BKK Mobil Oil Krankenversicherung Testbericht

Bkk-mobil-oil-krankenversicherung
ab 18,09
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Preis & Leistung:  mittelmäßig
  • Allgemeine Kundenfreundlichkeit:  durchschnittlich
  • Zahlung nach Schaden:  nach etwas Zögern
  • Erreichbarkeit:  gut

Erfahrungsbericht von mephisto99

Beitragserhöhung: bereits erfolgt!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Das Update vorweg: die BKK Mobil Oil kostet mit Wirkung vom 01.10.2002 nicht mehr 11,2%, sondern 12,8%, daher jetzt auch Preis/Leistungsverhältnis "mittelmäßig". Näheres dazu findet sich (versteckt, leider) auf der Homepage der BKK Mobil Oil; dort sind auch die Gründe nachzulesen: http://www.bkkmobiloil.de/medien/news_aktuell/news.php?id=9

Wer meine Artikel über die Tagesgeldkonten gelesen hat, weiß, mir geht es um Prozente, bevorzugt vor dem Komma und zur Not auch dahinter. Nachdem ich mich zunächst einfach bei der meinem Betrieb zugeordneten BKK versichert hatte, die damals 13,4% kostete und wegen Mitgliederschwunds irgendwann auf 12,9% senkte, wurde mir anläßlich dieser Beitragssenkung erstmalig klar, daß einerseits der Beitragssatz von Kasse zu Kasse variiert und andererseits man wirklich (nahezu) frei die Kasse wechseln kann. Zur Bedeutung der Überschrift komme ich später zu sprechen.

EINIGE GRUNDLAGEN ZUR GKV

Aufgrund gesetzlich definierten Leistungskatalogs sind die Leistungen der verschiedenen gesetzlichen Kassen nahezu identisch, und aus meiner Sicht gleich -- als gesunder \"jüngerer\" Mensch nimmt man in der Regel sowieso nur hie und da mal den Zahnarzt und einen Allgemeinmediziner in Anspruch. Da man zu einer anderen GKV praktisch jederzeit wechseln kann, ist es hier problemlos möglich, dieses Recht wahrzunehmen, falls die eigene gesetzliche Kasse eine Leistung partout nicht bezahlen will, die eine andere gesetzliche übernehmen würde. Mithin ist es also lange nicht so gravierend wie in der PKV, wenn man die \"falsche\" Gesetzliche ausgewählt hat.

Beim Wahlrecht gibt es aber einiges zu beachten, und unsere liebe Bundesregierung hat das Wechseln der Kasse nicht unbedingt vereinfacht. Zum einen wird unterschieden zwischen Pflichtversicherten und freiwillig Versicherten. Letztere zeichnen sich durch ein Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze (derzeit West: EUR 3375) aus. Diese Personen sind grundsätzlich berechtigt, die GKV zu verlassen und in die PKV einzutreten -- ein unumkehrbarer Schritt. Neuerdings soll es neben der genannten Einkommensgrenze eine weitere Grenze geben, die sich an der Bemessungsgrenze für die Rentenversicherung orientiert und unterhalb derer ein Wechsel in die PKV nicht erlaubt sein soll, auch wenn man oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Hier lohnt es sich, die aktuellen Entwicklungen zu verfolgen, sowohl was die Grenzen betrifft als auch die damit verbundenen Fristen.

Stichwort Fristen: es gibt beim Wechsel zwischen gesetzlichen Kassen Fristen zu beachten, die bisher für Pflichtversicherte und freiwillig Versicherte verschieden waren, jetzt aber (glaube ich) weitgehend gleich sind. Dafür muß man nach einem Wechsel (dank Rot-Grün) mindestens 18 Monate in einer Kasse verbleiben, es sei denn, die Kasse erhöht die Beiträge. Zu all diesen Fragen hat die BKK Mobil Oil auf ihrer übersichtlichen Website http://www.bkk-mobiloil.de Antworten vorbereitet, meistens aucht mit konkreten Datumsangaben (bis wann muß die Kündigung bei der alten Kasse vorliegen, um zum soundsovielten wechseln zu können). Jeder, der mit dem Gedanken spielt, die Kasse zu wechseln, sollte da mal hinschauen; auch die Seite des BKK-Verbandes http://www.bkk.de ist voller Infos zum Thema.

Schließlich gilt noch zu beachten, daß die BKK nur in bestimmten Bundesländern tätig sind; traditionell nur dort, wo der zugehörige Betrieb sitzt. Die BKK haben ihren Angebotsbereich in den letzten Jahren ausgedehnt, um sich neue Kundenkreise zu erschließen; die BKK Mobil Oil steht derzeit gesetzlich Versicherten in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz oder Bayern offen (Arbeits- ODER Wohnort). Insbesondere kleinere BKK beschränken sich dabei gern auf die lukrativeren Altländer, da dort die Einkommen und damit die Beiträge im Schnitt höher liegen.

