Die drei ??? - Stadt der Vampire (Hörbuch) Testbericht

Obwohl ich von den letzten Hörspielen der drei Fragezeichen nicht so begeistert war und obwohl ich mit dem aktuell herrschenden Vampir-Hype überhaupt nichts anfangen kann, habe ich mich auf das neue Hörspiel „Stadt der Vampire“ gefreut.
Den verregneten Sonntag habe ich dazu genutzt, mir das Hörspiel in alle Ruhe anzuhören.


_Wer sind überhaupt die drei Fragezeichen???


Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind die drei Fragezeichen: junge Detektive, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jeden Fall zu übernehmen, so knifflig er auch sei. Spezialisiert sind sie auf mysteriöse Vorkommnisse.
Die Eltern von Justus sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, seitdem lebt er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, der einen Schrottplatz in Rocky Beach, Kalifornien, betreibt.
Auf diesem Schrottplatz haben sich die drei Jungs (mittlerweile Teenager) ein kleines Detektivbüro eingerichtet.
Justus Jonas ist der erste Detektiv, da er etwas dicker ist und deshalb besser mit dem Kopf arbeiten kann als Verbrechern nachzujagen. Peter Shaw ist die Sportskanone und damit der zweite Detektiv. Für die Recherchen und Archivarbeit ist der dritte Detektiv Bob Andrews verantwortlich.
"Wir übernehmen jeden Fall" steht auch auf den Visitenkarten der Drei. Klar, dass sie schon viele spannende, mysteriöse und brenzlige Fälle gelöst haben. Klar auch, dass die drei für die Polizei von Rocky Beach fast schon unersetzbare Helfer geworden sind.
"Die drei Fragezeichen – Stadt der Vampire“ ist der 140. Fall der jungen Detektive.


_Worum geht es in diesem Fall???


Die drei Fragezeichen machen Wanderurlaub in den Bergen und entdecken nach einem schwierigen Aufstieg ein kleines Dorf. Dort wollen sie sich etwas zu essen kaufen und vielleicht sogar in einer Gaststätte einkehren.
Als sie das Dorf erreichen, bemerken sie, dass es wie ausgestorben wirkt. Dennoch finden sie ein kleines Lokal, in dem sie etwas zu sich nehmen wollen.
Die Gaststätte allerdings erinnert sie an einen Vampirfilm, denn überall hängen Kreuze und Knoblauch von der Decke und die Dorfbewohner sind nicht besonders freundlich und scheinen vor etwas Angst zu haben.
Vom Wirt werden die drei Detektive zum kleinen Kiosk der Familie McDonaghough geschickt, wo sie von Josy erfahren, was in Yonderwood (so heißt der kleine Ort) vor sich geht. Seit ungefähr acht Wochen werden die Bewohner des Ortes Nachts von einem Vampir heimgesucht. Sie wachen morgens in einer Lache Blut auf und haben die typischen Bissspuren am Hals.

Aus Angst haben schon viele Bewohner den Ort verlassen, doch Josy und ihre Großmutter können nicht weg. Ebenso wenig wie der Bürgermeister und die Wirtsleute.
Selbstverständlich bieten die drei Fragezeichen ihre Hilfe an, denn sie glauben nicht an Vampire und wollen den mysteriösen Vorkommnissen auf den Grund gehen…


_Kann ich dieses Hörspiel empfehlen???


Wie bereits erwähnt, bin ich nicht so anfällig für Vampir-Geschichten, aber dieses Hörspiel ist nach langer Zeit mal wieder richtig nach meinem Geschmack.
Ohne großes Vorgeplänkel geraten Justus, Peter und Bob in ihren neuen Fall. Sie kommen in die Stadt, die wie ausgestorben ist und werden im Wirtshaus von recht unfreundlichen Leuten empfangen. Richtig unheimlich ist die Atmosphäre in dem kleinen Dorf und man kann sich allein durch die Beschreibung des Erzählers und der Schilderung des Gesehenen von Justus vorstellen, wie es im Dorf und vor allem im Wirtshaus aussieht. Mich erinnert das Wirtshaus, in dem es vor Knoblauch und Kreuzen an den Wänden nur so wimmelt, an alte Vampir-Filme aus den 60er/70er Jahren.
Dieses Gefühl wird noch von dem Einsatz der typischen Orgel-Musik aus diesen alten Filmen in den Zwischensequenzen verstärkt. Rein produktionstechnisch ist dieses Hörspiel einwandfrei. Geräusche (Donnergrollen, Regen etc.), Musik und Stimmen werden perfekt eingesetzt und sorgen dafür, dass das Hörspiel großes Kopfkino erzeugt und man alles förmlich vor sich sieht, als würde man einen Film anschauen.

Der Einsatz der eigenen Phantasie wird auch dadurch gefördert, dass die große Fledermaus, die Yonderwood heimsucht, nur am Rande erwähnt und beschrieben wird. Es wird von einer mannsgroßen Fledermaus gesprochen, die über die Stadt fliegt, aber bis auf diese Gestalt hat man von dem Vampir noch nichts gesehen. Bekannt sind nur die Auswirkungen des Vampirbesuchs in Form von Bissspuren und jeder Menge Blut.
Ich finde es sehr gut, dass manche Dinge nur angedeutet werden, denn so bekommt das Hörspiel ein schönes Tempo, was permanent die Spannung hält.

So gut mir die Machart und die Geschichte gefallen, so gibt es doch auch etwas Negatives: und zwar das Ende bzw. die Auflösung der Falles, die einfach nur unlogisch ist.
Man kann sich sicher denken, dass der Vampir mit seinem Tun etwas erreichen will, was meistens mit Geld bzw. einem Schatz zu tun hat und so ist es auch in diesem Fall, aber schon die Geschichte um den Schatz erschließt sich mir einfach nicht, weil mir nicht klar ist, weshalb sich nicht schon viel früher jemand den Schatz unter den Nagel gerissen hat.
Weiterhin hätte der Vampir sein Ziel auch ohne den ganzen Fledermaus-Zinnober erreichen können, aber dann wäre uns ja dieses letztendlich doch sehr gute Hörspiel entgangen.


_Wer sind die Sprecher???


Erzähler – Thomas Fritsch
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Josy McDonaghough - Lili Draeger
Homer Diesel - Christian Senger
Mary Stamper - Annabelle Krieg
Otis Stamper - Klaus Dittmann
Jonathan Black - Eckart Dux
Miles Black - Sascha Rotermund
Klara Kowalski - Steffi Kirchberger
Silvester Proud - Gustav Adolph Artz
Pfarrer Clark - Gerd Baltus


_Mein Fazit


Endlich mal wieder ein Fall der drei Fragezeichen, den ich gerne weiterempfehle.