Kosmos Herr der Ringe - Basisspiel Testbericht

Kosmos-herr-der-ringe-basisspiel
ab 41,21
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  gering
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von mmm000

Das Brettspiel- Herr der Ringe

4
  • Präsentation:  gut
  • Schwierigkeitsgrad:  durchschnittlich
  • Spaßfaktor:  durchschnittlich
  • Spielanleitung:  durchschnittlich
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Spieldauer:  durchschnittlich, bis zu 1 Stunde
  • Das Spiel für:  Gelegenheitsspieler
  • Spielerzahl:  ab 2

Pro:

siehe bericht

Kontra:

\"\"\"\"\"

Empfehlung:

Ja

Ich war lange Zeit skeptisch, was Spiele zum Thema Der Herr der Ringe angeht. Nachdem ich mir am Beginn der Herr-der-Ringe-Merchandising-Lawine das Spiel „Die Suche“ aus der Kosmos-Reihe „Spiele für zwei“ gekauft habe und davon ziemlich enttäuscht wurde, flachte meine Begeisterung für „Ringzerstörungsszenarien zum Nachspielen am heimischen Wohnzimmertisch“ schnell ab. Mittlerweile habe ich insgesamt vier verschiedene Herr-der-Ringe-Spiele ausprobiert und drei davon waren eine herbe Enttäuschung. Lieblose Spielkonzepte wurden halbherzig umgesetzt, so dass man als Fan des Buches gut daran tut, die Finger davon zu lassen.

Doch es gibt eine Ausnahme: Das „große“ Herr-der-Ringe-Spiel aus dem Kosmos Verlag. Es ist quasi das Urgestein der DHDR-Spiele und bietet neben einer spieltauglichen Adaption von Tolkiens Meisterwerk und einer ansprechenden Aufmachung auch noch ein ungewöhnliches Spielkonzept.


[ DIE SPIELIDEE ]

Die grundlegende Spielidee wird viele potentiell Interessierte vermutlich zunächst einmal zurückschrecken lassen: Man spielt nämlich als Team. Zusammen, nicht gegeneinander lautet die Devise. Die Mitspieler (2 bis maximal 5 an der Zahl) schlüpfen in die Rollen der Hobbits und machen sich auf Reise nach Mordor, um den Einen Ring zu zerstören.

Auf der langen Route lauern viele Gefahren und die Gefährten müssen manche brenzlige Situation meistern, so dass ungewiss ist, ob sie den Schicksalsberg überhaupt erreichen werden. Doch sie treffen unterwegs auch auf Verbündete und können ihren Hals so manches Mal mit Hilfe der Ausrüstung, die sie in Bruchtal und Lothlorien erhalten haben, retten. Und nicht zuletzt sind sie auch auf ihre gegenseitige Hilfe angewiesen.

Diese Grundidee finde ich auf jeden Fall sehr gelungen. Das Spiel hebt sich aus der Masse der Spiele dadurch stark ab und macht schon durch sein Konzept den Eindruck etwas besonderes zu sein. Mich hat der Teamwork-Gedanke von Anfang an fasziniert und mal ganz ehrlich, wie ließe sich Der Herr der Ringe besser nachspielen als mit einer Gruppe von Gefährten, die gemeinsam Abenteuer bestehen müssen?

Beurteilung der Spielidee: 9,5 von 10 Punkten


[ DIE UMSETZUNG DER SPIELIDEE ]

Dass sich eine Spielidee, die auf einer so komplexen Geschichte wie dem Herr der Ringe basiert kaum als einfaches 08/15-Spiel überzeugend umsetzen lässt, versteht sich fast schon von selbst. Die Tatsache, dass sich mit dem Spiel die Reise der Gefährten nach Mordor nachvollziehen lässt, erfordert zunächst eine recht große Spiellandschaft. Dies wird anhand von 4 verschiedenen Abenteuerspielplänen umgesetzt, die die Stationen der Reise darstellen (Moria, Helms Klamm, Kankras Lauer und Mordor). Diese Landschaften werden von der Gruppe nach und nach durchwandert, bis sie schließlich den Schicksalsberg erreicht. Oder auch nicht...

