ifpf.de Testbericht

Ifpf-de
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Erfahrungsbericht von m0gli

Abzocke

Pro:

nichts

Kontra:

alles

Empfehlung:

Nein

Die Werbetelefonanrufe nehmen überhand und meistens lassen sowohl meine Frau als auch ich diese Anrufer auflaufen, blocken ab, sagen nein und lehnen das Angebotene ab.

Bei dem Anruf und den Folgen über die ich hier berichten will, war meine Frau am Apparat, die meistens noch rigoroser ist als ich.

Es ging um Produktforschung, Testungen und Meinungen.

Die Dame am Telefon erklärte meiner Frau, wir würden zu diesen Zwecken monatlich ein Päckchen erhalten. Wir würden dann an einem Produktforschungsprogramm (was für ein hochtrabender Begriff für das was folgen sollte). Die darin enthaltenen Waren könnten wir testen und im Anschluss daran behalten. Die beiliegenden Fragebögen sollten wir ausfüllen, die Produkte bewerten und unsere Meinung sagen.

Als Dank (oder Aufwandsentschädigung) könnten wir in einen Gutschein für ein Wellnesshotel bekommen.

Was sollte der Haken sein? Einer war, dass man pro Paket, also pro Monat 19,90 € zu zahlen hätte. Aber beruhigte die Anruferin, der Warenwert würde diesen Betrag bei weitem überschreiten. Und die 19,90 € seien sowieso nur für Porto und Verpackung.

Wie groß/schwer sollen denn die da ankommenden Pakete sein, dass so viel Porto dafür fällig wird, oder wie wertvoll sollen die darin enthaltenen Dinge sein, dass man sie mit aufwändiger Verpackung schützen müsse, dachte ich als ich die Höhe der Versand- und Verpackungskosten hörte.

Mal überraschen lassen.

Meine Frau, ich weiß nicht was mehr lockte, der Hotelgutschein, die Waren und Produkte, die Teilnahme am Forschungsprogramm, zögerte und entschied sich dann doch, es einmal zu versuchen, nach dem halben Jahr, für das sie sich erst mal festlegen musste, könne sie dann ja wieder aussteigen.

Der Betrag würde im Voraus für ein Vierteljahr von unserem Konto abgebucht werden.

Irgendwann kam dann die zuvor angekündigte Post. Darin ein Zertifikat – Teilnahmebestätigung, welches zur Teilnahme am Produktforschungsprogramm berechtigt, bei, dem wir unsere Produktforschungskennung (wie hochtrabend das alles klingt) entnehmen konnten. Außerdem der Name des Geschäftsführers (Sascha Kurth) und dem Hinweis, dass die monatlichen 19,90 € quartalsweise in Höhe von 59,70 € von dem angegebenen Konto abgebucht werden würden.

Die Produktforschungskennung ist im Übrigen alphanumerisch und 13-stellig (wie viele Personen mögen wohl ausgewählt sein, wenn man solche Kennungen verwenden muss, aber wer weiß was darin alles verschlüsselt ist?

Die Rückseite des Zertifikates klärt über die Teilnahmebedingungen und Fragen auf. Das sind:

Wann erhalte ich mein erstes Paket?
Muss ich das Zertifikat aufbewahren?
Was muss ich tun, wenn ich keine Zeit mehr habe, die Produkte zu testen?
Wie lange kann ich meine Teilnahme widerrufen?
Darf ich die Produkte behalten?
Wann wird die Teilnehmergebühr abgebucht?
Wann wird bei der Aboverlängerung die Teilnehmergebühr abgebucht?
Wie löse ich den Wellnessgutschein ein?
Darf ich diesen Gutschein weitergeben?
Was passiert nach dem Forschungsintervall?
Ich habe noch Freunde/Bekannte die auch unbedingt teilnehmen möchten – ist das möglich?

