Contact (DVD) Testbericht

Contact-dvd-science-fiction-film
ab 21,39
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Erfahrungsbericht von Bluebirdunfa

Ich hab auch mal beim Seti Projekt teilgenommen

Pro:

keine Gewalt, keine bösen Aliens, schöne Bilder, etwas historischer Hintergrund (SETI), Jodie Foster

Kontra:

recht langatmiger Film mit viel philosophischen Geschwafeln und Gottesdisskusionen

Empfehlung:

Ja

\"Contact\"

Sind wir alleine im Universum?

Diese Frage beschäftigt wohl irgendwann fast jeden Erdenmenschen.
Ich gebe zu, mir diesen Film nur wegen der Schauspielerin Jodie Foster angesehen zu haben. Die Handlung aus den Werbetrailern haute mich nicht gerade vom Hocker. So habe ich damals die Kinoversion verpasst.
Ist der Film nun, 8 Jahre nach seiner Erstaufführung, immer noch sehenswert? Lest es selber.

Vorgeschichte zum Film
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Die Geschichte basiert auf einer Erzählung des Seti Wissenschaftlers und Astronomen Carl Sagan. Robert Zemeckis hat mit Carl Sagan an der Story gearbeitet, bis Carl Sagan verstarb. Danach hat Zemeckis dann mit dessen Frau zusammen gearbeitet.
Carl Sagan konnte das Ergebnis seiner Arbeit nicht mehr sehen. Er verstarb 1996
Historische Grundlagen sind: das Seti Projekt und die Pathfinder Sonde, die vor rund 25 Jahren ins All geschickt wurde.
Genauso wie Gene Roddenberry (Der Erfinder von Star Trek) so wurde auch Carl Sagan ins All geschossen. Genauer gesagt mit der Pathfindersonde zum Mars.

Inhalt
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Der Film beginnt mit einem Wirrwarr von Signalen aus unserem Kommunikationsbereichen, Rundfunk und Fernsehen. Diese Signale wandern hinaus, in das unendliche Weltall. Aber wo kommen sie an? Und je länger die Signale wandern umso stiller wird es auf dem Bildschirm. Der Betrachter sieht nur noch Sterne, die durch das Universum ziehen. und plötzlich ertönt die Stimme eines kleinen Mädchens, \"CQ hier spricht W9FOG, Kommen bitte!\".
Schritt für Schritt, meint der Vater. Wir sehen also Vater und Tochter an einer einfachen Funkanlage sitzen.
Wie weit reichen unsere Signale? Lautet die Frage.

Dann gibt es einen Zeitsprung. Fünktchen Ellie ist erwachsen und arbeitet als Astronomin am Programm \"Seti\" mit. Das ist die Suche nach außerirdischen Leben.
Wer auch gerne dort mitmachen möchte, kann sich bei http://www.setigermany.de/home.htm, anmelden.
Ellie lernt den Reporter kennen. Sie freunden sich an. Aber die Astronomin Ellie denkt doch eher an ihre Arbeit. Und so sehen wir nun in Rückblenden Szenen aus ihrer Kindheit.
Aber das Schicksal schlägt das zweite Mal unbarmherzig zu. Das SETI Projekt wird gestoppt.
Historischer Hintergrund: Der amerikanische Kongress hatte 1993 dem SETI Projekt den Geldhahn zugedreht. Darauf basiert auch die SETI Homepage. Mit speziellen Auswertungsprogrammen, kann jede Interessierte mit am SETI Projekt arbeiten. Ihm werden Datenpakete von Seti zugeschickt, die der eigene PC zu Hause dann auswertet und zurückschickt.

