Mehr zum Thema Rezensionen & Literaturkritik Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Tests und Erfahrungsberichte
-
Marcel Reich-Ranicki - Mein Leben
5Pro:
Grass knüpft mit diesem Roman nahtlos an seine vorhergehenden Leistungen an und alle die ihn vorher mochten werden ihn nun lieben!!!
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Marcel Reich-Ranicki ist ohne Zweifel der Kritikerpapst in der deutschen Literaturlandschaft.
Es gibt keinen anderen dessen Wort ein solches Gewicht hat wie das des MRR (Anmerkung : werde diese Abkürzung für den Namen Marcel Reich-Ranicki im weiteren Verlauf noch häufiger verwenden) und niemand vermag es selbst durch Verrisse den Umsatz eines Buches in ungeahnte Höhen schnellen zu lassen.
Doch eine Biographie zu schreiben ist etwas völlig Ungewohntes für MRR gewesen und ihm mit großer Wahrscheinlichkeit nicht sehr leicht gefallen. Er hat das Schreiben dieses Buches jahrelang vor sich hergeschoben und musste sich von Freunden und Bekannten nahezu überreden lassen seine Lebensgeschichte niederzuschreiben.
Kommen wir nun zum eigentlichen Buch.
Die Autobiographie von MRR trägt den Titel "Mein Leben" und ist im Jahre 2000 sowohl als Hardcover als auch als Taschenbuch im DTV Verlag erschienen.
Es umfasst 565 Seiten, die allerdings äußerst lesenswert sind.
Zum Inhalt ist Folgendes zu sagen :
MRR bringt mit diesem Buch den Menschen seine Lebensgeschichte nahe.
Ich möchte den inhaltlichen Teil meines Berichtes mit einer kurzen Biographie über den Autor beginnen :
Biographie des MRR :
---------------------
1920 : Geburt in der polnischen Kleinstadt Wloclawek an der Weichsel
1929 : Umzug mit seinen Eltern nach Berlin
1938 : konnte noch das Abitur ablegen, wurde aber am 28.Oktober 1938 nach Polen ausgewiesen
1940 : Anfang des Lebens im Warschauer Ghetto (in der Verwaltung als Übersetzer tätig)
1943 : Flucht aus dem Ghetto, überlebte den Holocaust im Untergrund. Reich-Ranickis Eltern und sein Bruder wurden von Nazis ermordet.
seit Juli 1958 : sesshaft in Deutschland, schrieb als Kritiker jahrelang für "Die Welt" und die "FAZ"
1980er : In dieser Zeit machte er sich durch "Das Literarische Quartett" auch in Reihen der weniger Literaturinteressierten Bevölkerung einen Namen und wir seit jeher als der beste deutsche Kritiker gefeiert (wohl oftmals auch gehasst!!).
Diese und noch einige mehr Erlebnisse gibt MRR in seiner Biographie wieder. Er zieht den Leser durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil regelrecht in seinen Bann. Doch bei einem solchen Lebenslauf ist der Leser geradezu verpflichtet dem Autor Respekt zu zollen. MRR hat das Nazi-Regime trotz ständiger Todesangst und Bedrohung seines Lebens überlebt und sich nie unterkriegen lassen. Er lag schon oftmals am Boden, doch er ist immer wieder aufgestanden.
Ich sage es ganz offen, solche Menschen bewundere ich einfach. Trotz aller Irrungen und Wirrungen hat er letztendlich doch seinen Weg gemacht und sich im Land seiner damaligen potientiellen Mörder durchsetzen können, was man auch dem positiven Wandel der deutschen Mentalität zu verdanken hat.
Dieses Buch ist nicht nur eine einfache Biographie, es ist mehr als das. Es ist ein Meisterwerk, dass die Menschen mitreisst und auch Gefühle in jedem einzelnen weckt.
Man kann mit diesem Buch auf eine Reise durch die deutsche Geschichte gehen und somit in die Welt des MRR eintauchen.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, da es voll von Emotionen ist und auch bei Leuten, denen MRR bislang noch nichts bedeutet große Überzeugungsarbeit leisten kann.
In diesem Sinne
Euer Kampfkoloss
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-11 20:06:40 mit dem Titel Günter Grass - Im Krebsgang
Vor einigen Monaten kam mir zu Ohren, dass der neue Grass-Roman (in diesem Falle eine Novelle) erscheinen solle. Da ich seinen Schreibstil schon immer sehr genossen habe konnte ich es mir auch diesmal nicht entgehen lassen mir das Buch zuzulegen.
Doch kommen wir zu dem bislang noch namenlosen Werk.
Es trägt den Titel "Im Krebsgang" und ist in allen bekannten Buchhandlungen für 18 Euro erhältlich.
Zu der Thematik wäre an dieser Stelle folgendes zu sagen :
Das Buch handelt von der größten Katastrophe in der Geschichte der Seefahrt. Am 30. Januar 1945 lief das Schiff "Wilhem Gustloff" mit 6.100 Flüchtlingen an Bord aus Gotenhafen aus und wurde vor Stolpermünde von einem sowjetischen U-Boot mit drei Torpedos versenkt. In dieser Nacht kamen mehr als 5.000 Menschen ums Leben.
In seinem Buch lässt Grass den Ich-Erzähler Paul Pokriefke die Geschichte erzählen, die er so oft von seiner Mutter zu hören bekam. Denn Paul Pokriefke wurde während des Untergangs geboren und überlebte mit seiner Mutter.
Zudem werden die Lebenswege von David Frankfurter, Wilhelm Gustloff, Tulla und Konrad Pokriefke sowie dem Kommandanten des sowjetischen U-Bootes durchleuchtet.
Um dem Buch nicht die Spannung zu nehmen werde ich auf diese hier jetzt nicht weiter eingehen, sondern hoffe den interessiert Leser auch so zu einer Lektüre dieses Meisterwerkes zu bewegen.
Doch kommen wir zu etwas völlig Anderem :
Ich möchte Günter Grass an dieser Stelle ein Lob aussprechen. Sein Schreibstil ist einfach unwiderstehlich und bringt mich immer wieder dazu seine Bücher auch nach wiederholtem Lesen interessant und einfach schön zu finden.
Zudem muss man erwähnen, dass sich mit Grass endlich einer an diese Thematik herantraut, die so viele Jahre totgeschwiegen und unter den Teppich gekehrt wurde.
Es geht hier ja gar nicht um eine Neudiskussion der Schuldfrage, denn jeder Mensch weiss, dass die Deutschen den 2. Weltkrieg begonnen haben und auch an dem schlimmen Unheil den erdrückenden Anteil hatten.
Jedoch gab es auch unschuldige deutsche Opfer zu beklagen, was man an diesem schrecklichen Beispiel sehen kann. Dieses Unglück ist bis heute die größte Schiffskatastrophe der Welt (ja, sogar noch weit vor der Titanic) und ich finde es nur allzu richtig, dass den Leuten die Gelegenheit geboten wird sich auf eine so ansprechende Art und Weise mit diesem Thema zu befassen.
Denn eins ist allen klar :
"Es hört nicht auf, nie hört das auf!"
In diesem Sinne
Euer Kampfkoloss weiterlesen schließen -
Könnte diese Kleine ein lebendiger Todbringer sein???
10.06.2002, 14:27 Uhr von
SeeHummel
Strahlefräulein mit Büchersucht und Hörspielwahnsinn - jaaa, das könnt ich sein *g* ach ja und ne...Pro:
Spannung bis zum Schluß
Kontra:
für mich persönlich nichts
Empfehlung:
Nein
Eingefleischte King Fans wissen ja bereits, dass Stephen King eine Vorliebe für Telekinese und andere unerklärliche psychische Kräfte hat, auch in diesem Roman - Feuerkind - sollen jene Kräfte Hauptgegenstand des Erzählten sein.
Die Geschichte
><><><><><><><><
Andy McGee und Vicy Tomlinson waren beide junge Studenten, als sie sich entschlossen sich als Versuchskarnickel für ein Drogenforschungsprogramm zur Verfügung zu stellen. Was sie dazu trieb war nicht die Aussicht sich mit irgendwelchen Drogen vollpumpen zu lassen ohne das Risiko einzugehen in einer Zelle zu landen, sondern die 200 Dollar die jeder bekam der mitmachte und die die beiden dringend brauchten.
Die Droge, welche an ihnen getestet werden sollte, wurde ihnen als harmlos angepriesen, doch nach dem Test waren sich beide sicher, dass dieses Zeug alles andere als harmlos war. Um genau zu sein merkten sie schon bald, dass es sich eher um ein Gift handelte, welches die Gene desjenigen veränderte, der es gespritzt bekam. So auch bei ihnen.
Andy war nach dieser 'Behandlung' auf einmal in der Lage Menschen zu beeinflussen und ihr Gedächtnis zu manipulieren, während Vicy in der Lage war Gegenstände durch Kraft ihres Willens zu bewegen, wobei ihre Kraft nicht so ausgeprägt zu sein schien wie Andys.
Beide beendeten sie ihr Studium erfolgreich, heirateten und bekamen schon bald Nachwuchs - Charlie, ihre süße, kleine Tochter. Doch Charlie war nicht wie die anderen Babys. Geriet sie in Wut konnte es passieren, dass Teppiche, Plüschtiere oder auch Menschen die sie eigentlich liebte Feuer fingen - sie war ein Feuerkind.
Trotz dieser Umstände versuchte Andy ein relativ 'normales' Leben mit seiner Familie zu leben, wobei er immer das Gefühl hatte, dass er beobachtet wird. Dieses Gefühl wurde ihm von einem Studienfreund bestätigt, der für die McGees Nachforschungen angestellt hatte. Die Beobachter kamen von 'der Firma' und Andy versuchte seine Familie ihren Blicken zu entziehen. Diesen Schritt sollte er schon bald bereuen, denn nun machte 'die Firma' ernst. Es beginnt nach dem Mord an Vicky eine, für den Leser spannende, gnadenlose Hetzjagd auf Andy und seine Tochter, welche am Ende in einem gigantischen Flammeninferno endet.
Was aber alles für Machenschaften am Werk sind und wie die Zukunft der McGees aussieht müsst ihr selber herausfinden.
Mein Fazit
><><><><><><
Für mich als King Fan ist dieses Buch sowieso fantastisch, aber auch Skeptiker, welche sonst von langseitigen Einleitungen anderer King Werke abgeschreckt wurden, kann ich beruhigen. King steigt hier voll in das Geschehen ein und erzählt die Vorgeschichte erst nach und nach. Meiner Meinung nach sehr klever gemacht, denn dadurch bleibt die Geschichte bis zum Schluß spannend. Auch werden einige sicher bemerken, dass in diesem Buch viele Parallelen zu anderen King Büchern (z.B. Carrie) aber auch zu Büchern anderer Autoren gezogen werden, welche aber von King so gewollt sind. Das Buch erschien 1980 und wurde in old Germany 1984 zum ersten mal herausgebracht. Mittlerweile gibt es ein duzend Auflagen die man z.B. für den passablen Preis von 4,09 Euro (479 Seiten) erwerben kann.
Ich wünsch euch viel Spaß beim lesen.
Es grüßt euch eure Hummel weiterlesen schließen -
" Silvia Schubert: Beruf: MARY - die zweite Haut des Georg Preuße "
Pro:
sehr gutes SF-Buch
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Nein
Heute will ich mich mal an eine Rezension eines Buches wagen, es handelt sich dabei um eine autorisierte Biographie über Georg Preuße alias der Travestiekünstler MARY.
Das Buch heißt BERUF: MARY - Die zweite Haut des Georg Preuße und ist im Verlag Das neue Berlin erschienen.
Die Autorin ist Silvia Schubert und kommt, wie ich auch aus Chemnitz. Weitere Angaben zur Autorin habe ich leider noch nicht auftreiben können, aber wenn ich was weiß, dann kommt eine Ergänzung des Beitrages.
Was sofort auffällt ist, daß das Buch in der 3. Person geschrieben ist und darum eher gekünstelt zuweilen sogar distanziert wirkt. Ich habe die Vermutung, daß dies mit der " Verehrung " der Autorin für den Künstler zusammenhängt und der sanfte Georg sich nicht allzutief in die Seele schauen lassen wollte.
In den nachfolgenden Abschnitten des Berichtes werde ich kurz den Inhalt der einzelnen Kapitel des Buches schildern. Dabei ist es der Autorin gelungen jedem Kapiteln einen Titel der Figur MARY zuzuordnen.
1. Ich bin hier
****************
Hier beschreibt die Autorin ihren persönlichen Weg zur Person "MARY" und dem dahinterstehenden Menschen Georg Preuße.
2. Sind zwei kleine Hände
**************************
Die Autorin schildert die Kindheit des kleinen Georg in Ankum. Er wird geschildert als sehr empfindlicher und kränklicher Junge, der in einer kleinbürgerlichen Umgebung nicht viel zu lachen hatte.
Es wird gekonnt auf die Lieder MARY`S eingegangen, die auch erlebtes aus der Kindheit reflektieren. Es gibt auch schöne Jugendfotos zu sehen.
3.Lieber Gott , schenk mir Flügel
**********************************
Beschreibt Georgs Weg als Jugendlicher. Er lernt auf Wunsch der Eltern den Beruf des Funk- und Fernsehmechanikers, wird aber damit nicht glücklich, da er nach eigener Aussage 2 linke Hände hat.
Deshalb geht er als Student der Informatik den 1. Schritt in die weite Welt. Diese Welt heißt ab jetzt Bielefeld und um sein Geld aufzubessern jobbt er als Kellner, Barkeeper und Diskjockey.
Bielefeld wird für den Landjungen zur Weltstadt und dort findet er zum ersten Mal den Mut zu singen. Er wird von einem alternden Travestiekünstler dazu animiert diese Lieder im "Fummel" zu singen.
Er verläßt, weil der Vater seine "Kunst" nicht verstehen will oder kann - sein Elternhaus im Streit.
4. Fraun, Fraun, Fraun
***********************
Schildert die 1. Schritte als Travestiekünstler und Georgs persönliche Haltung zu Frauen - von denen er sagt: Eine richtige Frau wollte und will ich nicht sein - daß wäre mir viel zu anstrengend.
Wir erfahren, daß MARY eigentlich Mary Morgan heißt und am Anfang eigentlich ein relativ ungeliebter Name seiner Travestiefigur war.
Es kommt zum 1. Kontakt von MARY und GORDY ( Rainer Kohler) und wir erfahren, daß wir das Duo eigentlich einem Spaziergang zweier Hundebesitzer zu verdanken haben.
5. Es ist nicht leicht, ein Clown zu sein
******************************************
Dieses Kapitel handelt vor allem von Rainer Kohler ( GORDY ) und dessen großem Traum ein Clown zu sein.
6. Wenn ich nicht mehr bin
***************************
Ist das vielleicht emotionalste Kapitel des Buches und handelt vom Abschied GORDY`S von der Bühne, seinem Leiden mit der heimtückischen Krankheit Krebs und seinem Tod.
Hier erfahren wir, daß Georg seinem Freund Rainer durch die Vertrautheit helfen konnte, denn Georg verstand es Rainer, als dieser nicht mehr sprechen konnte, seine Wünsche von den Augen abzulesen.
7. Wenn man Freunde hat
************************
Das Jahr 1988 - MARY ist allein auf der Bühne zurückgeblieben und fällt immer tiefer in ein Loch - eine Schaffenskrise beginnt. Und er muß lernen allein - ohne Partner auf der Bühne zu überleben.
Gute Freunde stehen ihm zur Seite und die große Wende passiert, als sich Dürrenmatt als MARY und GORDY Fan outet. Und er bietet Georg die erste Theaterrolle in seinem Stück "Achterbahn" an. Georg lernt seine neuen Talente kennen und macht einen Schritt in eine neue Richtung.
8. Feuer und Eis
*****************
Hier zieht Georg Bilanz. Er gibt Auskunft über sein Verhältnis zu seinem Körper und seinem Aussehen. Er läßt kleine Einblicke zu, aber sein Privatleben bleibt tabu.
Wir erfahren, daß Georg sich mit seinen Eltern versöhnte, da diese jetzt überaus stolz waren ihren erfolgreichen Sohn im Fernsehen zu sehen.
Wir erfahren einiges zu seiner Einstellung in Beziehung zu Freunden und Liebe, aber sein eigenes Geheimnis wird nicht enthüllt - wir erfahren nicht ob es eine Beziehung egal welcher Art in Georgs Leben gibt. Schade !!
