Kennen wir uns nicht? (Taschenbuch) / Sophie Kinsella Testbericht

Heute mal wieder ein Buch-Bericht.
Ich habe ein Buch gekauft, das mich aufgrund des fröhlichen Äußeren anlachte. Eine modisch gekleidete Frau die am grübeln war. Dazu ein knallgelber Hintergrund.
Warum nicht? Also wurde es sich abends gemütlich gemacht und gelesen.


Kennen wir uns nicht? - Von Sophie Kinsella.




Die Autorin:
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Die Autorin Sophie Kinsella wird einigen ja ein Begriff sein, oder doch nicht?
Sophie Kinsella heißt eigentlich Madeleine Wickham und wurde 1969 geboren. Die studierte Wirtschaftsjournalistin hat mit ihren locker-flockigen Romanen schon viel Erfolg gehabt.




Der Preis und die wichtigen anderen Daten:
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~ Das Buch hat 410 Seiten die gelesen werden wollen.
~ Der Verlag Goldmann hat ihn in Deutschland heraus gebracht und er kostet 8,95 Euro als Taschenbuch.
~ Für alle die sich das Buch selber zu Gemüte führen möchten, hier die ISBN-Nummer: 978-3-442-46655-9.
~ Der Roman "Kennen wir uns nicht?" ist ein Nummer-1-Besteller aus England!
~ Leseproben findet man unter www.sophie-kinsella.de




Der Klappentext:
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Habe ich einfach mal abgeschrieben, damit man sich vorstellen kann worum es geht.

"Stell dir vor, du wachst auf, und dein Leben ist perfekt ...
Als Lexi Smart im Krankenhaus aufwacht, erleidet sie einen Schock: Nach einem Unfall sind die letzten drei Jahre komplett aus ihrer Erinnerung gelöscht, und sie erkennt sich selbst nicht wieder. Die junge Frau mit dem Mercedes-Cabrio, dem Chefposten und dem millionenschweren Ehemann soll sie sein? Offenbar hatte sie ein tolles Leben. Seltsam nur, dass sie mit ihren alten Kollegen im Streit liegt und ihre neue beste Freundin ein Hohlkopf ist. Und dann taucht auch noch ein höchst attraktiver Mann auf, der behauptet, ihr Liebhaber zu sein. Wie kann sie dieses Chaos in Ordnung bringen? Und vor allem: Wird sie je wieder herausfinden, wer sie wirklich ist?" (Quelle: Das Buch!)




Der Schreib-Stil & die Zielgruppe:
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Frau Kinsella schreibt ihre Bücher bzw. Romane in einem locker-flockigen Stil.
Der Roman ist gut zu lesen und man kann ihn auch immer mal gut zur Seite legen und später weiter lesen. Sie schreibt recht flüssig und es ist auch nicht langatmig, so das man gerne weiter liest.

Mit ihren Büchern spricht sie hauptsächlich die Frauenwelt an, aber es spricht auch nichts dagegen das ein männliches Wesen dieses Buch liest. Es werden dem männlichen Leser vielleicht ein paar Lichter aufgehen, wenn er in das tiefgründige Wesen der Frauen vordringt :o)))




Meine Meinung mit noch mehr Inhalt:
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Wie schon im im Klappentext erwähnt wacht Lexi, die Heldin des Buches, im Krankenhaus auf.
Als sie richtig wach ist und relativ klar bei Sinnen kann sie sich an den letzten Abend erinnern. Sie war mit ihren Freundinnen aus in einer Karaoke-Bar und wurde von ihrem Freund versetzt. Kein Wunder bei dem Namen, er heißt "Looser Dave". Na ja, sie wird ja auch Frettchen genannt wegen ihrer Zähne.
Doch leider war das nicht der gestrige Abend, es war im Jahre 2004 und sie wacht auf im Mai 2007.
Ups!

Die Ärzte sagen ihr, das sie durch den Unfall eine Amnesie hat. Die letzten drei Jahre sind einfach weg...

Anfangs ist sich Lexi noch sicher das man sie verwechselt, denn wie soll sie bitte einen Unfall mit einem Mercedes-Cabrio haben, wenn sie noch nicht mal ein Auto hat?
Ganz schnell merkt sie das hier wohl doch ein Fünkchen Wahrheit dran ist, denn die coole Louis Vuitton Tasche gehört anscheinend doch ihr. Sie findet eine Visitenkarte und darauf stellt das sie bei Dellert Carpets als Abteilungsleiterin. Whow! So schnell kann man Karriere machen.

