Cube (DVD) Testbericht

Gute Filme gibt es eine ganze Menge, richtig gute nur wenige. Doch es gibt keinen Film, der auch nur annährungsweise so atemberaubend spektakulär ist, wie dieser.

Ich wollte mir eigentlich nur einen gemütlichen Abend machen, mit einem schönem Film (den ich mir noch schnell am Automaten auslieh) und einem Gläschen Wein. Dieser Film jedoch hat es wirklich geschafft, mich dermaßen aufzuwühlen und nachdenklich zu machen, dass ich unbedingt einen Bericht darüber schreiben muss.



C -- U -- B -- E


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Die Story
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Ein dürrer Mann wacht in einem würfelförmigen Raum auf. Er entdeckt die farbigen Ornamente an den Wänden und weiss nicht, wo er sich befindet. Durch das Öffnen einer Tür, die sich durch ein Drehkreuz in Bewegung setzt, gelangt er in den nächsten würfelförmigen Raum, einer anderen Farbe. Nur wenige Sekunden später durchschneidet ihn ein Drahtgeflecht und teilt ihn in dutzende Stücke...

...Kurz darauf treffen sich Holloway, Quentin, Rennes, Worth und Leaven (alle in Sträflingsanzügen) in einem dieser Räume. Keiner weiss, wo sie sich gerade befinden und wie sie dorthin gelangt sind.
Sie entdecken, dass jeder Raum sechs Türen (nach allen Seiten des Würfels) hat und dass sie sich nur dadurch fortbewegen können.
Auf der Suche nach dem Ausgang durchqueren sie mehrere Räume. Bald bemerken sie, dass in einigen Räumen Fallen lauern, die unter anderem durch Lichtschranken sofort beim Betreten ausgelöst werden. Rennes (ein erfahrender Gefängnisflüchtling) hat die Idee, durch das Werfen eines Stiefels herauszubekommen, ob ein Raum sicher ist oder sich dort eine Falle befindet.
Ein für ihn als sicherer geltender Raum entwickelte sich dennoch als Falle und Säure verätzte sein Gesicht - nicht Lichtschranken, sondern seine biotischen Reize lösten die Falle aus.

Die ersten Angstgefühle kamen auf und ein klares Denken war kaum noch möglich. Da entdeckte Leaven (eine Mathe-Studentin) Zahlen am Eingang jedes Raumes und schon bald stellte sich heraus, dass Räume, die keine Primzahl enthalten, sichere Räume sind.

Sie irrten weiter durch das "Gefängnis" und trafen Kazan, einen geistig Behinderten, mit dem fast nur Holloway (eine Psychotherapeutin) umgehen konnte. Durch seine Macken trieb er die Gruppe oft zur Verzweiflung und gerade Quentin (ein "Bulle", dessen Frau ihn verlassen hat) spielte sich dadurch oft auf.
Sie erkannten schnell, dass jeder irgendeine Bedeutung haben muss, doch mit Worth (der bisher ziemlich "cool" blieb) kamen sie nie klar.

Als Quentin nur knapp einer Falle entkam, obwohl Leaven den Raum anhand der Primzahlen als sicher erklärte und Worth ihnen erzählte, dass er am Bau der Außenhülle des Würfels beteiligt war, der insgesamt über 17000 verschiedene Räume beinhaltete, wussten sie, dass sie niemals aus diesem System entfliehen könnten...

Dass da niemand einen kühlen Kopf bewahren kann, ist eigentlich vorhersehbar. Streitereinen kamen auf. Paranoier entwickelten sich zu Hass und Verzweiflung. Sie wurden an die Grenzen ihres Geistes getrieben...

----- Das Ende -----

Leaven erkannte, dass die Zahlen an den Türen einem räumlichen Koordinatensystem gleichen und sich Fallen nicht durch Primzahlen, sondern durch Potenzen von ihnen kennzeichnen. Doch auch sie war nicht in der Lage diese zu durchleuchten. Nur Kazan (der geistig behinderte) erkannte es - ein Genie! Er konnte die "Zahlencodes" knacken und somit erkennen, ob ein Raum eine Falle oder ungefährlich sei.

Schließlich bemerkten sie, dass die Räume ständig in Bewegung waren und irgendwann wieder ihre Ausgangsposition zurückkehren müsste, um eine Brücke zum Ausgang zu bilden.

Die inneren Spannungen in der Gruppe wurden immer intensiver. Aus Hass entwickelte sich Mordeslust und alle brachten sich gegenseitig um. Schließlich schaffte es nur Kazan aus dem Kubus zu entfliehen - alle anderen waren tot!!!


