Gone with the wind - vom Winde verweht Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von bigmanu

Frankly my dear, I don`t give a damn

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich kann mich noch gut erinnern, wann ich zum ersten mal mit „Vom Winde verweht“ in Berührung kam. Damals war ich 13 Jahre alt, und meine Hanni und Nanni Bücher waren mir zu langweilig geworden. Also beschloss ich, dem Bücherschrank meiner Mutter einen Besuch abzustatten. Und nach einigem Stöbern zog ich eine dicke Schwarte mit dem Titel Vom Winde verweht an Land. Nachdem meine Mutter dies Buch für eine 13 jährige als geeignet abstempelte, durfte ich dann loslesen.

Was soll ich sagen, ich war begeistert. Nein, dies ist noch zu milde ausgedrückt, ich war hingerissen, überwältigt, in Tränen aufgelöst. In der Rekordzeit von 2 Tagen schmökerte ich die ganzen 916 Seiten durch, und zum Schluss heulte ich wirklich wie ein Schlosshund. Dann kam eine harte Zeit für meine Mutter, ich löcherte sie mit Fragen, ob es für dieses Buch nicht eine Fortsetzung gibt. Das konnte doch nicht das Ende gewesen sein. Irgendwie war der Inhalt dieses Buches für mich sehr real geworden.

Nachdem klar war, es gab keine Fortsetzung (damals noch nicht) erzählte mir meine Mutter von dem Film, welchen sie in ihrer Jugend im Kino gesehen hatte. Den wollte ich natürlich auch sehen. Alles was ich darüber wusste, hatte ich aus einer Jugendzeitschrift mit Namen Bravo (die gab es damals auch schon) gelesen. Dort gab es sogar einen Fotofortsetzungsroman dieses Filmes. Natürlich wurden alle Informationen von mir gesammelt, und an die Wände meines Zimmers geklebt.

Aber endlich, kurz bevor er auf Video rauskam, wurde dieser Film auch bei uns im Kino gezeigt. Da war Klein-Manu natürlich nicht mehr zu halten. Zusammen mit Mutter und Schwester sind wir hin, und haben zusammen mit vielen älteren Frauen den Film im Kino angesehen. Das war ein Geschluchze und Schniefen, die wahre Freude :o)


Für alle die doch tatsächlich nichts von diesem Meisterwerk der Filmgeschichte wissen, möchte ich hier einmal kurz die Story umreißen.

Hauptperson in Buch und Film ist die Südstaaten Schönheit Scarlett O`Hara und der Außenseiter Rhett Butler. Zusammen mit ihren 2 Schwestern und ihren Eltern lebt Scarlett auf einer Plantage mit Namen Tara kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges in der Nähe von Atlanta. Auf einem Gartenfest der Nachbarplantage lernt sie Rhett Butler kennen.

Scarlett ist verliebt in ihren Nachbar Ashley Wilkes, der jedoch seine Cousine Melanie heiratet. Rhett Butler liebt Scarlett, diese jedoch merkt nichts davon, weil sie immer noch in ihrer Liebe zu Ashley Wilkes gefangen ist. Es dauert den ganzen Bürgerkrieg und Nachkriegszeit, drei Ehen (die letzte davon mit Rhett), den Tod ihres Kindes und den Ashley`s Ehefrau Melanie, bevor Scarlett erkennt, das es eigentlich Rhett ist, den sie liebt. Aber es ist zu spät, Rhett´s Liebe zu Scarlett ist erschöpft, er verlässt sie.

Dies ist grob zusammengefasst die Story des Filmes, der sich sehr eng an die Romanvorlage hält. Ein paar Sachen wurden zwar ausgelassen (z. B. 2 Kinder die Scarlett von Ehemann ein und zwei noch bekommt) aber sonst wäre der Film wohl auch zu lang geworden.

Jetzt aber zum Film, dessen Geschichte fast noch spannender und interessanter ist, als der Film selber. Tatsächlich wurde sogar ein Film über die Entstehung dieses Filmes gedreht, so viel Irrungen und Wirrungen gab es dabei :o)))

Es begann damit, das kein Filmstudio die Filmrechte zu diesem Buch kaufen wollte. Das Buch selber ist auch mehr zufällig entstanden, die Autorin Margaret Mitchell, hat 10 Jahre lang daran geschrieben. Nachdem die großen Filmstudios wie die MGM die Verfilmung abgelehnt hatten, sicherte sich der Produzent David O. Selznick die Filmrechte, die er für damals sehr hohe Summe von 50000 Dollar erwarb.