Beim ersten Blick in den Spiegel bekommt Lexi aber einen Schock.
Die Zähne sind gerichtet, die Lippen sind voll und prall, die Haare stehen nicht mehr wild vom Kopf ab und sehen nun super gepflegt aus. Auch die Fingernägel sehen toll aus. Ganz nebenbei hat sie auch noch locker ein paar Kleidergrößen weniger.

Natürlich ist sie nicht alleine. Ihre Mutter, eine etwas schräge Mom, ist eine totale Hundefanatikerin und die Schwester ist - na ja, sie hatte wohl eine schwere Kindheit. Leicht durchgeknallt.
Wo gestern noch der Looser Dave aktuell war, ist sie heute schon verheiratet. Aber nicht mit Looser Dave, sondern einen wildfremden Mann mit dem Namen Eric.

Einmal was zu lange geschlafen und zack - schon ein neues Leben.

Eric verkörpert alles was sich eine Frau angeblich wünscht.
Durchtrainiert, reich und gutaussehend. Menschlich und sozial der absolute Kotzbrocker, ein Blender und ein Karrieremensch.
Der göttliche Eric wird als das dargestellt was er ist, ein oberflächlicher und arroganter Besserwisser. Zwar versucht Lexi am Anfang die Ehe aufrecht zu erhalten, doch eine Bindung können die beiden nicht aufbauen.
Sie leben in einer "Wohnung" die Eric der Bauunternehmer gebaut hat. Dem Loft-Style-Living kann Lexi nicht viel abgewinnen, es ist steril und ungemütlich. Ihrem Göttergatten geht es nur um´s Geschäft und um´s Äußere.

Anfangs macht Lexi alles brav mit, als wenn sie ein kleines naives Kind ist. Eric macht ihr sogar ein Ehe-Handbuch, wo alles (und ich meine alles!!!) aufgeführt ist.
Stop, eins steht nicht drin, der Mont Blanc!

Was macht man wenn man sie alleine und hilflos fühlt?
Man wünscht sich die beste Freundin herbei! Dumm nur, das man die auch noch nie gesehen hat. Ihre neue beste Freundin ist der Abklatsch eines Society-Frauchen und kommt auch nicht gerade warmherzig rüber. Lexi vermisst ihre alten Freundinnen, doch von denen meldet sich keine bei ihr.
Nach und nach, wird ihr dieses neue Leben im Luxus zu viel. Sie möchte ihr altes Leben wieder. Lexi versteht einfach nicht, wie sich ihr Leben so verändert konnte. Dumm nur, das weder ihre Mutter noch sonst jemand ihr die Wahrheit sagt.

Ihre alten Freundinnen hassen sie, weil sie als Vorgesetzte eine Boss-Bitch aus der Hölle ist. Knallhart und gnadenlos! Deswegen hat sich Eric ja auch in sie verliebt.

Lexis lernt am Anfang des Buches Jon kennen, den Architeken des Loft-Style-Living. Jon arbeitet für Eric und offenbart Lexi, das die beiden eine Affäre haben. Eigentlich keine Affäre, denn sie lieben sich und Lexi wollte sich von ihrem Mann trennen. Der einzige der ehrlich zu ihr ist und auch später die Mutter dazu drängt, Lexi einiges zu erklären.
Ganz nebenbei soll sie noch ihre alte Abteilung auflösen, was sie überhaupt ich will. Wenigstens merken ihre alten Freundinnen, das sie wieder so ist wie früher.

Lexi zieht in den Kampf um die Abteilung zu retten und um ihren Seelenfrieden zu finden.


Ich gebe zu, an einigen Stellen musste ich schon arg schmunzeln. An anderen Stellen hätte ich mich eher übergeben können, wegen dem blöden Schleimer Eric. So ein Kotzbrocken!
Für die Romantik im Buch ist Jon zuständig, ein warmherziger und bodenständiger Mann der seine Lexi von ganzen Herzen liebt.

Was mir gut gefallen hat, das es nicht zu viele Protagonisten in dem Buch gibt und diese Namen haben die recht einprägsam sind. Manchmal liest man ja Bücher, wo schon am Anfang 20 verschieden Protagonisten vorkommen mit gaaanz tollen Namen. Schwierig sich die alle zu merken.
Das Thema Amnesie wird hier eigentlich nicht wirklich groß erwähnt, sondern nur als Diagnose am Rande erwähnt und roter Faden (weil ihr die letzten drei Jahre fehlen) genommen. Oft erwähnt wird es aber nicht.