9. Das alles ist MARY
**********************
Hier beschreibt die Autorin wer MARY ist und was MARY ausmacht.
Sie ist eine fiktive Figur, die Georg wie ein Puppenspieler führt und die sich an Themen traut, die sich niemand anzusprechen wagt.
Da sind keine Themen tabu - weder Aids noch die Homosexualität oder Rassismus sind dabei ausgeschlossen.
MARY ist die perfekte Illusion, die die Menschen unterhält, aber auch zum eigenständigem Denken "verführt".
10. Wir sitzen in der Loge
***************************
Die Autorin schildert ihre eigenen Erlebnisse während mancher sehr kritischer Lieder.
Wir erfahren, daß Georg als MARY in seinen Shows gern die organisierten "Wohltätigkeitsveranstaltungen" aufs Korn nimmt.
Und in diesem Zusammenhang erfahren wir wie Georg seine Spenden los wird, nämlich als "Patenonkel" für 10 Patenkinder bei "Plan International".
In seinen Shows übernimmt den Part des "Spiegels" für die Erwachsenen oft der "Kinderstar " LILLY. Sie schaut den Erwachsenen aufs Maul und kritisiert auch ohne Scheu was sie als unmöglich empfindet.
Wir erfahren, daß Georg allergisch auf Arroganz und Diskriminierung reagiert.
Vor allem das Thema AIDS hat es ihm angetan und seine Erfahrungen inspirierten Ihn zu seinem Song " Der Flur der AIDS - Station ".
Weiterhin ist zu erfahren, daß Georg ein politisch sehr interessierter Mann ist, welcher sich aber nicht vor den Karren einer Partei spannen läßt.
Seinen besonderen Unmut erregen Politiker, Nationalisten, Rechtsradikale und Rassisten.
11. Ich seh mir selbst ins Gesicht
***********************************
Hier erfahren wir näheres zu Georgs sehr erfolgreiche Auftritten in Musicals oder als Schauspieler.
Und wir erfahren auch, daß nicht alle Leute gern mit Ihm arbeiten, weil er so konsequent probt und feilt bis alles perfekt ist.
12. Viele Städte sind mein Heim
********************************
Wir erfahren von Georgs unsteter Art und daß er nach Alkoholproblemen auf 45 kg abmagert und schließlich nach einer Leberentzündung im Jahre 1978 ein hilfreiches 2. Zuhause bei einfachen Leuten in der Schweiz fand.
Es wird uns vermittelt, welche verschiedenen Touren, Auftritte und Fernsehatktivitäten MARY & GORDY und später Georg allein unternahmen.
Dabei erfährt der Leser viele Details über die Tourneeplanung und welchen Aufwand solch ein Unternehmen betreiben muß.
Zu erfahren ist außerdem , daß Georg die gesamte 1992er "Sternschnuppentournee" mit einem Bänderriss und gebrochenem Fuß absolvierte.
Das führte dazu, daß Georg als MARY diesmal nicht hektisch über die Bühne huschte, sondern seinen Astralkörper auf einen Barhocker niederlassen mußte.
13. Berlin, Berlin
*******************
Georg zieht nach Berlin - Charlottenburg und widmet dieser Stadt, die Ihn inspiriert das neue Programm "MARY in Berlin".
Wir lernen Maria Lucas kennen, die Georgs mehr als 600 Kleider und 60 Perücken entwickelt hat und sich deshalb für die MARY- Shows unabkömmlich gemacht hat.
Dabei werden Detail zu den 20 - 40 kg schweren Kostümen enthüllt.
Auch wird in etwa bekannt, wie die Lieder und Texte für MARY - Revuen entstehen.
Es werden auch einige Zuschriften an Georg als Zitate abgedruckt.
Wir sehen hinter die Kulissen der Show "MARY in Berlin" und erfahren was Georg mit seiner schon als Markenzeichen bekanntgewordenen "Demaskierung" der MARY erreichen will.
14. Danke , MARY !
*******************
Beschreibt das Ende einer Show und was die Zuschauer dabei empfinden. Z. B. fragen sich viele Leute , wann Georg wieder mit einer neuen Show auftreten wird. Das Publikum stellt sich allgemein die Frage was noch aus MARY ,dem Traumwesen aus Georgs Phantasie wird. Wird die von den Besuchern heiß geliebte "Frau" älter ? - oder fährt später wie Georg immer im Scherz sagt: Im Rollstuhl über die Bühne und wechselt dann nur noch die Decken !
Es wird die Frage aufgeworfen, was empfindet Georg, wenn der letzte Vorhang gefallen ist, wenn er plötzlich in seiner Garderobe allein ist - wir werden es nie erfahren !
***********
Mein Fazit
***********
Ich halte ein Buch in meiner Hand und habe dabei absolut gespaltene Gefühle.
Ich erfuhr im Buch einiges aus dem Privatleben Georg Preußes, aber es bleibt bei mir ein fader Beigeschmack.
Die Gliederung des Buches wäre mir anders lieber , wenn es sich eher am zeitlichen Rahmen orientieren würde wären die Tatsachen besser einzuordnen.
Auch geht mir das Buch zu wenig in die Tiefe - es bleibt oberflächlich.
Im Buch gibt es viele Bilder, aber was mich erstaunt ist, daß sehr viele davon Schwarz- Weiß- Aufnahmen sind.
Und was mir persönlich den Lesespaß vergällte war, daß das Buch im 2 spaltigen Design gedruckt wurde.
Genauso muß ich die Gestaltung des Hardcovers beurteilen, denn die wirkt lieblos - ohne Bild . Der Umschlag ist lose angebracht und leidet, wenn man das Buch öfters zur Hand nimmt erheblich.
Ich persönlich hätte besser die 44 DM für eine Konzertkarte investiert, denn ich bevorzuge das Liveerlebnis.
Denn dann kann ich die Atmosphäre und die Aura genießen, die das Buch in keiner weise vermitteln kann.
Und wenn man dann noch das "Glück" hat, daß MARY auf seinen 10cm Stöckeln ausrutscht und bei seinem gekonnt abgefangenem "Sturz" dann fast auf meinem Schoß landet - ja dann ist das Erlebnis perfekt.
Da sprühte so viel Energie und Lebensfreude, daß ich euch zurufe: Wer das Buch braucht, der soll es als Hintergrundliteratur lesen, -
Aber wer MARY liebt der geht in Georgs nächste Show !!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-08 18:47:23 mit dem Titel Hilfe - die Klone sind schon unter uns ...
Hierbei handelt es sich um einen Silberband der Perry Rhodan- Serie. Die ursprünglichen Perry Rhodanhefte erschienen seit 1961 .
...so kann man das Perry Rhodan-Buch: Die Altmutanten im groben beschreiben.
Die von den Hauptautoren: Karl-Herbert Scheer und Walter Ernsting (alias Clark Darlton) veröffentlichten Hefte wurden später in den „Silberbänden“ zusammengefasst und lassen sich so besser lesen.
Der Inhalt des Romans:
Es handelt sich um einen Roman des Altmutanten"-Zyklus.
Nach der Landung eines Explorerschiffe, das nach vielen Jahren auf die Erde zurückkehrt beschließen Perry Rhodan und die anderen Verantwortlich zum Einsatzort des Explorers dem Planeten „ASPORC“ im Rattley-System aufzubrechen.
Während dieser Expedition wird der Supermutant Ribald Corello von paranormalen Kräften übernommen.
Er ist nun nicht mehr in der Lage, seine Parakräfte zu Gunsten der Menschheit einzusetzen, denn die 8 Altmutanten zwingen Ihm ihre Interessen auf.
Nach der Rückkehr zur Erde beginnt er mit sehr verwirrenden und die Menschheit gefährdenden Aktionen.
Bei diesen Aktionen dringt er auch in eine uralte Geheimstation der Lemuren ein.
Diese Station liegt unter dem Meeresboden und birgt ein Geheimnis dort lagern geklonte Eizellen aus denen Ribald Corello 8 Synthokörper züchten läßt.
Bei der Produktion der Synthokörper wird durch den Zeitmangel ein Turboprogramm benutzt .
Diese schnelle Produktion der Körper wird der entscheidende Mangel sein, denn so schnell wie sie produziert wurden – so schnell verfallen sie auch.
In der Gewalt der Altmutanten befindet sich auch der Mutant Alaska Saedelaere, der von Ribald Corello kontrolliert wird – dieser kann aber ab und zu der Beeinflussung entweichen und so auch eigene unbeeinflußte Aktionen auslösen.
So gelingt es Ihm während der Jagd auf Ihn und Ribald Corello , ein Signal zu Perry Rhodan zu senden und damit die Paralysierung von Ribald durch die Mutanten zu ermöglichen.
So ist es auch möglich die Synthokörper mit den Altmutanten fangen und in eine Klinik zu bringen.
Dort versuchen Aramedizinier und Mediziner von der Erde die Körper zu stabilisieren, damit die Altmutanten nicht wieder in der PARA – Raum müssen.
Da diese Stabilisierung nicht zufriedenstellend gelingt beschließen die Mutanten einen Ausbruch aus der Klinik und bilden indem sie Ihre Kräfte einen neuen Körper aus Antimaterie.
In diesen Körper wechseln die 8 Bewußtseinsinhalte der Altmutanten.
Die neuen Erlebnisse der Altmutanten kann man dann im nächsten Band der Silberbände mit dem Titel „Kampf der Paramags“ nachlesen.
Informationen zu handelnden Personen: ( nachfolgende Texte teilweise von der Homepage: http://www.perry-rhodan.net )
Perry Rhodan:
Es beginnt im Jahr 1971: Mit der Rakete STARDUST landen vier amerikanische Astronauten unter Befehl von Perry Rhodan auf dem Mond, und treffen dort auf ein notgelandetes Raumschiff. Aus dieser Begegnung entwickelt Perry Rhodan seine Idee einer geeinten Menschheit, die er gegen alle Widerstände durchsetzt. Unabhängig von Hautfarbe, Nationalität oder Religion gibt es nur noch "Terraner", die neue Hauptstadt heißt entsprechend Terrania.
Mit Hilfe der außerirdischen Technik werden Raumschiffe gebaut, die überlichtschnell den Weltraum durchqueren. Die Terraner stoßen auf Mächte zwischen den Sternen, die sich seit Jahrtausenden etabliert haben, und sie treffen auf das Geisteswesen ES, das Perry Rhodan eine Reihe schwerer Prüfungen auferlegt, bevor er als Lohn die relative Unsterblichkeit winkt. Mit jedem Schritt, den sich Perry Rhodan tiefer in den Weltraum hineinwagt, scheinen die Rätsel größer zu werden, wird das Schicksal der Menschheit immer geheimnisvoller. Im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende verlassen Milliarden von Menschen die Erde, und siedeln sich auf fremden Planeten an. In unglaublich fernen Bereichen des Universums müssen sich die Menschen immer wieder neuen Herausforderungen stellen, um gewaltige Rätsel lösen zu können und um Ihre eigentliche Bestimmung zu finden: als kosmisches Volk zwischen den Sternen zu leben, in Partnerschaft zu anderen, völlig fremdartigen Völkern und im Bewusstsein, dass der Kosmos noch viele weitere Wunder für sie bereithält.
Altan:
Atlan, ein Arkonide, wurde durch einen speziellen Zellaktivator den ihm Carfesch im Auftrag der Kosmokraten überreichte, relativ unsterblich. Ein aktivierter Gehirnsektor beherbergt das »photographische Gedächtnis« und den Logiksektor/Extrasinn.
Atlans Charakter ist durch einen starken Hang zum Zynismus geprägt. Er handelt kühl und überlegt, ist ein wohlmeinender Spötter, aber auch ein unerbittlicher Antreiber.
Gucky:
Im Jahre 1975 auf seinem Heimatplaneten Trump heimlich an Bord der STARDUST II gekommener Ilt, der bald darauf in das Mutantenkorps aufgenommen wird. Der selbsternannte »Retter des Universums« ist ein ausgezeichneter Telekinet, Telepath und Teleporter.
Im Lauf der Zeit entwickelt sich eine herzliche Freundschaft zwischen ihm und Perry Rhodan - vor allem aber mit Reginald Bull, der häufig genug unter Guckys Späßen zu leiden hat. Außer für seine geliebten Mohrrüben kann sich der Mausbiber für stundenlanges Kraulen erwärmen.
Als ein regelrechtes Hobby könnte man seine unermüdlichen Versuche bezeichnen, Helden-Epen mit sich selbst in der Hauptrolle zu verfassen. Nach der Heirat mit Iltu im Jahre 2402 wird Gucky stolzer Vater des kleinen, ebenfalls paranormal begabten Mausbiberjungen Jumpy.
Er erhält wegen der extrem hohen Lebenserwartung seines Volkes von ca. 500 bis 600 Jahren erst 2931 einen Zellaktivator, nachdem er im Jahre 2437 auf dem Pöaneten Monol einer biophysikalischen Hyperregenerierung unterzogen und dadurch um rund 500 Jahre verjüngt wurde.
Wie seine terranischen Gefährten muß auch Gucky im Oktober 1169 NGZ seinen Zellaktivator an ES zurückgeben. Auch er erhält im Jahre 1173 NGZ von ES einen Aktivatorchip und macht sich mit Alaska Saedlaere auf die Suche nach den Spiegelgeborenen.
Ribald Corello:
Supermutant, der die fünf Para-Fähigkeiten eines Hypnosuggestors, Individualaufladers, Emotiolenkers, Quintadimtrafers und Telepsimaten in sich vereinigt. Corello wird am 05.09.2909 als Sohn Kitai Isibashi von und der Báalol-Priesterin Gevoreny Tatstun auf einem Planeten der Antis geboren.
Sein Körper ist stark fehlproportioniert, Rumpf und Gliedmaßen wie bei einem zweijährigen Kind, der Schädel dagegen ist riesig (größter Durchmesser 51 cm). Die Gesamtkörperlänge beträgt 1,29 m. Der Schädel ist vollkommen haarlos und von rotbrauner Farbe, über die Schädeldecke ziehen sich dicke bläuliche Adern. Das Gesicht macht nur einen relativ kleinen Teil des Kopfes aus, ist etwa handflächengroß und besitzt Mund, Nase und Ohren, die im Entwicklungsstadium eines Kleinkindes stehengeblieben sind. Corellos Augen haben dafür einen größten Durchmesser von jeweils 8 cm, sind hellgrün irrlichternd und liegen unter einer weit vorgewölbten Stirn. Der schwächliche Kinderkörper wird von Corello dank seines äußerst differenziert entwickelten Nervensystem vollkommen beherrscht. Der Charakter Corellos ist bestimmt durch zahlreiche Komplexe, darunter besonders schwerwiegend ein starker Ödipuskomplex. Corello ist rechthaberisch, egoistisch, herrschsüchtig, jähzornig und grausam, kann sich jedoch auch als geistvoller Plauderer und angenehmer Gesellschafter zeigen, wenn ihm dies Vorteile bringt. Seine wissenschaftlichen Fachgebiete sind Kosmopsychologie und Hyperphysik. Der Supermutant läßt sich mit dem aus dem Sprachgebrauch der Báalols stammenden Titel Tapur (Mächtiger, Erhabener) anreden.
Mein Fazit:
Wieder ein sehr gelungener Roman aus den Silberbänden – der auf die Ereignisse aus älteren Romanen Bezug nimmt.
So erfährt man mehr über das Schicksal der während der Second – Genesis – Krise verschwundenen Mutanten.
Diese Altmutantenschicksale bilden die Basis für dieses Buch und die der anderen Bücher des Altmutantenzyklus.
Ich freue mich schon auf die Handlung im nächsten Buch und finde diese SF – Romane eine schöne Art der Unterhaltung für Alt und Jung.
Das einzige Problem sind die etwas schwer zu lesenden Namen der handelnden Personen . Aber während des Lesens erschließt sich dem Leser die Welt des Perry Rhodan und seiner Freunde / Gegner sehr schnell.
Ich kann, wenn ich so einen neuen Band vor mir habe kaum mit dem Lesen aufhören, denn man denkt, daß man etwas verpaßt, wenn man aufhört zu lesen.