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Schauspieler und Daten zum Film / DVD
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In diesem Film gibt es nur sechs Schauspieler:

Leaven - Nicole de Boer
Holloway - Nicky Duadagni
Kazan - Andrew Miller
Worth - David Hewlet
Rennes - Wayne Robson
Quentin - Maurice Dean Wint

Regie: Vincenzo Vavali

gedreht: in Kanada 1997

Filmlänge: 87 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

(Daten von www.cube-film.de)

---FEATURES---
Die Features dieser DVD sind nicht sehr berauschend. Lediglich zwischen den Sprachen "deutsch" und "englisch" konnte ich wählen. Außerdem gab es noch eine Kapitelwahl und die Möglichkeit sich Trailer von anderen Filmen anzuschauen.
Wo bleiben die Hintergrundsgeschichten, die Dreharbeitsreporte und Schauspielerinterviews??? Schade, dass diese nicht auf dieser DVD zu finden waren, denn das alles hätte mich wirklich sehr interessiert.
Aber es handelt sich hierbei um um eine Verleih-DVD --> da sind Features in den meisten Fällen Mangelware.

Ansonsten glänz die DVD mit guter Ton - und auch Bildqualität. Einzig und allein in Sachen Raumklang hätte man mehr unternehmen können. Gerade diesen Punkt find ich an DVDs so toll, sticht bei dieser allerdings nicht großartig heraus.

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Meine Meinung / Eindrücke
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Obwohl die Story ziemlich flach ist, bleibt der Film konsequent bis zur letzten Minute, bemerkenswert spannend.
Das Budget für diesen Fulm dürfte nicht sehr hoch sein. Alles spielt sich in nur "mageren" Räumen ab und die Schauspieler sind keine herausragenden Profis (jedenfalls ist mir keiner der Schauspieler jemals in einem anderen Film begegnet).

Doch auch wenn alles so ziemlich billig erscheint, ist der Film dennoch super gestaltet und durch einige Spezialeffekte gut "in Szene gesetzt".

Weg von den Schauspielern und Kulisse des Filmes!
Filme, die weitaus teurer waren, kommen meiner Meinung nach, bei weitem nicht an diesem Film heran. Er hat dieses hintergründliche Flair. Eine Story, die zwar nicht sehr ausschweifend ist, aber mich trotzdem sehr gefesselt hat.
Die ganze Schlichtheit, die zarten und dennoch bedrohlichen Geräusche im Hintergrund, beides sind wesentliche Merkmale, die diesen Film kennzeichnen.

Nichts ahnend in einem Raum aufzuwachen, der an weitere Räume grenzt und dessen ganzen Ausweg man nicht kennt - ist das nicht einer unser tiefsten Alpträume? Ein System, das niemals endet - als unsere Versinnbildlichung des größten Schreckens?
Dieser Film grenzt schon fast an psychicher Raffinesse - nur wenige haben es geschafft, mich so sehr zum Nachdenken und Grübeln anzuregen.

Zu erleben, wie die verschiedensten Charaktere, die von den Schauspielern sehr gut gespielt wurden, aufeinandertreffen, sich den diversesten Problemen auf genauso verschiedenster Art und Weise stellen und letztendlich nur der Kampf ums eigene Überleben zählt, ist grandios.
Der Film zeigt sehr gut, wie sich Menschen in Angst - und Beklemmungszuständen verhalten, aneinander geraten und ihren Egoismus vertiefen.

Doch mindestens genauso interessant, wie die zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Film, ist das gesamte System. Wer erschafft solch einen gigantischen Kubus? Waren es Außerirdische oder war alles nur ein neues Forschungsobjekt von übermütigen Wissenschaftlern? Antworten auf derartige Fragen werden nur indirekt beantwortet - wäre ja dann auch nicht mehr gedanklich erregend!

Realität oder Traum?
Ein System, bestehend aus vielen Räumen, die sich ständig bewegen, überall Fallen lauern, die Menschen in Bedrängnis führt und sie an ihre Grenzen treibt, dennoch alles irgendwie einen Hintergrund und eine Absicht hat - ist das nicht die Versinnbildlichung unserer heutigen Welt...?


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F A Z I T
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Ohne Zweifel bekommt dieser Film fünf Sterne von mir.

Obwohl die Story und somit fast der gesamte Film etwas mager wirkt, entpuppt er sich als wahres gedankenentfesselndes Medium. Die ganze Schlichtheit des Films wirken sich meiner Meinung nach nicht negativ, sondern unterstützend auf die Intension des "Autoren" aus.
Es ist ein Film, der sehr gut sozialkritische (auch wenn nur im kleinen Rahmen) Probleme, Ängste und Verzweiflungen darstellt.

Gesamturteil: Für diejenigen, die gerne tiefgründige Filme schauen, unbedingt empfehlenswert!

"Cube" - zweifellos ein Film, der anregt, erregt und aufregt!!!