2012 (DVD) Testbericht

===2012 geht die Welt unter===

2012 ist also mal wieder ein Datum an dem die Welt untergehen wird.
Dabei geht es nicht um reale Katastrophenszenarien - wie das Putin wieder für die Präsidentschaft kandidiert, ich 40 Jahre alt werde oder der Dollar wahrscheinlich ganz am Ende sein wird - nein es geht darum das die Menschheit komplett vernichtet wird. Wenigstens wird so Putin nicht mehr Präsident.
HIntergrund ist das Ende einer rund 5125 Jahre dauernden 13-Baktun-Ära des Maya-Kalenders. Bleibt die Frage warum die Maya Wissenschaftler den Weltuntergang vorausgesehen haben sollten aber so Kleinigkeiten wie die Vernichtung ihrer eigenen Kultur nicht?
Egal. Laut Maya Wissenschaftlern ist das Datum 2012 und Weltuntergang sowieso eine Fehlinterpretation und komplett an den Haaren herbeigezogen.
Die Welt wird auch laut den Mayas nicht 2012 untergehen. Falls ich mich irren sollte reden wir 2013 wieder darüber.

===Inhalt===

2009 entdeckt der indische Wissenschaftler Dr. Satnam Tsurutani (gespielt von Jimi Mistry, dessen Talent im Film aber aufgrund zuwenig Szenen nicht zum Vorschein kommen kann) in einer Kupfermine in Indien einen beunruhigenden Anstieg der Temperatur der Erdkruste.

Er informiert seinen amerikanischen Kollegen und Freund Adrian Helmsley über dieses Ereignis. Helmsley reist nach Indien und stellt fest das eine ungewöhnlich starke Sonneneruption bzw. die damit einhergehende heftige Neutrinostrahlung den Erdkern aufheizt. Er macht Berechnungen und kommt zum Ergebnis dass bis zum Jahr 2012 die Erdkruste zu schmelzen beginnen wird. Er informiert den den Stabschef des Weißen Hauses und dieser informiert die anderen Staatschefs. Sofort werden in China Archen - riesige Raumschiffe gebaut (die dann allerdings einfach größere Titanics sind)- die die Menschheit retten sollen.
Wie schön. Weniger schön ist das die Öffentlichkeit nichts erfährt und jeder Mitwisser der plaudern will getötet wird. Noch weniger schön ist das nur reiche Menschen (eine Milliarde Euro pro Ticket) und Wissenschaftler auf die Archen kommen sollen - zusammen mit ein paar Säugetierarten.

Von alledem weiß der Hauptprotagonist der Geschichte der als Fahrer für einen der außerwählten Milliardäre arbeitende erfolglose Schriftsteller Jackson Curtis (John Cusack) noch nichts. Bei einem Urlaub im Yellowstone National Park trifft er aber einen Radio Journalisten (Woody Harrelson) der über alles Bescheid weiß.
Er glaubt ihm zuerst nicht als er aber wieder in LA ist und ein Sohn des Milliardärs meint das er gerettet wird während Curtis sterben muss geht ihm ein Licht auf und er glaubt die Story.
Just zu dem Zeitpunkt beginnt der Weltuntergang. Curtis kann gerade noch seine Kinder, seine Ex-Frau und deren neuen Mann in seiner Dienstlimo zum Flugplatz bringen. Sie fliegen gerade noch rechtzeitig weg während LA untergeht. Fortan flieht die Patchwork Truppe von Ort zu Ort um in die rettenden Archen zu kommen, während die Menschheit untergeht...

===Darsteller===
Rolle - Schauspieler
Jackson Curtis John Cusack
Charlie Frost Woody Harrelson
Laura Wilson Thandie Newton
Kate Amanda Peet
Adrian Helmsley Chiwetel Ejiofor
Tony Delgado George Segal
Präsident Wilson Danny Glover
Carl Anheuser Oliver Platt
Lilly Morgan Lily
Professor West John Billingsley
Satnam Tsurutani Jimi Mistry

Originaltitel:2012
Produktionsland:USA
Erscheinungsjahr:2009
Länge:158 Minuten
Originalsprache:Englisch
Altersfreigabe:FSK 12

Regie:Roland Emmerich
Drehbuch:Roland Emmerich, Harald Kloser (was für mich nun ein Prädikat für "nicht anschauen" ist)
Produktion:Roland Emmerich, Harald Kloser, Mark Gordon
Musik:Harald Kloser, Thomas Wander
Kamera:Dean Semler
Schnitt:David Brenner, Peter S. Elliot


===Eigene Meinung===

Allzu viel Logik oder Inhalt habe ich mir im Vorfeld schon nicht erwartet. Das aber gleich jegliche Logik über die Bühne geht und der Film einen gerade mal überhaupt nicht berührt hätte ich nicht erwartet.

Ebenso wenig wie komplett kopflos agierende Protagonisten.
Kleines Beispiel: Bei einem Einkauf im Supermarkt streiten sich Curtis Ex und ihr neuer Ehemann über Curtis. Als er meint das er einen "Riss" in der Beziehung spüre gibt es just zu dem Moment ein Erdbeben und genau zwischen ihnen einen Riß. Wie fantasievoll. Das wiederholt sich übrigens dann nochmals in einer Szene in Rom - zwischen Gott und den Menschen. Der springende Punkt ist aber das die Zwei selbst nach diesem Ereignis auf Curtis Aufforderung sofort die Stadt zu verlassen da eine Katastrophe droht sehr ungehalten reagieren. Nach dem Motto lass die Kinder schlafen.

Noch lächerlicher ist nur der Freitod des Radio Journalisten der lachend stirbt.
Die Katastrophen sind vielfältig. Riesen-Mega Tsunamis, Erdbeben, Vulkanausbrüche etc. Der Untergang der Menschheit berührt einen aber selten wenig. Dies ist für mich der größte Nachteil des Films. Effekte en masse, Unlogik und Denkfehler an allen Ecken und Enden - wie erwartet. Das aber der Untergang von Milliarden Menschen, bis auf die Szene in der Indien überschwemmt wird die birgt dann doch die Tragik des Horrorszenarios, so emotionslos rüberkommt ist schon eine gewaltige Fehlleistung.
Der Weltuntergang ist nie glaubwürdig und fesselt den Zuschauer keine Minute lang. Emmerich drückt zwar auf die Tränendrüse aber das gelingt ihm - wie gesagt mit einer Ausnahme - eben nicht. Für zweieinhalb Stunden ist dies alles dann insgesamt viel zu wenig. Mein Vorarlberger Landsmann Kloser mag ja mega-erfolgreich in Hollywood unterwegs sein, die auf seinen "Ideen" basierenden Filme sind aber allesamt nicht sehenswert. Etwas mehr Realismus wäre schon nötig gewesen. Das die Hauptcharaktere dem Untergang immer eine Hunderstelsekunde voraus sind ist im Laufe des Films nur noch nervig.

Dazu kommt die idiotische Familiengeschichte und das eh klar ist das die unpassenden Protagonisten drauf gehen.

Wie der Film ausgeht ist eigentlich auch immer klar. So kitschig hätte ich mir das Ende dann aber doch nicht erwartet. Wenigstens werden wir mit pseudo-religiösem Inhalt a la Knowing verschont aber mehr als dies + gute Animationen kann man dem Film nicht zu gute halten.

Fazit: nicht empfehlenswert