Auch über das nachfolgende Buch werde ich bei Gelegenheit berichten. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
susperia, 30.10.2002, 11:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wow, ein wirklich informativer und ausführlicher Bericht! Bye Deine Susperia
-
krawallo, 09.06.2002, 14:34 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
HAllo yopi hat meinen Bericht über das NdV bei ciao irgendwie verschluckt, jetzt ist er vollständig, würdest du nochmal bitte schauen =?? Danke auch...
-
-
"Mr. Aufziehvogel" von Haruki Murakami - Perücken und feuchte Träume
08.06.2002, 16:44 Uhr von
Daverigger
Der Name ist Daverigger und die Interessen sind breit gestreut. Ich schreibe gerne über Bücher, M...Pro:
Interessante Geschichte
Kontra:
Hätte ausführlicher sein können
Empfehlung:
Nein
Ich habe bisher mehrere Bücher von Haruki Murakami gelesen, darunter auch "Gefährliche Geliebte" und "Naokos Lächeln". Ich war bisher von jeder Geschichte aus Murakamis Feder beeindruckt und beim Lesen dieser Bücher gefesselt bis zur letzten Seite. Seine Geschichten sind roh, oft surreal und versprühen einen einzigartigen Charme, der sich in einer unglaublich bildhaften Erzählweise niederschlägt, die ihresgleichen sucht und den Leser immer wieder in eine Welt entführt, die in ihrer unglaublichen Vielfalt absolut einzigartig erscheint.
Ich ging daher mit sehr hohen Erwartungen an "Mr. Aufziehvogel" heran. Ich kannte den Autor, seine Geschichten und seine Erzählweise, war von seiner Sprache beeindruckt und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass man mit einem seiner Bücher einen Fehlgriff tun könnte, gerade wenn das Buch vom Spiegel und anderen namenhaften Zeitschriften als eines seiner besten Werke tituliert wird. Um so enttäuschter war ich nach der Lektüre.
Aber erst einmal ein kurzer und sehr grober Überblick über die Story von "Mr. Aufziehvogel".
Toru Okada ist ein junger, verheirateter und momentan arbeitsloser gelernter Jurist, dessen Frau Kumiko in der Redaktion einer Zeitschrift arbeitet. Das Leben des Pärchens verlief in den vergangenen 6 Jahren ihrer Ehe stets normal. Doch plötzlich sind da diese Anrufe einer fremden Frau, die mit Toru Telefonsex machen will, der nach Kumikos Bruder benannte Kater Noboru Wataya ist plötzlich verschwunden, und dann lernt Toru auch noch die 16jährige May Kashara kennen, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun scheint, als sich im Garten zu sonnen und nicht im Mindesten daran denkt wieder in die Schule zu gehen, sondern lieber darüber nachdenkt, wie wohl die „Sache Tod“ aussieht und sich in den Händen anfühlt, wenn man sie fassen könnte.
Kumiko ist der Kater sehr wichtig, daher engagiert sie die medial veranlagten Schwestern Malta und Kreta Kano, mit denen sich Toru treffen soll. Auch Noboru Wataya soll bei diesem Termin dabei sein, was Toru einiges Unbehagen bereitet, da Noboru seit jeher das schwarze Schaf der Familie ist. Niemand kann ihn leiden, er ist hochintelligent, stets abweisend, schroff und gedanklich so gut wie immer in seiner eigenen, seltsamen Welt.
Und nach diesem Treffen beginnt die Geschichte wirklich merkwürdig zu werden. Kumiko verschwindet plötzlich, der Kater taucht auch nicht wieder auf und Toru beginnt, feuchte Träume von Kreta Kano zu haben und klettert für mehrere Tage auf den Grund eines Brunnens auf dem Nachbargrundstück.
Für Toru ist nach diesen einschneidenden Erlebnissen nur eins klar: Er muss Kumiko zu sich zurückholen, egal wie, und nachdem er einen Brief von ihr erhält, in dem sie ihm erklärt warum sie ihn verlassen hat, bildet sich auf seiner linken Wange ein großes, dunkelblaues Mal, wie ein Leberfleck.
Und mit diesem Mal beginnt eine völlig neue Geschichte um den jungen, verlassenen und orientierungslosen Mann, der von May Kashara in Anlehnung an den Vogel, der jeden Morgen durch seinen Gesang vor Torus Haus die Feder der Welt neu aufzuziehen scheint, "Mr. Aufziehvogel" genannt wird und eine dubiose Agentur, betrieben einzig von Frau Muskat und ihrem stummen Sohn Zimt, die sich Aufziehvogels Mal auf der Wange zunutze machen wollen.
Die Geschichte scheint auf den ersten Blick seltsam, zusammenhanglos, undurchsichtig, unlogisch und wie aus einem surrealistischen Albtraum abfotografiert zu sein. Und an vielen Stellen ist es auch tatsächlich so.
Das Buch ist durchwachsen wie eine Scheibe Roastbeef, durchzogen von zu vielen Sehnen. Zu Beginn liest es sich wie fast jedes Buch von Murakami. Locker, luftig, köstlich. Aufziehvogel kocht sich Spaghetti und es herrscht Alltagsstimmung, doch diese wird durch den plötzlichen Anruf einer Unbekannten zerfetzt, die mit ihm anscheinend Telefonsex machen will. Nach und nach häufen sich die seltsamsten Ereignisse rund um den arbeitslosen Aufziehvogel und er wird in einen Strudel der Merkwürdigkeiten hineingesogen.
Doch irgendwann fängt es an. Es tauchen Passagen auf, die genauso wie die Sehnen im Roastbeef schwer zu kauen sind und in den Zähnen hängen bleiben. Unangenehm stechen sie aus dem vollkommen erscheinenden Ganzen der Geschichte um Aufziehvogel, seiner Frau Kumiko, May Kashara und den vielen anderen mehr oder weniger durchsichtigen Charakteren heraus. Dies sind z.B. die ellenlangen Briefe von Leutnant Mamiya, oder die ausschweifenden Schilderungen von Muskats Vergangenheit.
Schier unerträglich scheinen sich diese Kapitel auszudehnen und die eigentliche Geschichte in den Hintergrund zu drängen, als gäbe es in "Mr. Aufziehvogel" nichts anderes mehr.
Eine Sache, die mir auch eher negativ als positiv in Erinnerung geblieben ist, bezieht sich auf die unterschwellige, manchmal sogar prall hervortretende Erotik, die sich durch den ganzen Roman zieht. Kumiko und Kreta Kano als Prostituierte des Körpers und des Geistes, als willenlose Befriedigungsmaschinen der verschiedensten Männer, das lustvolle Erkunden von Torus Mal mit der Zunge durch die Kundinnen von Muskat und Zimt, und die dauernden feuchten Träume Torus, wenn er sich wieder und wieder im Traum mit Kreta Kano vereinigt.
Vielleicht mögen all diese erotischen Zwischenspiele für die Handlung von Wichtigkeit sein, aber irgendwie stört es beim Lesen auch hin und wieder. Spätestens nach dem 3ten "Und ich bemerkte, das ich in die Unterhose ejakuliert hatte" wird es eher langweilig und nervend als interessant oder neugierigmachend.
Natürlich hat "Mr. Aufziehvogel" auch einige positive Aspekte. Die Geschichte an sich ist sehr ungewöhnlich und durch Murakamis Gabe, selbst das irrwitzigste als vollkommen natürlich erscheinen zu lassen, wirkt die Welt von Toru Okada zu beginn der Geschichte natürlich und mehr als nur "normal". Doch die Häufung der Seltsamkeiten, die mit dem ersten anzüglichen Anruf der Unbekannten Frau beginnt, fällt dem Leser zuerst nicht wirklich auf. Murakami beschreibt Toru’s Gedanken, Worte und Handlungen in einer Leichtigkeit und auch Genauigkeit, in der man sich als Leser verliert. Alles ist normal, alles ist ruhig, alles ist gut, auch wenn es nicht so ist.
Die Katze ist verschwunden und seine Frau ebenso, doch Mr. Aufziehvogel legt sich erst mal auf die Couch, döst ein bisschen und isst sich etwas Kartoffelsalat nachdem er den ausgetrockneten Brunnen vom Nachbargrundstück mitten in der Nacht verlassen hat, in dem er fast 3 Tage gesessen hat ohne etwas zu essen. Man liest das und denkt sich nichts dabei. Natürlich, jeder von uns hat doch schon mal für ein paar Tage auf dem Grund eines ausgetrockneten Brunnens gesessen, oder etwa nicht? Das ist das Besondere an Murakamis Geschichten. Er erzeugt Normalität, wo keine ist, füllt leeren Raum mit etwas, das man als Leser nicht erkennen, erfassen kann, aber dennoch da ist, wie ein weiches Polster, das alles unnatürlich auffängt, bevor es uns mit unvermittelter Härte treffen und unangenehm auffallen kann.
Genauso verrückt wie die Story sind auch die Charaktere, die neben Toru "Aufziehvogel" Okada eine wichtige Rolle spielen. Neben Malta und Kreta Kano, den beiden medial veranlagten Schwestern, die geheimnisvolle mystische Kräfte besitzen und sich nach ihren Lieblingsinseln getauft haben, wären da zum einen noch May Kashara, die 16-jährige nicht-Schülerin, die den ganzen Tag in ihrem Garten liegt, sich bräunt und als Nebenjob Marktforschungsanalysen für eine Firma anstellt, die Perücken entwirft und herstellt. Außerdem wäre da noch Muskat, die modebewusste, reiche Agenturchefin, die Toru für ihr "Geschäft" engagiert und ihn komplett neu mit teuren Anzügen und Accessoires ausstattet, weil sie gegen schlechten Geschmack bei Kleidung allergisch ist, und ihr Sohn Zimt, der als kleiner Junge aufgehört hat zu sprechen, weil er keinen Sinn darin sieht. Noboru Wataya, Kumikos Bruder, der Sonderling der Familie, der hochintelligent seine Karriere bis in die hohen Etagen der Lokalpolitik geplant hat und skrupellos alles tut um seine Ziele zu verwirklichen und dabei sogar seine "spezielle Kraft" benutzt. Und zu guter Letzt wäre da noch der Kater von Mister Aufziehvogel, zu Beginn der Geschichte noch mit seinem ursprünglichen Namen, Noboru Wataya (Er sieht angeblich Kumikos Bruder sehr ähnlich) bezeichnet, später von Toru in "Oktopus" umgetauft, weil der Kater nach über einem Jahr Abwesenheit als erstes Tintenfisch fraß. Dieser ist das Wesen, das ihm über lange Zeit hinweg die nötige Wärme und Zuneigung gibt, die Toru braucht um nicht zu verzweifeln.
Natürlich gibt es in "Mr. Aufziehvogel" noch weitaus mehr Personen die auftauchen und das Leben von Toru Okada beeinflussen und/oder in gewisse Bahnen lenken, aber die hier genannten sind zweifelsohne die wichtigsten. Auch an diesen extrem kurzen Beschreibungen wird deutlich, wie unkonventionell Murakami diese Geschichte gestaltet hat.
Ich weiß nicht, was der große Unterschied zwischen diesem Buch und den anderen von Murakami ist. Die erzählten Geschichten finden alle in der Gegenwart statt, jedes Mal in Japan, es sind ganz normale Menschen, die plötzlich mit Dingen konfrontiert werden, die sie aus ihrem alltäglichen Leben herauskatapultieren.
Noch nicht mal Banalitäten wie z.B. das Design des Buchcovers hebt sich ab. Bunt, psychedelisch-bunte Farben und ein Auge sind vorne zu sehen. Aufziehvogel lässt grüßen.
Während ich die im Ganzen 765 Seiten, die sich in 2 "Bücher" unterteilen, gelesen habe überkam mich das zu Beginn angesprochene Zähigkeitsgefühl mehrere Male, und obwohl es weitaus mehr interessante und fesselnde Passagen gibt als jene langweiligen, trockenen und nervenden. Richtiger Lesespaß, der von der ersten bis zur letzten Seite an die Geschichte bindet, richtiggehend fesselt und das Gefühl erzeugt, man müsse das Buch unbedingt in einem Rutsch durchlesen, entsteht leider nicht. Ich war oftmals versucht, das Buch gänzlich in mein Regal zu verbannen. Manche Passagen, die sich auf den Lesefluss lähmend auswirkten habe ich sogar übersprungen, dies zwar nur 2 oder 3 Male, aber selbst 1x ist meiner Ansicht nach schon viel zu viel und darf in einem guten Buch nicht vorkommen!
Ich mag die Bücher von Haruki Murakami, habe mehrere gelesen und besitze diese auch. Ich muss sagen, dass, so sehr mich die vorhergehenden auch beeindruckt und gefesselt haben, "Mr. Aufziehvogel" nicht vermochte, mich auf die gleiche oder eine vergleichbare Weise zu faszinieren. Trotz der unvergleichlich individuellen Charaktere und der verqueeren Story kommt kein wirklicher Lesegenuss auf. An manchen Stellen hatte ich sogar das Gefühl, Murakami selbst habe beim Schreiben den Überblick über sein Werk verloren, so verworren und unlogisch setzte sich das Geschehen fort.
Wie schon angesprochen, wird "Mr. Aufziehvogel" in 2 Bücher unterteilt. Das erste Buch von S. 9 – 223 mit dem Titel "Die diebische Elster, Juni und Juli 1984", und das zweite Buch, von S. 227 – Ende mit dem Titel "Vogel als Prophet, Juli bis Oktober 1984".
Ich kann das Buch zusammenfassend nicht wirklich weiterempfehlen, es dürfte nur für wirklich hartgesottene Liebhaber und Fans geeignet sein, Einsteiger in die Welt von Haruki Murakami sollten tunlichst die Finger von diesem Roman lassen!
Der Preis von ca. 12,5 € mag zwar für die 765 Seiten der Taschenbuchausgabe gerechtfertigt sein, aber der Inhalt ist mir das Geld nicht wert. Ich würde es zwar nicht als Fehlkauf bezeichnen, aber dies ist wirklich ein Buch, das man sich besser nur ausleiht, liest und dann wieder loswird. Ich finde dies zwar schade, aber ich glaube kein Künstler oder Schriftsteller kann von sich behaupten ausschließlich Meisterwerke geschaffen zu haben.
Zum Schluss noch eine kleine Kostprobe für Murakamis bessere, gelungene Passagen in diesem Buch, ein Stück Text, das ich sehr schön finde:
"Als wir nebeneinander durch den Wald zurückgingen, zog May Kashara ihren rechten Handschuh aus und schob die Hand in meine Tasche. Das erinnerte mich an Kumiko. Sie hatte das früher auch oft getan, wenn wir im Winter zusammen spazieren gegangen waren; so konnten wir uns an einem kalten Tag eine Tasche teilen. Ich hielt May Kasharas Hand in der Tasche fest. Es war eine kleine Hand, und warm wie eine einsame Seele."
Wen es interessiert: Dieser Roman wurde von Giovanni Bandini und Ditte Bandini aus dem englischen ins Deutsche übersetzt, die auch schon "Gefährliche Geliebte" übersetzten.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-08 14:44:43 mit dem Titel Zeit in Flammen / Kenson, Stephen - Verschenktes Potential
In der Shadowrun-Reihe bei Heyne ist es seit einiger Zeit recht beliebt, wenn ein Autor bekannte Charaktere wieder aufleben lässt, die schon in früheren Abenteuern die Rolle der Protagonisten innehatten. So machte sich nun auch Stephen Kenson daran, den beim Publikum äußerst beliebten Magier Talon für den 44ten band der SR-Reihe aus der Versenkung zu holen und diesen mitsamt seinem Team durch ein flammendes Action-Inferno zu schicken.
„Zeit in Flammen“, Band 44 der Shadowrun-Reihe, schließt somit an den früher erschienenen Band 36 (Am Kreuzweg) an, in dem sich Talon endgültig von seinem ehemaligen Team bei „Assets inc.“ loslöste um sein eigenes aufzubauen.
Eine kleine Vorgeschichte zu Talon, um diejenigen, die nicht mit ihm vertraut sind, nicht im Dunkeln tappen zu lassen.
Talon ist ein homosexueller menschlicher Magier, der in Shadowrun erstmals als Mitglied der Elite-Truppe um Ryan Mercury auftauchte. Ryan, der Schüler des toten Großdrachens und ehemaligen Präsidenten der vereinigten Amerikanischen und Canadischen Staaten, kurz UCAS, Dunkelzahn, musste die magische Komponente seiner Truppe nach einem gescheiterten Run ersetzen und stellte Talon ein, einen bis dato noch unbekannten, aber dennoch sehr guten Magier. Zum Ende der Drachenherz-Saga wurde Talon festes Mitglied von Assets und in Band 36 bereits zum vollwertigen Einzelgänger und Protagonisten, als es darum ging, Insektengeister und einen Feuerelementar, den er selbst in seiner frühen Jugend geschaffen hatte, zu bekämpfen. Talon entwickelte sich so zu einem eigenständigen Runner, der sich nach und nach ein eigenes Team aufbaute, das nun in „Zeit in Flammen“ komplett im Mittelpunkt steht.
In „Zeit in Flammen“ geht es darum, das Talon von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Während eines Deals erscheint ihm eine geisterhafte Form, die wie sein toter Geliebter und Mentor Jase aussieht. Durch Talons heftige Reaktion auf diese Erscheinung platzt der Run, der den Diebstahl einer Biochemischen Substanz zum Ziel hat und die Kontaktperson, Dan Otabi, flieht. Während des kompletten Runs wird Talon immer wieder von Visionen und Erscheinungen eingeholt, bis ihm klar wird, das Jase aus den Metaebenen zu ihm Kontakt aufzunehmen versucht.
Zwischenzeitlich bereitet die Untergrundhexe Mama Iaga sich darauf vor, ihre Macht zu verstärken, indem sie mit einer Bio-Waffe, die sie von ein paar Terroristen beschaffen lässt, eine Feier anlässlich des 40ten Jahrestages des Erwachens zu sprengen. Als Hilfe hat sie den auf Rache sinnenden Feuerelementar Gallow herbeibeschworen, der sich nichts sehnlicher wünscht, als seinen Vater Talon, der ihn einst vernichten wollte, leiden zu sehen. Gallow beginnt einen eigenen Rachefeldzug und bemächtigt sich Troubles Körper, ein Mitglied von Talons Team und sozusagen seine engste Freundin.
Der Jahrestag des Erwachens verursacht im Gefüge des Astralraums starke Fluktuationen und überall auf der Welt beginnt ein neues Erwachen, ähnlich dem von 2011, so dass die Menschheit in Panik verfällt. Diese Unruhen nutzt Mam Iagi aus, um ihren Schlag vorzubereiten. Gallow lockt Talon zum Detonationspunkt der Bio-Waffe, um sich dort an ihm zu rächen, und Talon gelingt es, Jases Geist aus den Metaebenen zu befreien.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn wenn der Kanister mit dem Virus explodiert, würde dies ein schreckliches Kapitel für die erwachte Welt des Jahres 2061 bedeuten. Talon muss also Gallow besiegen, Trouble retten und die Bombe entschärfen.
Die Story des Romans ist noch weitaus vielschichtiger und verworrener als die Zusammenfassung meinerseits es ohnehin schon ist, aber ins Detail zu gehen würde den Rahmen sprengen.
Die junge Deckerin Trouble ist noch immer in Talon verliebt, doch da dieser homosexuell ist und von Jase nicht loskommt, gibt es für sie keine Chance an Talon heranzukommen. Gleichzeitig taucht ihr früherer Lebensgefährte, der irische Terrorist Ian, wieder auf, da er mit seinen Leuten für die Installation der Biochemischen Bombe zuständig ist. Somit entwickelt sich für Trouble ein ungeheurer Gefühlszwiespalt, da sie sich zu Ian hingezogen fühlt, der ihr einen Heiratsantrag macht, aber dennoch in Talon verliebt ist, der für sie unerreichbar bleibt. Sie muss erkennen, das ihre Gefühle für Talon den Rahmen sprengen und erwägt sogar eine Geschlechtsumwandlung.
Was hierbei sehr überrascht ist die absolute Lockerheit, mit der diese Themen in „Zeit in Flammen“ angegangen werden. Überaus nüchtern beschreibt Stephen Kenson die Gefühle Troubles und ihr Arzttermin, bei dem sie sich über eine Geschlechts-OP informiert, erscheint so normal wie ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt. Es ist sehr interessant zu lesen, wie alltäglich mit solchen Themen in einer Gesellschaft umgegangen wird, die der unseren nur knapp 60 Jahre voraus ist. Zwar erscheint das Shadowrun-Universum größtenteils als eine alptraumhafte Zukunft, jedoch gibt es auch solche Lichtblicke, die von einem großem Zuwachs an Toleranz zeugen. Eine Einstellung, über die unsere heutige Gesellschaft ernsthaft nachdenken sollte!
Die Wiederaufbereitung des Konflikts zwischen Talon und seinem Feuerelementar Gallow gelingt leider nicht so gut wie von mir anfangs erhofft. „Zeit in Flammen“ setzt leider wiederholt die Kenntnis von Band 36 voraus und liefert nur wenige Erklärungen zu Talons Vergangenheit, die inhaltlich soweit komplett sind, das man die Entwicklung auch ausreichend nachvollziehen kann. Nach und nach bekommt der Leser zwar durch Träume von Talon und eingeschobene erzählerische Einlassungen einen Überblick über die vergangenen Ereignisse und Entwicklungen, ein komplettes Bild entsteht jedoch leider nicht.
Im Gegensatz dazu wird die Beziehung zwischen Talon und Jase kurz, aber dafür vollständig erklärt, sodass der Leser nicht das Gefühl hat, das noch wichtige Informationen zum Verständnis der Geschichte fehlen.
Ähnlich auch die Beziehung zwischen Trouble in Ian. Auf diese wird in Band 36 eingegangen, in „Zeit in Flammen“ jedoch kaum. Natürlich gehört sie nicht in den Vordergrund, jedoch wäre es für den Leser interessant und auch hilfreich, ein wenig mehr über Ians Vergangenheit und seine gescheiterte Beziehung zu Trouble zu erfahren.
Leider erscheinen durch die oftmals sehr knappen Schilderungen von Stephen Kenson einige Geschehnisse fast schon als alltäglich. Die Trennung von Talon und seinem Familiar (Ein mit dem Magier verbundener eigenständig denkender Geist mit magischen Fähigkeiten) Aracos am Ende des Romans im U-Bahntunnel wird so beiläufig erzählt wie das verspeisen eines Fertiggerichts, obwohl es für einen Magier und den Verbündeten ein unglaublich großer Schritt ist, wenn er überhaupt gemacht wird, was an sich schon eine Seltenheit darstellt, da der Magier sterben oder dem Tod zumindest sehr nah sein muss. Dies wurde in anderen SR-Romanen weitaus nachvollziehbarer erzählt, so z.B. in Nuke City (18) von Tom Dowd.
Auch bei anderen Passagen und allgemein in diesem Roman würde ich mir einige ausführlichere Schilderungen wünschen. Auf den nur knapp 270 Seiten dieses Romans vermisse ich die gewohnte Detailverliebtheit von Kenson, einige Kapitel erscheinen sogar abgehakt, als wolle er Platz sparen. Schade, denn der Stoff für diese Geschichte hätte das Potential zu einer der großen Sagen zu werden, wie z.B. Drachenherz, da der Feuerelementar Gallow an sich viel Stoff bietet, Talon recht beliebt ist, und die beginnende neue Welle des Erwachens auch noch für Furore sorgen wird.
In diesem Zusammenhang muss ich Kenson jedoch für die Erschaffung des neuen Charakters Kilroy loben. Der zu anfangs unter dem Namen Roy Kilaro agierende Konzerndecker wird im Laufe der Geschichte zum Shadowrunner und birgt viel Potential, zu einem interessanten und vor allem amüsanten Teil von Talons Team zu werden. Außerdem lockert er durch sein unbeholfenes Verhalten die Stimmung oftmals auf, was durchaus für den einen oder anderen Schmunzler beim Lesen sorgt.
Positiv fällt hingegen auf, das es Heyne offenbar immer öfter gelingt, zum Buch das passende Cover zu finden. Oft kam es vor, das man vergeblich die auf dem Cover abgebildete Szene im Buch suchte, um dann zu erkennen, das sich das Cover auf einen späteren Roman bezog. Seit Band 39 scheint dies aber endgültig der Vergangenheit anzugehören, mit dem neuen Farbdesign wurden die Cover auch abgeglichen. So sehen wir auf diesem Talon und sein Team im Kampf gegen 3 Agenten der Cross-Konzernsicherheit in einem geheimen Zugang zu Booms Nachtclub „The Avalon“. Die Zeichnung ist zwar nicht so detailverliebt wie bei Band 36, auf dessen Cover Talon sehr genau gezeichnet wurde, aber ein Hingucker ist dieses sehr schön gestaltete Cover auf jeden Fall.
Auch der Buchrücken ist positiv zu erwähnen, verrät der abgedruckte Text ausnahmsweise einmal nicht zu viel über die Story. Bei anderen Bänden kam es öfter vor, das ein Teil der Spannung schon durch den Klappentext genommen wurde, hier wird jedoch der Großteil noch nicht einmal erwähnt.
Insgesamt gesehen ist das Buch „Zeit in Flammen“ für einen Fan der Shadowrun-Reihe ein Muss. Die Geschichte um Talon und seine Freunde wird weitergeführt, und es beginnt eine Einführung in das zweite Erwachen. Für Einsteiger und Neulinge kann ich den Romane auf keinen Fall empfehlen, da er zu viel voraussetzt. Ich verweise hier mal auf Band 1, der den perfekten Einstiegsroman darstellt.
Ich selbst habe das Buch größtenteils mit Vergnügen gelesen, da die aufkommende Action überzeugt und die Story inhaltlich einiges bietet. Zwar gibt es Lücken, und so manche Passage hätte länger sein können, aber für seine 270 Seiten und dem üblichen Preis von 7,95 Euro bietet dieser Band einen netten Lesespaß für zwischendurch, der zwar ein wenig kurzweilig, dafür aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam erscheint. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
Stephen King "Nightmares and Dreamscapes - Alpträume" - eine Kurzgeschichtensammlung
Pro:
schöne Geschichte
Kontra:
jetzt muss ich mir auch noch den nächsten Band kaufen :O)
Empfehlung:
Nein
Hallo ihr Lieben.
Ich bin ein begeisterter "Stephen King"- Leser und möchte euch heute seine Kurzgeschichtensammlung "Nightmares and Dreamscapes - Alpträume" vorstellen.
Die Sammlung ist im Jahre 1992 von S. King zusammengestellt worden und erschien bei uns, nach der Übersetzung von Joachime Körber, 1993 im Hoffmann und Campe Verlag.
Das Buch besteht aus einem Vorwort, 24 Geschichten und einem Nachwort.
Ich möchte euch einige Geschichten, die mir am besten gefielen vorstellen:
1. Dolans Cadillac
In dieser Geschichte geht es um einen Mann der seine Frau durch einen Verbrecher namens Dolan verloren hat. Er möchte Rache und tüffelt einen Plan aus, in dem er Dolan samt seinen Auto verschwinden lassen möchte... aber wie schafft das ein Englischlehrer der Vierten Klasse?
2. Kinderschreck
Miss Sidley ist Lehrerin und hat alles unter Kontrolle, sie ist streng und merkt, ohne sich umdrehen zu müssen, was die Kinder hinter ihren Rücken anstellen. Doch niemand macht etwas hinter ihren Rücken, niemand der Kinder traut sich. Doch eines Tages begannen die Kinder sich zu verändern und Miss Sidley bekam Angst...
3. Der Nachtflieger
Richard Dees ist Reporter der "Inside View" ( ähnlich der Bild, übertriebene Geschichten, die sich aber hauptsächlich mit den Unerklärlichen Phänomenen befasst, z.B. "Familienvater brachte alle Familienmitglieder unter Einfluss eines Dämons um") und jagt einen Mörder, der sich selbst Dwight Renfield nennt, mit einem kleinen Motorflugzeug durch Amerika zieht und auf kleinen Privatflughäfen immer blutleere Opfer zurück lässt. Richard Dees sieht schon die Überschrift der nächsten Ausgabe "Reporter schnappt Dracula in Maine", aber natürlich kommt alles ganz anders...
4. Popsy
Briggs Sheridan hat bei den falschen Leuten Schulden gemacht und wenn ihm sein Leben lieb ist, muss er seinen Auftrag erfüllen. Dieser lautet kleine Kinder zu entführen und zu einem Türken am Jachthafen abzugeben. Spass macht ihn die Arbeit nicht, aber er ist seine Schulden bald los und so steht er wieder vor einem Supermarkt und wartet auf einen Jungen oder ein Mädchen, das seine Mama verloren hat. Und da steht auch schon wieder so ein kleines Kerlchen. Sheridan geht zu ihm und erfährt, dass der Kleine seinen Popsy verloren hat. Sheridan hat keine Ahnung, wer Popsy ist, aber das sollte er bald herausfinden...
5. Klapperzähne
Hogan ist ein Vertreter auf Reisen und auf dem Weg nach Hause, in einem kleinen Laden entdeckt er unter den Scherzartikeln ein Gestell aus Klapperzähnen, er will sie haben und bekommt sie auch. Trotz des aufziehenden Sturms fährt er weiter und nimmt auch noch einen Anhalter mit, ein schwerer Fehler, aber er bekommt unerwarteter Weise Hilfe...
6. Verdammt gute Band haben die hier
Mary und Clark wollten sich einen Teil von Oregon ansehen und zogen mit ihrem Auto los. Unterwegs beschloss Clark eine Abkürzung zunehmen
und natürlich verfuhren sich beide und landeten in "Rock and Roll Heaven" und dort sollten sie auch für immer bleiben oder?
7. Das Haus in der Marple Street
Auch die lieben Ausserirdischen sollen in diesem Buch zum Zuge kommen...und befreien dabei gleichzeitig eine Mutter mit vier Kindern vom Ehemann und bösem Stiefvater.
8. Der Fall des Doktors
Vierzig Jahre nach Sherlock Holmes Tod beschließt Watson eine Geschichte zu erzählen in der, Er, Watson, einen Fall vor Holmes löste.
Das waren wie gesagt nur einige Geschichten der Sammlung und ich hoffe man erkennt trotzdem die Vielfalt der Themen, die In der Sammlung steckt.
Ich jedenfalls habe jede Geschichte mit Freude und Spannung gelesen und hoffe euch wird es auch so gehen.
Angenehmes Gruseln wünscht euch eure Pauline (Carolina)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-06 14:03:01 mit dem Titel V.C. Andrews : "Dunkler Schmetterling -Die Orphan Saga"
Hallo Ihr Lieben,
viele von Euch wissen sicher schon, dass ich eine ausgesprochene Leseratte bin und an keinen Buchladen vorbei komme, ohne Stöbern zugehen. Letztens war das wieder einmal der Fall und da ich ein bischen Kleingeld in der Tasche hatte, viel mir das Stöbern umso leichter :O).
Bald hatte ich mich auch schon entschieden und zwar für:
V.C. Andrews: „Dunkler Schmetterling – Die Orphan-Saga“
„Dunkler Schmetterling“ ist der erste Teil der Saga und ist 1998 im deutschen Buchhandel erschienen. Ich besitze die Taschenbuchausgabe vom September 2001 für 8, 69€ , welche vom Blanvalet – Verlag herausgegeben wurde. Übersetzt ins deutsche hatte sie übrigens Susanne Althoetmar-Smarczyk, aber genug der Einzelheiten, das lässt sich auch im Buch nachlesen!;O)
Kommen wir doch lieber gleich zur Sache…äh… zum Inhalt.
Das Buch ist in vier Geschichten unterteilt: Dunkler Schmetterling, Geliebte Crystal, Spiegel der Schatten und Haus der Tränen.
In jedem dieser Geschichten geht es um junge Mädchen die von ihren Eltern verlassen wurden und als Waisen auf wuchsen, beziehungsweise durch familäre Umstände in Pflegefamilien kamen.
Dunkler Schmetterling:
Celine und Sanford Delorice wollten ein Mädchen adoptieren. Celine sitzt seit einem Autounfall im Rollstuhl und mußte ihre Karriere als Primaballerina aufgeben und auch ihren Wunsch nach eigenen Kindern. Sie entschieden sich für das elfjährige kleine und zierliche Mädchen Janet und nahmen sie sofort aus dem Waisenhaus mit. Janet war sehr glücklich und wollte alles tun um ihre neuen Eltern glücklich zu machen und so fügte sie sich auch dem Wunsch Ballett zu lernen, doch perfekt war sie nicht und die Bessenheit ihrer neuen Mutter ängstigte sie bald….
