Altenpfleger/in Testbericht

ab 13,29
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  sehr gut
  • Aufstiegschancen:  sehr gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  gut

Erfahrungsbericht von Nurse20

Arbeit mit älteren Menschen!

5
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Pro:

Dankbarkeit der Menschen

Kontra:

Arbeitszeiten

Empfehlung:

Ja

Hallo ihr lieben Leser bei yopi. Ich möchte euch nun etwas über die Arbeit einer Altenpflegerin erzählen. Ich möchte aber vorwegnehmen, dass ich den Beruf der Krankenpflegehelferin erlernt habe, aber in einem Altenheim eine Ausbildung zur Altenpflegerin arbeite. Deswegen denke ich passt mein Bericht hier besser hin.

AUSBILDUNG:
Nun, meine Ausbildung hat ein Jahr gedauert, aber wer denkt es wäre einfach gewesen irrt sich. Es gibt viele Dinge, die ich in einem Jahr lernen und auch routinieren musste, wofür andere 3 Jahre Zeit haben. Meine Ausbildungsinhalte waren: Krankenpflege (Erwachsenenpflege, Altenpflege, Säuglingspflege); Krankheitslehre (Gynäkologie, Psychatrie, Chirurgie, Urologie, Innere Medizin); Anatomie ( Zelle, Gewebslehre, Haut, Bewegungspparat, Atmungsorgane, Herz-Kreislaufsystem, Blut, Hormone, Verdauungstrakt, Niere, Harnwege, Geschlechtsorgane, Sinnesorgane, Nervensystem); Ernährungslehre; Arzneimittellehre; Hygiene; Staats- Bürger und Gesetzeskunde;
All diese Fächer habe ich in der Schule gelernt und habe Klausuren drüber geschrieben (In Anatomie; Krankenpflege; Hygiene; Staats- Bürger und Gesetzeskunde). Während diesem Jahr hatten wir 4 Schulblöcke a 4 Wochen. Der erste war der Einfürhungsblock, im Sommer und im Winter hatten wir jeweils einen Block un dim März hatten wir unseren Prüfungsblock. In den 2 ersten Blöcken haben wir insgesamt 8 Klausuren a 2 Stunden geschrieben, in dem 3. 2 Klausuren. Im letzten Block haben wir uns voll und ganz auf unsere Prüfung konzentriert. Dazu später mehr. Aber natürlich haben wir auch alle im Krankenhaus gearbeitet. Wir hatten 5 Einsätze a 7/8 Wochen. 2 davon habe ich auf einer konservativen Station absolviert, der Geriatrie, wo sich ältere Menschen befinden und 3 Einsätze hatte ich auf einem operativen Gebiet, der Chirurgie. Und auch im Krankenhaus wurden wir nicht verschont. Wir mussten alles in der Schule gelernte umsetzen können. Dazu zählt die Grundpflege, d.h. die Patienten dabei unterstützen oder auch ganz pflegen), Vitalzeichen messen (Puls, Blutdruck, Temperatur). Aber auch Blutzuckemessungen, sowie Spritzen von Heparin oder Insulin subcutan (ins Unterhautfettgewebe); Beobachtung des Patienten bzw. Beobachtung der Atmung, der Stuhl- und Urinausscheidung, der Haut, des Verhaltens usw.; Betten machen, Essen verteilen und anreichen; Infusionen und Sondenkost vorbereiten sowie die Verabreichung; Medikamentenverabreichung, Medikamente stellen, Organisatorische Aufgaben Küche etc, Vorbereitung auf OP, Dokumentation und mit Sicherheit noch ein paar Kleinigkeiten. Für eine Dauer von 1100 Stunden ist das genug denke ich.
Unsere Examen bestand aus einem mündlichen und einem praktischen Teil.
Im mündlcihen Teil wurden wir in Anatomie, Krankenpflege, Krankheitslehre, Hygiene, Staats- Bürger und Gesetzeskunde geprüft. Im praktischen Teil musste ich eine Patienten komplett grundpflegerisch versorgen.
Arbeiten kann ich eigentlich in allen Einrichtungen, in denen Pfelge verrichtet wird. Krankenhäuser, Altenheime, Rehakliniken, ambulante Pflegeeinrichtungen......
Da dieser Beruf fast das Gleiche ist wie der Beruf der Altenpflegehelferin passt er wohl besser in diese Sparte.

