Erfahrungsbericht von Kleine125
cargo lifter - zeppelin heute
Pro:
- gutes konzept - geniale halle und lage der halle
Kontra:
- deutsche regierung
Empfehlung:
Nein
Hallo!
Im Herbst war ich in Brand bei der Cargo Lifter AG. Dort habe ich einen Einblick in dieses Unternehmen gewonnen und war auf der einen Seite begeistert von dem Unternehmen an sich und auf der anderen Seite wieder mal ziemlich geschockt über unsere Regierung.
Die Geschichte von Cargo Lifter
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Die am 1. September 1996 unter Dr. Carl von Gablenz gegründete CargoLifter AG hat sich zum Ziel gesetzt, den Transport von tonnenschweren Lasten zu erleichtern. Bis heute werden schwere und große Lasten auseinander gebaut, mit Lkws und Schiffen zu dem Empfänger gebracht und dort wieder zusammengebaut. Carl v. Gablenz wollte diesen Aufwand verringern, indem er ein großes Luftschiff bauen wollte, welches Lasten im Ganzen und auch über sehr große Entfernungen in kürzerer Zeit transportieren kann.
Natürlich musste auch eine Werfthalle gebaut werden, in welcher ein so großes Luftschiff gebaut werden konnte. Man entschied sich, diese Halle auf dem ehemaligen sowjetischen Militärgelände bei Brand, etwa 60km südlich von Berlin, zu bauen. Im März 1999 begann der Bau dieser 360m langen, 210m breiten und 107m hohen, weltweit größten freischwebenden Halle. Freischweben in dem Sinne, dass es innerhalb der Halle keine Deck(en)stützen gibt. 76,7Mio € musste CargoLifter für diese 66000m² große Halle zahlen, welche aus 1300t schweren Außenbogen und einem 650t schweren Innenbogen bestanden. Diese Bögen sind über Querstreben miteinander verbunden. Am Anfang und am Ende der Halle sind 2 Tore angebracht, welche aus jeweils 8 Einzelsegmenten, von denen jeweils 6 beweglich sind bestehen. Wenn die Tore geöffnet werden, schieben sich die beweglichen Elemente auf Schienen über die anderen 2. Bis ein Tor offen ist, dauert es etwa 15-20 Minuten. Es müssen aber immer beide Tore geöffnet werden, da sonst, wenn starker Wind ist, der Wind zu einer Seite reinweht und die Halle abheben kann. Außerdem ist man damit nicht immer auf die Windrichtung angewiesen. Wenn man nur ein Tor öffnen würde, dann aber die die in Richtung des Windes ist, dass der Wind nicht in die Halle weht und vielleicht das Luftschiff an einen Gegenstand anstößt und beschädigt wird, aber generell wird die Halle immer beidseitig geöffnet, womit eine 200 x 100m große Öffnung auf jeder Seite entsteht.
Da der Energieverbrauch schon beim Öffnen der Tore so hoch ist, dass es die ganze Stromversorgung lahm legen würde, hat die CargoLifter AG ihre eigene Energieversorgung. Neben dem Energieverbrauch beim Öffnen kommt auch noch die 136km lange Fußbodenheizung, damit auch im Winter eine Temperatur von 18°C nicht unterschritten wird, da es erstens für die Arbeiter zu kalt werden würde und zweitens es sich auch negativ auf das Helium auswirken würde.
Im November 2000 ist die Werft fertig gewesen und wurde am 25.11. 2000 mit einer großen Feier eingeweiht.
Für diese Halle hat die CargoLifter AG am 26.09.2001 den Europäischen Stahlbaupreis bekommen.
Nach der Fertigstellung der Halle wurden bis jetzt schon 2 kleinere Luftschiffe und ein Ballon angefertigt. Das erste Luftschiff war „Charly“, welches hauptsächlich zur Pilotenausbildung genutzt wird. Danach kam „Joey“, mit welchem als erstes Luftschiff von CargoLifter lasten transportiert wurden, auch wenn es nur Sammelpostkarten zugunsten eines Kinderdorfes waren.