Nun noch einige Bemerkungen zu den Fragen und Antworten auf dem Teilnahmezertifikat

Kündigungen sind während des Forschungsintervalls (immerhin 6 Monate) nicht möglich. Solange ist man also gebunden und 119,40 € los, und das für mehr oder minder wertloses Zeug und beinahe abgelaufene Produkte.

Den Wellnessgutschein erhält man nicht automatisch. Im Internet kann man sich für ein Hotel und das Wellnessprogramm entscheiden oder eine Hotelliste per Faxanruf anfordern. Hat man sich für ein Hotel entschieden schickt man das Formular per Fax (01805 er Nummer) zurück. Und dann? Bekommt man dann den Gutschein? Ist der Termin frei wählbar? Was ist im Hotel dann alles frei. Wie ich mir denke, wie es in solchen Fällen fast immer ist und wie ich es hier auch schon gelesen haben, wird wohl nur die Übernachtung frei sein, Frühstück und weitere Malzeiten sowie die Anreise sind wohl selbst zu zahlen. Und was ist mit Wellness? Sind dann Hotelangebote wie Sauna, Schwimmbad, Wirlpool, Massage enthalten?

Was nach dem Forschungsintervall passiert? Ja was wohl, der Forschende darf auch am nächsten Intervall teilnehmen und damit an weiteren 6 Monaten Abzocke. Also dran denken, wenn ihr schon dabei seit und nicht mehr wollt, 14 Tage vor Ende des Forschungsintervalls kündigen und das Teilnahmezertifikat zurückschicken, am Besten per Einschreiben mit Rückschein, dann kann auch keiner sagen, dass die Kündigung nicht angekommen ist. Und macht euch von dem Zertifikat besser eine Kopie.

Ob Freunde oder Bekannte auch teilnehmen können? Ja, das ist schwierig, denn es kann leider nicht jedem ein Platz angeboten werden, denn diese sind rar und daher begrenzt. Anscheinend ist ein Privileg überhaupt teilnehmen zu dürfen. Ja es ist ein Privileg, und zwar ein Privileg sich abzocken lassen zu dürfen. Es gibt sicher keinen, der dieses Programm empfehlen kann, es sei denn man will jemand was Schlechtes, aber davon will ich hier mal nicht ausgehen.

Nun hieß es warten auf das erste Paket, das im Januar kommen sollte. So war es dann auch, sie hatten Wort gehalten.

„Die erste Sendung ist da, schau mal was da alles drin ist“, so meine Frau eines Abends als ich von der Arbeit nach Hause kam.

Welche Überraschung!!! Ich war erstaunt, Mensch war da viel drin, und was für tolle Sachen!!!

Lasst euch von meinem Sarkasmus nicht täuschen. Ich zähle hier mal auf, was es alles war (Vollständigkeit nicht garantiert, aber viel mehr war es nicht)

2 Packungen Sprengel Erfrischungsstäbchen
2 Tafeln Alpia Schokolade
1 Fl. 0,75l Weinschorle
1 Deoroller
1 Fläschchen Alpecin Haarshampoo
1 Flaschenöffnungset


Das ist alles? Was habt ihr denn schon rausgenommen, was probiert, was habt ihr den schon gegessen, fragte ich meine Frau und meine Kinder?

„nichts“, war die Antwort, „ich wollte Dir mal im Original zeigen, was alles drin ist“.

Na ja, sagte ich mir und sah mir die Produkte mal genauer an. Erfrischungsstäbchden und Alpiaschokolade nahe am Verfallsdatum, der Deoroller mit dem Aufdruck „Testprodukt“, das Haarshampoo in Testgröße und das Flaschenöffnungsset? Nachdem ich die Packung geöffnet hatte dachte ich würde in einem Chemielabor ohne Lüftungsanlage stehen, das Ding strömte einen Gestank aus, einfach unbeschreiblich.