NACH DER AUSBILDUNG:
Mit etwas Glück habe ich nun einen Arbeitsplatz in einem Altenheim gefunden, in dem ich auch dieses Jahr die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin beginnen werde.
In diesem Altenheim wird übrigens nach dem Pflegekonzept von Monika Krohwinkel gearbeitet, was ich euch nun eben erläutern möchte.
Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens:
1: Kommunizieren: Ausdruck von Gefühlen, Schmerzen etc.
2. Sich bewegen: Bewegung in und außerhalb des Bettes.
3. Vitale Funktionen aufrecht erhalten können: Atmung, Durchblutung etc.
4. Sich pflegen können: Grundpflege, spezielle Körperpflege
5. Essen und trinken können: Appetit, Nahrungsmittelallergien etc.
6. Ausscheiden können: Wieviel wird ausgeschieden etc.
7. Sich kleiden: Kann der Bew. sich selbst kleiden?
8. Ruhen und schlafen: Ein- oder Durchschlafprobleme
9. Sich beschäftigen können: Hobbys etc.
10. Sich als Mann oder Frau fühlen: Sexualität im Alter
11. Für eine sichere Umgebung sorgen: Orientierungshilfen
12. Soziale Beriche des Lebens sichern: Freunde, Verwandte
13. Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen: Verlust des Berufes, der eigenen Wohnung etc.

Ich möchte euch nun etwas über meinen Tagesablauf dort erzählen.
Frühdienst:
Um 07:00 Uhr beginnt mein Frühdienst. Während der Nachtdienst zusammen mit unserer Schichtleitung Übergabe macht gehen wir anderen an die Arbeit. Die Wohnbereichsleitung arbeitet seit Januar diesen Jahres nur noch im Dienstzimmer, in der Pflege sind wir zu zweit oder manchmal auch zu dritt. In unserem Bereich befinden sich 20 Bewohner, manche haben die Pflegestufe 1, manche Stufe 2, andere Stufe 3. Das ist völlig unterschiedlich. Genauso wie die Krankheitsbilder völlig anders sind. Manche sind dement, manche bettlägerig, andere haben einfach nur Diabetes.
Nun, um 7 Uhr beginne ich also mit der Grundpflege. Als erstes hole ich den Bewohner aus dem Bett, setz eihn auf einen Toilettenstuhl und bringe ihn ins Badezimmer, wo ich ihm helfe sich zu waschen. Dazu zählt natürich die Körperwäsche, die Mundpflege, sowie die Pflege der Haare. Ich helfe dem Bewohner also beim waschen, eincremen, Zähneputzen und Haare kämmen. Bei manchen Bewohnern muss ich alles übernehmen, bei andern nur helfen, einige muss man auch im Bett waschen, da sie auf einem Toilettenstuhl nicht sitzen können. Einmal in der Woche werden alle geduscht.
Danach helfe ich dem Bewohner bei Anziehen. Ich suche Kleidung raus, hole im Bedarsfall auch welche aus der Wäschekammer. Dabei richte ich mich imme rnach den individuellen Bedürfnissen der Bewohner. Danach bringe ich ihn zum Frühstücksraum, wo ich ihm sein Frühstück herrichte und ihm im Bedarfsfall bei der Nahrungsaufnahme helfe.
Sollte es dem Bewohner nicht gut gehen, gebe ich der Wohnbereichsleitung Bescheid und messe die Vitalzeichen. Dann lasse ich den Bewohner meistens im Bett verbleiben.
Mit der Grundpflege bin ich meistens so um 10/11 Uhr fertig, je nachdem wieviel Pflegepersonal gerade da ist. Zwischendurch muss ich auch immer wieder in der Pflegedokumentation eintargen, wie es dem Bewohner geht und abzeichenen welche Pflegeverrichtungen ich durchgeführt habe. Immer wieder muss ein Bewohner zur Toilette gebracht oder umgezogen werden. Es müssen Sondenkosten und Zwischenmahlzeiten verabreicht werden. Außerdem müssen die Betten und die Zimmer ordentlich und sauber sein. Und die Küche muss sauber und aufgeräumt sein.
Um 12:00 Uhr kommt das Mittagessen. Das Essen muss auf Teller verteilt und den Bewohnern gebracht werden. Auch hier müssen die Leute unterstützt werden, die Hilfe brauchen. Nach dem Mittagessen werden einige Bewohner für einen Mittagsschlaf ins Bett gebracht. Die Spülmaschine wird ein- und ausgeräumt, die Tische und die Böden werden gereinigt, die Tische werden für den Kaffee eingedeckt. Dann müssen noch alle Pflegearbeitsräume aufgeräumt und sauber gemacht werden. Danach wird der Kaffee vorbereitet. Kaffee wird in Kannen gefüllt, Milch und Zucker werden bereit gestellt, Kuchen wird geschnitten und abgedeckt auf Teller gelegt. Natürlich müssen auch in dieser Zeit immer wieder Bewohner zur Toilette gebracht und gelagert werden. Um 14:15 Uhr habe ich dann Feierabend.