~ DER HAUPTSPIELPLAN ~
Um auf der langen Route durch Mittelerde bzw. über die verschiedenen Abenteuerspielpläne nicht den Überblick zu verlieren, gibt es einen Hauptspielplan, auf dem die Positionen der Spieler und die Position von Sauron auf einer sog. Finsternisanzeige festgehalten werden. Sauron startet ganz rechts, die Hobbits ganz links. Je nach Spielverlauf und Würfelpech kann sich sowohl die Position der Hobbits als auch Saurons verändern. Ein Aufeinandertreffen von Gut und Böse gilt es zu vermeiden, denn trifft eine Figur auf der Finsternisanzeige auf Sauron, scheidet sie aus dem Spiel aus. Ist diese Person dann auch noch der Ringträger, ist das Spiel vorbei.

~ DIE ABENTEUERSPIELPLÄNE ~
Die Abenteuerspielpläne bilden den Kern des Spiels. Hier sammeln die Gefährten Gegenstände und können sogenannte Hobbitkarten ziehen, die sie für das weitere Vorankommen brauchen. An bestimmten Orten gibt es außerdem Sonderkarten, die besonders nützlich sein können und die Hobbits mit Ausrüstungsgegenständen versorgen. Für im Laufe der Zeit auf den Aktionsleisten gesammelte Schilde können außerdem die besonders wertvollen Gandalfkarten gekauft werden, die sich bei so mancher Spielrunde schon als Retter in der Not erwiesen haben. Die Lebensplättchen, die man durch Abschreiten der Aktionsleisten auf den Spielplänen sammeln kann, bewahren die Gefährten vor Schaden.

Ziel beim Durchspielen der Abenteuerspielpläne ist es, so schnell wie möglich durchzukommen, ohne dass die Gruppe viel Schaden nimmt oder Sauron auf der Finsternisanzeige des Hauptspielplans weiter nach links rückt. Einfach wird es den Hobbits dabei nicht gemacht. Am Anfang eines jeden Zuges werden Ereigniskärtchen aufgedeckt, wobei es positive und negative Ereignisse gibt. Bei einem positiven Ereignis, darf der Spieler die Spielfigur auf einer der Aktionsleisten auf dem Abenteuerspielplan vorrücken und die Gruppe kommt ihrem Ziel ein Stück näher.

Bei einem negativen Ereignis kommt die auf dem Spielplan abgebildete Ereignisleiste zum Zug, indem auf der Leiste das nächste Ereignis ausgeführt wird. Dabei müssen Einzelne oder die ganze Gruppe Aufgaben erfüllen, die bei Nichterfüllung oft mit dem Vorrücken Saurons auf der Finsternisanzeige bestraft werden oder mit Schadenspunkten für die Hobbits. Sinnvoll ist es daher zu versuchen, einen Abenteuerspielplan so schnell zu durchlaufen, dass möglichst wenig negative Ereignisse eintreten. Dabei kann man sich sogar auf die Macht des Rings stützen. Natürlich ist das Ganze in der Spielpraxis noch etwas facettenreicher und komplexer als ich das hier schildern kann, aber im Detail darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.

Ich finde die Umsetzung der Spielidee durchaus gelungen. Tolkiens Meisterwerk wurde für das Spiel sehr passend adaptiert und so liebevoll wie hier habe ich die Umsetzung bei noch keinem anderen Herr-der-Ringe-Spiel erlebt. Dass diese Liebe zum Detail sich auch in einer gewissen Komplexität niederschlägt, ist im Grunde die logische Folge. Mich stört das aber herzlich wenig, da ich anspruchsvolle Spiele durchaus gerne mag und auch vor einer etwas umfangreicheren Einlese- und Einspielzeit nicht zurückschrecke.

