Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von LinkinPark4aLife

Peterchen....

Pro:

..

Kontra:

...

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich vor ca 7 Jahren irgentwann mal auf die Idee kam mir ein Haustier zuzulegen, verschlug es mich in eine Zoohandlung in unserer Stadt. Obwohl meine Eltern damals schon absolut gegen ein Haustier waren, beschloss ich auf eigene Faust mir eines zu kaufen, und dies ohne eben um die Erlaubniss meiner eltern zu bitten. Ich ging an einem Vormittag in die besagte Zoohandlung und es verschlug mich sofort in die Ecke mit den Wellensittichen. Mir war in diesem Moment schon klar das es ein Wellensittich auch sein sollte, und nachdem ich ca 10 Minuten ausschau nach dem hübschesten hielt, ging ich zur Verkäuferin und sagte \"den blau-weissen bitte\". Unter den vielen fiel mir dieser sofort auf und ich wollte ihn unbedingt haben. Nachdem die Verkäuferin ihn mehr oder weniger sanft eingefangen hatte, kam er in eine kleine Pappkiste welche nur wenige Luftlöcher enthielt. Die Tatsache das es gerade Winter war machte den Transport bis zu mir Nachhause nicht gerade einfach, da ich damals noch kein Auto hatte musste ich die 20 Minuten zu Fuß gehn und den \"kleinen\" bis dahin unter meiner Jacke halten.


Als ich Zuhause ankam schaute ich erstmal vorsichtig ob er auch unverzerrt noch in seiner kleiner Kiste war. Er schaute mich nur an und man merkte bereits das er sehr aufgeregt war. Mit viel Geduld und Geschick schaffte ich es dann den \"kleinen\" in seinen neuen Käfig zu buxieren. Nachdem er die ersten 5 Minuten nur wie verrückt von einer Seite zur anderen Flog oder besser gesagt sprang, dachte ich mir im stillen schon \"das wird doch nie was mit dem zahm kriegen\". Irgentwann war er dann endlich müde und saß still auf seiner Stange, dies gab mir Zeit meiner Mutter erstmal vorsichtig klarzumachen das ich mir mal eben nen Wellensittich angeschafft hatte ^^. Erstaunlicherweise nahm sie es relativ locker und nach nem kurzen Rüffel aktzeptierte sie meine Entscheidung. Nun mussten wir es nur noch meinem Vater klarmachen und da er eigentlich absolut gegen Haustiere in der Wohnung war, war mir beim Gedanken ihm dies zu beichten nicht gerade sehr wohl. Als er von der Arbeit kam sagte ich nur er solle doch mal auf die Schrankwand schauen, er drehte sich um und sah den Käfig samt Inhalt und war erstmal platt. Nach einigem verhandeln und meiner versicherung das ich mich um den Vogel kümmern würde und die Kosten tragen würde welche bei nem Wellensittich im laufe der Jahre entstehen, willigte er ein und das Problem war gelöst.


Kleiner Zeitsprung: Der Wellensittich oder wie er nun bereits hieß \"Peterchen\" war unglaublich zutraulich geworden und hatte vorallem zu mir sehr viel Vertrauen. Ich konnte ihn am Kopf kraulen und ihn verwurschteln ohne das es ihm störte, jedesmal wenn ich an seinen Käfig kam, da merkte er dies sofort und kam angelaufn wie ein Dackel und hielt mir nur frech seinen Kopf hin damit ich ihn auch ja kraulen und verwöhnen würde. Mitlerweile kannte \"Peterchen\" jede Ecke in der Wohnung und man wusste genau das wenn er mal nicht in seinem Käfig anzutreffen war, das er entweder auf irgenteiner Lampe oder oder einem Schrank zu finden war. Er war bereits mehr als nur ein normales Haustier für mich geworden, selbst wenn ich aufwachte saß er öfters auf meinen Bauch und schlief mit eingezogenem Schnabel im Gefieder. Die Strecken zum Tierarzt gingen wir im Sommer auch zu Fuss, ich trug ihn in seinem Käfig und er lauschte nur und antwortete den anderen Vögeln die er auf dem Wege hörte. Nun war der \"kleine\" schon fast 5 Jahre alt und ein Problem was wir bis dato nie als bedrohlich ansahen wurde immer ersichtlicher. Mein Peterchen wurde immer pummeliger, und auch der Tierarzt bestätigte das er schon sehr gut genährt sei und das man ihn doch auf Diät setzten sollte.


Wir gaben ihm nun etwas weniger in seinen Napf und obwohl er wie ein Rohrspatz meckerte weil zu wenig Futter in seinem Napf sei und er deswegen sich zu sehr strecken müsse um an die Körner zu kommen, so blieben wir doch meistens streng und hielten uns an den Ratschlag des Arztes. Auch auf andere Gewohnheiten musste er verzichten, so lies ich ihn zum Beispiel nicht mehr an meine Brötchen herran, und auch sonstige Naschereien waren für ihn nun Tabu. Trotz all dieser Bemühungen war es wohl schon etwas zu spät, als ich unter der Woche erschöpft von meiner Arbeit kam, stand meine Mutter nur kurz auf und sah mich schon so ganz seltsam an. Es war merklich still und ich wusste das da irgentwas fehlte was ich 5 Jahre lang bei mir hatte. Sie sagte \"Peterchen ist Tod\", in diesem Moment war ich erstmal völlig neben mir und wollte es nicht glauben, vor einigen Stunde war er noch da und nun sollte er aufeinmal Tod sein? Ich ging zum Käfig und da lag er, er wurde von meiner Mutter abgedeckt mit einem Taschentuch. Ich wollte ihn unbedingt sehn also nahm ich das Tuch hoch, da lag er regungslos und in diesem Moment war mir erst richtig klar das ich mein bis Heute am meisten geliebte Haustier verloren hatte. Ich nahm ihn nochmal in die Hand und streichelte ihn noch einige Minuten. Danach ging ich irgentwann schlafen auch wenn ich kein Auge zubekam. Am nächsten Morgen begrub ich ihn bei uns vor dem Haus, ich wollte dies schnell erledigen da es für mich ein schwerer Weg war.


Nachdem ich ihn dann begruben hatte, verharrte ich noch fast 20 Minuten vor der Stelle und dachte an vielen schönen Zeiten die ich mit meinem \"Peterchen\" erleben durfte. Ich gehe auch heute noch öfters an dieser Stelle vorbei und es kommt einem immer wieder hoch wenn ich mich an ihn Erinnere. Ich glaube solch ein Haustier werde ich nie mehr finden, und da kann auch mein seit dem Tod von Peterchen neuer Wellensittich kein wirklicher Ersatz sein. Es ist nun schon ca 2 Jahre her, aber ich kann mich noch genau an alles erinnern was da war, und dies ist nicht unbedingt nur vom Vorteil für mich. Irgentwie mache ich mir auch noch Vorwürfe dass ich eventuell früher hätte merken sollen das er etwas pummelig geworden war, aber dies kann ich jetzt leider auch nicht mehr ändern. Ich hab den Bericht auch zu einem grossen Teil für mich selbst geschrieben, damit ich eine Art andenken so festigen kann und immer wieder draufzurück schauen kann. Jedenfalls ist \"Peterchen\" seitdem in meinem Herzen (auch wenns kitschig klingt) und ich denke noch sehr sehr oft an ihn zurück.....


LinkinPark4aLife