Spätdienst:
Mein Spätdienst beginnt um 13:45 Uhr. Normalerweise sind wir mit 2 Pflegekräften im Dienst. Während die dreijährige Kraft Übergabe macht (d.h. sie erfährt was in der Nacht und am Vormittag alles geschehen ist) bereite ich den Rest des Kaffees vor. Ich stelle die Kaffekannen etc. auf den Tisch, Danach werden die Bewohner wieder aus den Betten geholt oder gelagert. Beim Kaffee muss auch wieder angereicht werden, wenn die Bewohne rnicht alleine essen können. Nach dem Kaffee wird die Küche wieder aufgeräumt und saubergemachtm das Geschirr wird abgeräumt und dann wird alles für das Abendessen vorbereitet. Brot, Marmelad, Wurst, Tee und die Beilage werden zusammengestellt, sodass sie um 18:00 Uhr nur noch verteilt werden müssen.
Danach gehts mal wieder ans Lagern. Es gibt einige Bewohner die gelagert werden müssen und dies alle zwei Stunden. Zwischendurch werden Sondenkost und Zwischenmahlzeiten verabreicht. Die Bewohner werden zur Toilette gebracht, Vitalzeichen werden gemessen, Bewohner werden umgezogen etc.
Um 18 Uhr gibt es Abendessen. Die Tische werden eingedeckt und Brot Wurst etc. werden auf die Tische gestellt. Für manche Bewohner werden Brote geschmiert und müssen angereicht werden. Nach dem Abendessen werden die Bewohner ins Bett gebracht. Manche bleiben noch bei uns sitzen und schauen Fernsehen. Die Bewohner werden umgezogen, frsich versorgt, die Zähne werden geputzt und dann werden sie ins Bett gelegt. Außerdem müssen auch abends die Küche, die Wohnräume und die Pflegearbeitsräume sauber und ordentlich sein. Wenn ich um 21:15 Uhr Feierabend habe müssen alle Dokumentationsmappen geschrieben, alle Räume ordentlich und alle Bewohner im Bett sein. Bis auf die, die alleine ins Bett gehen können.

Ihr seht, so ein Tagesablauf ist ganz schön anstrengend. Und pünktlich kommt man selten nach Hause.

VERDIENST: Mein Bruttoverdienst liegt zur Zeit bei eitwa 700 Euro

AUFSTIEGSCHANCEN: Für jede KPH besteht die Möglichkeit die 3- jährige Ausbildung zur Krankenschwester oder zur Altenpflegerin anzuschließen. Nach 1 1/2 Jahren im Beruf kann diese auch verkürzt werden.

