige schon aufstanden um eine zu rauchen oder sie unterhielten sich in ihrer Muttersprache. Im Laufe des abends kam ich dann mit dem ein oder anderen gaaaanz locker ins Gespräch und wimmelte bei persönlichen Fragen wie „Bist du Jungfrau“, „Wie vielen hast du es schon gegeben“, „Bist du rasiert“ und vielen solchen Fragen ab. Ich war schon den ganzen Tag total müde, da ich eine Woche hinter mir hatte, in der ich viele Arbeiten in der Schule schrieb. Die ersten gingen ung. Um 0 Uhr, was mich dann wieder etwas entspannen lies. Als einziges deutsches Mädchen, dass die größtenteils gesprochene Sprache nicht verstand und zudem noch eingeschüchtert war, durch die ganzen Typen, kam ich mir echt mies vor. Ich zappte innerhalb der ersten 2 Stunden während dem Wegbleiben Annas und Murats sicher alle 10 Minuten alle Programme einmal durch und fragte sicherlich jeden einmal, wann die beiden denn wieder zurück kommen würden, nur um meine Ängstlichkeit und Langeweile zugleich abzulenken. Im Laufe des Abends legte ich mich dann also auf die freie Couch, auf der sich dann immer wieder ein zwei Leute ansiedelten. Ich scheute aber immer den körperlichen Kontakt mit einer Person.
Gerade als es so ruhig war und ich wieder etwas entspannter gewesen war, bekommt plötzlich Tugay einen Anruf eines Schulkollegen, dass er gerade in der Stadt wäre und einige Leute sie geschlagen hatten und sie um die Hilfe von Tugay und seinen Freunden baten. Also gab es erstmal einige Diskussionen und plötzlich kamen alle Waffen der Anwesenden zum Vorschein. Schlagstöcke, Teleskop-Schlagstöcke, Schlagringe, Pistolen, Messer, Samurai-Messer und vieles mehr lag auf dem Tisch. Ziemlich erschrocken saß ich da und schwieg zu allem. Innerlich stieg in mir aber jetzt richtig meine Angst. Man kann ja nie wissen wozu Menschen alles Fähig sind. Immer wieder hantierten sie nun damit rum und zeigten den anderen die Qualitäten ihres „Werkzeugs“ für ihre alltäglichen Schlägereien. Einige gingen dann auch augrund des Hilferufs und einige blieben. So kam es dann dazu, dass ich dann mit ung. 5 anderen Typen in der Wohnung saß.
Einer, den ich schon vom sehen aus der Stadt kannte, erzählte mir dann, dass ich mir doch keine Sorgen machen solle, da sie Mädchen bisher nie was angetan hatten. Ich schwieg und legte mich wieder völlig in Sorge wegen Anna, die nun schon seid fast 3 Stunden mit Murat weg war. Plötzlich legte sich aber dieser bis dahin liebe Mensch neben mich und schaute mit TV, was mich dann doch etwas irritierte. Zwischendurch unterhielten wir uns dann wieder und so langsam empfand ich ihn als ganz sympathisch und nicht so wie die anderen als aufdringlich und pervers. Na gut, mit dem Abend hin hab ich mich dann auch etwas darauf eingelassen und hatte ihn geküsst, doch plötzlich ging er mir an den Hintern. Ich meinte im ziemlich ruhigen Ton, dass er dies doch bitte lassen solle. Er ließ ab, denn die anderen, die nach dem Abgang der anderen in die Küche gegangen waren, kamen nun zurück.
Hatte also nun wieder durchgeatmet und mir Gedanken gemacht, wie ich nun den Rest der Zeit bis Natascha wiederkam mit der Situation umgehen sollte. Redete mir aber immer wieder ein, dass nix mehr passiert, da die anderen nun bei mir saßen. Er kam aber nach einer Zeit wieder und nahm mich in den Arm. Widderwillen sagte ich aber nix dazu und ließ es somit über mich ergehen. ER ging wieder in die Küche und rauchte eine, wobei er diesmal aber nur einen mitnahm, Tugay.
Als Tugay schließlich wieder rauskam meinte er ernst zu mir, dass ich doch mal bitte in die Küche käme, da der bis dahin liebe Mensch, mit mir reden wollte.

Ich ging also in die Küche, die über kein Licht verfügte, da die Glühbirne kaputt war und setzte mich auf den gegenüberstehenden Stuhl von ihm und schwieg. Er schaute mich an und grinste. Ich sagte immer noch nichts und schaute ihn ernst an. Schließlich erfasste er das Wort und sagte mir, dass ich mich doch neben ihn setzen solle. Blieb aber schweigend weiter auf meinem freigewählten Platz, den ich nicht verlassen wollte. Er erwiderte nur noch etwas lauter „Hörst du mich? Setz dich doch zu mir, ich tue dir doch nichts an“. Okay, wollte jetzt auch keinen großen Terz draus machen und setze mich neben ihn. Er fing dann auch sofort an an meiner Hose Rumzumachen. Stand dann aber auch schnell auf und sagte „Sag mal spinnst du?“ Er zog mich runter und grinste. „Weiß doch genau, dass du es auch willst“ Ich schwieg und sagte nix. In dem Moment als er über mich herfiel, stand ich immer wieder auf und wurde energischer, wollte aber nicht, dass jemand von außerhalb etwas von mitbekam was bei uns ablief. Immer wieder betonte ich, dass ich es nicht wolle und es nicht in meinem Sinne wäre. Er aber hörte nicht und schwieg.
In dieser Küche kam es mit ihm nicht zu einem Geschlechtsverkehr.


Wie ich mich danach fühle

Die Tage danach, kam ich mir vor wie etwas, was sehr wenig wert ist. Wie ein Gegenstand, der benutzt werden kann und danach entsorgt werden kann. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wie viel es wirklich wert ist und darüber denkt und fühlt. Ich wollte keinem davon berichten und erzählte Anna, die erst ung. Nach 4 ½ Std. zurück kam nur davon, dass ich was mit ihm hatte, aber nicht, dass ich es nicht wollte. Es war einfach nur beschämend ihr zu sagen, dass man zu schwach war um dagegen anzusteuern. Wir hatten damals schon eine Menge durch gestanden, aber so was war uns wie ich bis dahin dachte nie passiert. Ich öffnete mich aber wenige Tage danach einem guten Freund, da ich diesen innerlichen Druck nicht mehr ausstand. Nach diesem Gespräch ging es mir um einiges besser und es gab zumindest einen Menschen, auf den ich zugehen konnte. In den Tagen darauf gab ich es dann gegenüber Anna auch zu, die mir dann schließlich auch berichtete, dass ihr so was ähnliches, aber nicht in dieser weiten Form, auch widerfahren war.
Heute etwa 2 Monate danach, empfinde ich hass für diesen Menschen, der mir das alles antat. Wäre es bei dem Vorfall geblieben, so fände ich es nicht so schlimm, wie jetzt. Kassel ist eine relativ kleine Stadt und unter den Stadtleuten geht dies ja bekanntlich schnell herum. Ich schwieg über all das, doch er posaunte herum, wie es war und was geschah. Ließ aber bei alle dem immer aus, dass ich dies nicht wollte. Etwa ein oder zwei Tage nach dem Vorfall, saß ich mit Anna in der Bahn und hatte schon so nix mit mir anzufangen, doch plötzlich höre ich „Die da hinten, hat mit Falk geschlafen und war……“ Ich kochte förmlich in mir und schaute sie böse an, sie aber grinsten. Ich weiß nicht wiso, aber er erzählte dies der ganzen Welt, sodass ich noch heute von Leuten, darunter auch Mädchen verfolgt werde.

Die Folgen bezogen auf mein Umfeld

In den letzten Tagen werde ich immer wieder von einer größeren Gruppe Mädchen verfolgt, die mir mit allem drohen. Angefangen hatte es damit, dass sie mitbekam, was da mit dem Jungen passiert war und Anna an den Kopf knallte, dass alle ihre Freundinnen kleine Schlampen wären, die ihren Spass in der Befriedigung von Jungen suchen. Da dies öfters vorkam und Anna es nicht mehr aushielt, sagte sie einmal ausversehen, dass der Vorfall mit Falk nicht von mir gewollt war. Dies war für mich der Anfang vom Ende, sie terrorisierte mich per Handy und besucht mich in den letzten Tagen öfters in der Schule. Bisher ging ich immer gerne zur Schule, doch heute kann ich sagen, dass ich mich innerlich immer mehr dafür weigere, in die Pause und allein nach Hause zu kommen. Es macht mir Angst, in die Stadt fahren zu müssen oder auch fremden Menschen in die Augen zu blicken. Sie könnten immer und überall sein, doch ich weiß von fast allen noch nicht mal wie sie heißen und wo sie wohnen. Wären es doch wenigstens nur diese Angstzustände, doch fangen sie schon an bei uns in der Schule, die Toiletten so zu beschriften, dass alle wissen das ich angeblich eine „Hure“ wäre und einen der Freunde von Tugay und Murat zu lieben. Alledem muss ich mir seid gestern anhören, dass ich dem Ex-Freund, derjenigen, die mich immer bedroht, einen runtergeholt hätte.
Meine Umwelt weiß natürlich auch davon bescheid, doch schenkt sie ihnen fast die ganze Wahrheit. Vom Prinzip her kann keiner verstehen wie es dazu kommen soll, dass ich doch so ein Mädchen sein soll, dass es mit allen Typen macht, zumal ich nichts mit Ausländern zutun habe und ein sehr ruhiger Mensch bin, der eher selten sich mit Typen trifft.


Meine persönlichen Tipps

• Meidet Leute, die illegale Dinge tun. Ihr könnt ganz schnell mit reingezogen werden
• Hört bei solchen Dingen wie treffen mit Typen, immer auf euer Gewissen
• Nehmt euch immer eine Vertrauensperson mit, wenn ihr wisst, dass du das einzige Mädchen bist
• Bleibe nie allein mit fremden Menschen, die dir unangenehm sind
• Sage was du denkst, wenn dich jemand anmacht
• Passe auf deine Freundin/Freundinnen auf, wenn ihr allein weg seid
• Trinke nicht/kaum Alkohol, sodass du noch klar denken kannst
• Lasse dich zu nichts überreden
• Du sollst dich niemals unter Druck setzen lassen und bei schweren Problemen musst du jemanden von Außerhalb darin einweihen
• Habe immer ein Handy dabei, dass du wenn was ist, immer irgendwo anrufen kannst


Natürlich gibt’s noch viele andere Dinge, die man befolgen sollte. Ich kann aber in diesem Fall nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen und diese an euch weiterleiten, damit euch so was nie widerfährt.



Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren
VLG


PS: Namen von der Autorin geändert

12 Bewertungen