Geliebte Chrystal:
Chrystal ist ein kluges Mädchen und schon 14 Jahre alt, als von einer Familie erstmal in Pflege genommen wird. Ihre neuen Eltern, die sie auch adoptieren wollten, waren Thelma und Karl Morris, beide schon etwas älter, aber nette Leute. Chrystal war überglücklich über die Chance die sich ihr bot und hoffte, dass alles gutgehen würde.
Karl befasste sich am liebsten mit Zahlen und Thelma schaute amliebsten Seifenopern. Chrystal lernte bald, dass eine Familie zuhaben und mit ihr zu leben nicht einfach ist, doch bald hatte sie sich eingewöhnt und gewann in der Nachbarschaft ein paar Freunde….
Spiegel der Schatten:
Brooke ist 12 Jahre alt und eine kleine Schönheit, ohne sich selbst dessen deutlich bewußt zu sein, bis zu den Moment als Pamela und Peter Thompson ins Waisenhaus kamen und sie adoptieren wollten. Die Thompsons waren eine gesellschaftlich hochangesehene Familie und Brooke fühlte sich wie in ein Märchen versetzt. Doch die ersten Schatten zeigten sich als Pamela sich immer mehr darauf versteifte sie zu einen Modepüppchen machen zu wollen und ihr vorschrieb, was sie zu essen, was sie zu tragen, wie sie zu gehen und wie sie zu lächeln hatte, kurz um sie sollte alles so machen, wie Pamela es wollte. In der neuen Schule gewann sie bald Freunde, besonders weil sie sportliuch sehr begabt war und nach ihrem ersten Sieg bei einem Softballspiel als Helden gefeiert wurde. Pamela passte aber die sportlichen Aktivitäten überhaupt nicht, da es die Figur und die Haut ruinierte…
Haus der Tränen:
Die 12-jährige Raven wohnt mit ihrer alkoholkranken Mutter in einem Einraumappartment und versorgt sich und ihre Mutter alleine. Sie ist äußerst selbstständig und gerät desöfteren in Streit mit ihrer Mutter. Als diese jedoch verhaftet wird und zur einer Entziehungskur geschickt wird, muß Raven bei ihren Onkel und seiner Familie einziehen. Ihr Onkel behandelt sie als Dienstboten und Abschaum, der erzogen werden müßte, auch seine Tochter macht Raven das Leben zur Hölle und Raven betet, dass ihre Mutter keine Dummheiten macht, doch diese läuft davon und lässt Raven bei ihren Onkel zurück, der bald sein wahres Gesicht zeigt. Raven erkennt bald, dass sie jetzt schlimmer dran ist, wie vorher…
In jeder einzelnen Geschichte geht es um das Erwachsen werden und um zerstörte Hoffnungen. Auch erwachende Sexualität spielt eine Rolle und jedem Mädchen wird klar, dass sie nur auf sich selbst bauen können und mit dieser Einstellung landen alle vier Mädchen in einem neuen Waisenhaus, wo sie sich anfreunden.
Wie es mit den „Vier Waisen“, wie sie sich selbst nannten weitergeht, erfährt man Folgeroman „Das Netz im Dunkeln“ ( auf den ich schon sehr gespannt bin ;O)).
V.C. Andrews hat in diesem Buch sehr eindrucksvoll und spannend das Leben von vier unterschiedlichen Persönlichkeiten aufgegriffen und eindringlich beschrieben, wie die Mädchen sich behaupteten und trotz ihrer Entäuschung und trotz ihres grausamen bisherigen Lebens ihren Weg fanden und man hofft als Leser, dass sie den Rest ihres Lebens ohne weitere Entäuschung und weiter mit Mut und Enschlossenheit bestehen, doch das findet man erst im nächsten Teil heraus…
Viel Spass beim Lesen wünscht Euch Pauline (Carolina) weiterlesen schließen -
Der Welt den Rücken (Elke Heidenreich)
30.05.2002, 20:12 Uhr von
LeaofRafiki
Ich lebe mit acht Katzen (2 blaue Somali-Mädchen, 1 Somali-variant Kastrat, 1 Aby-variant-Mädchen...Pro:
teils sehr schöne Liebesgeschichten
Kontra:
in der Mitte etwas fade
Empfehlung:
Nein
Bislang war mir Elke Heidenreich eher als die Metzergsgattin "Else Stratmann" ein Begriff, jedenfalls solange, bis eine nette Frau mir ihr neuestes Werk auslieh. Ein Buch mit sieben, nein nicht Siegeln, sondern Kurzgeschichten, die sich häppchenweise am Stück abends vor'm Ofen lesen ließen.
Tja, und so lag es nu da, das gute Stück, funkelnagelneu zu Weihnachten erhalten und schon in fremden Händen. Liebesgeschichten sollten es sein, auf dem Cover ein Paar in Umarmung, die Frau mit weitzurückgebogenem Kopf, offenem Mund und roten Haaren, der Mann nur von hinten zu sehen, seinen bloßen Oberkörper geschmückt mit einer Tätowierung: einem von einem Pfeil durchbohrten Herz. Ob die Frau vor Lust oder Schmerz schreit, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Doch der Titel paßt zum Bild: "Der Welt den Rücken".
Eines abends begann ich dann tatsächlich mit dem Lesen und es entwickelte sich schnell eine Haßliebe zwischen diesem Buch und mir, bedingt durch
die erste Geschichte DIE SCHÖNSTEN JAHRE:
Schon die ersten Seiten zogen mich an und stießen mich ab zugleich. "Sie sah mir zu, wie ich mit den Gardinen auf der Leiter stand, gab Anweisungen, rügte: "Du machst sie mit deinen Pfoten ja gleich wieder dreckig", oder fand, daß ich die Azaleen ganzfalsch zurückgeschnitten hätte. Sie bedankte sich auch nie, konnte es nicht einmal über sich bringen, "das hast du gut gemacht, Nina" zu sagen. Das hatte sie nie gekonnt. Bei uns zu Hause wurde nicht gelobt." Die klassische Tragödie zwischen Mutter und Tochter... Ich wollte mich doch bei einem guten Buch entspannen, nicht meine eigene Geschichte mit meiner Mutter gespiegelt bekommen! So legte ich das Buch wieder aus der Hand, nur um es einige Tage später wieder vorzunehmen.
Ich quälte mich durch deren beider Quälerei. Diese typischen, verhärteten Mißverständnisse, wohl kaum zwei Menschen kennen einander so gut, daß sie treffsicher die wunden Punkte beim anderen erwischen wie Mutter und Tochter. Sei es der falsche Wein, die falschen Gesprächsthemen, die unweigerlich zu Streit führen, das falsche Weihnachtsgeschenk, die unbeachtet im Schrank ein trostloses Dasein fristen, oder oder oder...
Doch dann nimmt die Geschichte eine überraschende Wendung.
Nina, frisch verliebt in Flora, will diese in Italien besuchen und Mutter will mit! Sie, also Nina, flüchtet sich in Ausflüchte, aus Sorge was ihre Mutter "dazu" sagen würde, sie, die Mutter hingegen, erfindet Erpressungsversuche en masse und es kommt, wie es kommen muß: kurz darauf fahren die beiden Frauen los.
Im Auto, ohne Fluchtmöglichkeit, entspannt sich wider Erwarten die Stimmung, die beiden Frauen kommen nach Jahrzehnten das erste Mal ins Gespräch, tasten sich an alte Wunden und zu der Musik von Schubert passiert das Wunder: "Schön, mal mit dir so zu reisen". Ich konnte mich nicht erinnern, wann sie jemals so etwas Nettes zu mir gesagt hat." (S.31)
Nina erfährt viel über das Leben als alleinerziehende Mutter in den letzten Kriegsjahren und danach, über die Geschwister ihres Vaters einschließlich Tante Karla, die in einer Bombennacht Hebamme bei ihrer Geburt gespielt hat. "Als wir weiterfuhren, hätte ich ihr beinahe von Flora erzählt. Ich hätte so gern einfach darüber gesprochen, daß ich eine Frau liebte und ob das überhaupt möglich war nach einer so langen Ehe, nach zwei Söhnen, nach zahllosen Affären. Aber ich sagte natürlich nichts, denn das war nun wirklich ein Thema, daß man mit meiner Mutter nicht besprechen konnte. Dachte ich." (S.33)
Sie bringen die Reise hinter sich, Nina kann ein Aufeinandertreffen von ihrer Mutter mit ihrer angeblichen Arbeitskollegin Flora auf dem Mailänder Flughafen nicht verhindern, es verläuft glimpflich. "Als wir sie endlich zu ihrem Abflugsteig brachten, gab sie uns beiden einen Klaps und sagte keck: "Macht's gut, ihr zwei!".
Zwei Jahre später stirbt sie, die Mutter und ihr Nachlass birgt, mehr will ich nicht verraten, eine Überraschung.
Diese erste Geschichte, muß ich zugeben, hat mich am meisten gepackt, wie erwähnt, anfangs eher negativ, dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, so warm und herzlich ist sie geschrieben, mit augenzwinkerndem Humor ob der schnippischen Rituale der beiden Frauen.
Die zweite Geschichte trägt den Titel: SILBERHOCHZEIT
In ihr wird gefeiert, geredet und gestritten und am Ende "gab es zwei Trennungen und einen, der vielleicht bald sterben würde." (S.45) Hier wirft Elke Heidenreich den Scheinwerfer auf eingespielte Verhaltensweisen von Paaren, den Umgang von Menschen mit unglaublichen Offenbarungen und der stillen Erkenntnis, daß das Leben mehr zu bieten hat, wenn jeder für sich selbst verantwortlich handelt, seinen eigenen Weg geht. "Letztlich war das Leben ein Rätsel, ein Geheimnis, es war irgendwie unauffindbar, und Glück, dachte Alma, Glück, da hat Jonathan recht, Glück ist Sonne auf der Hoteltapete." (S.75)
Nun, ich will niemanden mit den Inhaltsangaben der restlichen Geschichten langweilen, selber lesen macht klug, aber ein Wort noch zur letzten, der dem Buch den Titel gebenden
DER WELT DEN RÜCKEN
Hier spannt Elke Heidenreich einen Bogen über dreissig Jahre zwischen zwei Begegnungen derselben zwei Menschen, einem Mann und einer Frau, die in wechselnden Rollen einander Lehrer und Retter sind. Was sie als junges Mädchen von erfahren hat, kann sie ihm als erfahrene Frau zurückgeben - dies ist so wunderschön geschrieben, daß es mich genauso nachhaltig beeindruckte wie die Anfangsgeschichte des Buches. "Dann stieg sie in ihr Taxi, sagte: "Zum Bahnhof!" und sah sich nicht mehr nach Heinrich um, der vor seiner Haustür stand, die Tüte mit dem Anzug in der Hand, und ihr nachwinkte, ein alter, aber aufrechter und selbstbewußter, ein immer noch schöner Mann. Er glitzerte wieder, wie Franziska das nannte." (S.190)
Die Liebesgeschichten sind so warm, mit Charme und Witz erzählt, "von den (großen) Verlusten und (kleinen) Triumphen (Klappentext) so einfühlsam, daß ich mir dieses Buch selber kaufen werde, auch wenn ich den Mittelteil eher überflogen habe. Dies will nichts bedeuten, einem anderen Leser werden andere Geschichten ans Herz wachsen... Sie haben mir Appetit gemacht, mich neugierig gemacht auf die anderen Erzählbände von Elke Heidenreich, wie mir diese Lektüre bekommen ist, werde ich beizeiten berichten.
Zur Autorin:
Elke Heidenreich ist 1943 geboren, war Moderatorin verschiedener Talkshows im Fernsehen, las über zehn Jahre die"Metzersgattin Else Stratmann" im Hörfunk, schrieb siebzehn Jahre lang die Brigitte-Kolumne und hat etliche Bücher veröffentlicht, u.a. auch Nero Corleone (1995), die Geschichte eines italienischen Katers.
ElkeHeidenreich
Der Welt den Rücken
Carl Hanser Verlag 2000
ISBN 3-446-20052-5
© LeaofRafiki 30.05.2002
***************************************************
ACHTUNG FAKERSCHUTZ: Ich poste meine Berichte lieber selber und unter gleichem Nick bei regelmäßig bei Ciao, häufig bei Dooyoo seltener bei Ecomments, so gut wie gar nicht mehr bei Hitwin und ab und an doch wieder bei Yopi *grins* weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
"Bahnwärter Thil" von Gerhart Hauptmann
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Gerhart Hauptmann demonstriert mit seiner Novelle „Bahnwärter Thiel“ die Macht der Liebe und deren Verlust. Thiel ist Bahnwärter und wohnt in dem kleinen Orte Neu- Schornstein. Nach zweijähriger Ehe ist ihm seine zarte Frau im Wochenbett gestorben und hat ihm ein Söhnchen, Tobias, hinterlassen. Er heiratet wieder, und zwar die dralle, arbeitsame Kuhmagd Lene, eine Frau ohne Seele und beherrscht von Zanksucht und brutalem Wesen. Thiel dagegen ist ein phlegmatischer, nachgiebiger Mensch, der sich seiner Frau immer unterordnet. Seine Einsamkeit auf seinem Posten und die enge Berührung mit der Natur fördern in ihm mystische Neigungen; so hält er hier mit seiner ersten Frau geheime Zwiegespräche und hat allerlei Visionen. Aus seiner zweiten Ehe geht ebenfalls ein Knabe hervor, und nun beginnt für den kleinen Tobias die Leidenszeit. Thiel wird selbst einmal Zeuge der Misshandlungen, denen das Kind durch seine Stiefmutter ausgesetzt ist, findet aber nicht die Kraft einzuschreiten. Er hat vom Bahnmeister an der Strecke einen kleinen Kartoffelacker überlassen bekommen, und eines Tages macht sich die ganze Familie auf, um diesen zu bestellen. Bei dieser Gelegenheit wird Tobias vom Vater bei der Begehung der Strecke mitgenommen, und Thiel freut sich an den verwunderten Fragen des Kindes. Dann gibt er Tobias in die Obhut Lenes und geht auf seinen Posten, um einen Schnellzug abzufertigen. Da geschieht das Furchtbare: Tobias kommt unter die Räder und kann nur noch tot geborgen werden. Thiel bricht ohnmächtig zusammen und wird nach Hause gebracht. Als einige Stunden später die Leiche des kleinen Tobias gebracht wird, findet man Lene und ihr Kind erschlagen. Thiel ist verschwunden. Erst am nächsten Morgen findet man ihn auf den Gleisen auf der Stelle sitzend, wo das Unglück geschehen ist, mit der Mütze seines Kindes in der Hand. Der Wahnsinn hat Hegemonie in seinem Geist erlangt.
Fazit: Leichtverstänliche Weltliteratur weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Avengelina, 24.05.2002, 23:06 Uhr
Bewertung: nicht hilfreich
Bitte?! Das soll eine Rezension sein? Ich durfte das Buch im Deutschunterricht lesen, und wenn Du der Meinung bist, es sei leichte Kost, na dann hast Du das Buch auch nicht so verstanden, wie der Autor es wollte. So, deine Meinung fehlt, Kritik ich sehe h
-
-
-
Die Belgariad-Saga: Fantasy von David Eddings
21.05.2002, 22:33 Uhr von
FloVi
Hi meine Artikel platziere ich unter dem gleichen Namen auch bei ciao! und unter dem Namen Flo...Pro:
Humorvoller Stil, gut ausgearbeitete Charaktere,hervorragende Story
Kontra:
Der Schluss ist offenbar eine Konzession an die Leserschaft der 50er Jahre.
Empfehlung:
Nein
Worum geht's?
=============
Sieben Götter herrschten anfangs über die Welt und lebten in einem harmonischen Miteinander. Als einer von ihnen jedoch ein mächtiges Artefakt schuf, zog er sich den Neid eines anderen Gottes namens Torak zu. Dieser stahl das Artefakt und es entbrannte ein gewaltiger Krieg der von den Göttern und ihren jeweiligen Völkern geführt wurde. Die freigesetzen Kräfte veränderten das Gesicht der Erde, und das Diebesgut selbst wandte sich gegen seinen unrechtmäßigen Besitzer.
Dennoch konnte Torak mit dem Artefakt, nach seinem Schöpfer das *Auge Aldurs* genannt, entkommen, doch die Welt und die Menschen waren geteilt.