Ellie versucht weiter zu machen. Ein privater Förderer finanziert das Projekt nun weiter.
Der Geldhahn ist also teilweise zu. So das Ellie auch schon mal mit ihren Fernglas und Kopfhörern den Himmel absucht.
Sie lauscht mit ihren eigenen Mitteln weiter in die Galaxy. und ihre Geduld wird belohnt. während im Fernsehen, Sendungen mit philosophischen Fragen astronomischer Forschung laufen, spürt sie außerirdische Signale auf.
Hier wird der Film, etwas Aktionreicher. Aber mehr, als das viele Parabolantennen ausgerichtet werden, passiert eigentlich nicht.
So fängt Ellie ein nichtidendifiziertes Funksignal auf. Ein Trubel bricht los und man glaubt dass der Film nun etwas schneller wird. das Signal kommt vom Stern Vega. Natürlich kommunizieren die außerirdischen in Zahlen. denn nur Primzahlen können von den Menschen verstanden werden.
Skurril finde ich nun den Teil, wo die Außerirdischen, Bilder von Adolf Hitler an die Erde zurück senden. Diese Sendung über die Eröffnung der Olympischen Spiele in Deutschland 1936, war angeblich die erste Fernsehsendung die ins All gelangte.
Hier versucht man wieder Spannung hinein zubringen. Denn das viele rauschen der Funksignale ermüdet und bringt den Zuschauer fasst zum einschlafen.
Aber nun kommt die echte wirkliche Entdeckung: Dr. Arroway findet Unmengen von Daten in den Funksignalen. Nun plötzlich soll das Projekt der Regierung unterstellt werden.
Wir werden nun Zeugen der Erklärung von tatsächlichen, 22 echten CNN Reportern auf verschiedenen Kanälen. Das macht den Film nun auch nicht mehr spannend. Nun wird versucht, die Daten zu entschlüsseln. Währenddessen gibt es vor dem Gelände mit den Radioteleskopen, eine Art Volksfest.
Und wie es so ist in unserer Welt, versucht man Ellie vom Tellerrand zu drängen.

Zemeckis muss jetzt etwas Spannung reinbringen, denn mittlerweile ermüdet mich die Handlung. Die Überraschung kommt auch prompt. Der Finanzier des Projektes gibt Ellie den Hinweis, der sie wieder an die Spitze führt.
Professor Drumlin aber versucht Ellie Arroway weiterhin aus dem Projekt zu drängen und übernimmt wortgewandt ständig die Führung. Er unterbricht Ellie in ihren Ausführungen und tut so, als kämen alle Entdeckungen von ihm selber.
Die Daten werden entschlüsselt und erweisen sich als Bauplan für eine Maschine. Eien Art Kapsel.

Nun geht es darum, wer die Maschine fliegen soll. Und hier wird der Film für mich echt kitschig. Denn mit ihrer Antwort auf die Frage: \"Ob sie an Gott glaubt?\", katapultiert sich Ellie Arroway aus dem Programm. Gestellt wird ihr die Frage auch noch von dem Mann, den sie zu lieben glaubt. Hier werden die vielen Phrasen langsam für mich nervig. denn es wird behauptet, dass nur jemand der an Gott glaubt, auch die Menschheit vertreten kann. Das Gott Geschwafel geht mir, der nun kein gläubiger Mensch ist, wirklich auf den Keks. Denn ein Großteil der Bevölkerung glaubt an andere Götter, finde ich.

So bekommt der eklige Drumlin, jetzt die Chance auf die er gelauert hat. Er darf die Maschine fliegen. Aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Und so ist ein Zwischenfall der Grund, das Ellie wieder ins Programm kommt und am Ende des Filmes fliegen darf.

Hier endlich gibt es wirklich großartige Bilder der Raumkapsel zu sehen. Bilder eines gewaltigen Apparates und eines Fluges durch Wurmlöcher. Endlich ein Lichtblick von Spannung am dunklen Filmhorizont.
Der Flug aber dauert nur ein paar Sekunden. Oder gar 18 Stunden?
Oder war alles nur ein großer Bluff?

Wie sich Jodie Foster am Ende des Films vor einer Kommission rechtfertigen muss, warum der Flug angeblich missglückt ist, weckt in mir ziemliche Erinnerungen an die Serie „Akte X“. Auch hier jubelten alle am Anfang mit und am Ende war Mulder der Böse.

Ich denke, wer mehr wissen will, sollte sich den Film selber anschauen.