Cargo Lifter heute
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Doch obwohl die CargoLifter AG über 300Mio € aus Grundkapital, Eigenkapital und Investitionen hatte, war auch dieses Geld vor kurzem aufgebraucht und Cargo ifter hat Insolvenz anmelden müssen. Auch der Verkauf von dem Luftschiff „Charly“ hat nicht so viel Geld gebracht, um den Bankrott aufzuhalten. Zurzeit sieht CargoLifter einer ziemlich dunkle Zukunft entgegen, da die deutsche Regierung kein Geld mehr locker machen will, weil es dem Unternehmen an einem tragfähigen Konzept und einem privaten Investor fehlt. Deshalb musste die CargoLifter AG alle Mitarbeiter entlassen. Außerdem wird beraten, ob ein britisches Luftschiff der Firma ATG in der Halle gebaut werden soll, da die Briten keine Halle, aber Geld haben. Dieses Projekt würde die deutsche Regierung dann auch finanziell unterstützen, da ATG eine längere Vergangenheit hat, als CargoLifter.
Zurzeit überlegt man auch, ob die riesige Werfthalle nicht abgerissen werden sollte, da die Erhaltungskosten zu hoch sind.
Meine Meinung
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Ich finde ich es ziemlich schwachsinnig, dass Deutschland für so einen eigentlich vom Gedanken her, guten Plan kein Geld zahlen will. Okay, es sieht in der Wirtschaft zurzeit sehr schlecht aus, aber für allen anderen Mist hat Deutschland ja auch Geld.
Und es ist nun mal unpraktisch, wenn große Teile, wie meterlange und tonnenschwere Rohre, erst hergestellt werden müssen, dann auseinander gebaut werden, dann mit Hilfe von Lkws und Schiffen oder Flugzeugen bis an den Einsatzort transportiert werden müssen und dann wieder zusammengebaut werden müssen. Mit dem Cargo Lifter können sie gleich von Ort zu Ort zusammengebaut fahren und das würde bestimmt mehr Geld sparen, als Deutschland jetzt zum „Überleben“ der AG zahlen müsste!
Außerdem…warum würde Deutschland die Firma ATG unterstützen, und nicht Cargo Lifter, wenn diese sich entschließt ihr Luftschiff in der deutschen Halle zu bauen?
Auch den Abriss der Halle fände ich sehr schade, da sie natürlich die größte feischwebende Halle ist und außerdem ein wirklich eindrucksvolles Gebäude!
Eure Kleine125
Im Herbst war ich in Brand bei der Cargo Lifter AG. Dort habe ich einen Einblick in dieses Unternehmen gewonnen und war auf der einen Seite begeistert von dem Unternehmen an sich und auf der anderen Seite wieder mal ziemlich geschockt über unsere Regierung.
Die Geschichte von Cargo Lifter
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Die am 1. September 1996 unter Dr. Carl von Gablenz gegründete CargoLifter AG hat sich zum Ziel gesetzt, den Transport von tonnenschweren Lasten zu erleichtern. Bis heute werden schwere und große Lasten auseinander gebaut, mit Lkws und Schiffen zu dem Empfänger gebracht und dort wieder zusammengebaut. Carl v. Gablenz wollte diesen Aufwand verringern, indem er ein großes Luftschiff bauen wollte, welches Lasten im Ganzen und auch über sehr große Entfernungen in kürzerer Zeit transportieren kann.
Natürlich musste auch eine Werfthalle gebaut werden, in welcher ein so großes Luftschiff gebaut werden konnte. Man entschied sich, diese Halle auf dem ehemaligen sowjetischen Militärgelände bei Brand, etwa 60km südlich von Berlin, zu bauen. Im März 1999 begann der Bau dieser 360m langen, 210m breiten und 107m hohen, weltweit größten freischwebenden Halle. Freischweben in dem Sinne, dass es innerhalb der Halle keine Deck(en)stützen gibt. 76,7Mio € musste CargoLifter für diese 66000m² große Halle zahlen, welche aus 1300t schweren Außenbogen und einem 650t schweren Innenbogen bestanden. Diese Bögen sind über Querstreben miteinander verbunden. Am Anfang und am Ende der Halle sind 2 Tore angebracht, welche aus jeweils 8 Einzelsegmenten, von denen jeweils 6 beweglich sind bestehen. Wenn die Tore geöffnet werden, schieben sich die beweglichen Elemente auf Schienen über die anderen 2. Bis ein Tor offen ist, dauert es etwa 15-20 Minuten. Es müssen aber immer beide Tore geöffnet werden, da sonst, wenn starker Wind ist, der Wind zu einer Seite reinweht und die Halle abheben kann. Außerdem ist man damit nicht immer auf die Windrichtung angewiesen. Wenn man nur ein Tor öffnen würde, dann aber die die in Richtung des Windes ist, dass der Wind nicht in die Halle weht und vielleicht das Luftschiff an einen Gegenstand anstößt und beschädigt wird, aber generell wird die Halle immer beidseitig geöffnet, womit eine 200 x 100m große Öffnung auf jeder Seite entsteht.
