Gewichtsabnahme, Abnehmen & Diäten allgemein Testbericht

Gewichtsabnahme-abnehmen-diaeten-allgemein
ab 12,02
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Summe aller Bewertungen
  • Wirkung:  sehr gut
  • Verträglichkeit:  sehr gut
  • Nebenwirkungen:  fast keine

Erfahrungsbericht von Ingwer

Wer wird am schnellsten am dünnsten?!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es ist ein wenig erschreckend, aber vor allem traurig, dass man sich eine Frauenzeitschrift ohne Diättipps nicht mehr vorstellen kann, dass schon zehnjährige Mädchen Kalorien zählen, Amerika Fettersatzstoffe erfindet, die zwar eifrig benutzt und verzehrt, jedoch nicht wirklich auf karzinogene (krebserregende Stoffe) getestet werden.
Der Run um die gute Figur- ein Phänomen der Medienkultur. Im Gegenzug immer mehr übergewichtige Menschen, die ebenfalls diese Kultur entspringen. Zu wenig Bewegung, zu viel fettes Essen- ein Leben gegen die Biologie des Menschen.
Wen wundert da die allgemeine Unzufriedenheit?

Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören.
Was soll das?
Haben wir das nötig?

Der Trend in der Modeszene geht seit Jahren konstant dahin, möglichst junge, hübsche; vor allem aber überschlanke Models auf die Leinwände zu projezieren. Der erschreckendste Ausläufer war die Strömung des sogenannten "Heroin-Chic"- halbtot aussehende Mädels à la Kate Moss. Ich erinnere mich noch an die Calvin Klein "Obsession"-Werbung.
"Obsession" hauchte Kate in die Kamera.
Der geneigte Werbespotschauer verstand eher: "Gib mir was zu essen".

Und der Trend bleibt nicht mehr lange nur auf das weibliche Geschlecht beschränkt. Immer mehr Männer verfallen dem Körperkult, rennen siebenmal die Woche ins Fitnessstudio, um sich auch noch das letzte Gramm Fett aus dem Körper zu schwitzen und stattdessen dem allgemein wohlgefälligen Image des durchtrainierten sportlich-dynamischen Typ zu entsprechen.

Übergewicht hingegen hat nicht nur in unserer Gesellschaft einen negativen Stellenwert ("Dicke sind faul, hässlich dumm"- Was für blödsinnige Vorurteile!!!), sondern zieht vor allem schwere gesundheitliche Probleme nach sich: Herz- und Kreislaufprobleme, Venenleiden, Gelenkverschleiß.
Zu dick sein ist einfach nicht gesund.

Was ich verurteile ist unsere Gesellschaft, in der nur der sich durchsetzt, der der Schönste, Beste, Stärkste und Schnellste ist.
Was man in der Wirtschaft Kapitalismus nennt, endet im gesellschaftlichen Leben nicht selten in schwerwiegenden Problemen für den Einzelnen.
Denn wer möchte nicht- wenn er nur ehrgeizig genug ist- möglichst perfekt sein?
Es gibt ja genug Wunderdiäten, mit denen man sich schön genug für diese Welt hungern kann. Soso.

Tja, wenn es denn so einfach wäre.
Denn in sehr sehr vielen Fällen (der Dunkelziffer nach ist wohl jede vierte deutsche Frau betroffen) kann man irgendwann die Grenzen zwischen normalem und krankhaftem Essverhalten nicht mehr für sich definieren.
Man stolpert... über seine eigene verzerrte Wahrnehmung.
Der Spiegel, die Waage... die täglichen Freunde, Kontrollinstanzen, werden immer wichtiger. Die Gedanken kreisen ums Essen bzw. natürlich eher ums Nicht-Essen.
Magersucht. Bulimie. Isolation. Depressionen.

Ich habe eine solche Laufbahn hautnah mitbekommen, als eine Freundin magersüchtig wurde, Abführmittelmissbrauch betrieb und heute- nach 5 Jahren, die zwischen Beginn der Krankheit und heute liegen, einen völlig kaputten (durchaus NICHT attraktiven) Körper hat, von ihrer Seele nicht zu sprechen.
Mehr Informationen dazu gibt es allerdins unter meiner Meinung in der Kategorie Essstörungen.

Sollte unsere Gesellschaft nicht viel eher das Bild vermitteln: Ich bin ich und das ist auch gut so?
Wozu laufen wir ewiger Jugend und Schönheit nach?
Ist das nicht die Suche nach dem Stillstand (den man im Leben nicht erreichen kann, selbst wenn man sich noch so bemüht- niemand ist stärker als die Zeit)- und somit irgendwie auch Todessehnsucht?

Es gibt doch Möglichkeiten, gesund etwas für seine Figur zu tun, ohne sich selbst zu quälen: Eine abwechslungsreiche, fettreduzierte Ernährung (um 60g täglich sind ok, zum Abnehmen sollten es nicht mehr als 20-30 sein).
Gerne vegetarisch (sei es nun aus ethischen Gründen, aus Angst vor den Fleischskandalen oder einfach, weil das meiste Fleisch doch recht fettig ist), eventuell auch Vollwertkost, wobei das nicht jedermanns Sache ist.

Süßstoffe sollte man nach Möglichkeit vermeiden, da diese dem Körper Energiezufuhr vorspielen, wo keine vorhanden ist- auf Dauer gerät da der Stoffwechsel aus den Fugen.

Bewegung ist natürlich auch immer wichtig: Möglichst viel Sport in den Alltag integrieren (das heißt zum Beispiel auch, das Rad statt die Bahn zu nehmen oder die Treppe statt den Aufzug)-
Ausdauersport wie Laufen, Schwimmen, Radfahren sind zum Fettabbau gut geeignet.

Aber wie immer: Das wichtigste ist die Balance. Also nicht übertreiben ;-)

22 Bewertungen, 2 Kommentare

  • stein-becker

    07.08.2002, 02:31 Uhr von stein-becker
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht, informativ und angenehm zu lesen. Grüsse Sandra

  • emmtie

    13.05.2002, 11:44 Uhr von emmtie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lesetipp: Lexikon der popolären Ernährungsirrtümer Da sind genau diese Missdeutungen wunderbar erklärt