Alitalia Testbericht

Einleitung:
Am 8. August 2002 und am 23. August 2002 hatte ich das geringe Vergnügen mit der Alitalia nach Boston zu fliegen. Sowie der Hinflug als auch der Rückflug hatten einen Zwischenstopp in Mailand. Da meine Schwester in Amerika lebt ist es nicht das erste Mal, dass ich diese Reise unternehme. Allerdings bin ich bis jetzt noch nie mit einer so schlechten Fluglinie geflogen!

Preis:
Wir haben pro Person 620,- Euro für beide Flüge bezahlt. Das ist auf Grund der kurzfristigen Entschlusses zu reisen auch ok gewesen. (Wir haben Dienstag gebucht und sind Donnerstag morgen geflogen) Allerdings sind die Preise insgesamt für Flüge sehr in die Höhe geschossen. Vor 1 ½ Jahren haben meine Eltern für den gleichen Flug 620,- DM bezahlt!!!!

Komfort:
In der Economy Class kann man nicht wirklich Komfort erwarten. Allerdings bin ich von Delta Airlines oder American Airlines zumindest ein TV an jedem Platz gewohnt. Bei Alitalia gibt es nur die Altbekannten Monitore über den Köpfen der Mitreisenden. Der Spielfilm, den man bei einem Transatlantikflug erwarten kann war zudem auch noch uralt! Die Tonqualität war miserabel, es war kaum möglich, selbst wenn man den Film kannte, die Sätze der Schauspieler zu verstehen. Als Sprachen waren nur Englisch und Italienisch im Angebot, dies war aber auch ok, denn es war schließlich eine italienische Fluggesellschaft.
2 Stunden vor der Landung wurde dann auch noch ein Zeichentrickfilm gezeigt. Dieser jedoch nur in italienischer Übersetzung. Die Englische Variante wurde sofort ausgelassen.

Die 5 Radiosender die Angeboten wurden waren nun wirklich kein Spaß! Es handelte sich um einen wirklich schlechten Klassiksender, ein uralter Popsender, ein Countrysender und 2 Italienische Programme. Bei allen war das Rauschen im Hintergrund auch nicht durch Lautstärke auszugleichen und somit vollkommen uninteressant.

Essen:
Obwohl ich ein schlechter Esser bin und generell nicht viel von Flugessen halte, muss ich hier doch ganz klar Punkte abziehen. Das Essen war nicht nur geschmacklich schlecht! Wir hatten auf dem Hinflug Lachs als Beilage auf unseren Tellern. Dieser Fisch war aber so verdorben, dass es mich immer noch wundert, dass ich noch nichts von Klagen gegen die Gesellschaft gehört habe. Meine Mutter, mit der ich gereist bin, ist eine wirklich gute Köchin, selbst sie hat den Fisch, den sie eigentlich liebt abgelehnt, weil er eindeutig verdorben war!!!
Schlimm genug dies zu wissen, schlimmer war nur noch die Tatsache, das eine Menge Leute den Fisch trotzdem zu sich genommen haben, wir haben den verdorbenen Fischgeruch den Rest der Fluges übrigens nicht mehr aus der Luft bekommen!
Die normalen Hauptmahlzeiten, der Fisch war ja nur eine Beilage, waren nicht viel besser. Man konnte wählen zwischen Fisch und Huhn. Der normale Fisch war ganz ok, wenn auch nicht überragend, man konnte ihn halt essen. Das Huhn war einfach nur widerlich! Den Rest der traurigen Essengeschichte erspare ich Euch nun, denn es wurde auch auf dem Rückflug nicht besser!
Nur noch eins: Wusstet ihr, dass man mit Alitalia Brötchen Fensterscheiben einschlagen kann? Sie sind so hart, dass sie eine wirklich große Bedrohung darstellen. Meine Empfehlung wäre, sie aus Sicherheitsgründen wegzulassen!!!

Getränke:
Auf dem Flug nach Boston muss wohl insgesamt ziemlich viel schiefgegangen sein, denn die einzige Chance etwas zu trinken zu bekommen war: Durch das ganze Flugzeug zu laufen. Denn ganz hinten saß ein Stewart, der widerwillig Getränke eingegossen hat, wenn man ihn nett fragte. Es kam aber auch vor, das er nur mit dem Ellenbogen auf die Colaflasche zeigte und man gnädig die Erlaubnis bekam sich selbst einzuschenken.