Da der Energieverbrauch schon beim Öffnen der Tore so hoch ist, dass es die ganze Stromversorgung lahm legen würde, hat die CargoLifter AG ihre eigene Energieversorgung. Neben dem Energieverbrauch beim Öffnen kommt auch noch die 136km lange Fußbodenheizung, damit auch im Winter eine Temperatur von 18°C nicht unterschritten wird, da es erstens für die Arbeiter zu kalt werden würde und zweitens es sich auch negativ auf das Helium auswirken würde.
Im November 2000 ist die Werft fertig gewesen und wurde am 25.11. 2000 mit einer großen Feier eingeweiht.
Für diese Halle hat die CargoLifter AG am 26.09.2001 den Europäischen Stahlbaupreis bekommen.
Nach der Fertigstellung der Halle wurden bis jetzt schon 2 kleinere Luftschiffe und ein Ballon angefertigt. Das erste Luftschiff war „Charly“, welches hauptsächlich zur Pilotenausbildung genutzt wird. Danach kam „Joey“, mit welchem als erstes Luftschiff von CargoLifter lasten transportiert wurden, auch wenn es nur Sammelpostkarten zugunsten eines Kinderdorfes waren.
Cargo Lifter heute
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Doch obwohl die CargoLifter AG über 300Mio € aus Grundkapital, Eigenkapital und Investitionen hatte, war auch dieses Geld vor kurzem aufgebraucht und Cargo ifter hat Insolvenz anmelden müssen. Auch der Verkauf von dem Luftschiff „Charly“ hat nicht so viel Geld gebracht, um den Bankrott aufzuhalten. Zurzeit sieht CargoLifter einer ziemlich dunkle Zukunft entgegen, da die deutsche Regierung kein Geld mehr locker machen will, weil es dem Unternehmen an einem tragfähigen Konzept und einem privaten Investor fehlt. Deshalb musste die CargoLifter AG alle Mitarbeiter entlassen. Außerdem wird beraten, ob ein britisches Luftschiff der Firma ATG in der Halle gebaut werden soll, da die Briten keine Halle, aber Geld haben. Dieses Projekt würde die deutsche Regierung dann auch finanziell unterstützen, da ATG eine längere Vergangenheit hat, als CargoLifter.
Zurzeit überlegt man auch, ob die riesige Werfthalle nicht abgerissen werden sollte, da die Erhaltungskosten zu hoch sind.
Meine Meinung
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Ich finde ich es ziemlich schwachsinnig, dass Deutschland für so einen eigentlich vom Gedanken her, guten Plan kein Geld zahlen will. Okay, es sieht in der Wirtschaft zurzeit sehr schlecht aus, aber für allen anderen Mist hat Deutschland ja auch Geld.
Und es ist nun mal unpraktisch, wenn große Teile, wie meterlange und tonnenschwere Rohre, erst hergestellt werden müssen, dann auseinander gebaut werden, dann mit Hilfe von Lkws und Schiffen oder Flugzeugen bis an den Einsatzort transportiert werden müssen und dann wieder zusammengebaut werden müssen. Mit dem Cargo Lifter können sie gleich von Ort zu Ort zusammengebaut fahren und das würde bestimmt mehr Geld sparen, als Deutschland jetzt zum „Überleben“ der AG zahlen müsste!
Außerdem…warum würde Deutschland die Firma ATG unterstützen, und nicht Cargo Lifter, wenn diese sich entschließt ihr Luftschiff in der deutschen Halle zu bauen?
Auch den Abriss der Halle fände ich sehr schade, da sie natürlich die größte feischwebende Halle ist und außerdem ein wirklich eindrucksvolles Gebäude!
Eure Kleine125
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