MEINE MEINUNG: Mir bereitet der Beruf sehr viel Freude, vor allem die Arbeit im Altenheim. Die Leute dort haben soviel erlebt und hinter sich gebracht, sich immer dankbar, egal was man für sie tut. es ist schön, wenn die Bewohner von ihren früheren Erlebnissen erzählen und man hört ihnen gerne zu. Ich denke ich habe mit meinem Beruf eine gute Wahl getroffen, denn kranke und ältere Menschen wird es immer geben und die Arbeit die wir dabei leisten kann man nicht durch Roboter oder Ähnliches ersetzen. ich denke diese Arbeit ist zwar sehr stressig und man sammelt auch viel Überstunden, aber der Beruf hat auch seine schönen Seiten. Es ist schön, wenn man sieht wie die Leute ein Vertrauen zum Personal aufbauen, Danke sagen und sich einfach wohl fühlen.
Ein Nachteil jedoch war die Arbeitssuche. ich war 7 Monate arbeitslos, denn die meisten KPHs werden in der ambulanten Pfeleg gesucht und ohne Führerschein hat man da natürlich keine Chancen.
Ich kann diesen Beruf jedem empfehlen, der nur einen Hauptschulabschluß hat und daher nicht die 3 jährige machen kann (Was bei mir zwar nicht der Fall war, aber auch egal) oder der sich erst einmal die Arbeit in der Pflege anschauen will, aber bedenkt, ein Zuckerschlecken ist es nicht.

Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Bericht etwas weiterhelfen. Danke fürs Lesen, bewerten und kommentieren.


Geschrieben für yopi und ciao

24 Bewertungen, 15 Kommentare

  • anonym

    20.05.2006, 01:07 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruss, Manuela :o)

  • Sommergirl

    12.05.2006, 16:10 Uhr von Sommergirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr informativ

  • schreckenslord

    12.05.2006, 15:50 Uhr von schreckenslord
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich bin krankenschwester, gruß bianca

  • MasterT86

    12.05.2006, 10:17 Uhr von MasterT86
    Bewertung: sehr hilfreich

    Oh man, das wär nichts für mich. Respekt an jeden, auch an dich, der das kann. Lg Tobias

  • Vamada

    12.05.2006, 09:21 Uhr von Vamada
    Bewertung: sehr hilfreich

    für 700 € brutto in der Altenpflege ist der Job aber mächtig unterbezahlt, <br/>wenn ich richtig gerechnet habe für 35h ? <br/>Da bekommst du in der Hauskrankenpflege bestimmt mehr oder? <br/>Lg Michaela

  • topware2002

    12.05.2006, 02:27 Uhr von topware2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    ............................///......................... <br/>.........................(o o)....................... <br/>SH-------oOO--(_)--OOo-----------

  • Django006

    12.05.2006, 02:25 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • sebbelino

    12.05.2006, 02:17 Uhr von sebbelino
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich, liebe Grüße

  • waltraud.d

    12.05.2006, 02:08 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • sindimindi

    12.05.2006, 01:56 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke, für diesen sehr ausführlichen und engagierten Bericht. <br/>Der Beruf verlangt einiges an körperlicher und seelischer Stärke - die 700 Brutto sind zum Glück nicht das letzte Wort...;-) <br/>LG, Roland

  • Andreas1501

    12.05.2006, 01:54 Uhr von Andreas1501
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr interessanter, ausführlicher Bericht! Ich finde es gut, dass dir der Beruf gefällt, ich könnte das vermutlich nicht machen... LG Andreas

  • bodspy

    12.05.2006, 01:31 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

    meine mum arbeitet im pflegeheim und ihre Arbeitszeiten sind echt grauenhaft, besonders die nachtschichte, bzw. früschichten.. ;)

  • Sebastian2211

    12.05.2006, 01:28 Uhr von Sebastian2211
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH <br/>LG Sebastian

  • morla

    12.05.2006, 01:27 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

  • blackangel63

    12.05.2006, 01:25 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    ..(* " "*)...(* " "*).. <br/>.( ='o'= ).( ='o'= ). <br/>- (,,)-(,,) - (,,)-(,,)-...LG Anja :-)