Frühgeburt & Frühgeburten-Vorsorge Testbericht

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Erfahrungsbericht von anja10

Es muss nicht, aber es kann...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Die Schwangerschaft mit meinem Sohn Dennis (geb. 02.06.2002) verlief von Anfang an problematisch. Vom ersten Tag an hatte ich dieses fürchterliche Schwangerschaftserbrechen, etwa im 4. Monat musste ich sogar fast ins Krankenhaus, weil die Ärztin dachte, dass ich zu wenig Flüssigkeit an das Kind weitergeben kann bzw. selbst zu wenig zum Leben zu mir nehme.
Diesem Problem konnte ich noch einmal aus dem Weg gehen, indem ich mich zwang, am Tag zwei Liter zu trinken und mir das kaufte, was ich am liebsten mochte: Babyapfelsaft und ähnliche Fruchtsäfte für Säuglinge.

Auch war ich von Anfang an ständig müde und abgeschlagen. Wenn ich überhaupt zur Arbeit gehen konnte, kam ich nachmittags total fertig heim und konnte mich nur noch hinlegen.
Die Hausarbeit blieb größtenteils für meinen Freund liegen, da ich einfach nicht fähig dazu war, irgendetwas zu machen.

Nach 33 Wochen wurde mir plötzlich besser.
Ich hatte Urlaub und lag den ganzen Tag faul zu Hause rum. Ich begann, mal wieder aufzuräumen, ein bischen spazieren zu gehen, was man ja in der Schwangerschaft sehr oft tun sollte...es gibt nichts besseres als frische Luft, und besuchte meine Arbeitskolleginnen, da direkt im Anschluss an den Urlaub auch mein Mutterschutz begann und ich meine Kolleginnen ja nicht mehr gesehen hätte.
Alles in Allem: ich war glücklich, freute mich auf mein Kind, hatte keinerlei Beschwerden.
Gegen Ende der 33. SSW (Schwangerschaftswoche) ging es mir immer noch genauso gut und ich beschloss, mal wieder meine Kolleginnen zu besuchen und zum Frieseur zu gehen, was ich auch tat, wieder daheim angekommen telefonierte ich noch mit der Schwiegermutter, setzte mich an den PC...
dann musste ich zur Toilette, lief wieder zurück in Richtung PC und da passierte es:
Fruchtwasserabgang.

Ich war alleine zu Hause, hatte nicht die geringste Ahnung was ich tun sollte. Die Hebamme, die den geburtsvorbereitenden Kurs durchführte, hatte nur erwähnt, dass man liegend ins Krankenhaus gefahren werden soll, aber hatte ich wirklich einen Blasensprung? - oder war es, weil ich auf Toilette etwas hastig aufgesprungen war und ich war noch nicht ganz fertig? - nein, eine lächerliche Frage..das WAR FRUCHTWASSER.

Ich rief panisch meinen Freund auf Arbeit an, der mich sofort ins Krankenhaus brachte - liegend natürlich.
Das war aber eigentlich gar nicht nötig, die Frauen, die mit Blasensprung ins Krankenhaus kommen, sollen zuerst einmal sitzend in der Notaufnahme warten und werden dann auch sitzend weitertransportiert - warum weiß ich leider auch nicht, da im Sitzen das Fruchtwasser genauso wegläuft wie im Stehen. Auch hätte ich nicht sofort im Krankenhaus ankommen müssen, wer noch keine Wehen hat, kann ganz in Ruhe (aber natürlich umgehend) ins Krankenhaus fahren.

Ich wurde also durchgecheckt und man stellte den Blasensprung in der 33. SSW fest. Ich musste mich sofort nach den Tests (bei denen ich nur den allernötigsten Weg laufen durfte) hinlegen und durfte nur zum Toilettengang aufstehen....
Aber große Sorgen machte ich mir eigentlich nicht...ich wusste ja auch gar nicht, was ein Blasensprung bedeutet oder was dadurch passieren kann. Meine einzige Sorge war: Was passiert, wenn das Kind jetzt zur Welt kommt? - Kann es überleben?