BKK MOBIL OIL

Auf die kam ich über die bereits erwähnte Seite http://www.bkk.de. Dort ist eine Tabelle aller BKK zu finden, mit Angaben zu: Beitragssatz und welche Bundesländer versichert die jeweilige Kasse. (Direktlink: http://www.bkk.de/ihre_bkk/mitgliedschaft/download/liste_bkk.pdf). Nachdem meine damalige Kasse (Schwenninger BKK) von 11,6% auf 12,9% erhöht hatte, identifizierte ich die BKK Mobil Oil anhand dieser Tabelle meine neue Kasse mit einem sagenhaften Beitragssatz von 11,2%, der selbstredend nur dazu dient(e), junge, gesunde Besserverdiener anzulocken. Andererseits hab\' ich kein Geld zu verschenken, und ich wechselte.

WECHSEL

Erstaunlich problemlos. Bei der alten Kasse unter Wahrung der 2-Monatsfrist gekündigt, Antrag im Internet bei der BKK Mobil Oil ausfüllen, Kündigungsbestätigung der alten Kasse mit dem Antrag einreichen, nach Aufnahmebestätigung der neuen Kasse eine entsprechende Bescheinigung an den Arbeitgeber senden, fertig. Im Gegensatz zum Wechsel zur PKV muß man sich um eigentlich nix weiter kümmern. Wegen Überlastung der BKK Mobil Oil dauerte es alles ein wenig, aber da ich damals mit anderen Dingen beschäftigt war, ist mir das nicht negativ aufgefallen. Positiv hingegen war, daß zumindest genügend Hotliner am Telefon bereitstanden -- die Wartezeiten waren akzeptabel, so max. 5 Minuten (ich war mir nämlich über die ganzen Fristen und die Reihenfolge -- erst kündigen oder erst neue Kasse -- sehr unsicher und hatte deswegen mehrfach mal \'ne Frage). Die Versichertenkarte kam recht spät bei mir an, da war ich schon einen Monat versichert.

VERSICHERT BEI DER BKK MOBIL OIL

Ja, das ist eigentlich unspektakulär, wie bei jeder Gesetzlichen. Beim Arzt wird die Versichertenkarte eingelesen, und das war es auch schon. Wie gesagt, ich bin weitgehend gesund, außer Zahnarzt war nix. Dieser riet mir neulich dann doch zu einer größeren Maßnahme (zwei Kronen); die entsprechenden Heul- und Kostenpläne wurden von der BKK Mobil Oil innerhalb jeweils einer Woche korrekt bearbeitet; die Zuzahlung der Kasse zu Zahnersatz ist geregelt und hängt in ihrer Höhe vom Bonusheftchen ab. Weil ich immer fleißig beim Zahnarzt war, krieg\' ich 65% und EUR 6,50 zum Material bezahlt -- mehr geht nicht.

KÜNDIGUNG BEI DER BKK MOBIL OIL

Auch ohne Probleme. Kündigungsbestätigung erhielt ich nach 3 Werktagen -- das ist schnell. Zwischenzeitliche telefonische Anfragen (kann ich Kündigung zurücknehmen?, an wen muß ich welches Dokument im Zusammenhang mit dem Zahnersatz schicken?) wurden kompetent beantwortet, meine Warteschleifenverweilzeit lag unter 2 Minuten. Warum verlasse ich die BKK Mobil Oil? Weil ich meine Zukunft in einer Privaten sehe...

ACHTUNG

In der Vergangenheit gab es auf der Website der BKK Mobil Oil rechts oben ein unübersehbares Schildchen \"Beitragssatz 11,2%, unverändert seit 1997\". Dieses ist verschwunden, und merkwürdigerweise funktioniert der Beitragsrechner nicht mehr. Zufall? Mag sein. Ich meine: eine Beitragserhöhung steht unmittelbar bevor; jeder, der einen Übertritt zur BKK Mobil Oil erwägt, sollte unbedingt telefonisch nachfragen.

FAZIT

Für mich war die Versicherung bei der BKK Mobil Oil problemlos, die von mir benötigten Leistungen wurden bezahlt, ohne daß ich hätte rückfragen müssen. Dies kann, abhängig von der Lebenssituation, durchaus auch anders sein -- ich habe es als problemlos und angenehm erlebt und gleichzeitig monatlich um die EUR 50 gespart. Wer also keinen Wert auf Vor-Ort-Betreuung legt und damit leben kann, seine Krankenkasse nie persönlich betreten zu können, der kann mit der BKK Mobil Oil nicht viel falsch machen, aber Geld sparen.

Es ist zu erwarten, daß der Beitrag der BKK Mobil Oil steigt, aus zwei Gründen. Erstens siehe Kapitel ACHTUNG. Zweitens plant Rot-Grün die Einführung eines Mindestbeitragssatzes (zuletzt im Gespräch: 12,5%) für alle gesetzlichen Kassen, um mit den Mehreinnahmen bei den profitablen Kassen die Löcher bei den unprofitablen zu stopfen.

Es ist aber zu erwarten, daß auch nach der Beitragssatzerhöhung die BKK Mobil Oil unter den Besseren liegt. Auch hier gilt, wie schon beim Festgeld: den Markt beobachten und ggf. entsprechend wechseln.

(Zuerst auf ciao unter mephisto99 gepostet)

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