Wenigstens ordentlich verpackt war alles, so dass nichts zerbrochen war. Aber das kann man ja wohl für fast 20 Euro auch verlangen, denn den Warenwert zu schätzen habe ich mir erspart, um mich nicht noch mehr zu ärgern, schließlich ist das Leben teuer genug.

Und was das Institut für Produktforschung (ifpf) für nahezu abgelaufene Produkte, für Testgrößen und Testprodukte bezahlt hat, will ich erst gar nicht wissen. Es fehlte nur der Aufdruck „unverkäufliches Muster“. Aber wir haben ja auch nicht Waren bezahlt sondern nur Verpackung und Versand.


Ach ja, und natürlich waren noch die Fragebögen enthalten, auf denen man die Produkte nach dem Testen und Ausprobieren bewerten solle um sie dann zurückzuschicken.

Inzwischen ist Februar und vor ein paar Tagen kam das zweite Paket, hier die schnell erledigte Inhaltsangabe:


2 Nudelfertiggerichte
2 Handseifenspender
2 Bäko Frühstücksdrinks
3 Päckchen Caprisonne á 0,2 l
1 Päckchen Stimorol Kaugummi
verschiedene Niveaproben
1 größerer Flusenroller
1 kleiner Flusenroller
1 Lampe


Die Nudelgerichte (chinesische Nudeln)schmeckten wirklich gut, da kann man nichts sagen, aber ich habe festgestellt, dass es die beim Inferno auch gibt, und zwar 3 Stück für 1 €, die Frühstücksdrinks enthielten 0,5 l, die Niveaprodukte waren Probetuben mit 15ml Inhalt, die Flusenroller brauchen wir nicht wirklich und die Lampe ist ein rundes Plastikteil mit einer schwachen Birne, ist transportabel, kann aufgehängt werden und ist batteriebetrieben.

Alles in allem etwas besser als beim ersten Mal, wenigstens waren die Produkte nicht schon fast abgelaufen, aber 20 Euro wert? Ne, meiner Meinung nach nicht. Aber vielleicht kann ich auch den Wert der Produkte nicht richtig einschätzen. Mit dem dritten Paket wollen wir mal zur Verbraucherzentrale.


Neugierig geworden auf die Erfahrungen andere habe ich nun das gemacht, was ich längst hatte tun sollen, bei Ciao nachgesehen.

Wenn ich mir, die anderen Berichte für das sogenannte Institut hier bei Ciao ansehe, muss ich sagen, dass die Aussagen am Telefon wohl sehr unterschiedlich sind. Uns wurde da mehr oder weniger reine Wein eingeschenkt, bis auf die nicht unwesentliche Tatsache, dass die Produkte bei weitem nicht den Wert von 20 Euro übersteigen.

Inzwischen bin ich mal auf Internetseite www.ifpf.de um mich wegen des Wellnessurlaubs zu informieren. Auch dass ist, wie ich inzwischen nicht anders erwartet habe, Lug und Betrug. Die Aussage kostenloser Wellurlaub jedenfalls stimmt so nicht. Gehört zu einem Urlaub, zu einem Hotelaufenthalt nicht auch die Verpflegung, die Anreise? Nun hier jedenfalls, man hat die Auswahl zwischen 4 Hotels ist nur die Übernachtung enthalten. Selbst das Frühstück ist selbst zu zahlen. Und wenn „wellnessen“ angeboten wird, werden schon mal ganze Programme angeboten, die aber auch selbst zu zahlen sind.


Fazit:

Seit vorsichtig, wenn am Telefon so scheinbar verlockende Angebote gemacht werden. Lasst euch Zeit, wenn ihr doch interessiert seit, schaut einmal hier bei Ciao nach, ehe ihr zusagt, oder geht zur Verbraucherzentrale.

10 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LittleGiant

    26.02.2005, 20:49 Uhr von LittleGiant
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gibt es eigentlich jemanden, der solche Erfahrungen noch NICHT gemacht hat!?