Belgarath, unsterblicher Zauberer und Schüler Aldurs kann gemeinsam mit Riva Eisenfaust den magischen Stein aus der Gewalt Toraks befreien, woraufhin der so zornig wurde, dass er sein ganzes Volk für den Verlust verantwortlich machte. Um einen Krieg zu vermeiden, der die Zerstörung der Welt bedeuten würde, zogen sich die anderen Götter körperlich von der Welt zurück, so dass Torak sie nicht finden konnte. Zuvor sandten sie ihre Völker jedoch in alle Teile der Welt, um die Spuren des Artefakts zu verwischen und beauftragen Riva mit seinem Schutz.
Riva Eisenfaust segelte mit seinen Leuten und dem Auge auf eine entfernte Insel und versenkte die Schiffe. Von den Göttern erhielt Riva zur Verteidigung des Artefaktes noch das Material für ein mächtiges Schwert, das nur er und seine Nachkommen benutzen können.
Das ist die Grundlage für die Religion in der Welt des Waisen Garion. Der Küchenjunge kennt sie, ist mit ihr aufgewachsen und hält sie natürlich nur für die Geschichten alter Leute. Einer dieser Alten kommt alle Jahre zum Bauernhof und erzählt die Legenden, gerade so als wäre der Alte Wolf dabeigewesen. Anfangs ahnt Garion nicht, dass dem tasächlich so ist. Bei dem wandernden Geschichtenerzähler handelt es sich um Belgarath, dem Zauberschüler Aldurs. Und Tante Pol - die all die Jahre wie eine Mutter für ihn war - ist Polgara, Tochter des Zauberers. Sie beide halten Garion für das Kind der Prophezeiung. Denn so wie vorausgesagt wurde, dass das magische Juwel verloren geht, heißt es auch, dass es an einem Jungen ist es zurückzuholen. So endet Garions Kindheit und aus dem kleinen Küchenjungen wird die letzte Hoffnung, denn auch Toraks Schergen sind dem Auge des Gottes auf der Spur.
Was folgt ist eine lange, gefahrvolle Suche, in deren Verlauf Garion erwachsen werden muss, was unter normalen Umständen nicht gerade einfach ist. Sie stoßen auf viele Hindernisse, mächtige Feinde und neue Freunde, doch am Ende stehen sich Torak und Garion allein gegenüber, so wie es in den Prophezeiungen vorhergesehen wurde. Den Ausgang dieses Kampfes kennt allerdings nicht einmal das Schicksal.
Meinung
=======
Falls ihr es noch nicht gemerkt habt, ich habe die Story etwas gerafft, immerhin handelt es sich um fünf Bände. Eine ausführliche Einführung würde den Rahmen etwas sprengen ;-)
Die Belgariad-Saga von gehört definitiv zu den Bestsellern im Genre. Eddings Epos von der Rettung der Welt hat unverkennbar Parallelen zu Tolkiens Ringe-Trilogie, doch das ergibt sich aus der Natur der Sache, schließlich handelt es sich um eine sehr klassische Geschichte. Das Schicksal der Welt lastet auf den Schultern eines Kindes aus einfachen Verhältnissen. Dass Garion zudem noch ein Waise ist, ist ebenfalls genreüblich und wird vom Leser ganz nebenbei zur Kenntnis genommen. Geschichten dieser Art finden sich allen Kulturen und sind fester Bestandteil der verschiedensten Mythologien. Natülich bedient sich Eddings schamlos dieser Quellen, doch im Grunde ist es genau das, was die Leser solcher Stories erwarten. Man denke da nur an den Background eines Luke Skywalker. Und bevor mir jetzt jemand vorhält, Krieg der Sterne sei keine Fantasy sondern SciFi, dem würde ich entgegnen dass er irrt. Unabhängig von der Anzahl der Raumschiffe und Todessterne, Star Wars ist eine klassische Fantasy-Geschichte.
Eddings spielt auch in Belgariad mit den entsprechenden Elementen, als da wären das Kind, die mächtigen Mentoren, die treuen Gefährten, der in seiner Skrupellosigkeit schier unüberwindbare Gegner und natürlich die Tatsache, dass es um nichts weniger als die Rettung des Universums geht.
Wenn das also alles nichts Neues ist, was bleibt dann noch? Ganz einfach: Die Details. Und die Fähigkeit des Autors, uns mit seiner Erzählung in den Bann zu ziehen. Letzteres beherrscht Eddings hervorragend und es dauert nicht lange bis der Leser selbst Bestandteil dieser unbekannten und doch irgendwie vertrauten Welt ist. Die Charaktere sind sehr vielschichtig und werden regelrecht lebendig. Man leidet mit ihnen, freut sich und trauert als wäre es das Schicksal von sehr guten Bekannten.
Mit einer Sache jedoch übertreibt es Eddings zuweilen und das sind die Prophezeiungen. Es geht schon zu Beginn los, als Pol dem noch nichts ahnenden Garion vorhält, er hätte seinen Freund bei einer Balgerei mit Holzschwertern töten können. Auf die Frage des Jungen, was denn mit ihm sei antwortet Pol nur lakonisch, er sei nie in Gefahr gewesen. Dieser Fatalismus kann über fünf Bücher hinweg schon manchmal nerven. Irgendwann hat der Leser begriffen, dass nur Garion selbst eine Gefahr für sich sein kann, wenn er sich nicht ordentlich auf die Begegnung mit Torak vorbereitet. Genau das stellen die vier Bücher vor dem Finale schließlich dar. Garions Weg vom Jungen zum Mann, vom Opfer zum Gegner. Auf diesem Weg sollen wir als Leser Garion begleiten, ich zumindest habe das sehr gern gemacht und wurde mit einem würdigen Ende belohnt.
Wer dann übrigens die Nase noch nicht voll hat, dem seien die fünf Nachfolgebände der Malloreon-Saga empfohlen.
Steckbrief
==========
Die Belgariad-Saga
von David Eddings
Verlag Bastei Lübbe
Alle Preise beziehen sich auf die Taschenbuchausgaben
Band 1: Kind der Prophezeiung
315 Seiten
ISBN: 3404201892
EUR 6,45
Band 2: Zauber der Schlange
378 Seiten
ISBN: 3404201965
EUR 6,45
Band 3: Spiel der Magier
349 Seiten
ISBN: 3404202031
EUR 6,45
Band 4: Turm der Hexer
411 Seiten
ISBN: 3404202090
EUR 6,45
Band 5: Duell der Zauberer
414 Seiten
ISBN: 3404202155
EUR 7,45
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-13 22:28:38 mit dem Titel Märchen für Erwachsene: Alan D. Fosters Katechisten-Trilogie
Kurzübersicht
=============
Die ruhige Zeit für den Viehhirten Etjola Ehombe soll bald vorbei sein, denn in der Nähe seines Dorfes werden die Körper hellhäutiger Menschen an den Strand des Semordia-Ozeans gespült. Tarin, offenbar Anführer der Gruppe, lebt noch und erzählt Etjola von seiner Verlobten, der schönen Hellseherin Themaryl, die von Hymneth (dem Besessenen) entführt wurde. Der Hirte lässt Tarin nicht sterben ohne ihm zu versprechen, die Suche nach Themaryl fortzusetzen.
Obwohl ihn die anderen Angehörigen des Stammes für verrückt erklären, fühlt sich Etjole an diesen Schwur gebunden und verlässt seine Familie, um sich auf den langen Weg quer durch die Welt zu machen.
Auf seiner Reise gelangt er an viele wundersame Orte, trifft die ungewöhnlichsten Lebensformen und auf abstruse Lebensweisen. Bei den Menschen denen er begegnet hinterlässt Etjole stets einen bleibenden Eindruck und ob sie ihm nun als Freund oder Feind kennenlernen, sie sind nicht mehr die selben wie zuvor. Das gilt auch für Hymneth, den Besessenen, doch auch er ist weniger und zugleich mehr als Etjole erwartet hat.
Meinung
=======
Wer meint, dass die Beschreibung für eine Trilogie etwas dünn ist, hat nur zum Teil recht, denn diese Rahmenhandlung ist natürlich lediglich die Rechtfertigung für ein grandioses Stück poetischer, bizarrer und streckenweise genialer Fantasy.
Die Abenteuer, die der Autor seinen Helden auf der Queste durchleben lässt haben schon etwas surrealistisches, eben das, was man von einem guten Alan D. Foster gewohnt ist.
Das bekannteste seiner Werke dürfte wohl der Bannsänger-Zyklus sein. Schon dort zeichnete sich Foster durch interessante Ideen und einen humorvollen Stil aus. Diese Qualitäten kommen auch in der Katechisten-Trilogie wieder voll zur Geltung. Die Welt in der Etjole lebt ist angereichert von den merkwürdigsten Dingen, und selbst die weitgereisten Bewohner sind vor Überraschungen nicht gefeit. Doch seien es nun denkende Bäume, sprechende Schlangen oder Höhlen, die sich im Raum zwischen Blau und Grün befinden, der Viehhirte behält stets die Besonnenheit eines Menschen, der fest in sich selbst ruht. Diese manchmal schon stoische Gelassenheit kann andere Menschen verleiten zu glauben, sie hätten es mit einem einfältigen Genossen zu tun. Doch wer Etjole näher kennt, kommt schnell zu einer fundamentalen Erkenntnis. Nur wer Sokrates Aussage Ich weiß, dass ich nichts weiß wirklich verinnerlicht hat, kann eine solche Gelassenheit an den Tag legen, dass ihn nichts, wirklich nichts mehr erschüttert.
So gelingt es dem Wanderer selbst mit den abstrusesten Situationen fertig zu werden, etwa den fliegenden Haien in den denkenden Königreichen. Meine persönlichen Favoriten sind jedoch die Krieg führenden Blumen, die Etjole und seine Weggefährten als Geheimwaffen einsetzen wollen.
Apropos Weggefährten, davon hat der Hirte zwei. Einer ist ein Glücksritter, der fest davon überzeugt ist, dass Etjole in Wirklichkeit hinter einem großen Schatz her ist. Seine Loyalität ist nicht immer eindeutig, doch meistens ist er da wenn man ihn braucht.
Der andere ist Einlöward, eine wirklich große sprechende Mischlings-Katze, halb Löwe, halb Leopard, die ebenfalls aus Pflichtgefühl dabei ist, denn Etjole hat ihr das Leben gerettet. Deshalb muss sie ihre beiden Begleiter natürlich noch lange nicht mögen, was sie ihnen auch immer wieder durch sarkastische Anmerkungen deutlich macht.
Natürlich schaffen die drei es bis zu Hymneth, dem Besessenen und natürlich wartet auch hier wieder eine dicke Überraschung auf den Leser.
Es tat richtig gut, mal wieder einen echten Foster zu lesen, hat sich dieser doch in letzter Zeit mehr mit Auftragsarbeiten in den diversen SF-Serien beschäftigt.
Fazit
=====
Unbedingt empfehlenswert, nicht nur für Genrefans.
Fakten:
Die Katechisten-Trilogie
von Alan Dean Foster
Band 1: Der Geist des Speers
Preis: EUR (D) 8.95 / sFr 16.40 / EUR (A) 9.20
ISBN: 3-453-19623-6
Band 2: Die gefangene Zeit
Preis: EUR (D) 9.95 / sFr 18.10 / EUR (A) 10.30
Bestellnummer: 06/9163
ISBN: 3-453-19640-6
Band 3: Die Kälte des Schwerts
Preis: EUR (D) 8.95 / sFr 16.40 / EUR (A) 9.20
ISBN: 3-453-19649-X
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-14 16:24:35 mit dem Titel *Nachtlicht* wunderschöne SciFi von Jack Vance
Das Professorenehepaar Hilyer und Althea Fath müssen auf einer ihrer vielen Reisen auf fremde Planeten mit ansehen, wie ein kleiner Junge brutal verprügelt wird. Sie retten den Kleinen und bringen ihn in ein Krankenhaus. Da er keine Eltern mehr hat, beschließen die beiden den Jungen zu adoptieren und mit nach Hause zu nehmen. Jaro selbst kann sich weder an Vater noch an Mutter erinnern, doch immer wieder wird er von Alpträumen heimgesucht, in denen seine Mutter auf grausame Art ermordet wird. Jaro wächst in einer recht behüteten Umgebung auf und kommt auch einigermaßen mit den gesellschaftlichen Strukturen zurecht, die durch elitäres Klassendenken an ein Kasten-System erinnern.
Die Träume nehmen unterdessen kein Ende, sogar tagsüber wird er immer wieder von Erinnerungsfetzen geplagt. Ob es diese Erinnerungen sind, die ihn mit einer unwiderstehlichen Kraft in den Weltraum locken, weiß er nicht. doch dass er auf einem Raumschiff durch das All reisen will, steht für Jaro absolut fest. Als junger Mann schließlich macht er sich auf die Suche nach seiner vermutlichen Heimat, den Planeten Fader, der eine Sonne namens Nachtlicht umkreist. Und dann begegnet er den Mördern seiner Mutter, der Alptraum nimmt Gestalt an und Jaro erfährt endlich, warum er und seine Mutter sterben sollten. Und der Täter ist keineswegs zufrieden damit, seine Arbeit nur unvollständig erledigt zu haben.
Meinung
=======
Ein klassisches, wenn nicht sogar altbackenes Thema. Man ist beinahe gewillt Arthur C. Clarke recht zu geben, behauptete dieser doch, es gäbe nichts Neues mehr in der Science Fiction. Doch er hat sich getäuscht, denn die Geschichte allein ist es nicht, es kommt auch darauf an, wie sie erzählt wird. Und im Erzählen ist Jack Vance ein absoluter Meister. Mit scheinbarer Leichtigkeit zeigt er uns neue Wege des Betrachtens einfacher Dinge und entwickelt eine ungeheure Phantasie beim Kreieren von Welten und ihren Bewohnern. Ein großer Teil der Faszination dieses Buches geht denn auch von der Beschreibung dieser Zivilisationen aus, die ebenso zahlreich wie unterschiedlich sind.
Der Leser begleitet die Familie Fath auf ihre vielen Expeditionen zu Welten, wie sie exotischer nicht sein können. Ob untergegangene Reiche oder lebende und atmende Gesellschaften, stets werden viele Aspekte der Kultur offengelegt und das in einem sprachlichen Stil, der manchem anderen Autor die Schamesröte ins Gesicht treiben sollte.
Leseprobe
=========
(Das Ehepaar hat eben beobachtet, wie eine Gruppe Jugendlicher auf den kleinen Jaro einprügelt.)
Die Faths ließen den Flitzer auf die Straße sinken, sprangen auf den Boden und stießen die Jugendlichen von ihrem schlaffen Opfer weg. Sie erkannten nun einen dunkelhaarigen Bengel von fünf oder sechs Jaren, der in Lumpen gekleidet und abgezehrt war, als hätte er gehungert.
Die Bauernjungen standen verärgert daneben. Der Älteste erklärte, dass die Kreatur ein Wilder wäre, nicht besser als ein Tier, das, wenn man es zuließe, aufwuchs, um ein Räuber oder Ernteplünderer zu werden. Es wäre nur vernünftig, ein solches Ungeziefer zu vertilgen, wenn man die Gelegenheit dazu findet, somit...wenn die Reisenden so gut sein wollten, beiseite zu treten, würden sie mit ihrer Arbeit fortfahren.
Die Faths schimpften mit den Bauernburschen, denen die Kinnladen herabsanken. Dann hoben sie das geschlagene Kind mit größter Vorsicht in ihr Fahrzeug, während die Bauernburschen sie mit verwirrter Missbilligung beobachteten. Später erzählten sie ihren Eltern voller Begeisterung vom wunderlichen Verhalten der fremden Leute, die in lustiger Kleidung daherkamen und, nach ihrer Sprechweise zu urteilen, möglicherweise von Außenwelt kamen.
Fazit
=====
*Nachtlicht* bekommt von mit ein uneingeschränktes Empfehlenswert und das nicht nur für Freunde der Science Fiction. Wer Spaß an zauberhaften Geschichte und einem ungewöhnlichen, doch flüssig zu lesenden, Sprachstil hat, sollte sich das keineswegs entgehen lassen.