Auf dem Rückflug lief es anscheinend etwas besser. Die Stewarts haben es geschafft ihren Getränkewagen 3 Mal durch die Flure zu lenken. Aber danach war dann wirklich Schluss! Der Weg alleine durch das Flugzeug auf der Suche nach Wasser war wieder unser Schicksal!

Flugbegleitung:
Auf den europäischen Flügen waren die Flugbegleiter ausgesprochen freundlich uns zuvorkommend. Wir haben unser Essen und die Getränke sehr schnell und reichlich bekommen, zudem gaben die überwiegend männlichen Begleiter ausgesprochene Mühe ihr Englisch auf ein Niveau zu heben, dass auch meine Mutter sie verstehen konnte. Dies war nicht immer der Fall. Auf den Transatlantikflügen hatte ich den Eindruck die Flugbegleiter hatten entweder kein Interesse daran uns zu verstehen oder sie konnten wirklich kein Englisch!
Dies war eigentlich auch mit das Schlimmste! Wir konnten auf dem Rückflug keine Duty Free Waren einkaufen, weil die Flugbegleitung daran kein Interesse hatte. Nachdem ich gefragt hatte, wann ich wohl Zigaretten kaufen könnte wurde ich auf 2 Stunden später vertröstet. Als ich 2 Stunden später fragte, wurde mir in wirklich fast unverständlichem Englisch und mit Händen und Füssen erklärt, dass es nicht mehr möglich sei, der Kollege hätte einen Fehler gemacht und nun könnte ich nichts mehr kaufen. Das war fast 2 Stunden vor der Landung und ich empfand den Herren, der mir dies mitteilte als ausgesprochen unfreundlich!

Bodenpersonal:
Das Bodenpersonal war Ausnahmslos sehr freundlich! Lustig war nur, dass sie anscheinend den Unterschied zwischen einem Vorläufigen und einem Langfristigen Reisepass nicht kannten! Hat mich fast gewundert!

Pünktlichkeit:
Trotz massiven Wartezeiten in Düsseldorf und einem verspäteten Abflug kamen wir mit einer nur geringfügigen Verspätung in Mailand an. Dort ging aber alles schief und wir hatten über 2 Stunden Verspätung, als wir endlich Bosten erreichten.

Der Rückflug war relativ pünktlich! Alles bis zu einer halben Stunde sehe ich als normal an, in diesem Bereich befanden wir uns auf dem Rückflug! Allerdings hatten wir immer im Flugzeug, bzw. beim Einchecken solch lange Wartezeiten, dass man damit gerechnet hat, wirklich den Anschlussflug zu verpassen, in der Luft haben die Piloten das alles wieder rausgeholt!!!!!!!!

Piloten:
Die Piloten habe ich nicht wirklich gesehen. Allerdings waren alle Flüge ohne schlimme Schreckmomente, die man ja fast immer den Piloten zuordnet. Die Landungen waren immer sanft oder gerade noch sanft. Die englischen Kommentare der Piloten zur Begrüßung oder Verabschiedung konnte man allerdings durch die Mirkoverzerrung auch nicht wirklich verstehen! Die Flugbegleiter waren aber noch schlechter zu verstehen!

Fazit:
Das erste Mal mit Alitalia wir für mich auch das letzte Mal bleiben. Ich habe unter keinen Umständen vor, diese Fluglinie noch einmal zu benutzen. Es gab einfach zu viele Dinge die mich am Service stören, die man zum gleichen Preis bei anderen Fluggesellschaften geboten bekommt.
Meine Mutter, die vorher schon einmal mit Alitalia geflogen ist und diese Erfahrungen schon beim ersten Mal hatte, wollte der Gesellschaft noch eine Chance geben, aber die wurde nicht genutzt! Es scheint einfach üblich zu sein, dass man dort nichts zu trinken bekommt oder das Wort Service nur in der Beschreibung der Linie vorkommt!
Alles in allem: Absolut nicht empfehlenswert!

LG Coppedia