Der Blumenkrieg (gebundene Ausgabe) / Tad Williams Testbericht

„Der Blumenkrieg“ ist ein Fantasyroman des amerikanischen Autors Tad Williams. Die englische Originalausgabe erschien im Jahr 2003 unter dem Titel „The War of the Flowers“. Die deutsche Übersetzung stammt von Hans-Ulrich Möhring.

Inhalt
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Im Leben des Musikers Theo Vilmos steht nicht alles zum Besten. Seine Freundin Cat erleidet eine Fehlgeburt und trennt sich kurze Zeit später von ihm. Als dann auch noch seine Mutter stirbt, zieht er sich in eine einsame Hütte zurück, weitab von jeglicher Zivilisation. Er vertieft sich in einen Romanentwurf seines Onkels Eamonn Dowd, den er von seiner Mutter geerbt hat. Darin berichtet dieser von seinen Erlebnissen im Lande Elfien, einer Welt der Elfen und der Magie.
Eines Tages erhält Theo überraschenden Besuch in seiner abgelegenen Hütte, und zwar von einer kleinen Fee namens Apfelgriebs, die den Auftrag erhalten hat, Theo nach Elfien zu bringen. Als ein schreckliches, offenbar ganz und gar nicht freundlich gesinntes Wesen versucht, in die Hütte einzudringen, erleichtert dies Theos Entscheidung doch erheblich, der Fee nach Elfien zu folgen.
Dort angekommen sieht sich Theo erst einmal mit vielen fremdartigen Wesen konfrontiert und es wird sehr schnell klar, dass verschiedene Parteien bestrebt sind, Theo in ihre Hände zu bekommen. Und nicht nur einmal ist er froh, die schnippische Apfelgriebs an seiner Seite zu haben. Denn in Elfien steht ein Kampf um die Macht bevor, in den Theo und seine neuen Freunde hineingezogen werden.
Die sechs herrschenden Familien formieren sich gegeneinander und schließlich bricht ein Krieg der Blumen, der Adligen Elfiens, aus. Insbesondere der mächtige und skrupellose Fürst Nieswurz schreckt vor keinem noch so finsteren Mittel zurück, die Macht über Elfien in seine Hand zu bekommen. Dabei greift er auch zu Maßnahmen, die nicht nur ganz Elfien in Chaos versinken lassen, sondern auch die Welt der Menschen, Theos alte Heimat, für immer zerstören könnten.

Meine Meinung
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Einem Vergleich mit Tad Williams großartigen Werken des Osten-Ard-Zyklus und der Otherland-Reihe hält der hier rezensierte Roman leider nicht stand, auch wenn „Der Blumenkrieg“ sicherlich nicht schlecht geschrieben ist.

Nach der Ankunft des Hauptfigur Theo Vilmos in Elfien dauert es doch eine ganze Weile, bis die Geschichte endlich so richtig in die Gänge kommt. Insbesondere in diesem Abschnitt weist das Buch doch die ein oder andere Länge auf, die kaum zu übersehen ist. Erst gegen Ende wird die Geschichte wieder ein wenig spannender. Vielleicht wäre es günstiger gewesen, den mit gut 950 Seiten doch sehr umfangreichen Roman ein wenig zu straffen.

Recht gut gelungen fand ich hingegen die verschiedenen Charaktere des Buches, insbesondere die Fee Apfelgriebs, die mit ihrer frechen und schnippischen Art immer wieder für ein Schmunzeln sorgt und so der Erzählung auch einen gewissen Pep verleiht.

Die Welt Elfiens war mir allerdings – trotz aller Geheimnisse, die dort existieren – nicht „märchenhaft“ genug. Von den unterschiedlichsten Fabelwesen einmal abgesehen ist das Leben in Elfien doch sehr menschenähnlich und „modern“. Es fallen diverse Parallelen in der gesellschaftlichen Struktur und auch im alltäglichen Leben auf, was aber natürlich vom Autor auch mit Sicherheit genau so beabsichtigt war, mir jedoch nicht ganz so gut gefallen hat. Das „Magische“ in der Welt der Elfen hat mir einfach ein wenig gefehlt.
Andererseits macht genau dies aufgrund des Verlaufs der Geschichte auch durchaus Sinn, da es in der Story zumindest auch darum geht, wie es zu der „Technisierung“ Elfiens gekommen ist.

Alles in allem ist „Der Blumenkrieg“ ein solider Fantasyroman, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aus diesem Grund spreche ich eine knappe Empfehlung aus und vergebe durchschnittliche drei Sterne.

Daten
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Der Blumenkrieg / Williams, Tad
Wilhelm Heyne Verlag, 2008
Taschenbuch, 958 Seiten
ISBN: 978-3-453-53274-8
Preis: 9,95 Euro