Steckbrief
==========
Nachtlicht
Night Lamp von Jack Vance
Deutsch von Andreas Irle und Michael Rahn
Heyne Taschenbuch
ISBN 3453161939
Preis: EUR 9,95
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-19 00:26:41 mit dem Titel Das Ende der Menschheit? *Die letzte Generation* SF von Arthur C. Clarke
Der Wettlauf zwischen den USA und Russland um das erste Raumfahrzeug geht in seine Endphase, als gigantsiche Raumschiffe die Erde besuchen und die Frage, ob wir allein im Universum sind unmissverständlich mit Nein beantworten. Die simple Tatsache ihrer Anwesenheit ist Beweis genug für die technische Überlegenheit und dennoch versucht ein Land den Einsatz von Atomwaffen, der in einem Akt vollkommener Demütigung schlicht und einfach ingnoriert wird, Schaden richtet er sowieso keinen an. Die Außerirdischen, für die bald der Name Overlords kursiert, sprechen direkt nur zu einem einzigen Menschen, dem Generalsekretär der UNO. Die Overlords, offenbar konsequente Gegner physischer Gewalt, beenden jeglichen bewaffneten Konflikt und ihre Anwesenheit führt zu weltweitem Wohlstand, ohne dass auch nur im geringsten erkenntlich wird, welchen Vorteil sie daraus ziehen. Tatsächlich überlassen sie den Menschen die eigene Verwaltung, Verbote sind spärlich und richten sich in erster Linie gegen den unnötigen Einsatz von Waffen oder Gewalt, selbst gegen Tiere.
Und doch gibt es Widerstand, genährt vor allem durch den Umstand, dass sich die Overlords niemals zeigen. Lediglich die seltene Stimme des Oberkontrolleurs Karellen ist den Menschen durch äußerst seltene Ansprachen bekannt. Als der UNO-Generalsekretät von einer radikaleren Gruppe entführt wird, ist die Konditionierung gegen Gewalt selbst dort so weit fortgeschritten, dass dem Mann kein Haar gekrümmt wurde. Die Aliens geben ein kleines Stück nach und eröffnen, dass sie sich in exakt fünfzig Jahren zu erkennen geben werden.
Das folgende halbe Jahrhundert ist geprägt von Aufklärung, Wissenschaft und Langeweile. Und trotz größter Bemühungen löst das Antlitz der Alien zunächst Unbehagen aus, denn sie sind die Verkörperung dessen, was sich der Mensch immer unter Teufel und Dämonen vorgestellt hat.
Dank der unbestreitbaren Vorteile durch die Overlords hält die Angst und Verwirrung nicht lange an, doch die Anzeichen, dass auch die Aliens auf etwas warten und ihrerseits von einer größreren Macht gelenkt sind, werden immer deutlicher. Nach weiteren fünfzig Jahren ist es dann soweit, und als die Menschen erkennen, um was es eigentlich geht, ist alles zu spät. Das Ende der Menschheit, so wir wir uns begreifen, steht unmittelbar bevor.
Meinung
=======
Natürlich habe ich als SF-Begeisteter auch einiges von Arthur Charles Clarke gelesen. Und auch auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden, ich halte ihn für den meistüberschätzten Autor des Genres. *Die letzte Generation* (Childhood's End) ist allerdings erste Sahne, für mich das beste seiner Bücher, wenn nicht sogar das einzig wirklich gute. Nicht so vordergründig wie *3001*, nicht so platt wie *Hammer Gottes* und lange nicht so schwatzhaft wie die *Rama*-Bücher.
Dabei handelt es sich hier um eine Story, die eigentlich nur Kurzgeschichten-Qualitäten besitzt, doch Clarke versteht es die Geschichte zu dehnen, ohne dabei langatmig zu wirken. Der Auto erzielt das vor allem durch die interessanten Betrachtungen der menschlichen Gesellschaft in einer Zeit völligen Friedens. Hier dreht Clarke richtig auf und führt vor, dass Perfektion nichts anderes bedeutet als Stagnation, dass wir eine gewisse Aggressivität einfach brauchen oder schlicht im Sumpf der Langeweile untergehen. Nach dem Einstiegsknall nimmt dieser Teil der Geschichte den Leser voll in Anspruch, bis es zu einem durchaus würdigen Ende kommt, dem einzigen Teil des Buches, das für meine Begriffe tatsächlich zu sehr in die Länge gezogen wurde, gerade so, als wollte sich Clarke nicht von der Geschichte lösen. Dieser Eindruck beginnt bei der Schilderung des Overlord-Planeten, auf den sich ein Mensch als blinder Passagier eines Versorgungsschiff schummelt und setzt sich fort, als dieser Mensch wenige Monate später wieder zur Erde zurückkehrt, auf der seit seiner Abreise bereits achtzig Jahre vergangen sind (Einsteins Zwillings-Phänomen).
Allerdings ist das nicht ganz so tragisch, denn auch der Leser möchte noch nicht gleich gehen, viel zu sehr nimmt er Anteil an den wundersamen, deprimierenden und zugleich hoffnugsvollen Entwicklungen der menschlichen Rasse. Da stören auch ein paar recht altmodisch anmutende Begriffe wie *Radiofernschreiber* nicht, immerhin ist das Buch Anfang der 50er Jahre entstanden und erinnert in seiner Wortwahl ab und zu an andere Klassiker wie etwa Heinleins *Puppet Masters*. Auch der Beginn des Buches mit seinem zu der Zeit typischen Invasionsgeschichten-Anfang passt in diese Ära, doch dann wird der Leser vöillig überrascht als die Geschichte einen ganz anderen Verlauf nimmt. Aber so sollte gute Unterhaltungsliteratur eben sein, auch wenn sie höhere Ansprüche an sich selbst stellt, wie es die SciFi manchmal gerne tut.
Wer also die Mühen nicht scheut, sich den vergriffenen Titel in einem Antiquariat zu besorgen, wird mit einem wirklich guten Buch belohnt.
Steckbrief
==========
Die letzte Generation
Childhoods End
Arthur C. Clarke, 1950
Besprochene Ausgabe:
Goldmann Taschenbuch
aus der Reihe *SF-Classics*
Übersetzung: Else von Hollander-Lossow
ISBN 3442247632
Preis (Antiquariat): durchschn. 3,50 EURO
(z.B. http://www.abebooks.de)
============================
Mai 2002, Florenz Villegas
============================
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-21 20:33:07 mit dem Titel *Der große Süden*: Alternativwelt-Klassiker von Ward Moore
Hodge Beckmaker wird 1921 als Sohn eines Schmieds in Nordamerika geboren. Seine Vorliebe für das Lernen, die er als junger Mann entwickelt stößt bei seinen Eltern auf Unverständnis und Abneigung. Nachdem die Nordstaaten den Unabhängigkeitskrieg verloren haben, reißen die Reparationszahlungen an den Süden das Land in einen wirschaftlichen Abgrund. Da Hodge zu Hause keine Möglichkeit sieht, sich intellektuell zu entwickeln, und dies von seinen Eltern auch als Zeitverschwendung betrachtet wird, macht er sich auf den Weg nach New York.
Dort wird Hodge erst einmal ausgeraubt, findet jedoch auch einen wohlmeinenden Menschen, der ihm einen Job gegen Kost und Logis bei einem Buchdrucker verschafft. Die Arbeit ist nicht schwer und Roger Tyss, Besitzer der Druckerei und offenbar auch Schlüsselfigur in einer Untergrundbewegung, lässt dem Heranwachsenden viele Freiheiten. Hodge nutzt diese Freiheit, indem er alles liest, was ihm in die Finger kommt, kann sich die ganze Zeit jedoch nicht mit der militanten Nebenbeschäftigung seines Arbeitgebers anfreunden.
Als sein Mentor, ein farbiger Botschafter und Kunde des Buchladens, Opfer eines Attentats wird, hat Hodge bereits einige Kontakte zu Universitäten hergestellt und hofft auf ein Stipendium. Schließlich bekommt er Besuch von Barbara Haggerwells, die ihn nach Haggershaven einlädt. Beckmaker nimmt die Einladung an und findet dort eine Art Kommune mit wissenschaftlichem Hintergrund. Hier herrscht für Hodge das optimale Klima und er bildet sich quasi selbst zum Historiker aus, der in der übrigen Fachwelt sogar auf Anerkennung stößt.
Barbara, ein Physikgenie mit sozialen Defiziten, macht schließlich eine Erfindung, die der Traum aller Geschichtswissenschaftler ist. Sie entwickelt eine Zeitmaschine, mit der Hodge zum Augenzeuge eines bedeutenden Moments des Unabhängigkeitskrieges wird. Durch eine Unachtsamkeit wird er jedoch von einem Konföderierten-Trupp entdeckt und löst eine Kettenreaktion aus, die das Gesicht seiner Welt grundlegend verändern soll.
Meinung
=======
Obwohl sich der Autor Ward Moore nur am Rande mit der Science Fiction befasste, hat er mit *Der große Süden (Bring the Jubillee)* einen echten Genre-Klassiker geschaffen. Das Buch ist eines der besten Beispiele für die Faszination, die die *was wäre wenn*-Spiele der Alternativwelt-Romane ausüben können. Unglaublich detailliert beschreibt Moore eine Welt, die fremd ist und gleichzeitig so bekannt vorkommt, dass einem ab und zu ein Schauer über den Rücken läuft. Denn so weit das alles entfernt scheint, sind doch ausreichend Denkanstöße vorhanden, die auch den deutschen Leser direkt berühren. Denn hätten die Nordsaaten tatsächlich den Bruderkrieg verloren, hätte es dann das Amerika gegeben, das wesentlich zum Ende von Hitlers Terror-Herrschaft beitrug?
Dieses Buch beschäftigt einen weit über die letzte Seite hinaus, es regt an, zeigt uns eine Welt, wie sie tatsächlich hätte sein können und nur durch eine Kleinigkeit nicht so geworden ist. Darüber darf man an sich nicht weiter nachdenken, es sei denn, man hat die Kraft rechtzeitig aufzuhören. Ward Moore hatte offenbar diese Fähigkeit und lässt uns an seinen Erkenntnissen teilhaben, die in scharfsinnigen Dialogen und mit einem intelligenten Humor präsentiert werden.
Dabei ist die Zeitreise eigentlich nur Nebensache, auch wenn sie gern von den Marketing-Abteilungen der Verlage herausgehoben wird. Tatsächlich nimmt sie auch nur einige Seiten am Ende des Buches ein und wirkt beinahe störend. Viel interessanter ist das Beinahe-Universum, das wir durch die Figur des Hodge Beckmaker erleben dürfen und an dem wir nur ganz knapp vorbeigeschrammt sind.
Und für den Fall, dass ich bisher zu subtil war: Unbedingt lesen!
==========================
Mai 2002, Florenz Villegas
========================== weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
mima007, 22.05.2002, 01:22 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Gelungener Bericht. Ansonsten verweise ich auf meinen Kommentar bei dooyoo. CU, mima
-
zettikonfetti, 21.05.2002, 21:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wie ich denke ein Beispiel dafür das man nicht ellenlange Berichte verfassen muss um eine sehr gute Bewertung zu erhalten....der zettikonfetti
-
-
"Der Sommermörder" (Nicci French)
17.05.2002, 19:53 Uhr von
kaffeetrinkerin
Ich liebe Bücher über alles, und zwar Bücher jeden Genres - deshalb führe ich mit meinem Mann zus...Pro:
gute Story, durchgehend spannend, sehr an der Geschichte orientiert
Kontra:
viel zu schnell zuende
Empfehlung:
Nein
"Der Sommermörder" ist der Krimi, auf den ich lange gewartet habe.
Dieses Buch schlägt alles, was ich bisher gelesen habe, und das ist wirklich eine ganze Menge.
Dabei ist es jedoch enorm schwierig, ein wenig Inhalt preiszugeben, ohne Entscheidendes zu verraten.
Sollte der Bericht also etwas kurz erscheinen, dann nur, weil ich nichts vorweg nehmen möchte.
Kurz gesagt:
Ein Frauenmörder geht um in London. Kein gewöhnlicher Mörder.
Er sucht sich seine Opfer sorgfältig aus und beobachtet sie, ohne dass sie es merken. Bis er sie besser kennt als der eigene Ehemann oder sogar sie selbst.
Und die Polizei unternimmt verzweifelte Versuche, den Opfern zu helfen, ohne recht zu wissen, wie. Er erscheint sogar unbemerkt in einer vollkommen überwachten Wohnung.
Der Krimi ist quasi aufgeteilt.Alles ist in der Ichform geschrieben, dabei erzählen aber Opfer und Täter von sich, so dass der Leser in der Lage ist, sich in die wirklich verschiedenen Charakter hineinzuversetzen. Mehr noch, man versucht ständig, auf des Erzählers Seite zu sein, seiner Meinung zu sein.
An der Schriftart erkennt man, wer erzählt, Opfer oder Täter.
Und dabei hat man so viele Ansatzpunkte für Verdächtigungen, dass man die polizei schon fast bedauert.
Die Spannung bleibt also von Anfang bis Ende erhalten, wobei die Autorin die verschiedenen Frauen sogar in verschiedenen Schreibstilen von sich berichten läßt, je nachdem, wie diese Frau ist.
Nur eines noch will ich vom Inhalt verraten:
Ein Opfer ist das falsche Ziel: Es wehrt sich clever.....
Nicci French hat dieses Werk fesselnd und zum Teil sogar mit einem Schuss Humor verfasst, eine Freude, es zu lesen.
Es lässt einen nicht mehr los!
PS Für Preisversessene: 17,90 € bei Club Bertelsmann
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-17 17:53:18 mit dem Titel Frank Schätzings "Tod und Teufel"
Diesmal beschreibe ich einen Roman ganz anderer Art: einen stilechten Krimi aus dem Mittelalter.
Vorab sei gesagt: ich bin kritisiert worden, weil ich zuwenig Worteüber den Ausgang "meiner" Geschichten verliere. Dies wird allerdings so bleiben, da ich zum Lesen bewegen will.
In einem Theaterstück von Agatha Christie mussten wir Besucher am Ende alle aufstehen und laut schwören, dass wir niemandem verraten, wer der Mörder ist. Daran will ich mich auch in Zukunft halten....
Der Roman "Tod und Teufel" spielt im 14. Jahrhundert in Köln.
Der Autor Frank Schätzing bindet viele Tatsachen ein, so dass sich die ganze Geschichte wirklich so ereignet haben könnte.
Die Erzählung dreht sich um den armen Dieb Jacob, der sich als Bettler und Tagedieb mehr recht als schlecht durchs Leben schlägt.
Eines Tages will er wieder mal Äpfel aus reichem Garten stehlen, der sich genau gegenüber des unvollendeten Kölner Doms befindet.
Als ersich gerade nach den größten Früchten streckt, bemerkt er den Dombaumeister Gerhard. Jacob versteckt sich schnell in den Zweigen.
Doch plötzlich erscheint eine weitere, dunkle und große Gestalt auf den Gerüsten. Ehe Jacob Luft holen kann, wird er Zeuge eines Mordes - der Dombaumeister wird in die Tiefe gestoßen.
Zu allem Übel bricht nun auch noch der Ast, auf dem Jacob sass, er fällt genau auf den Domhof.
Als er bei dem sterbenden Garhard niederkniet, flüstert dieser ihm seine letzten Worte ins Ohr.
Das wiederum sieht der Mörder, und nun beginnt eine gnadenlose Hetzjagd auf Jacob, der die letzten Worte auf keinem Fall jemandem weitersagen soll.
Und plötzlich sterben alle, mit denen Jacob nach diesem Ereignis in Berührung kam, sein Bettlerfreund, weil der Jacobs Mantel trug und verwechselt wurde, Jacobs Bettfreundin, ein paar Taugenichtse...
Aber Jacob findet Freunde: die hilfsbereite Richmodis, die ein bisschen in ihn verliebt ist, ihr Vater, ein Handwerker und dessen Schwager, ein Dekant, helfen Jacob und decken dabei eine unerhörte Intrige auf, an dessen Ende eine weit grössere Tat stehen soll, der Tod des Dombaumeisters war nur Nebeneffekt....
So ganz nebenbei erfährt der Leser aber auch noch recht viel über die damalige Lebensweise, Kleinnigkeiten, aber auch grosse Ereignisse versteht man so viel besser.
Die Verstrickungen der Päpste und warum es Kreutzzüge gab ebenso wie die Geschichte Kölns und deren Bürger.
Und wer hat schon gewusst, dass die Huren damals dem Henker unterstanden....