Beurteilung der Umsetzung der Spielidee: 8 von 10 Punkten


[ AUFMACHUNG & ANLEITUNG ]

Je komplexer ein Spiel, desto wichtiger ist die Qualität der Spielanleitung. Die Anleitung zum Herr-der-Ringe-Spiel wird dieser Forderung auf jeden Fall gerecht, auch wenn der Umfang des großformatigen Begleitheftes manch einen vielleicht etwas abschreckt. 15 prallgefüllte Seiten wollen den Spielwütigen mit den Regeln vertraut machen und nicht nur damit. Für alle, die den Herr der Ringe schon immer mal lesen wollten, sich aber nicht gerne durch über 1000 Seiten kämpfen möchten, gibt es in der Anleitung eine zweiseitige Zusammenfassung. Das ist vielleicht nicht ganz unwichtig, wenn man das Spiel mal mit Leuten spielen will, die mit der Materie nicht so vertraut sind.

Insgesamt macht die Anleitung trotz ihres Umfangs einen übersichtlichen und gut gegliederten Eindruck. Man kann sich leicht in die Regeln reinlesen, alles wird leicht verständlich erklärt und um in der Flut der Symbole, die im Spiel auftauchen nicht den Überblick zu verlieren, gibt es eine separate Übersicht mit einer Kurzfassung der Regeln auf der Rückseite. Gerade in den ersten Spielen fand ich dieses Blatt sehr nützlich, denn so kann man schnell verschiedene Dinge nachgucken, ohne stundenlang im Regelheft blättern zu müssen.

Positiv fällt auch die Aufmachung des Spiels ins Auge. Für die Illustrationen zeichnet sich kein geringerer als John Howe verantwortlich. Manch einem werden sicherlich die Ähnlichkeiten der Szenen auf den Abenteuerspielplänen zu den Szenen aus Peter Jacksons Filmtrilogie auffallen. Das lässt sich ganz einfach dadurch erklären, dass John Howe, bevor er das Spiel illustrierte, am Filmkonzept von Peter Jackson mitgewirkt hat.

Auch über die Illustrationen hinaus weiß das Spiel zu überzeugen. Die Spielbestandteile wirken größtenteils gut durchdacht und liebevoll umgesetzt. Nur für die Ereigniskärtchen muss ich eine Ausnahme machen. Wer hatte die Idee, Karten, die man häufig mischen muss, als dicke Plättchen zu gestalten? Schon mal versucht Bierdeckel zu mischen? So in etwa ist auch das Mischen der Ereigniskärtchen. Einfach unhandlich. Ganz normale Spielkarten wären wesentlich besser gewesen. Das ist aber auch schon mein einziger Kritikpunkt.

Beurteilung von Aufmachung und Anleitung: 8 von 10 Punkten


[ DAS SPIEL IM PRAXISTEST ]

Der Herr der Ringe ist sicherlich kein Spiel, das man mal einfach so zwischendurch spielt. Vor Spielbeginn muss einiges an Karten und Plättchen gemischt und sortiert werden, so dass allein der Aufbau schon eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Auch die vom Hersteller angegebene Spieldauer deutet schon an, dass man sich für dieses Spiel etwas Zeit nehmen sollte, etwa 60 bis 90 Minuten. Das deckt sich durchaus auch mit meinen Erfahrungen, wobei die ersten ein oder zwei Spiele auch schon mal länger dauern können. Neben Zeit braucht man auch Platz. Ich spiele das Spiel zwar meistens am Couchtisch, aber da nimmt es dann schon den ganzen Tisch in Anspruch, so dass man neben den ganzen Kartenstapeln und Spielplänen gerade noch ein Weinglas deponieren kann.