Und damit fing die unendliche Geschichte der Verfilmung dieses Buches dann an. Zuerst einmal musste Selznick sein Produktionsteam zusammenstellen und die passenden Darsteller finden, und letzteres war nicht so einfach. Das ganze Land beteiligte sich an der Frage der Besetzung, es artete in einem riesigen Medienrummel aus.

Selznick selber hätte gerne Gary Cooper oder Errol Flynn in der Rolle des Rhett Butler gesehen. Auch Ronald Colman und Basil Rathbone waren im Gespräch. Aber die breite Öffentlichkeit konnte sich nur einen Schauspieler in dieser Rolle vorstellen, und das war der Star von MGM, Clark Gable. Und damit war Selznick in einer Zwickmühle, weil dieser bei seinem Schwiegervater Louis B. Mayer unter Vertrag stand. Clark Gable selbst war nicht gerade begeistert von dieser Rolle, nur durch Bestechung (finanzielle Unterstützung für seine Scheidung) konnte er überredet werde. Selznick selber musste in den sauren Apfel beißen und seinem Schwiegervater, der sich an den Kosten des Films beteiligte, die Vertriebsrechte und 50 Prozent Gewinnbeteiligung abtreten. Nur so konnte er Clark Gable ausleihen.

Die größte Herausforderung war aber die Besetzung der Rolle der Scarlett O´Hara. In einer bis dahin ihresgleichen suchenden Medienaktion wurde die passende Schauspielerin für diese Rolle gesucht. 1400 Schauspielerinnen wurden für diese Rolle getestet, was allein schon die Summe von 105000 Dollar verschlang. Selznick schickte seine Talentsucher durch dies ganze Land, und so wurde das Interesse an diesem Film immer weiter angeheizt. Bekannte Schauspielerinnen wie Joan Fontaine, Norma Shearer, Loretta Young, Paulette Goddard, Susan Hayward, Joan Crawford, Tallulah Bankhead, Katherine Hepburn, Bette Davis, Lana Turner und einige mehr bemühten sich um diese Rolle. Aber keine sagte Selznick zu hundert Prozent zu.

Doch die Zeit wurde langsam knapp, Selznick musste mit dem Drehen anfangen. So begann er am 10. Dezember 1938 mit dem großen Brand von Atlanta. Dabei wurden in einer beispiellosen Aktion das größte Feuer der Filmgeschichte entfacht. Alte Dekoration und Bauten wurden in einem Meer von Flammen verbrannt, und so die Flucht von Rhett und Scarlett aus dem brennenden Atlanta gedreht. Drei Doubel-Paare wurden gefilmt, wie sie mit dem Wagen ihren Weg aus dem Inferno suchten. Ein würdiger Beginn der Dreharbeiten zu diesem Film.

Und während dieser Dreharbeiten erschien Selznicks Bruder Myron und presentierte seinem Bruder die passende Schauspielerin für die Rolle der Scarlett, Vivien Leigh. Zwar sagte Selznick später, er hätte sofort gewusst, dies die einzig passende Schauspielerin für die Rolle der Scarlett sei, aber so einfach war es dann doch nicht. Hatte Vivien Leigh doch ein Liebesverhältnis mit Laurence Olivier, was im prüden Amerika der 30er Jahre nicht gern gesehen wurde. Doch allen Widerständen zum Trotz bekam sie die begehrte Rolle, und wurde so weltberühmt.

Die Dreharbeiten zu diesem Film gestalteten sich nicht gerade einfach. Einmal konnten die beiden Hauptdarsteller Vivien Leigh und Clark Gable sich nicht leiden (Vivien behauptete Clark hätte Mundgeruch), und dann gab es Ärger mit dem Regisseur George Cukor, der als Frauenressieur bekannt war. Gable kam mit ihm nicht zurecht, und so wurde er gefeuert und Gable´s Saufkumpan Victor Fleming führte Regie. Ganz zum Schluss wurde auch dieser gefeuert und Selznick führte selber Regie.

Auch die Drehbuchautoren gaben sich die Klinke in die Hand, insgesamt schrieben ganze 10 Leute an dem Drehbuch, Selznick eingeschlossen. Aber der Hauptanteil wurde von Sidney Howard geschrieben, weshalb er auch als Autor genannt wird.

Die Dreharbeiten waren das reinste Chaos, es fehlten zum Beispiel für eine Szene mit verletzten Soldaten 700 Statisten. So mussten alle doppelt und dreifach arbeiten, und die Lücken wurden mit Attrappen gefüllt.

Clark Gable weigerte sich in einer Szene zu weinen, weil es nicht mit seinem Image als harter Kerl zu Vereinamen sei. Erst als dies ganze Studio geräumt wurde konnte er sich entschließen in Tränen auszubrechen, und war dann von dem Ergebnis begeistert.