Was muss das für ein Schock sein, wenn man aufwacht und ein neues Leben hat? Man sieht selber total anders aus. Besser, viel besser - aber ganz anders.

Das sich Lexi innerhalb von drei Jahren total verändert und ihre heiß geliebten Freundinnen der Karriere opfert ist schon etwas überzogen.
Von aalglatt und knallhart, hat sie sich wieder zurück verwandelt.

Leicht tollpatschig ist sie zudem auch noch. Sie wirft ein teures Kunstobjekt aus Glas von Eric um, selbstverständlich muss sie dies selbst bezahlen.
Und dann erschlägt sie noch einen Fisch während einer Loft-Präsentation. Eigentlich soll sie nur sau-teure Steinchen zur Deko zu den sau-teuren Fischen tun. Leider passt sie nicht auf, da sie mit Jon ein intesives Gespräch führt.
Um den toten Fisch los zu werden, will sie ihn in der Toilette runter spülen - wenn sie denn die Toilettenspülung finden würde. Das Loft-Living heißt ja, alles wird automatisch und selbstständig geregelt. Vor Verzweiflung drückt sie alle Knöpfe und löst einen Alarm aus. Keine gute Idee wenn man eine Millionenschweres Loft verkaufen will. Jon rettet sie aus dieser misslichen Lage und steht ihr auch sonst immer bei.

Es wäre kein schönes Buch wenn es am Ende kein Happy-End gäbe.
Beruflich als auch privat! Wer das wissen will, sollte sich aber das Buch kaufen - ich verrate nichts.


Normalerweise sind die Romane von Frau Kinsella voller Humor und Ironie. Das war hier nicht so. Es gab einige witzige Abschnitte, doch im großen und ganzen war es dieses Mal schon ein sehr seichter Roman.
Ich habe den Wortwitz und die geistreiche Ironie wirklich vermisst und das hätte dem Buch auch das Sahnehäubchen verliehen.

Alle Protagonisten bleiben durchgängig ihrem Charakter treu und das macht das ganze Buch doch wieder würzig. Die durchgeknallte Mutter die immer noch unter den verstorbenen Mann leidet, die Schwester die den Tod des Vaters nicht verkraftet hat, die normalen "spießigen" alten Freundinnen, die oberflächliche neue Freundin, der Kotzbrocken von Ehemann und der warmherzige Jon.

Es ist nicht ihr bestes Buch, aber es ist trotzdem lesenswert.
Es hat mich unterhalten, auch wenn die Geschichte nicht so spannend war das mich das Buch gefesselt hat. Dadurch das etwas Spannung fehlt, konnte ich das Buch auch bei Seite legen und in Etappen lesen. Ich kam jedes Mal ganz schnell in die Geschichte rein.

Oben erwähnte ich den Mont Blanc! Doch was hat der in dem Buch zu suchen?
Grins...
Jon fragte Lexi mal, ob Eric ihr schon den Mont Blanc gezeigt hat. Irgendwie war da was im Hinterstübchen, doch Lexi kam nicht drauf.
Etwas später im Buch schickt Eric ihr eine SMS, ob sie bereit sei für den Mont Blanc.
Ja, sie ist es. Was es auch sei, sie ist bereit! Sie kommt mit einem Taxi nach Hause und gerade angekommen, erhält sie wieder von Eric eine SMS das er bereit sei.

Also... es ist kein Füller und es ist kein Berg (im Sinne von Natur - Berg - Gebirge) :o)
Sagen wir mal so, der Mont Blanc verbirgt sich unter einen großen "Berg" mit Sahne - natürlich zuckerreduziert.
Leider, leider war sie nicht bereit. Eher starr vor Entsetzen :o)))
Ich bin auch entsetzt!



Mein Fazit:
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Es gab einige lustige Stellen, doch den ironischen Biss hatte das Buch nicht. Es ist ein oberflächlicher Roman mit einer seichten Geschichte. Es ist trotzdem lesenswert und zum Teil echt lustig. Man kann sich mit diesem Roman gut die Zeit vertreiben, aber an andere Bücher von Sophie Kinsella kommt er nicht ran.

Das Fazit hat nun Angst vor Sahne...





Ich gebe hier 4 Sterne.

Eigentlich würde ich nur drei geben. Doch ich habe über die Nummer mit dem Mont Blanc so gelacht das es dafür einen Bonus-Sternchen gibt!



Vielen Dank für´s lesen und bewerten,
Melanie