Back in Black - AC/DC Testbericht

AC/DC - BACK IN BLACK

...kam auf den Markt auf LP im Jahre 1980, als ich 16 Jahre alt war und beschloß, dass diese Platte ideal war, Mutter und Vater zur Verzweiflung zu bringen. Klappte übrigens problemlos ... noch besser als mit Suzi Quatro und 48 Crash ...meiner ersten Single 1974, die die Grenzen eines Mono-Plattenspielers austestete. Der kannte vorher nur Märchenplatten.

Heute besitze ich die CD von BACK IN BLACK... auch wenn auch noch die LP noch im Schrank steht.

BACK IN BLACK ist das erste Album der 1973 von den Young-Brüdern Angus und Malcolm gegründeten Band, das mit Brian Johnson als Leadsänger anstelle von Bon Scott aufgenommen wurde. Bon Scott, genialer Sänger der Alben zuvor, verstarb im Februar 1980 an seinem Erbrochenen nach einer durchgezechten Nacht. Umso erstaunlicher, wie schnell AC/DC im Zeitraum April/Mai 1980 bereits ein neues Album einspielten. Brian Johnson war offenbar ultraschnell gefunden worden und als ehrbarer Ersatz ins sängerlose Boot der Band eingestiegen. Bis heute soll dies übrigens als bester Griff gelten, denn auch Stand 2003 ist er als Frontmann unverzichtbar.

Zehn Tracks hat das Album, welches wieder von John Lange produziert wurde...so wie jenes Album zuvor:

01 HELLS BELLS

Boah ey... schwere und düstere Glocken läuten HELLS BELLS ein. Die Feuerprobe des neuen Sängers. Wie mag er wohl klingen? Nanu...? Ist es nicht doch Bon Scott? Klingt jedenfalls stimmlich recht ähnlich. Fast, ... denn diese Kreissägenstimme dreht mit 250 Touren weniger. Also fast genauso gut. Guitars und Drums voll dabei ... Johnson hat die stimmliche Dominanz gleich erlernt. Ein Klassiker und einer meiner liebsten Tracks neben TNT oder auch HIGH TO HELL aus anderen Alben.

02 SHOOT TO THRILL

Schnell, kreischig, rockig, klasse. Da dreschen alle Instrumente inklusive Johnsons Voice volle Möhre in den trainierten Gehörgang. Geht ab wie ein Zäpfchen und macht Laune. Ich vermute, das hören die Schumi-Brüder in ihrem FOrmel 1-Cockpit bei der Jagd nach der Pole Position ;-) ...putscht auf...!!!

03 WHAT DO YOU DO FOR MONEY

Mittelschnell bis schnell...dominante Gitarren und eine Johnson Stimme, die nicht zu extrem kreischt. Cool kommt der langgezogene Refrain... Honey, what do you do for money. Die Drums sind hier besonders gut gelaunt und ausnahmsweise sind die Young-Brüder mit ihren geilen Gitarrenklängen mal nicht alleinbestimmend.

04 GIVEN THE DOG A BONE

Mittelschneller Hardrock mit kreischiger Johnson-Stimme. Es hat einen Touch von Generve, speziell dieses permantente Wiederholungen von dem Titel GIVEN THE DOG A BONE. Kommt trotzdem gut rüber...doch irgendwie ist die Musik nicht so präsent wie die Stimme von Brian Johnson.

05 LET ME PUT MY LOVE INTO YOU

Da will irgendwer seine Liebe irgendwo reinstecken... naja, das kann man verstehen, wie man will. Recht slowly stimmen die Gitarren mit dennoch starken Riffs ein und das Schlagzeug von Phil Rudd tut sein übriges. Mal ein wenig Gitarren-Solo zwischendurch. Typisch guter Rock a la AC/DC.

06 BACK IN BLACK

Mittelschneller Hardrock, wenn man es so nennen kann. Der Gesang ist etwas abgehackt, was im Refrain I m back in black sehr deutlich wird. Cool ist der Entry mit leichtem Drummer-Einstieg und dann den Gitarren, die den Rhytmus bestimmen. Johnson s Stimme ist okay, aber dominieren tun die Gitarren und das Schlagzeug. Gutes Stück allemal

07 YOU SHOOK ME ALL NIGHT LONG

Dies ist eine der Singleauskopplungen der damaligen LP. Man könnte fast schon von melodischem Hardrock sprechend. Johnson s Stimme ist prägnant und bringt den Kick im Refrain rüber. Unspektakulär ist der Entry mit den Gitarren, aber gekonnt. Da bewegt sich der Körper gleich mit. Ein geiles Teil, dieser Track :-)

08 HAVE A DRINK ON ME

Gibt es langsamen Hardrock. Ja, tatsächlich. So könnte man diesen wenig spektakulären Track umschreiben. Es ist kein Highlight und tut auch niemandem weh, aber da ist ein Touch Versuchung, den Track manchmal einfach zu überspringen.

09 SHAKE A LEG

Auweia...sauschnell geht das Teil ab... quasi Shake A Leg dauernd wie ein Refrain voll ins Ohr geblasen. Schnell-Hardrock wie es sein soll. Und dann diese kreissägenartige Stimme. Alle Instrumente hämmern gleichzeitig, penetrant und laut in meine Ohrmuschel ;-)

10 ROCK AND ROLL AIN T NOISE POLLUTION

Ein gelungenes Ende einer CD... mittelschnell und mit Dominator-Stimme dieses laaaaaaangeeeeeeee ROCK AND ROLL AIN T NOISE POLLUTION. Und eines wird klar: der neue Sänger steht dem leider verstorbenen Bon Scott in nichts nach. Ähnlichkeiten in den Stimmen sind mit SIcherheit nicht zufällig und beabsichtigt. Hat funktioniert... cool finde ich den Entry mit langsamen Guitars und langsam einsetzenden Drums. Hat einen Riesentouch von Rhythm n Soul. GENIAL...


Und so bestand Brian Johnson seine Feuerprobe.


FAZIT: wenn ich AC/DC höre merke ich jedesmal, dass ich nur aufm Papier 42 Jahre alt bin. Da dreh ich voll auf... a) die Anlage und b) mein Feeling. AC/DC ist Teil meines Lebensgefühls, und ich kann daher endlos genießen, wenn das Album läuft.

Musikalisch gehört dieses Album zu den besten von AC/DC ... besonders Hells Bells, You Shook Me All Night Long und Rock And Roll Ain t Noise Pollution sind die absoluten Highlights.

Schade finde ich, dass auf solch einer CD nicht in einem Satz ein kleiner Nachruf auf den kurz vorm Einspielen und Erscheinen des neuen Album verstorbenen Ex-Sängers zu lesen ist. Das wäre sicher angemessen gewesen und ein guter Stil.

Die CD - sie ist digitally remastered - hat volle 5 Sterne verdient.

JL ***für yopi und ciao***