Geburt mit Vater Testbericht

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Erfahrungsbericht von Babba

Für den Vater ein Erlebnis

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Also ich war bei allen meinen vier Kindern bei der Geburt dabei, und das fand ich total wichtig.

Meine erste Tochter wurde vor sieben Jahren geboren, wir waren zwar brav in einem Geburtsvorbereitungskurs, aber es kommt dann doch alles anders, als man denkt. Meine Frau verlor Fruchtwasser, als sie das bemerkte hat sie aber lieber noch mal Frühstück gemacht, mich dann ganz ruhige geweckt. Nach einen noch mal gemütlichen Frühstück zu zweit sind wir dann zur Klinik und es die Geburt sollte dann eingeleitet werden, weil wirklich Fruchtwasser abging. Wir rannten noch einige Stunden durch die Klinik, bis endlich die ersten Wehen kamen. Mir hing vor Hunger der Magen in den Kniekehlen, meine Frau wurde mit Essen versorgt, für mich gab es in der Klinik leider nichts. Gehen mochte ich auch nicht, obwohl meine Frau mir das immer anbot. Meine Mutter wollte mir zwar was bringen, aber die mußte erst mal Mittagsschlaf machen. So teilte meine Frau dann ihr Essen mit mir, ihr schmeckte es unter den inzwischen eingesetzten Wehen eh nicht.
Nach 12 Stunden Auffenthalt im Krankenhaus, also für das erste Kind dann doch sehr schnell, war ich endlich stolzer Vater einer kleinen Tochter. Ich merkte nichts mehr davon, daß ich einen anstrengenden Tag hinter mir hatte, wo ich meine Frau stützen mußte oder auf einem unbequemen Stuhl sitzen.

Als die erste Untersuchung gemacht wurde, war ich mit dabei, das fand ich schön, dann lies man uns, nachdem meine Frau dann eine gute halbe Stunde genäht werden mußte, alleine. Wir waren nun eine kleine Familie, das hatte was, ich war total stolz.

Unser zweites Kind kam dann knapp zwei ein halb Jahre später, es wurde ein Junge, und diesmal waren wir schlauer. Meine Frau nahm für mich Essen und Trinken mit, doch dazu kam ich nicht, so schnell war der kleine Mann auf der Welt. Leider ging er auch fast ebenso schnell, nach vier Monaten starb er.

So wünschten wir uns ein drittes Kind, und das kam dann zwei Jahre später auf die Welt. Wieder eine Tochter. Doch diesmal war die Geburt nicht so schön, hatten wir doch durch den Tod unseres Sohnes sehr viel Angst. Die Kleine hatte dann auch noch die Nabelschnur um den Hals, wurde gleich auf die Itensivstation gebracht. Tja, da fiel ich dann, wie es doch so schön von den Männern immer erzählt wird, um. Mein Kreislauf sackte weg, die Angst, noch einmal ein Kind zu verlieren war einfach zu groß. Doch es war alles zur Vorsorge, da meine Frau einen Blutsturz hatte, ich dann auch noch umfiel, hatte niemand Zeit uns zu sagen, daß alles mit der Kleinen in Ordnung war, sie wirklich nur auf Grund der Vorgeschichte vorsorglich zum Kinderarzt kam. Nach wenigen Minuten kam sie dann wieder und wir konnte die Kleine, die ganze 57 cm lang war und stolze 4.440 g auf die Waage brachte, endlich in den Arm schließen. Es war diesmal ein noch schöneres Erlebnis, weil wir es noch mehr zu schätzen wußten. In vier Tagen feiert die Kleine ihren ersten Geburtstag und ich denke gerne an den Tag ihrer Geburt, auch wenn nicht alles so reibungslos abgelaufen ist.

Inzwischen haben wir eine dritte Tochter bekommen, auch hier war ich bei der Geburt dabei und es war wieder ein unbeschreibliches Erlebnis, den kleinen Wurm sofort nach der Entbindung zu sehen. Diesmal war es besonders wichtig, daß ich bei der Entbindung dabei war, denn die Geburt wurde eingeleitet, und damit die Wehen etwas bewirken, mußte meine Frau in die Wanne. Durch die Wehen konnte sie sich aber kaum noch bewegen und ich mußte ihr beim Anziehen nach dem Bad helfen, kurz vor der Entbindung sogar auf die Toilette, da brauchte sie mich zum festhalten.

Doch eines soll man als Mann bedenken, die Frau nur anfassen, wenn sie es erlaubt. Glaubt man, mit einer Massage helfen zu können, dann kann es gut sein, daß die gerade nicht erwünscht ist. Auch sol man sich darauf einstellen, daß die Frauen uns Männer für ihre Schmerzen verantwortlich machen, mit Schimpfworten wird arg aufgefahren. Meine Frau brachte anfangs ihrem Humor in den Vordergrund, doch lachen durfte ich darüber nicht, denn zum Lachen war ihr nicht zu Mute.
Manche Frauen sind unter der Geburt wirklich merkwürdig, aber ich denke, das stehe ihnen auch zu bei dem was sie durchmachen müssen.

Da die Hebamme meistens nicht im Raum bleibt, nur ab und zu nachschaut, wie es geht, und in einem Auffenthaltsraum das CTG überwacht, sollte der Mann wirklich bei der Frau bleiben, und wenn es nur dazu ist, die Hand zu halten, wichtig ist, daß die Frau nicht alleine da durch muß.

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • ReginaKuehn

    07.03.2002, 16:55 Uhr von ReginaKuehn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich glaube, daß es ein schönes Erlebnis ist. Leider gab es daß vor 21 und 23 Jahren noch nicht. VG, Regina.