Darsteller:
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Elli Arroway (Fünktchen): Jodie Foster
Absolventin der Elite-Universität Yale, Regisseurin, Besitzerin einer eigenen Produktionsfirma

Jodie Foster ist sicher fast jeden bekannt aus dem Film \"Schweigen der Lämmer. Hier legte sie eine Glanzleistung hin. Ich finde das Contact einer ihrer letzten sehr guten Filme war. Danach war sie leider nicht mehr oft in wirklich guten Rollen zu sehen. Das ist jedenfalls meine Meinung. Zumal ich den Film: \"Panic Room\" als echten Ausrutscher betrachte.
Die Rolle der Forscherin spielt sie in \"Contact\" mit Hingabe und sehr viel Überzeugung. Eine andere Schauspielerin hätte ich mir in der Rolle auch nicht gewünscht. Wurden die beiden Schauspieler John Hurt und Tom Skerritt in Alien1 von einer Frau an die Wand gespielt wurden, so schafft es eine zweifache Oscarpreisträgerin hier ohne große Schwierigkeiten, sie alt aussehen zu lassen.

Ellis Vater: Ted Arroway = David Morse

Reporter: Palmer Joss Berater des weißen Hauses = Matthew McConaughey

Professor Drumlin = (Tom Skerritt) (Filme: Alien 1, Der Captain der Nostromo)

S. R. Hadden (Millionär) = John Hurt (Filme: Alien 1, Astronaut, aus dessen Bauch das Alien rausquillt)
Den Witz das dieser Mann: Earl Grey, Ohne Zucker und Milch trinkt, werden wohl nur die Trekkies verstehen.

James Woods (Michael Kitz)
Angela Bassett (Rachel Constantine)
Jena Malone (die junge Ellie)
Rob Lowe (Richard Rank)


Fakten zum Film
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US 1997
Regisseur und Produzent Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft, Forrest Gump,
Filmlänge: 144 Minuten
FSK: ab 12. Ich kann hier aber mühelos schon 6 Jahre empfehlen.

Schauplätze:
- Wüste New Mexicos, bei Socorro. Dort befindet sich der Komplex aus 27 schüsselförmigen Radioteleskopen, die der National Science Foundation gehören.
- Arecibo-Teleskop auf Puerto Rico

Musik: Alan Silvestri

Daten zur DVD:
• Format: Dolby, Surround Sound, Widescreen
• Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 5.1) Englisch (Dolby Digital 5.1) Spanisch (Dolby Digital 5.1)
• Bildformat: 2.35:1
• DVD Erscheinungstermin: 3. Februar 2003
• DVD Features:
o 3 ausführliche Kommentare (Originalstimmen) von: Jodie Foster, Robert Zemeckis, Ken Ralston
Ich finde den DVD Bonus doch etwas mau.
DVD : Von sehr guter Qualität in Sound und Bildern.
Skandalöses im Film:
Es gab eine Beschwerde von Charles Ruff, Rechtsberater des Weißen Hauses, weil Zemeckis, Bilder einer Pressekonferenz mit Bill Clinton in den Film eingearbeitet hatte. Aber dafür ist Zemeckis ja bekannt. hatte er das ja schon in seinem Film: Forrest Gump \" praktiziert.
Mit der Beschwerde vom Weißen Haus, bekam der Film aber noch mehr Publicity. Die hat er sicher auch gebraucht. Denn streckenweise ist der Film wirklich nur etwas für Hobbyastronomen.


Meine Meinung und Fazit
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Der Film beginnt mit beeindruckenden Bildern. Aber er ist ruhig und eigentlich geprägt von philosophischen Reden über Sterne und das Leben außerhalb der Erde. Für Freunde von Action ist dieser Film jedenfalls nichts. Was den Kinobesucher hier auf seinem Platz gehalten hat, weiß ich echt nicht.
Viele Rückblenden scheinen den Film in die Länge ziehen zu wollen. Auch wenn der Regisseur diese Szenen nötig erachtet hat, um das Bild der Astronomin besser für den Zuschauer darzustellen, so ermüdet das doch etwas den Zuschauer, finde ich. Zweifellos schöne Bilder mit Tollen Effekten am Filmende. Aber 244 Minuten lang nur philosophisches Gefasel und davon ca. 15 Minuten schöne Bilder, ist mir echt zu wenig.