Man legte mich an einen wehenhemmenden Tropf und sagte mir, dass das Kind möglichst nicht vor der 34. SSW zur Welt kommen solle, da die Lungenreife noch nicht gegeben sei. Man gab mir an jenem Donnerstag und dem darauffolgenden Freitag jeweils eine Spritze, damit sich die Lungenreife meines Kindes verbessern sollte.
Samstags sollte das wehenhemmende Mittel langsam abgesetzt werden, da am nächsten Tag die 34. SSW beginnen würde und das Mittel dann das Kind nicht mehr zurückhalten sollte. Der Grund dafür ist, dass, umso länger ein Kind künstlich im Mutterleib festgehalten wird, desto schlechter lebt es darin. Ab einem gewissen Zeitpunkt, den die Ärzte von Tag zu Tag entscheiden, ist es also besser, das Kind zur Welt kommen zu lassen, da es draußen besser versorgt werden kann als von der Mutter.
Außerdem war noch nicht abzusehen, dass direkt nach Absetzen des Medikamentes das Kind zur Welt kommt. Es ist genauso gut möglich, dass das Kind dann nicht mehr will und keine Wehen oder erst spät die Wehen kommen.
Nun gut, die Nadel rutschte Samstags vormittags beim Verbandswechsel raus und man ließ deshalb das wehenhemmende Mittel schon ab diesem Zeitpunkt weg.
Der Kleine ließ sich auch nicht viel Zeit und machte sich Samstag abends bemerkbar, um dann Sonntag früh gegen 8.00 Uhr ganz ohne Mittelchen und Nachhilfe auf die Welt zu glitschen.

Und selbst zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was bei einer Frühgeburt so alles schiefgehen kann... Gott sei Dank sage ich nur. Ich konnte mein Glück mit meinem Baby so richtig genießen.

Und wenn Du eine Frühgeburt vorausgesagt bekommen hast oder mit einem Blasensprung ins Krankenhaus kommst oder Dich einfach nur dafür interessierst \"Was wäre wenn\", dann kann ich Dir nur raten: Frage nicht, lass es Dir nicht sagen, Sei optimistisch, bekomme Dein Kind und wenn etwas passieren kann bei Dir, dann erfährst Du es noch früh genug...
Niemand kann eine Vorsorge treffen und kein Arzt der Welt weiß, warum Frühgeborene zu früh kommen, egal auf welchem Weg.

Wenn man sich allerdings Sorgen macht und unruhig ist, dann kann dies die Geburt noch wesentlich verschlimmern und das Risiko verschärfen.

Nur so viel: Bei Frühgeborenen ab der 34. SSW braucht man sich heutzutage kaum noch Sorgen zu machen, weil die Ärzte fast alle Kinder ohne Probleme durchbekommen. Mein Sohn musste sogar noch nicht einmal mehr auf die Intensivstation, weil er bei der Geburt so fit war und die Lungen voll ausgeprägt und funktionsfähig waren.
Kinder sind heutzutage in frühesten Stadien schon lebensfähig und von den Ärzten meistens gut versorgt.

Auch Babys vor der 34. SSW können (notfalls mit Beatmung) sehr gut leben, da die Lunge nun einmal das letzte ist, was bei dem Baby funktioniert.

Lass Dich auch nicht verrückt machen von dem Geprappel Älterer. Viele erzählen noch aus ihrer Zeit, dass Babys mit der 32. SSW zum Beispiel auf jeden Fall sterben, weil sie nicht gerettet werden können oder sonstigen Unfug. Die Medizin ist heute viel viel weiter als noch vor 20 - 30 Jahren. Was heutzutage möglich ist, daran war damals noch nicht einmal zu denken.

Ich hoffe, ich konnte Allen, die es interessiert oder sogar betrifft Mut machen und habe ein positives Beispiel geliefert, dass nicht alles unvorhergesehene schlecht sein muss.

Mein Sohn ist jetzt übrigens 3 Monate alt und genauso fit wie ein \"normal geborenes\" Kind seines Alters.

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