ASUS X5DAF Testbericht

Da mein heiß geliebtes IBM ThinkPad (Modell: X21) doch nicht mehr ganz die Anforderungen für meine Arbeiten erfüllen konnte (kein Wunder, das X21 hatte nur 192 MB RAM und 600 MHz), musste ich mich nach einem neuen, modernen Notebook umsehen. Insgesamt sollte es eigentlich keine besonderen Eigenschaften haben. Da ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Asus gemacht hatte, fiel meine Wahl auf das Asus X5DAF-SX028V, das ich mir für 499 Euro zulegte. Für ein "echtes" ThinkPad war dann leider doch zu wenig Geld da, auch wenn die Klasse der ThinkPads natürlich unerreicht ist. Sodenn möchte ich nun meine Erfahrungen im Umgang mit meinem neuen Asus-Notebook schildern. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Die wichtigsten Eigenschaften:
- AMD II X2 M320 mit 2x 2,1 GHz
- ATI Radeon Mobility HD5145 mit 512 MB VRAM
- 4 GB RAM
- 15,6 Zoll LED-Display (1366 x 768)
- 320 GB Festplatte
- Windows 7 Home Premium 64 bit
- integrierte Webcam
- WLAN
- Gewicht: 2,6 kg


Verarbeitung & Design

Die Optik des Notebooks ist insgesamt sehr edel, was durch glänzende Flächen und den Carbon-Look erreicht wird. Allerdings sind diese natürlich auch sehr staubempfindlich und man sieht jeden Fingerabdruck. Ich weiß bis heute nicht, was die Hersteller an diesem Glanz-Look hängen lässt - eine schöne matte Oberfläche ist da doch um Längen besser. Mir gefällt die Optik bis auf diesen Nachteil dennoch recht gut, habe auch immer ein Mikrofasertuch dabei, damit ich den Schmutz schnell entfernen kann. Positiv zu bemerken ist, dass die Oberfläche einen stabilen Eindruck macht, also unempfindlich gegen Kratzer sein sollte. Überraschenderweise gab es bei meinem Notebook allerdings nach kurzer Zeit an den Scharnieren leichte Kratzspuren (da wo der Monitor sich öffnen und schließen lässt), da wurde leider etwas geschlampt. Zum Glück sind diese Kratzer nicht auffällig. Ansonsten ist die Verarbeitung gut, das Notebook fühlt sich gut an.Was mir besonders gut gefällt, ist die Tastatur. Asus hat dafür sogar einen Design-Award gewonnen. Die sogenannte "Chocolate"-Tastatur hat geniale Tastengrößen und bietet ein echtes Nummernfeld. Der Tastenanschlag ist wirklich sehr sauber und präzise. Da macht mir das Schreiben sogar mehr Spaß als an meiner echten Tastatur. Für mich ist die Tastatur eine der größten Stärken des X5DAF. Darüber hinaus hat Asus eine sogenannte ICE-Handauflage entwickelt, die 25% kühler als die Körpertemperatur ist. Eine kleine, aber dennoch nützliche Erfindung, die wirklich "kühlend" wirkt.

Der Glanz-Look setzt sich (leider) beim Display fort. Ich frage mich schon seit anbeginn der Notebook-Zeit, wieso man ein Display in einen Spiegel verwandelt. Wie dämlich muss man als Entwickler sein?! Das neuartige LED-Display bietet aber auch tolle Farben und Kontraste - zudem ist die LED-Technik noch stromsparender als die LCD-Technik, was der Akkulaufzeit zu Gute kommt.
Ausstattung & Software

Als Betriebssystem hat Microsofts neues Windows 7 in der Home Premium Version den Weg auf die 320 GB große SATA-Festplatte gefunden. Die real verfügbare Speichermenge beträgt übrigens "nur" 298 GB. Es ist das erste 64 bit System, das ich verwende. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob denn unter 64 bit auch wirklich alles läuft, ich wurde positiv überrascht und kann diese Version nur empfehlen. Das System läuft damit wirklich butterweich und rund. Der Funktionsumfang der Home Premium Version ist mehr als ausreichend für den Normalanwender. Allerdings befindet sich im Lieferumfang keine Original-DVD von Windows 7. Man sollte sich nach dem ersten Start eine sogenannte Recovery-DVD erstellen, was mit der installierten Software "AIRecovery" aber leicht möglich ist. Damit kann man im Falle eines Betriebssystemfehlers den Originalzustand wiederherstellen.