Auch dies ständige Hin und Her beim Drehbuch war nicht gerade bequem für die Darsteller, aber Selznick war schwer zufrieden zu stellen. Und auch finanziell stand nicht alles zum besten.

Doch nach über 20 Wochen, am 27. Juni 1939 wurde der Film endlich abgedreht. Jetzt begann die eigentliche Arbeit, das Schneiden und zusammenfügen der Szenen, bis das Material von über 8 Stunden auf die Kinofassung von knapp 4 Stunden reduziert wurde. Nach einer Probeaufführung konnte der Film endlich in die Kinos kommen. Und er wurde begeistert aufgenommen.

Allein in den USA spielte dieser Film 76,7 Millionen Dollar ein Verleihgebühren ein. Im Londoner Ritz Cinema lief dieser Film ununterbrochen von April 1940 vier Jahre und 29 Wochen lang. Bei der Erstsendung im US-Fernsehen 1976 waren 47,5 Prozent aller Geräte eingeschaltet.

Der große Erfolge wurde dann bei der Oscarverleihung 1940 gekrönt durch die Vergabe von 10 Oscars an diesen Film. Sie wurden vergeben an:

Den besten Film des Jahres
Die beste Hauptdarstellerin : Vivien Leigh
Die beste Nebenrolle: Hattie McDaniel , der erste Oscar für einen schwarzen Darsteller
Die beste Regie: Victor Fleming (der die Verleihung boykottierte)
Die beste Fotografie: Ernest Haller und Ray Rennahan
Dies beste Drehbuch: Sidney Howard
Die beste Filmarchitektur: Lyle Wheeler
Die besten Spezialeffekte: Jack Cosgrove
Den besten Schnitt: Hal C. Kern
Und ein Sonderpreis für William Cameron Menzies für hervorragende Leistungen im Gebrauch von Farbeffekten.

Sehr enttäuscht war nur Clark Gable, für ihn war kein Oscar dabei. Dabei hätte er auf jeden Fall einen verdient, nach diesen Widerwilligen Dreharbeiten. Dies sieht man dem fertigen Film auf keinen Fall an.

Die Musik von Max Steiner hätte meiner Meinung nach auch einen Oscar verdient. Aber mich hat ja keiner gefragt :o) Ich habe natürlich die Filmmusik auch auf CD, sie ist wirklich super und passt zu diesem Film.

Hier noch einmal die wichtigsten Daten dieses Filmes:

Produzent: David O. Selznick
Laufzeit 230 Minuten
Format: 35 mm und 70 mm
Farbe von Technicolor
Produktionsfirma: Selznick International Pictures und MGM
Verleih: MGM
Regie: Victor Fleming
Kostüme: Walter Plunkett
Musik: Max Steiner
Drehbuch: Sidney Howard
Romanvorlage: Margaret Mitchell

Darsteller und ihre Rollen:
Scarlett O´Hara: Vivien Leigh
Rhett Butler: Clark Gable
Ashley Wilkes: Leslie Howard
Melanie Hamilton: Olivia de Havilland
Gerald O´Hara: Thomas Mitchell
Mammy: Hattie McDaniel

Aus David O. Selznicks Grabstein steht übrigens geschrieben „Der Mann der Vom Winde verweht gedreht hat.

Ich könnte noch viel mehr über diesen meinen Lieblingsfilm berichtigen, aber ich glaube es ist jetzt genug *ggg*, vielen Dank an jeden, der sich bis hier alles durchgelesen hat :o))) Wer sich für die Entstehung diese Filmes interessiert, dem empfehle ich dies Buch „Vom Winde verweht“ von Roland Flamini. Ich kann allerdings nicht sagen, ob es noch zu kaufen ist, mein Exemplar ist schon einige Jährchen alt.

Ich besitze ein Kaufvideo dieses Filmes, und am liebsten sehe ich ihn mir an, wenn mein Männe mal allein unterwegs ist. Und dann sitze ich mal wider heulend vor dem Fernseher wenn Rhett am Schluss die berühmten Worte „Frankely my dear, I don´t give a damn“ zu Scarlett sagt, und sie allein zurück lässt. Für mich der beste Film aller Zeiten :o)))

Gruss von Eurer Manu

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • danih14

    29.03.2002, 01:18 Uhr von danih14
    Bewertung: sehr hilfreich

    Die Hintergrundinfos sind sehr interessant. Solche Info bekommt man heutzutage über diesen Film nur äußerst schwer. Natürlich habe ich diesen Film auch gesehen. Manche Klassiker muss man einfach gesehen haben. Obwohl ich von den Klassi