Das faszinierendste an diesem Spiel ist sicherlich die Tatsache, dass die Spieler nicht gegeneinander antreten, sondern ein Team bilden. Man hilft sich in brenzligen Situationen gegenseitig mit Ausrüstungsgegenständen aus, bewahrt sich gegenseitig vor Schaden und spricht das gemeinsame Vorgehen ab. Je weiter man es im Spiel als Gruppe schafft, desto größer ist auch die Chance, den Ring am Ende zu zerstören. Man tut also gut daran, sich mit seinen Mitspielern abzusprechen und über eine gemeinsame Strategie zu beraten. Das ist ein Punkt, der sich gerade in den ersten Spielrunden immer wieder als Schwachstelle entpuppt hat. Es ist einfach gewöhnungsbedürftig, als Team gegen einen unsichtbaren Gegner zu agieren. Spielt man das Spiel aber öfters mit den gleichen Leuten, merkt man mit jeder Spielrunde wie sich die Kommunikation im Team verbessert und man sich dem Schicksalsberg mit jeder Runde ein Stück weiter nähert. Ich denke das macht den Reiz an diesem Spiel aus. Man muss sich erst auf die ungewöhnliche Art einlassen, bevor man Erfolg haben kann.

Nun könnte man denken, dass das Spiel dadurch, dass man nicht gegeneinander spielt, vielleicht recht schnell langweilig wird, aber das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Jeder Schritt will bedacht sein, so dass Spannung genug in dem Spiel steckt. Natürlich ist es besonders spannend, bis man es zum ersten Mal schafft, den Ring zu zerstören. Doch auch wer das Spiel öfters spielt, für den hat Spielautor Rainer Knizia ein paar Tricks auf Lager, die die Spannung aufrecht erhalten. Zunächst kann man einfach Saurons Startposition auf der Finsternisanzeige verändern, so dass die Gruppe es etwas schwerer hat, ein Zusammentreffen zu verhindern. Außerdem schlägt die Anleitung noch eine Handvoll weiterer Varianten vor, die das Spiel langfristig attraktiv machen. Und zusätzlich gibt es außerdem zwei Erweiterungen zu kaufen. Dennoch ist der Ehrgeiz natürlich größer, wenn man es noch nicht geschafft hat den Ring zu zerstören und ich kann trotz der Varianten und Anpassungsmöglichkeiten der Spielregeln nicht leugnen, dass der erste Kick des Spiels mit der erstmaligen Zerstörung des Rings etwas verpufft ist.

Um den Ring überhaupt erst einmal zu zerstören, braucht man sicherlich ein paar Anläufe, denn oft fehlt einem letztendlich schon mal das entscheidende Quäntchen Glück, so dass es die Hobbits teilweise kurz vor Ende doch noch dahinrafft, auch wenn die Spielverlauf vielversprechend aussieht. Ich persönlich habe es im fünften Spiel geschafft und war zuvor zweimal dicht dran. Und um noch einmal auf das Stichwort „verpuffender Ehrgeiz“ zu sprechen zu kommen: Ich muss gestehen, dass ich das Spiel seit der ersten Zerstörung nicht mehr so oft gespielt habe, wie davor.

Über Gefallen oder Nichtgefallen entscheidet bei mir meistens nicht nur die Spielidee, sondern auch der Anteil von Glück und Strategie an der Spielumsetzung. Der Herr der Ringe bietet in dieser Hinsicht eine ganz gelungene Mischung. Auf Glück ist man beim Kartenziehen und Würfeln angewiesen, wobei nicht allzu oft gewürfelt wird. Taktik und strategisches Denken ist vor allem dann gefragt, wenn es um Teamarbeit geht und man sich mit seinen Mitspielern über die Vorgehensweise berät und Entscheidungen zum Spielverlauf fällt. Das Verhältnis von Glück und Strategie ist dadurch recht ausgewogen, auch wenn der Glücksanteil in meinen Augen überwiegt. Mit Strategie allein kann man nicht gewinnen, denn wenn man schlechte Karten zieht, rückt Sauron schneller näher, als einem lieb ist.

Die Spieleranzahl wird vom Kosmosverlag mit 2 bis 5 Spielern angegeben. Solche Spiele mit nur 2 Spielern zu spielen ist oft so einen Sache. Viele Spiele werden dann langweilig und allzu durchschaubar, nicht aber so beim Herr-der-Ringe-Spiel. Gerade auch zu zweit lässt sich das Spiel gut spielen, ohne an Spielspaß einzubüßen. Wie es bei der maximalen Spielerzahl um den Spielspaß bestellt ist, weiß ich leider nicht, da ich das Spiel immer nur in kleinen Gruppen mit 2 oder 3 Spielern gespielt habe. In diesen Fällen fand ich es aber meistens passend und größtenteils überzeugend. Gerade wenn man mit mehreren Spielern spielt, kann es aber durchaus sein, dass manch ein Hobbit auf dem Weg nach Mordor auf der Strecke bleibt. Für den jeweiligen Spieler ist es sicherlich etwas unschön, dann zugucken zu müssen, wie der Rest der Gruppe weiterspielt – im Grunde eine weitere Schwäche des Spiels.

Bei meinen bisherigen Mitspielern kam das Spiel immer gut an und das obwohl einige davon bei Spielen ziemlich anspruchsvoll sind und dem Teamaspekt des Spiels zunächst sehr skeptisch gegenüber standen (Zitat: Wie, wir spielen als Team? Dann kann ich ja gar nicht gewinnen. Das ist ja doof...). Trotzdem war auch der größte Skeptiker schon nach dem ersten Spiel zufrieden, wenn auch nicht restlos begeistert, und das soll schon was heißen.

Der Herr der Ringe ist in meinen Augen ein gelungenes Spiel mit einem ungewöhnlichen Konzept. Dennoch würde ich den Langzeitspielspaß eher als mittel einstufen, weil der Ehrgeiz nach der ersten geglückten Ringzerstörung in meinen Augen etwas gelitten hat. Über eins muss man sich bei diesem Spiel auf jeden Fall im Klaren sein, es ist sicherlich kein Spiel für jedermann oder für jede Gelegenheit.

Wer für Tolkiens Werk allgemein nichts übrig hat, dem wird ein Spiel zum Thema sicherlich auch kaum Freude bereiten. Auch wem komplexe Spielideen und –regeln zu anstrengend sind und das Spiel zu lange dauert, wird sich vielleicht nicht so recht dafür begeistern können. Der Herr der Ringe ist daher auch kein wirkliches Familienspiel. Als Zielgruppe würde ich daher vor allem Herr-der-Ringe-Fans (obwohl man mit der Geschichte nicht zwangsläufig vertraut sein muss – wäre aber von Vorteil) und aufgrund der Komplexität etwas erfahrenere Spielfreunde sehen.

Beurteilung des Spiels im Praxistest: 7 von 10 Punkten

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Der Herr der Ringe von Rainer Knizia
Kosmos-Verlag
2 bis 5 Spieler
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Ab 12 Jahren
Preis: ca. € 30,-
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[ FAZIT ]

Das große Herr-der-Ringe-Spiel aus dem Kosmos-Verlag ist das erste Spiel zu dem Thema, das mir wirklich gefallen hat. Die grundlegende Spielidee ist so aufregend anders, dass das Spiel dadurch einen besonderen Reiz bekommt. Rainer Knizia hat bei seinem Spiel auf eine gelungene Mischung aus Taktik und Glück gesetzt, die die Spannung lange aufrechterhält. Eins weiß ich auf jeden Fall sicher, in meinem Schrank wird das Spiel so schnell nicht verstauben, auch wenn es mit zeitlosen und vielseitig spielbaren Klassikern wie Carcassonne vielleicht nicht ganz mithalten kann.

Bei einer abschließenden Empfehlung muss man etwas differenzieren. Als Familienspiel ist Der Herr der Ringe in meinen Augen weniger geeignet. In Sachen Anspruch, Spielidee und Thematik dürften sich vor allem Herr-der-Ringe-Fans und Spielbegeisterte mit einem Hang zu anspruchsvolleren und etwas komplexeren Spielen angesprochen fühlen. Für diese Zielgruppe kann ich auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen, auch wenn Der Herr der Ringe vielleicht aufgrund seines ungewöhnlichen Spielkonzepts kein Spiel ist, das man immer wieder und besonders häufig spielt. Irgendwie lässt der Ehrgeiz mit der Zeit einfach ein wenig nach, so dass sich das Spielkonzept ein wenig abnutzt.

Gesamtbewertung: 7,5 von 10 ringbesessenen Punkten

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