11:14 (DVD) Testbericht

11-14-dvd
ab 440,58
Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von SVoigt3000

"Da liegt ein Penis auf der Straße!"

4
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Interessante Erzählweise, gute Schauspieler, schwarzer Humor, kurzweilig, gute Unterhaltung und interessant

Kontra:

Es fehlt an Substanz

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich viel Gutes über den Film "11:14 - Elevenfourteen" gehört und gelesen habe, wollte ich ihn mir auch mal ansehen. Das habe ich nun endlich getan. War er denn wirklich so gut, wie ich es mir dachte?

-----STORY:-----
11:13 Uhr: Ein junger Mann (Henry Thomas) fährt nachts mit seinem Auto und telefoniert. Er ist angetrunken, legt auf und die Uhr spring auf 11:14. In dem Moment fällt jemand von oben auf die Windschutzscheibe des Autos. Geschockt hält der junge Mann an und will die Leiche verschwinden lassen. Er wird aber von einer vorbeifahrenden Frau (Barbara Hershey)gestört, die an einen Wildunfall glaubt, als sie das kaputte Auto sieht und die Polizei ruft. Als Officer Hannagan (Clark Gregg) am Unfallort eintrifft, bemerkt er den Alkoholgeruch bei dem Fahrer des Wagens, wird misstrauisch und lässt den Wagen öffnen...

11:09 Uhr: Drei Jugendliche (Ben Foster, Colin Hanks, Stark Sands) fahren mit ihrem uralten VW-Bus durch die Nacht, trinken, essen und bauen Mist. Einer der Drei kommt auf die Idee, aus dem Fenster des Wagens urinieren zu wollen, was dem Fahrer natürlich nicht gefällt. Ein Moment der Unachtsamkeit und schon haben die Freunde ein junges Mädchen überfahren. Ein Passant komm vorbei, läuft zu dem Mädchen, sieht die Jungs, zieht eine Waffe und schießt. Die Drei begehen Fahrerflucht...

11:04 Uhr: Ein Mann (Patrick Swayze) geht mit seinem Hund spazieren und entdeckt dabei die Leiche des rüpelhaften Freundes seiner Tochter. Hat seine Tochter es nicht mehr ausgehalten und ihren Freund umgebracht? Der besorgte Vater lässt die Leiche aus Angst, seine Tochter müsse ins Gefängnis, verschwinden...

10:57 Uhr: Die Tankstellenangestellte Buzzy (Hilary Swank) bekommt nächtlichen Besuch von ihrem besten Freund und Kollegen Duffy (Shawn Hatosy). Der hat ein Problem: Seine Freundin ist schwanger und hat kein Geld für die Abtreibung. Also will Duffy das Geld von der Tankstelle haben, aber Buzzy braucht den Job und kann keinen Ärger mit ihrem Chef gebrauchen. Also will sie das Geld nicht rausgeben. Dann zieht Duffy eine Waffe, bedroht Buzzy, kann aber nicht schießen...


-----KOMMENTAR:-----
Scheinbar haben diese 4 Geschichten nichts miteinander zu tun - scheinbar. Die einzelnen Episoden finden alle um 11:14 Uhr - darum der Name des Filmes - ihren Höhepunkt. Damit aber nicht genug. Die einzelnen Handlungen werden nacheinander erzählt und überschneiden sich alle irgendwo. So sieht man beim Anschauen der zweiten Episode zum Beispiel irgendwo ganz Beiläufig einen Teil der Handlung von Episode 1. Und Episode 3 zeigt und erklärt auch wieder einen Teil von Episode 1, hat aber auch Berührungspunkte mit Nummer 2 u.s.w. Allein diese ganze Konstruktion zu sehen ist schon bemerkenswert und das Anschauen des Filmes wert.

Hinzu kommt dann aber noch, dass der Film sehr komisch ist. Alle Geschichten sind durchtränkt mit schwarzem Humor - kein Wunder, bei so vielen Leichen. Da passt mal hier eine Leiche nicht in den Kofferraum, sodass dieser solange auf den Kopf der Leiche geschlagen wird, bis er zu bleibt und dann wird da gezeigt, wie einem Jugendlichen beim Aus-dem-Fenster-pinkeln-und-eine-Frau-totfahren sein Glied abgetrennt wird. Der Arme sitzt dann blutend und wimmernd in dem Kleinbus während seine Freunde Fahrerflucht begehen. Sein "bestes Stück" hingegen liegt an der Unfallstelle auf der Straße und wird von einem Polizisten gefunden, der dann zum eintreffenden Notarzt sagt: "Da liegt ein Penis auf der Straße. Das wird irgendjemand vermissen."

Diese Art Humor wird nicht jedem gefallen, ich habe mich aber köstlich amüsiert. Dabei, das ist wichtig, ist das Ganze auf keinen Fall ein billiger Teenager-Humor, wie man ihn bei "American Pie" findet. Der Humor ist schwarz, nicht immer jugendfrei und trotzdem nicht billig. Er hebt sich auch auf angenehme Weise von der Massenware Slapstick-Humor ab.

Regisseur-Neuling Greg Marcks, der vor diesem Kinodebüt bereits neben dem Studenten-Oscar viele weitere Preise gewinnen konnte, hat auch schauspielerisch eine Topbesetzung finden können. Patrick Swayze ("Dirty Dancing") kann einmal mehr überzeugen. Dieses Mal tanzt er nicht mit schönen Frauen sondern lässt Leichen verschwinden, aber auch das stellt er erstklassig dar.

Hilary Swank gehört zu den ganz wenigen SchauspielerInnen, die vor ihrem 31. Geburtstag bereits 2 Oscars gewinnen konnte (für "Boys don't Cry" und "Million Dollar Baby"). Das sie eine gute Schauspielerin ist, muss also nicht weiter erwähnt werden. Sie spielt auch die Rolle der eigentlich ängstlichen Tankstellenangestellten sehr gut und überzeugend dar. Dabei kann sie, wie alle anderen Akteure auch, einige Lacher einfahren und wirkt, obwohl sie - da hat sie wieder was mit allen anderen Protagonisten gemeinsam - keine weiße Weste hat, sympatisch.

Auch sehr gut gefallen hat mir Rachel Leigh Cook ("Eine wie keine", "Startup", "Get Carter") als Cheri. Sie ist nicht nur unglaublich sexy, sondern spielt auch noch sehr gut. Dabei ist sie als durchtriebenes, listiges und intrigantes Gör sicher kein Sympathieträger. Trotzdem - oder gerade deswegen - macht sie ihre Sache aber so gut und interessant. Diese 25-jährige Schauspielerin sollte man sich merken.

Zur Topbewertung fehlt mir allerdings doch irgendetwas. "11:14" ist ein erzählerisches Meisterwerk mit einem guten schwarzen Humor und wohl auch einem Funken Spannung. Trotzdem hat man am Ende "nur" eine gute Komödie mit einer sehr beeindruckenden Erzählweise der Handlungen gesehen, der es für die Topbewertung einfach an Substanz fehlt.


-----FAZIT:-----
Regisseur Greg Marcks zeigt gleich in seinem Kinodebüt, dass er ein außergewöhnlicher Geschichtenerzähler ist - das bezieht sich sowohl auf die Geschichten an sich, als auch auf deren Erzählweise. Der Film ist sehr sehenswert und unterhaltsam. Anschauen!

33 Bewertungen, 13 Kommentare

  • Magicfinger

    07.05.2006, 21:32 Uhr von Magicfinger
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße <br/> <br/>MAGICFINGER

  • Betpat

    05.03.2006, 15:04 Uhr von Betpat
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter bericht

  • willibald-1

    28.02.2006, 15:07 Uhr von willibald-1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hm - erst habe ich ja bei Deiner Überschrift die Stirm gerunzelt - aber dann fand ich es richtig amusant!

  • Baby1

    24.02.2006, 22:17 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr informativ LG Anita

  • skorbut

    15.02.2006, 22:27 Uhr von skorbut
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • WreckRin

    15.02.2006, 00:11 Uhr von WreckRin
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter Bericht, würde mich auch über Gegenlesungen freuen

  • Sternenhimmel

    14.02.2006, 22:04 Uhr von Sternenhimmel
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • kG1UNIT

    14.02.2006, 19:13 Uhr von kG1UNIT
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! kG

  • kakaue

    14.02.2006, 18:53 Uhr von kakaue
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg chris, gegenlesungen sin willkommen und gibts auch von mir :-))

  • misscindy

    14.02.2006, 18:42 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    :-) LG Sylvia

  • Alinas_Daddy

    14.02.2006, 18:39 Uhr von Alinas_Daddy
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh!!! LG Alinas_Daddy

  • Sommergirl

    14.02.2006, 18:30 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    klingt schräg

  • morla

    14.02.2006, 18:25 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich