WGV KFZ- Haftpflicht Versicherung Testbericht

Vor etwa sechs Jahren bin ich von der Württembergischen zur Württembergische Gemeindeversicherung gewechselt, die Beiden sollten aber nicht miteinander verwechselt werden, denn sie unterscheiden sich grundlegend. Während die Württembergische (Ein Fels in der Brandung) in jedem kleineren Städtchen einen teuren Berater sitzen hat setzt die WGV (Die Hauptverwaltung sitzt übrigens in Stuttgart) auf Vertrauensleute, das sind ganz normale Menschen wie Du und ich und keine hochnäsigen Versicherungsvertreter. Diese Vertrauensleute üben diese Tätigkeit nebenberuflich aus und sind dadurch zwar fachlich nicht so kompetent, wobei ich mich da auch bei manchem professionellen Versicherungsagenten frage, aber da ich weiss, was ich will kann ich auf diese eh fragliche Kompetenz gerne verzichten.

Die Kosten, welche die WGV durch den Wegfall der Aussenbüros einspart gibt sie auch an die Versicherungsnehmer weiter und ich habe in den letzten Jahren dadurch einiges eingespart. Ein ganauer Betrag lässt sich hier natürlich nicht nennen, da es ja auch abhängig vom jeweiligen Fahrzeug ist, aber ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall.

Doppelkarte

Beim An- oder Ummelden eines Fahrzeugs hatte ich bisher auch noch nie Probleme eine Doppelkarte zu bekommen, entweder ich rufe meinen Vertrauensmann an und habe sie dann am nächsten Tag im Briefkasten oder in dringenden Fällen kann ich auch schnell mal bei ihm vorbeifahren. Die dritte Möglichkeit ist, die Doppelkarte übers Internet zu bestellen, das dauert dann aber bedingt durch den Versandweg zwei bis drei Tage.

1. Schadensfall

Im laufe der Jahre hatte ich jetzt zwei Schadensfälle bei der WGV, auch diese sind ohne grössere Probleme verlaufen. Beim ersten Fall hatte mir jemand meinen Kotflügel gerammt, er war auch bei der WGV versichert und ich habe dort am nächsten Tag angerufen. Da ich den Schaden auf Gutachtenbasis abrechnen wollte haben sie mir dann gleich einen Sachverständigen geschickt, welcher den Schaden aufgenommen hat.
Dann verging allerdings einige Zeit, ohne dass ich etwas von der Versicherung gehört hatte, aber ein weiterer Anruf konnte hier Abhilfe schaffen. Mein Schaden war wohl versehentlich in die falsche Akte gerutscht und kurze Zeit später bekam ich dann den Verrechnungsscheck zugeschickt.

2. Schadensfall

Der zweite Schadensfall hatte sich vorletztes Jahr ereignet, dieses Mal war ich selbst Schuld, weil ich auf ein Fahrzeug aufgefahren war. Der Schaden war nicht gross, aber ich wollte es erst einmal über die Versicherung regeln, bei einem geringen Schadenswert könnte ich die Kosten ja immer noch übernehmen. Ich hatte also den Schaden über deren Internetseite gemeldet und bekam kurze Zeit später Post, dass der Schaden aufgenommen wurde und bearbeitet wird. Damit war das Thema dann für mich erledigt.

Naja, fast. Denn um eine Rückstufung zu vermeiden hatte ich mir eben überlegt, ob es vielleicht günstiger wäre, wenn ich den Schaden selbst bezahlen würde, aber innerhalb fünf Monaten hatte ich von der Versicherung immer noch keine Abrechnung über den Fall bekommen. Hinzu kam dann auch noch, dass ich Anfang April meinen BMW wieder angemeldet habe, für den ich auch in der Vergangenheit schon eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hatte. Vielleicht kurz zur Erklärung folgendes: Über den Winter fahre ich einen etwas älteren Passat, für welchen sich natürlich keine Vollkaskoversicherung lohnt, da alleine der Beitrag den Wert des Fahrzeugs übersteigen würde und eben mit diesem Passat hatte ich den Unfall.

Unverständlicherweise wurde ich jetzt aber auch in der Fahrzeugvollversicherung zurückgestuft, was einen nicht gerade geringen Betrag ausmachte. Auf der Internetseite machte ich mich dann gleich auf die Suche nach einer Kontakadresse und wurde auch gleich fünfig. Nach Eingabe der Schadensnummer bakam ich die Telefonnummer und die e-mail Adresse von der zuständigen Sachbearbeiterin, ich erledige so etwas immer gerne per Mail, weil ich es bequemer finde. So schickte ich ihr also ein kurzes e-mail, mit der Bitte mir zum einen die Schadensabrechnung zukommen zu lassen und auch zu klären, warum ich in der Vollkasko zurückgestuft wurde.

Kurze Zeit später bekam ich dann Post, allerdings auf herkömmlichem Weg, dass die Schadenssumme 1.200 Euro beträgt und die vermeidlichen Mehrkosten durch die Rückstufung bis zum Erreichen der maximalen Schadensfreiheitsklasse etwa 800 Euro betragen, was sich aber durch Fahrzeugwechsel ändern kann. Die Übernahme der Kosten lohnte sich also nicht, aber was war denn jetzt mit der Rückstufung in der Vollkasko?
Hier bakam ich die Antwort ein paar Tage später, denn der Vertrag wurde geändert und ich bekam wieder meinen ursprünglichen Schadenfreiheitsrabatt in der Vollkasko.
Anzumängeln hab ich nur noch, dass die Sachbearbeiterin mir vielleicht kurz per Mail hätte mitteilen können, dass mir in Kürze eine Änderung zugeht und auch den Abschlussbericht über den Unfall hätte sie mir ruhig per Mail schicken können, dadurch hätten sie sich das Porto gespart und ich hätte die Information schneller bekommen.

Fazit

Insgesammt bin ich mit der WGV sehr zufrieden, denn die Kostenersparnis nehme ich mit dem geringen Mehraufwand, welchen ich dann vielleicht einmal alle paar Jahre durch einen Schaden habe gerne in Kauf. Vor allem auch, weil sich die Beiträge über die Jahre hinweg auf einem vertretbaren Niveau gehalten haben. Klar wird es immer mal wieder eine Beitragserhöhung geben, aber das ist auch normal und erstens in der Inflation begründet und vor allem in den gestiegenen Reparaturkosten für die Fahrzeuge. Im Gegensatz zu vielen \"Großen\" Vrsicherungen sind die Beiträge hier aber noch sehr human.

Eins noch: Die WGV gibt es meines Wissens nach nur in Baden Württemberg und Bayern.