Am Ende nerven mich auch noch irgendwie Jodie Fosters Worte: „Ich hatte keine Ahnung!“. Denn so schön, wie sie den Weltraum sieht ist er eigentlich kaum, denke ich. Eher Lebensfeindlich und Bedrohend. Aber da jeder beim Anblick des Alls schwärmen muss, kommt auch Jodie Foster nicht da herum. Dafür spielt sie hier so erstaunt, das ich mich frage, warum sie so unwissend erscheint in diesem Augenblick.

Und am Ende gar hat Zemeckis hier auf den \"Akte X\" Effekt gesetzt. Warum, müsst ihr euch selber anschauen, ich will nicht alles verraten.

Ich mag den Film, wegen der schönen Bilder und weil ich ein Seti Fan bin. Aber das alleine wird wenige Zuschauer in den Film bringen finde ich. Eine überragende Jodie Foster, die den Film trägt, welcher gezeichnet ist von Verschwörungen, Ellenbogen Diplomatie und netten Außerirdischen die den \"First Contact\" aufnehmen. Ist es da ein Zufall, das kurz danach \"First Contact\" im Kino startete. Der 8. Star Trek Spielfilm.
Die schönen Bilder machen den Film heute noch sehenswert. Der Historische Hintergrund ist für mich immer noch spannend. Aber das philosophische Gottgefasel ertrag ich nur schwer.
Ich habe hier das Gefühl, das Zemeckis, die Situation ausgenutzt hat, das die Internetnutzung 1997 im Aufsteigen war. Alle Trekkies, stürzten sich auf das nun bezahlbare Medium. Sehr viele nahmen und nehmen heute noch am SETI Programm teil. „Akte X“ war auch eine Serie, die damals hoch im Kurs stand. Und um alles abzurunden, wurde hier alles schön zusammen gemixt.
Angenehm ist nur, dass es keine bösen Aliens gibt. Ein schöner Erstkontakt ist zu sehen. Der aber trotzdem irgendwie kitschig rüberkommt und mir auch bekannt erscheint.

Darum bekommt der Film von mir 2 Sterne Abzug.

VIELEN DANK für Euer Lesen, Kommentieren und Bewerten.
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BERLIN, den 08.08.2005
Es grüßt alle Leser: Bluebirdunfa


Copyright by Bluebirdunfa

42 Bewertungen, 6 Kommentare

  • anonym

    25.08.2005, 00:50 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht =) Weiter so!

  • DaKe

    09.08.2005, 01:23 Uhr von DaKe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich kannte den zwar schon, hatte ihn aber gestern auch noch mal gesehen. Ist ganz in Ordnung. Toller Bericht.

  • Towelie

    09.08.2005, 01:10 Uhr von Towelie
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab ich zum teil gestern im Fernsehen verfolgt, fand den komisch, aber das Ende war recht interessant. Ansonsten erinnert mich das zu sehr an Stargate. Sehr schöner Bericht LG

  • Fluetie

    08.08.2005, 22:52 Uhr von Fluetie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Es ist zumindest kein hirnloser Weltraumschinken wo nur rumgeballert wird. Übrigens arbeitet die Berkeley University auch auf meinem Rechner ( Seti@Home ), das aber, weil ich Amateuerastronom bin. lg Dirk

  • redwomen

    08.08.2005, 19:02 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    der kam gestern auf RTL, allerdings habe ich ihn mir noch nicht angsehen, sondern aufgezeichnet. Aber dies werde ich heute Abend mit Sicherheit nachholen und mir mal selbst ein Urteil bilden. LG maria

  • topfmops

    08.08.2005, 15:47 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    na ja, war doch einiges bei kubrick's '2001' geklaut und 'aaaarsch' amerikanisch sentimental.