Alles in allem ein wunderbar spannender Krimi, der niemals abhebt und deren Ereignisse tatsächlich so gewesen sein können. Der Dombaumeister Gerhard fiel tatsächlich unter misteriösen Umständen vom Gerüst.
Wer allerdings wirklich Teufel und Dämonen erwartet, wird wohl enttäuscht werden.
Ich jedenfalls war das keineswegs, deshalb mein Urteil: unbedingt lesen!
Preis: 10 € (beim Club Bertelsmann) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
"Soloalbum" von Benjamin von Stuckrad-Barre
Pro:
sozusagen das Best of aus der Sendung; offen, kritisch, unterhaltsam...
Kontra:
zu kurz ;-)
Empfehlung:
Nein
Intro:
Ich weiß nicht mehr genau wo ich es gelesen hatte, aber ich hatte es gelesen. Das Buch ist ein „must-have“ für alle die was von Literatur verstehen. Puh, ok, dazu will man natürlich gehören. Auch wenn ich Bücher vorher eher aus sicherer Entfernung im Regal betrachtet hatte. Ich weiß echt nicht wieso, ach ja, doch, ich weiß wieso, es war ein radiobericht über das Buch. Früher als es noch Radioberichte über Bücher gab(was ich mal wieder gerne hätte, aber ich hätte so vieles gerne, endlich noch mal Geld, nen Job und nicht nur studieren, endlich noch mal vernünftigen Sex,...ähm, ooops.... ok, sorry, ich schweife ab...)! Wie gesagt, „must-have“, also los in den Buchladen, because I „must-have“ (Gott, Tom killt mich wegen dem Satz und dem Deutsch, „wegen dem Deutsch“ *lol* , shit...). Da stand es also: Soloalbum. Optisch recht ansprechend gemacht, doch, man erkennt nix auf dem Cover beim ersten Blick darauf, möchte man meinen. Nach Blick # 2 ändert sich das auch nicht. Grün, gelb, schwarz, Streifen, verwaschen, verschwommen, der Titel, der Autor, der Verlag, Logos, Schrift in weiß, Gesamtbild, Momentaufnahme, wie das Buch selbst.
Ich nehme das Buch in die Hand, vorsicht, gleich bin ich 16.90 DM los, denk ich. So ein Buch kann gefährlich werden, den der Reiz, die Anziehung ist selbst für einen nich tregulären Leser spürrbar. Seiten mit Text, Wissen, Unterhaltung, Inhalt, Gott, ich könnte was lernen, schlau werden, ach nein, ist ja ein Roman, oder doch...? Aber zu spät, Buch in der Hand, Blick auf den Buchrücken, darauf 2 Sachen: die alt bekannten „ach-ist-das-nicht-ein-geiles-Buch,-ja-ich-hab-mich-ja-soooooooo-amüsiert-kaufen, kaufen-kaufennnn!!!“-Aufforderungen bekannter Menschen, die ich aber hier alle nicht mochte (Harald Schmidt & Harry Rowohlt, ich bitte euch, wer mag Harry Rowohlt, geschweige, wer kennt Harry Rowohlt!?) & etwas ganz, ganz fieses, der Marketingtrick schlechthin, der bei anderen Autoren sicher schief gehen würde (stellt euch Stephen Kings Fresse vor, damit verkauft man doch kein Buch, es sei denn... ach ja, Horror, ich vergass...), keine Frage, aber hier nicht: das Photo des Schreiberlings. Lässig an einen Heizkörper gelehnt, steht er da, den Blick nachdenklich ins Off schweifend, den gestreiften Hemdkragen übers braune Jacket ragend, die Rückenansicht seinerselbst spielgelt sich im Hintergrund. Der Autor also, oder ein Model? Ein junger Gott? Gott, bin ich verliebt? In ein Photo, ein Bild, einen Menschen? Egal, her damit, koste es was es wolle oder 16.90 DM. Dieses Gesicht, süß, wie kann so jemand etwas schlechtes erzählen...?
Jetzt ein Blick ins Buch:
Insgesamt ist Soloalbum 28 Kapitel lang, welche allesamt nach Oasis Stücken benannt sind, so z.B. „Roll With It“ oder „Don’t Look Back In Anger“. Die Titel der Stücke treffen den Inhalt des Kapitels zumeist auch genau, zumal der Ich-Erzähler bekennender Oasis Fan ist.
Worum geht’s denn nun in Soloalbum? So recht kann man das gar nicht sagen. Ist Wirklich so, eigentlich geht’s um das Ende der Welt wie sie der Erzähler kennt oder anders: den Alltag. Nichts ist langweiliger und gleichzeitig spannender als der tägliche Wahnsinn dem man begegnet. Der Geburstag einer Bekannten, was schenke ich?
Dann ein Exkurs über Diäten, der bauch ist zu dick, Gott, ich muß abnehmen, aber wie, finden Frauen sowas scheiße, ja, natürlich, ich find mich scheiße, wie können die mich anders sehen, Gott, ich sterbe allein. Jeden Tag aufs neue geht hier die Welt unter; und man kommt von der Ex-Freundin nicht weg. Oder besser: den Ex.
Zwischendurch immer wieder ein Blick aus Zeitgeschehen, was halt so geschah in den 90ern, Oasis vs. Blur, Dieter Gorny vs. Geschmack, Diana vs. Tunnelpfeiler.
Mittendrin: der Ich-Erzähler, der sich zwar nicht zu Recht findet, aber nicht auf gibt. Es ändert sich ja doch nichts, aber man weiß es eben nicht....
Gut, der Inhalt klingt nach gar keinem Inhalt, ich geb’s ja zu. Aber irgendwie ist es doch blöd wenn ich hier tippe: erst macht er das und das und dann das und das, am Ende des Buches steht der Erzähler vor Frage so und so. Nee. Nicht gut. Lest Soloalbum und ihr wisst, was ich meine, wenn ich sage: das Buch läßt sich nicht beschreiben, in Schubladen packen. Da passiert ne Menge, viele Gedanken, Gedankensprünge, wohin, kann ich folgen, zurück, hält man mit, hält der Erzähler mit, mit im Leben...?
Darum geht’s wohl. Tour-de-Force. Der Erzähler ist drin & kommt nicht raus. Der Leser ist auch drin, im Buch jetzt. Das ist ja einfach. Ist es auch, denn Benjamin von Stuckrad-Barre ist in seiner Sprache manch einem näher als man sich selbst sein möchte....
Fazit:
Das Buch ist eigentlich Schuld, warum ich wieder zu lesen an fing. Nach Soloalbum kam Livealbum, dann Remix, etc.. Und sogar lese ich heute manchmal ein Buch, welches nicht von Benjamin geschrieben wurde, ja, das kam echt vor. Soloalbum, ein guter Roman, der Lust auf mehr und bei mir wieder aufs Lesen allgemein machte.
Zynisch, ironisch, manchmal schwer verdaulich, manchmal lustig, manchmal genial, gesitreich, manchmal aber nur oberflächlich, manchmal bunt, manchmal trist, manchmal schön, öfters aber scheiße, dann wieder ein up gefolgt vom down # 1856. So ist das Leben. So ist Soloalbum. So bist wahrscheinlich auch du.
Ist so auch Benji? Nee, man sollte halt aber doch bei diesem Buch, wie bei jedem anderen auch, einen Fehler nie machen: nämlich Autor und Ich-Erzähler gleich setzten. Zwar sind viele Parallelen zwischen beiden zu erkennen (selbes Alter, selber Job, selben musikalischen Vorlieben, etc.), aber Benjamin von Stuckrad-Barre schreibt hier nicht über sich selbst, und wenn doch, dann möchte man ihm das alles wirklich nicht wünschen.
Stats:
Name: Soloalbum
Autor: Benjamin von Stuckrad-Barre
Jahr: 1998
Verlag: KiWi
246 Seiten
Preis: 16.90 DM, aber kostet jetzt mehr, weiß ich, frag mich aber nicht wieviel...
Der Tipp zum Abschluß:
Mehr Infos zu B.v.S.-B. auf der Website unter: www.stuckrad-barre.de !
P.S.: Benji hat mein Buch gesignt, Benji hat mein Buch gesignt, Benji hat ..... I think u get it..... ;-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-14 19:33:50 mit dem Titel "Crazy" von Benjamin Lebert
Intro:
Außer Comics lese ich ja nicht wirklich viel. Ich geb's ja zu. Früher gar nichts, aber das änderte sich so 1998/99. Crazy wurde imRadio, in einer WDR 2 Sendung vorgestellt. Was, der Autor ist erst 16? Das Buch sein erster Roman? Der ist auch autobiographisch? Gut, ich war 1999 20 Jahre alt, da kann man sowas noch lesen dachte ich. Buch also in der Buchhandlung suchen gegangen. Da ist es ja. Beige/roter Umschlag, ein Kind mit einem Lenkdrachen, darunter der Titel der das Bild von einem anderen Photo trennt, einem Waschbecken mit Wasserhahn. Wie hängen die zwei Sachen zusammen? No idea, we’ll see (?). Die Rückseite, ein Zitat aus dem Buch:
„Das war alles zu viel für mich heute: Anstatt eine Feuerleiter hinaufzuklettern, zu saufen, was das Zeug hält, mal eben ein bißchen zu vögeln und nebenbei erwachsen zu werden. Das reicht für eine Nacht. Da würde jeder kozen, glaube ich.“*
Das Zitat beschreibt Crazy denn auch ganz gut. Benjamin ist 16 Jahe alt, ein Krüppel wie er selbst sagt (der nette Mensch nennt das behindert, aber ich bleibe mal bei Krüppel). Damit hat er ein Problem, ist klar. Die Elten zerstritten, das Internat Neuseelen muß her. Da lernt er neue Freunde kennen (alle Klischees werden erfüllt: der Dicke, der Seltsame, der gute Kumpel, die erste Liebe, ...) und erlebt den Alltag eines Teenagers, nämlich das erwachsen werden. Benjamin hat Sorgen, die hatte jeder einmal: das Mädel, welches man mag mag einen selber gar nicht. Die Noten im Keller & man will doch endlich mal was großes erleben, ausbrechen aus der tagtäglichen Routine. So endet man dann gegen Ende auch in einem schäbigen Stiplokal... Teenagerträume, Teenagerliebe, Teenageruntriebe, Teenagergedanken, Teenagerschranken, Teenager stellen sich manchmal an wie Elephanten...
Crazy wirft einen Blick auf die verrückte seite des Lebens:
„„Die Welt ist crazy“, erwiderte ich. „Da hast du recht“, entgegnet Janosch. „Crazy und schön. Und man sollte jede Sekunde ausnützen.““*
Fazit:
Lebensweisheiten eines Teens also. Doch wer braucht die? Ich brauchte die damals nicht wirklich. Ich mußte mich durch das hochgelobte Buch quälen. Wer ließt das denn gerne, frage ich mich noch heute. Der 16jährige mit Problemen in der Schule und keiner Freundin? Die Literaturkritikerin, die ihren eigenen 16 Jahre alten Sohn nicht verstehen kann, das aber gerne will? Mag sein. Aber: das Buch hat den Nachteil # 1: es sagt mir nichts! Und nicht nur mir, denke ich. Das geht mehreren Leuten bestimmt so. Mich interessiert nicht wie die Story weiter geht, ob er das Halbjahr überlebt, ob das Mädel mit ihm fickt oder sonst was. Alles banaler Scheiß. Sorry. Ich kann sowas auch schreiben, aber dann klingt es nicht so gut schätz ich. Das kann Lebert ja schon, formulieren, wenn auch Felix immer „der dicke Felix“ ist & Florian, der „Florian, den alle nur Mädchen nennen“ ist. Das nervt beim Lesen dann doch etwas. Man merkt dem Autor sein Alter doch etwas an. Aber Ansätze sind doch schonmal da, das seh ich auch.
Also: Benjamin Lebert, die Zeit ist um, es ist 2002, wo bleibt dein zweites, großes Buch, mit dem du der Welt zeigen kannst, ob doch mehr in dir steckt als ein normaler Teenager mit einem normalen Leben...?
Stats:
Name: Crazy
Autor: Benjamin Lebert
Jahr: 1999
Verlag: KiWi
176 Seiten
Preis: 14.90 DM, aber kostet jetzt bestimmt auch wieder mehr, die Papierpreise, jaja....
Tipp für Lesefaule:
Crazy wurde auch fürs Kino verfilmt, die DVD oder das Video sind überall erhältlich. Reinschauen lohnt sich schon irgendwie.
* Zitate aus dem Buch selbst.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-14 19:46:23 mit dem Titel *Extreme Leben* von Jürgen Domian
Intro:
Jürgen Domian ist ein Phänomen der letzten Jahr. Seine Sendung erreicht in jeder Nacht viele Tausende, wenn nicht Millionen, Menschen. Und das zu so später Stunde. Der Gummersbacher Latenighttalker ist mit der Sendung Domian seit meheren Jahren fester Bestandteil des WDR und Eins Live Nachtprogramms.
Das Konzept der Sendung ist schnell erklärt: der Zuschauer ruft an und spricht über ein vorgegebenes oder ein freies, eigenes Thema mit Jürgen Domian. Die Bandbreite reicht von Sex bis Tod bis Behinderung bis Beziehungsstreß. Teilweise auch sehr skurille Geschichten.
Eben diese sollten halt nicht verlorren gehen: die nicht alltäglichen Gespräche, die auch in der Sendung ihren Platz haben. Mal besonders kurios, mal eingängig, mal verstörend, mal traurig, mal einfach nur zum lachen, dann aber wieder nachdenklich. All das findet man auch im Buch „Extreme Leben“. Der Untertitel sagt auch genau aus, was das Buch beinhaltet: „Protokolle und Kommentare“. Domian gibt einen Telephoneanruf wieder, setzt ihn ins geschriebene Wort um und ergänzt dieses Protokoll danach mit eigenen, teils kritischen Bemerkungen.
Ein Blick auf die Themen, so zu sagen ein „Best-of“:
- Masochismus
- Aids
- Kindstod
- Alt und schwul
- Inzest
- Kindesmißbrauch
- Autofellatio
- Sodomie
- Partnersuche
- Telefon Sex
- Einsamkeit
- Und noch viele mehr...
Die Gespräche sind aus der Sendung entnommen, entsprechen dem dort Gehörtem. Dabei ist es wichtig zu bemerken, das Domian stehst mit dem nötigen journalistischen ernst an die Gespräche rang geht, aber wenn nötig nie das Menschliche missen läßt. Ein Fragensteller mit Herz und eigener Meinung. Gerade dies macht auch das Buch selbst deutlich.
Fazit:
Von den Machern nur für die Fans der Sendung? Eigentlich ja. Dennoch: wer Domian nicht kennt könnte nach Lektüre des Buches beschließen bsi 1 Uhr Nachts einmal wach zu bleiben. Das lohnt schon (ich hab das mal 3 Jahre am Stück gemacht!!!;-)). Also: ich rate jedem, lest das Buch, lacht, denkt nach, seid traurig, seid was immer ihr wollt. Das ist kein 0815 Stoff, das ist schon mehr. Und hat man damals mal eines der Gespräche live mit bekommen und dann mit ungläubigem Kopfschütteln kommentiert, so beliebt ein Schmunzeln bei der erneuten Lektüre nicht aus...
Stats:
Name: Extreme Leben – Protokolle & Kommentare
Autor: Jürgen Domian
Jahr: 1996
Verlag: VGS
133 Seiten
Preis: etwa 20 DM, denk ich, da kein Preis drauf steht...
Tipp für Lesefaule:
Domian läuft das ganze Jahr über (bis auf die üblichen Ferienpausen beizeiten) im WDR Fernsehen gegen 01.00 Uhr und zeitgleich auf Eins Live im Radio.
Tipps für Leseratten:
1. Zusammen mit Hella Von Sinnen erschien 1998 das Buch „Jenseits der Scham“. Darin: weitere Interviews und Frau von Sinnen befragt Domian selbst. Damals 19,80 DM, VGS.
2. Wolfgang Zbikowski, „Domian“. Ein Blick hinter die Kulissen; wie funktioniert die Sendung, wer arbeitet daran, wie lebt Domian, etc.. Zbikowski ist Redakteur der Sendung Domian und gibt Einblicke in diese Welt. 12,90 €, VGS.
Mehr zu Domian:
www.einslive.de weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben