Alexanderplatz Testbericht

ab 23,86
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Erfahrungsbericht von campimo

guter Treffpunkt

Pro:

s.o.

Kontra:

s.o.

Empfehlung:

Ja

~ Lage / Einleitung ~
Alexanderplatz, als City Ost bezeichnet und meiner Ansicht nach auch wirklich in der Mitte Berlins liegend (darüber streiten sich manche Leute) ist meiner Meinung nach ungünstig angelegt, weil ein typischer Platz mit seiner Form wenig Möglichkeiten zum wachsen hat. Der Alexanderplatz, in Berlin einfach Alex genannt ist angeschlossen an eine Bahnstation, S-Bahnstation mit mehreren Linien, zwei Straßenbahnstationen auch Tramstationen genannt mit mehreren Linien, die „in den Osten“ fahren, eine U-Bahnstation mit drei Linien und mehreren Busstationen mit unzähligen Linien.

~ Aufbau ~
Der Kern, die Mitte des Alexanderplatzes ist, – so wie ich es sehe - eingerahmt von dem S-Bahnhof, dem Kaufhof, einer gegenüber den Bahnhof angelegten Ladenreihe inklusive Hotel, einem dem Kaufhaus gegenüberliegenden Brunnen und einem großen, grauen Klotz, einem leerstehenden Gebäude oder gar Ruine, unter der die U-Bahn fährt. Der Platz in der Mitte ist eine relativ kleine Fläche für den großen Begriff City Ost. Ebenso klein ist die Randfläche für die Ansiedlung von Läden. Der Alex geht eigentlich noch weiter, nur daß es dann insgesamt keinerlei harmonisches Bild mehr ergibt.

Hinter dem Bahnhof ist der Fernsehturm, der ein Hauptcharakteristikum des Alexanderplatzes ist. Dieser befindet sich in der Mitte, wenn man den parkähnlichen Teil hinter dem Bahnhof, mit Bänken und Wasserspielen mitzählt. Dann ergäbe sich das Bild von einem ruhigen Erholungsgebiet hinter und einem geschäftigen Teil vor dem Bahnhof. Der sog. hintere Teil hat keine Einrahmung durch Gebäude. Dort befindet sich die Marienkirche, eine sehr alte und rennovierungsbedürftige Kirche, die durch großflächige Werbeplakate versucht die Rennovierungskosten zusammenzusammeln.

Im Fernsehturm, der nach wie vor als Touristenattraktion – allerdings ein sog. Klassiker – gehandelt wird, befindet sich oben ein Restaurant in einer Kugel, die sich dreht. Weiter unten befindet sich, was für Touristen weniger spannend sein dürfte, ein regionaler Fernsehsender und ganz unten seit kürzerer Zeit die FitnessCompany.

Hinter dem Brunnen geht der Platz auch noch mal weiter, ist aber abgeschirmt durch das häßliche, leerstehende Haus, mit dem U-Bahneingang. Hier befindet sich die legendäre, immer noch als Single-Treff genutzte, Weltzeituhr. Dieser Teil vom Alex wird beendet von einem länglichen Gebäude, welches eine Ladenreihe und eine zweistöckige Sparkassenfiliale enthält und dem neuen, großen (gläsernen Quader) Cubix Multiplexkino, knapp daneben ist dann die Rathaus Passage, ein überteuerter, häßlicher Wohnblock, in dessen Erdgeschoss vor einiger Zeit Wal Mart eingezogen ist. Auf der Fläche des Platzes ist wenig los, verglichen mit der Fläche vor Kaufland und dem Bahnhof.

Um den Alex drumherum sind mehrer Unterführungen, so daß die Fußgänger sich aussuchen können, ob sie die über die Ampel gehen möchten oder unter der Straße entlang laufen möchten. Diese Gänge sehen alt und grau aus, z.T. auch recht verdreckt. Ich persönlich finde sie abends und nachts unheimlich, weil sie zu diesen Zeiten kaum frequentiert werden.

Unweit von dem, was ich als Alex bezeichne steht das Verlagsgebäude des Berliner Verlags, ein Unternehmen des Heinrich Bauer Verlags, bzw. Bertelsmann, wo die Berliner Zeitung, diverse Tageszeitungen für das brandenburger Umland z.B. Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) und das Boulevardblatt Kurier entseht. Einige Leute sagen, der Alex würde sich bis dorthin erstrecken. Für mich hört der Alex an den Straßen auf.

Allerdings ist auf der anderen Straßenseite der, den Alex einrahmenden Karl-Liebknecht-Str. das Berlin Caree, ein Mini – Einkaufszentrum und dieses empfinde ich eigentlich auch noch als am Alex.

Das Rathaus ist noch zu erwähnen, liegt aber etwas abseits.

Zu Fuß erreichbar vom Alex sind die beiden Attraktionen Nikolaiviertel (die Altstadt, bzw. einer von Berlins Altstadtkernen) und der Hackesche Markt.

~ Shoppen am Alex ~

Handy - shopping ist am Alex ziemlich ok, es fehlen nur Alternativanbieter. Im Bahnhofsgebäude sind Vodafone und E+, gegenüber in der Ladenreihe ist o2, im Kaufhof ist debitel (D1, D2 und E+). Im Berlin Caree bietet die Post T-Mobil und T-Com Produkte an und es gibt einen Victor Vox Laden (kann sein, daß der Pleite ist). Wer in den T-Punkt möchte, muß ein Stückchen laufen. Der T-Konzern hat wohl keinen Laden direkt auf dem Alex gefunden und ist nun knapp daneben.

Technik – Shopping

Da gibt es den Kaufhof und Saturn. Saturn ist immer brechend voll. Ich finde es ganz furchtbar, weil es an der Kasse ewig dauert und kaum möglich ist, Beratungspersonal zu finden.

Klamotten – Shopping

Kaufhof bietet natürlich einiges an, wobei ich finde daß im Kaufhof am Alex alle Abteilungen ziemlich klein sind. Im Bahnhofsgebäude ist so eine Art Szeneladen. Was die genau verkaufen, also für welche Art von Menschen kann ich nicht sagen, ich kenne auch niemanden, der sich dort hineintraut. Daneben ist ein Taschenladen, der ab und an Schnäppchen hat. Im Gebäude mit der Sparkasse ist New Yorker. Im Berlin Carree sind einige kleine Boutiquen und Schuhläden, alles relativ teuer.

Sonstiges Shopping

Geschenkartikelläden, Schreibwarenläden, Discountsupermarkt fehlen. Es fehlt sicher noch viel mehr, was mir jetzt nicht einfällt. Ich persönlich bin noch nie auf die Idee gekommen, am Alex zu shoppen. Berlin hat viel bessere shopping Meilen. City West, der Kudamm und Umgebung ist zum shoppen viel viel besser, zumal die Wilmersdorfer Straße (Einkaufsstraße) nahegelegen ist.

~ Essen am Alex ~

Der Fernsehturm mit der besten Aussicht der Stadt enthält ein wohl empfehlenswertes Restaurant, welches wie o.g. in einer sich drehenden Kugel ist. Ein weiteres Aussichtsrestaurant und Bar befindet sich in der 37. Etage des Hotels. Das sind die zwei Restaurants, die am ehesten für Touristen zu empfehlen sind. Weitere Restaurants sind bei Kaufhof, einmal kantinenartig oben und einmal auf Gourmé-Ebene unten im Lebensmittelbereich, im Bahnhof ist ein Chinese, der halbwegs lecker und nur etwas teuer ist; im Berlin Caree ist ein großes Bayrisches Restaurant und diverse kleinere Gelegenheiten.

Fastfood ist in zwei Burger King Filialen, einmal im Bahnhof und einmal gegenüber, neben dem Hotel, wo man sich besser hinsetzen kann, zu erhalten. Mc Donalds ist im Berlin Caree, wo es ziemlich unfreundlich zugeht. Kentucky Fried Chicken fehlt leider. Vor dem Bahnhof und vor dem Hotel stehen mobile Verkäufer mit Rostbratwürstchen. Fährt man im S-Bahn Gebäude nach unten, stehen Brezelbäckerein zur Verfügung, einmal Ditsch, die leider recht teuer geworden sind und daneben Le Cro Bag, die extrem fettig backen und noch teurer als Ditsch sind. Die Brezelbäckerei Ditsch ist noch ein zweitesmal present, und zwar im Dschungel der Untertunnelungen zwischen den U-Bahn-Linien, auf dem Weg zur U-Bahn Linie 2 und 5 müßte das sein. Döner gibt es am Ales an drei Stellen. Einmal in der U-Bahn Untertunnelung zur U-Bahn Linie 8, dann auf der Karl-Liebknecht-Str. nahe dem Fernsehturm und direkt gegenüber am Berlin Karree – schmeckt bei den beiden letzteren gut. Im Bahnhof ist ein kleiner Italiener, der etwas blöd ist, mit wenig Sitzplätzen und Minipizza auf die Hand. Der Italiener gibt sich keine Mühe und alles ist etwas schmuddelig. Für Leute die den Hunger mit wenig Geld und wenig Zeit bekämpfen müssen stehen zwei Bäckereien zur Verfügung, einmal im Bahnhof und einmal im Berlin Caree. Im Fidays, welches im Kinogebäude sitzt, kann man auch etwas essen. Auf dem Platz sind Kioske, auf edel gemacht in einem Würfel, wo es deutsches und chinesiches Essen gibt.

Kaffeetrinken kan man im Kinogebäude, im Café Dubinsky, dem Café – Spezialist und beim Kaffe – Spezialist Segafredeo im Bahnhofsgebäude, im Café vom Hotel und bei Mc Donalds mit dem Capuchino Sonderangebot.

~ Treffen am Alex ~

Der Alex ist ein sehr beliebter Treffpunkt für Geschäftsleute, Singles, Touristengruppen und sicher Gruppen von denen ich noch nichts bemerkt habe.

Einsame Menschen finden am Alex bestimmt schnell Anschluß. Entweder zur Weltzeituhr gehen und darauf spekulieren, die Singles am Gesicht zu erkennen, allen Mut zusammen nehmen und einfach anlabern. Ich wurde dort auch schon mal angesprochen, obwohl ich derzeit kein Single war. Vor dem Kaufhof sind sehr viele schwarzhäutige Menschen, die irgendetwas über Gott predigen. Wen man wirklich verzeifelt und einsam ist, könnte man zur Not die Zeugen Jehovas kennenlernen.

Ich finde, der Alex ist ein sehr guter Treffpunkt. Man kann dort erstmal Spazierengehen und sich überlegen, was man machen möchte. Von der Mitte Berlins ist schließlich alles gut zu erreichen. Sollte man keine Idee haben, steht das Kino parat und der Hackesche Markt ist, mit unzähligen gastronomischen Einrichtungen nur fünf Minuten entfernt,

~ Das Treiben ~

Neben mobilen Würstchenverkäufern und Gottespredigern gibt es alles mögliche, was über eine Unterschrift auf dem Klemmbrett verkauft wird. Tierschutzverereine stellen ab und zu vor dem Bahnhof ihren Stand auf und werben um Mitgliedschaften. Die Berliner Zeitung ist immer mit den Werbern für Probeabos present. Ein alter Mann steht fast täglich vor dem Elektromarkt Saturn und es gibt zwischen Bahnhofsgebäude, U-Bahneingang und Kaufhof widerliche Kerle, die fast nur Mädchen ansprechen, bzw. belästigen, um Probeabos zu verkaufen. Weiterhin versuchen Leute Zeitschriften-Abonnements, Video-Club-Mitgliedschaften, Bertesmann Buchclub – Mitgliedschaften, Rabattkarten wie Get2 und einiges mehr zu verkaufen. Daneben gibt es ein bis zwei Motz (das ist eine Obdachlosenzeitung) – Verkäufer. Irgendwo lungert immer eine Gruppe von Punks und Hunden herum, die alles verdrecken und die Leute anpöbeln, um Geld zu schnorren. Aus TV Reportagen habe ich entnommen, daß einige der Punks Straßenkinder sind. Man sieht es denen aber nicht an, so verlebt und verdreckt sind sie. Außerdem wackeln einige Politaktivisten über den Platz, um Unterschriften zu sammen, Flyer zu verteilen und ab und an gibt es Demos.

Der Alex hat auffallend oft Straßen-, bzw. Platzfeste. Der Weihnachtsmarkt ist im Sinne des Kapitalismus in Form eines Ostermarktes dubliziert worden. Die anderen Straßenfeste kenne ich nicht so genau. Desöfteren sind Alternative Veranstaltungen vor Ort, z.B. allgemeinnützige Vereine stellen ihre Arbeit vor und sammeln Spenden.

~ Wenn ich etwas zu sagen hätte ~

Nahe dem Alex befindet sich ein Wohngetto aus Beton, eigentlich sogar zwei bis drei. Da ist erstens die oben bereits erwähnte Rathaus passage zu nennen, die zum Teil aussieht als wollte man sie abreißen. Im weitern ist hinter und über dem Berlin Caree eine Betonsiedlung von 24- und 20-Geschossern. Etwas weiter entfernt vom Alex ist, fast neben dem Altstadtkern die Fischerinsel, auf der 8 gigantische Hochhäuser (auch ca. 20 Etagen) stehen. Ich würde die Rathauspassage abreißen und in ein längliches Einkaufszenter umwandeln. Die Appartments in dem Haus über dem Berlin Caree versuchen an Leute zu vermieten oder verkaufen, die ins Stadtbild passen. Die anderen dort befindlichen Hochhäuser würde ich abreißen und etwas kleinere Gebäude als Studentenwohnheime erbauen, weil die Uni nebenan ist und junge Leute immer das Straßenbild aufmuntern. Es gibt in diesem Ghetto ein Hochhaus, namens Rochstr. 9, welches direkt in der S-Bahnkurve zwischen Alex und Hackescher Markt steht. An diese Stelle müßte ein Gebäude, welches den S-Bahn – Lärm abschirmt oder ein extrem schallisoliertes Gebäude. Die Häuser auf der Fischerinsel würde ich stehen lassen. Das ruinenartige Gebäude gegenüber dem Bahnhof muß abgerissen werden, so daß an der Stelle nur noch der Eingang zur U-Bahn ist. Eigentlich wäre es auch schön, wenn das Kaufhof – Gebäude abgerissen und durch ein hübscheres Gebäude ersetzt würde. Auf dem Platz sollten einige Sitzbänke und etwas Begrünung entstehen. Auf dem hinteren Teil des Platzes könnten weitere Gebäude mit Commerz und Freßständen entstehen. So hätten beide Teile des Platzes eine belebte und eine ruhige Komponente und der Platz würde damit trotz der Trennlinie des Bahnhofskomplexes eine stärkere Einheit erlangen. Irgend welche Politiker-Eierköpfe haben entschieden, die Straßenbahn / Tram wieder über den Alex fahren zu lassen. Die Tram fährt jetzt quer über den Alex. Das würde ich sofort wieder einstellen.

~ Fazit ~
Ich kann den Alex als Treffpunkt privat sowie geschäftlich empfehlen. Essen gehen, Kaffee trinken, Spazieren gehen oder von dort aus die Freizeit mit einem Freund / Freundin starten. Von den gastronomischen Einrichtungen könnte ich nichts wirklich voll und ganz empfehlen, viele Läden gehen aber. Wo man nicht hingehen sollte ist der Italiener im Bahnhof. Zum shoppen finde ich den Alex nicht geeignet. Der Weihnachts- und Ostermarkt ist empfehlenswert. Der hintere Bereich vom Alex, mit den Sitzbänken und Wasserspielen ist nicht empfehlenswert, weil dort komisches Volk herumhockt und man dort angeglotzt und angepöbelt wird. Der Kaufhof ist wenig empfehlenswert, weil er im Vergleich zu anderen Kaufhäusern klein ist.

38 Bewertungen, 1 Kommentar

  • hjid55

    25.03.2007, 19:06 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah