mirc.net Testbericht

Ich gebe zu, vor langer Zeit war ich mal derbst chatsüchtig gewesen, vor allem nach IRC. Ich verweilte auf den Servern Stunden, wenn nicht sogar Tage, managte meinen eigenen Kanal und war in einigen weiteren Kanälen der Operator gewesen. Es hat irre Spass gemacht, ich lernte einige interessante Menschen kennen und hatte dort im Prinzip mein virtuelles zuhause gefunden. Doch, ich werde ganz von Anfang alles erzählen, damit mir niemand verloren geht und hinterher immer noch nicht weiss was IRC überhaupt ist.

Was ist IRC?
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Die Abkürzung IRC heisst Internet Relay Chat und heisst soviel auf deutsch wie Internet Übertragungschat. IRC ist ein multi-User Chatsystem, dass die Server rund um die Welt zu einen riesen Netzwerk verbindet. Diese Server erlauben einen sich darüber in dieses gigantische Netzwerk zu verbinden und dann sich in Channels (Chaträumen) zu unterhalten, die eigentlich nicht wirklich existent sind, sie sind nur eine Art virtuelle Treffpunkte. Über die relativ kurze Geschichte von IRC hat sich schnell die Überhand von IRC gegenüber anderen Chatsystemen gezeigt und diese hat einige Gründe. Erstens, IRC ist kostenlos, zweitens gibt es keine Voraussetzungen, um das Netzwerk zu nutzen und drittens gibt es kein grösseres Chatsystem auf der Welt als das IRC.

IRC hatte seine Geburtsstunde in Finnland im Jahre 1988, als der Finne Jarkko Oikarinen das Orginalprogramm für IRC an der Universität von Oulu, Finnland, schrieb. Daraus entstand das erste IRC-Netzwerk, was auf drei Maschinen lief - das FUNET - was dann in Finland und Schweden sich ausgebreitet hat und von dann an den Namen NORDUNET trug. Das erste internationale IRC-Netzwerk breitete sich sich über Finnland, Schweden, Schweiz, USA, Kanada, Norwegen, Polen, Niederlande und Australien. Im Jahr 1989 existierten 40 Maschinen in diesen Netzwerk.

1990 entstanden zwei separate Netzwerke, auf Grund on Streitigkeiten zwischen den Programmieren und so endstanden um 1992 das Efnet (Eris Free Network) und Anet (Anarchy Network). Während aber das Efnet sich immer weiterentwickelt hat, war das Anet dem Tode geweiht und so ist heute das Anet gar nicht mehr existent. 1993 entstand dann das Undernet, zunächst ein lokales amerikanisches Netz, gegründet von Wildthang - Daniel Mitchell, was dann sich in Kanada und Europa ausbreitete.

Im Sommer 1994 wurde das heute drittgrösste Netzwerk von Lefler - Alexei Kosut gegründet, das Dalnet. Dalnet wurde aus dem Undernet weiterentwickelt und hat bis heute noch einen einzigartigen automatisierten Service, der einen erlaubt über den NickServ zb. die Nicknames zu reservieren, oder auch über den ChanServ selber Channels zu gründen. Dalnet erlaubt zb. auch anderen Usern, die regiestriert sind, Memos zu schicken, die sie dann lesen können, wenn sie wieder online sind.

Was brauche ich dafür?
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Der optimalste, eleganteste und vor allem der bequemste Weg um ins IRC hineinzukommen ist natürlich mit einen sog. IRC-Client. Das sind Programme, die nur dazu gedacht wurden, um Zugriff auf IRC-Server zu gelangen und zu chatten. Ich selbst kenne etwa 10 'reine' Clients, ohne Scripts, von denen ich auch Unmengen fast schon kenne, denn die kann jeder für sich selbst kreieren. Welcher letztendlich dann für einen selber am bequemsten ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich werde aber hier die drei meiner Meinung nach besten Clients nennen, die alle unter Windows 9.x, NT 4.0 und 2000 funktionieren. Die Clients, die unter anderen Betriebssystemen, wie zb. Linux, laufen, werde ich ausklammern, auch wenn es auch da einige gute gibt, aber das würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.


*mIRC - mIRC ist sicherlich einer der am meisten verbreiteten Clients, die es überhaupt im IRC-Universum gibt. Es ist auch ein Client, den man wirklich auf vielfältige Art, auch programmiertechnisch, verändern kann. Bekommen kann man ihn unter http://www.mirc.co.uk.

*Pirch98 - Pirch98 war mein Einstieg in das IRC-Universum. Ich behaupte mal, dass es ein Client ist, den man am einfachsten von allen verstehen kann und er ist wirklich sehr einfach konfigurierbar. Bekommen kann man ihn unter http://www.pirch.com, wie auch alle hier besprochenen Clients in reiner Form.

*vIRC -Ich muss ich sagen, dass vIRC ein kleiner Exot ist, in meinen Bekanntenkreis benutzt den keiner ausser mir und ich finde ihn doch sehr gut eigentlich, er funktioniert nämlich ähnlich wie mIRC, ist mir aber persönlich sympathischer als mIRC. Bekommen kann man ihn unter http://www.megalith.co.uk/virc oder http://www.virc.com.

Was für Zugänge gibt es?
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Hier werde ich nur die Adressen der einzelnen Netzwerke einfügen, wie Ihr da reinkommt, erfährt Ihr im nächsten Kapitel.

*Efnet - Efnet hat etliche Server, aber von Efnet kann ich aus heutiger Sicht wirklich abraten, denn Efnet ist im Gegensatz zu Undernet und Dalnet sehr unterentwickelt und auch sehr cheat- und hackeranfällig. Zudem ist es auf Grund vom schlechten Routing zwischen den einzelnen Servern sehr langsam.

*Undernet - eu.undernet.org : Port 6667, ca.undernet.org : Port 6667, us.undernet.org Port 6660, 6661, 6662, 6663, 6664, 6665, 6666, 6667, 6668, 6669
Anm: unter eu zb. werden Server aus dem europäischen Raum automatisch rausgesucht, unter ca aus dem kanadischen und unter us aus dem US-amerikanischen Raum.
Website: http://www.undernet.org

*Dalnet - irc.dal.net : Port 6667, cin.dal.net : Port 6667
*Anm: Hier gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, aber diese sind am einfachsten zu merken und man kommt eigentlich immer mit einen von beiden rein.
Website: http://www.dal.net

Wie chatte ich nun dort?
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Da ich nun mIRC, Pirch98 und vIRC vorliegen habe, werde ich das anhand von jedem einzelnen Client mal erklären, da alle drei ihre Eigenarten haben und somit auch eine verschiedene Handhabung.

*mIRC - Wenn Ihr mIRC startet, dann kommt sofort ein Pop-up Fenster, was Euch aufordert der Server zu wählen, Euren Nickname einzugeben und eine Alternative, falls Euer schon vergeben, oder vielleicht auch reserviert ist. Full Name, den vollen Namen muss man natürlich nicht eingeben, da kann alles mögliche drin stehen und und auch die e-Mail Adresse ist nicht nötig. Über das pulldown Menü kann man dann den jeweiligen Server auswählen, den man benutzen möchte, connect drücken und los geht’s! Gut ist, wenn man Random XYZ Server wählt, dann wird man mit dem nächsten freien Server des jeweiligen Netzwerks verbunden.

Wenn Ihr eingeloogt seit, dann habt Ihr nun die Möglichkeit entweder Euch einen Kanal auszusuchen, das geht über ‚List Channels‘, oder Ihr gibt einfach mal in die Befehlszeile ‚/join #xyz‘, wobei xyz dann für den Namen des Channels steht. So, nun kann’s auch losgehen! Wenn Ihr vielleicht mal mit jemandem im Privatfenster chatten wollt, dann müsst Ihr nur seinen Nick anklicken und schon öffnet sich ein neues Fenster in dem Ihr dann mit nur mit ihn chatten könnt.

*Pirch98 - Pirch ist noch um einiges einfacher. In der Voreinstellung nach der Installation poppt automatisch ein Fenster auf, wo Ihr dann die einzelnen Daten eingeben müsst, also den Nick, Alternativnick und dadrüber das IRC - Netzwerk und den dazugehörigen Server. Name und Username kann man sich dann sparen eigentlich, da kann man irgendwelchen Unsinn eingeben und los geht’s! Auch hier gelten später die selben Commands wie unter mIRC, logischerweise, denn diese sind nicht Programmabhängig, sondern Serverabhängig.

*vIRC - vIRC funtzt genauso wie mIRC, ist aber weitaus weniger verbreitet als die von mir beschriebenen Vorgänger.

Befehle, oder auch: Wie spricht man mit dem Server?
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Nun, den ersten Befehl, join #xyz, habt Ihr schon kenngelernt, aber es gibt noch eine ganze Vielzahl von Grundbefehlen, aber auch netzwerkspezifischen Befehlen bei Dalnet. Die wichtigsten werde ich hier aufführen, die nun wirklich jeder kennen sollte.