Asus hat standardmäßig jede Menge Tools und Programme installiert, das meiste davon fand nach dem ersten Starten gleich den Weg in den Papierkorb. Teilweise waren da richtig unnötige Tools dabei, die Windows selbst schon an Bord hatte (z.B. WLAN-Manager). Allerdings sollte man nicht alle Asus-Tools löschen, einige haben durchaus ihre Berechtigung (wie z.B. Update-Funktion für das BIOS, Webcam-Tool, Keyboard-Tool). Sehr nützlich sind die vier USB-Anschlüsse (2.0), aber auch der vorhandene SD-Karten-Slot wird von mir genutzt. Idealerweise ist auch direkt eine Webcam integriert, was dem mobilen Video-Chat alle Tore öffnet. Die Qualität der Cam ist gut. Die Webcam-Software ermöglicht es, die Cam als Überwachungskamera einzusetzen (mit Bewegungsmelder). Aber auch kleine künstlerische Bilder sind damit möglich.
Das Touchpad ist ebenfalls sehr gut bedienbar, die beigelegte Software macht es individuell anpassbar. Insgesamt lässt sich das Pad präzise und angenehm steuern, für's Spielen oder anspruchsvollere Arbeiten empfehle ich allerdings eine Maus.

Ebenfalls toll ist die Sound, was sich natürlich insbesondere beim DVD-Gucken bemerkbar macht. Die Akkulaufzeit spielt da natürlich auch mit. Der Akku hält im niedrigsten Energiemodus gute vier Stunden, allerdings sind dann auch alle Grafikeffekte deaktiviert und der Prozessor läuft nicht auf höchster Stufe. Im Office-Betrieb hält der Akku immerhin noch etwa drei Stunden, was für das mobile Vergnügen im mittleren Bereich liegt. Im Gegensatz zum kleinen Netbook meiner Freundin (eeePC 1005P), der länger als elf Stunden Laufzeit schafft, kann das X5DAF da nicht mithalten. Mir persönlich reicht die Laufzeit dennoch aus.
Das integrierte WLAN hat soliden Empfang und bringt das Notebook zuverlässig ins Internet. Was konnektivitäsmäßig noch fehlt ist Bluetooth.

Der Service seitens Asus ist gut, auf der Internetseite kann man sich die Treiber und Tools herunterladen. Allerdings sind die Treiber für Grafik nicht immer aktuell, da gibt es auf der Herstellerseite ATI aktuellere. Dennoch ist die Asus-Seite insgesamt übersichtlich und gut aufgebaut.
Leistung

Dass ein Notebook im Allgemeinen nicht zum Spielen gedacht ist, sollte man sich immer bewusst sein. Dennoch ermöglicht es die ATI HD5145 mit 512 MB VRAM, das ein oder andere Spielchen zu spielen. Ich habe beispielsweise "Herr der Ringe Online" auf dem X5DAF laufen, das unter mittleren Grafikeinstellungen gut spielbar ist (sogar mit DirectX 10). Auch andere neue Spiele wie "Blur" oder "Split Second" sind auf mittlerer Detailsstufe flüssig spielbar.

Für Office-Arbeiten reicht die Rechenleistung natürlich locker aus, der Dual-Core-Prozessor von AMD taktet mit 2x 2,1 GHz. Internet, e-Mail, Fotobearbeitung, Multimedia - das alles stellt kein großes Problem für das X5DAF dar.
Packen einer 700 MB Datei mit 7zip:
- Packen: 67 Sekunden
- Entpacken: 21 Sekunden

Die Lautstärkeentwicklung ist durchaus gut, man kann allenfalls den Lüfter hören. Bei stärkerer Rechenleistung fährt dieser etwas höher, liegt aber immer noch im angenehmen Bereich.
Was ich negativ bemerken muss ist, dass das Notebook teilweise hochfrequente Töne von sich gibt, diese Töne sind zwar nur bei genauem Hinhören bemerkbar, dennoch wirken sie dann leicht störend. Wie ich in diversen Foren gelesen habe, treten diese Geräusche bei mehreren Asus-Nutzern auf und soll wohl nur durch Austausch der Hauptplatine behebbar sein. Nunja, noch kann ich damit leben, vielleicht höre ich auch einfach nur zu gut (zu hohe Frequenzen).


Fazit

Das Asus X5DAF ist ein Notebook der Mittelklasse, das vor allem durch seine tolle Tastatur und das farbintensive LED-Display besticht. Mittelmäßig sind hingegen nur der Akku und die staubempfindliche Oberfläche, sowie die spiegelnde Eigenschaft des Displays. Schlechte ist die Tatsache, dass das Notebook manchmal störende, hochfrequente Geräusche von sich gibt. Der AMD-Prozessor leistet gute Arbeit und passt sich der übrigen Ausstattung des Notebooks perfekt an. Ich bin insgesamt zufrieden, kann mit den kleinen Macken leben, würde mich aber wahrscheinlich nicht nochmal für dieses Modell entscheiden.