/nick xyz - mit diesen Befehl wechselt man seinen Nick
Bsp: /nick JohnDoe - nun heisst man JohnDoe

/dcc chat $nick - Direct Connection Chat - damit kann man mit jemandem chatten, dessen Nick man schon kennt und wo man nur mit dieser bestimmten Person chatten will.
Bsp: /dcc chat JohnDoe - nun öffnet sich ein Fenster in dem man nur mit JohnDoe chattet

/me - Das ist ein Befehl mit dem Aktionen ausführen kann und den kann man nur in einen aktiven Channelfenster eingeben.
Bsp: /me freut sich wie blöde - im Channel erscheint dann die Msg: xyz freut sich wie blöde.

/who #xyz - Damit werden alle Teilnehmer eines Channels aufgeführt.
Bsp: /who #polska - Es erscheint dann eine ganze Liste von Teilnehmern des Channels Polska.

/help - Mit diesen Befehl werden Euch alle gültigen Befehle auf dem Server angezeigt.

/part #xyz - Damit verlässt man einen Channel.
Bsp: /part #polska - Man verlässt nun den Kanal Polska

/exit - Damit verlässt man sofort den Server und auch die Chatapplikation schliesst.

Wie verhält man sich in einen Channel?
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Jeder Kanal hat seine Operatoren und auch seine eigenen Regeln, vor allem, wenn es sich dabei um einen alten Kanal handelt, der schon gar mehrere Jahre existiert. Bei manchen Kanälen findet man oft im Topic (Thema) eine Website des Kanals und es kann manchmal sehr hilfreich sein, wenn man die aufsucht, denn dort erfährt man so einiges über den Kanal und die Leute, die ihn frequntieren und natürlich auch die Regeln, die dort herrschen.

Ich kann aber allegemein sagen, dass in vielen Kanälen wird Werbung für andere Kanäle nicht gern gesehen, oder auch, wenn man bei den Operatoren schleimt, oder auch andere Teilnehmer anpöbelt.

Was ist ein Channeloperator?
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Ein Channeloperator ist eine gewissermassen verantwortliche Person für den Umgang im Kanal und diese Person hat auch alle Rechte im Kanal. Er ist so zu sagen, die rechte Hand des Channelmanagers, kann alles tun, was er auch tun kann bis auf Auflösung des Kanals und andere Teilnehmer zu einen Operator zu machen, seine Rechte sind allerdings von Channelmanager unterschiedlich festgelegt.

Er kann aber meist sämtliche Parameter des Kanals ändern, wie das Thema, ob der Kanal privat, oder auch eingeschränkt ist, zb. auf nur 20 Teilnehmer ist, oder auch ob der Kanal geheim ist, sprich nicht aufgelistet wird in der Kanalübersicht, u.s.w. Er kann auch Teilnehmer rauskicken, oder permanent sperren aus dem Kanal, wenn diese die Regeln des Kanals gebrochen haben sollten.

Nützliches zum Schluss
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IRC ist leider ein bisschen verschrien als ein Ort an dem sich Krimminelle und Hacker tummeln, aber davon ist das gesamte Internet nicht verschont und es ist Unsinn, dass gerade dort sich die meisten tummeln, denn es wirklich nicht mehr als woanders. Eine Faustregel gibt es aber, dass man niemals Dateien von irgendwelchen Leuten, die man nicht kennt annehmen sollte, am besten ist es noch, dass man seinen Client so einstellt, dass er Dateien permanent ablehnt. Wen man noch eine recht gute Firewall installiert hat, dann sollte man wirklich schon auf der sicheren Seite sein. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass auch nach über drei Jahren chatten über IRC ist mir noch nie was böses dort passiert.

Probiert es ruhig mal wirklich aus, denn damit öffnen sich vor Euch ungeahnte Kommunikationsmöglichkeiten, wie Ihr sie wahrscheinlich in der Form noch nie kennengelernt habt. Selbst das noch relativ ‚kleine‘ Dalnet ist ein Riesenmontrum, wo derzeit über 16.000 Kanäle registriert sind, die mehr oder weniger frequentiert werden. Sprache, die hauptsächlich immer noch herrscht ist klar, englisch, aber es wird von Usern der ganzen Welt benutzt und so findet man Channels, in denen die unmöglichsten Sprachen benutzt werden. IRC ist und bleibt einfach das grösste Chatsystem der Welt und wer es nicht kennt, weiss nicht, was ihn dabei entgeht.

Referenzen
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Wenn Ihr noch ein bisschen darüber lesen wollt, hier sind noch ein paar Lesetipps und Quellen, die mir ein bisschen geholfen haben diesen Beitrag zu schreiben:

*Electropolis - Communication and Community, On Internet Relay Chat,
Elizabeth M. Reid, Honours Thesis, 1991, University of Melbourne.

*ircd/US-Admin/Networking document - Helen Trillian Rose, October 1990.

*IRC Primer, Nicholas Pioch, Edition 1.1b, February 28, 1993.