MSI KT3 Ultra (MS-6380E v1.0) Testbericht

Msi-kt3-ultra-ms-6380e-v1-0
ab 125,93
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Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Der Pharao sieht rot...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

...aber nur, wenn er seinen ultramodernen Rechenschieber öffnet, dann grinst ihm das in gediegenem rot gehaltene Mainboard aus dem Hause MSI (Microstar) entgegen. Apropos Ultra: Das Motherboard gehört zur KT3-Ultra2 Serie, noch genauer zur Ultra-ARU, denn dieses Board beherbergt als Leckerli auch einen On-Board ATA133-RAID-Controller. Die korrekte Bezeichnung (für alle, die es wieder mal ganz haarklein wissen möchten *g*) lautet aber MS-6380E v1.x, ein Name, den sich aber eigentlich wohl kaum jemand merken will und den zu kennen auch nur notwendig werden kann, wenn man Updates aus dem Netz ziehen will, zumal die mitgelieferte Software das auch noch auf Wunsch automatisch erledigt. Warum aber grade dieses Board? Nun, ich bin schon seit 3 Jahren auf der Athlon-Schiene und habe von MSI-Mainboards in Verbindung mit AMD-Prozessoren nur Gutes gehört und beschloss daher bei Neuanschaffung eines PC von meinem sonstigen Leib-Und-Magen Hersteller ASUS abzurücken und dem MSI ne Chance zu geben. Allein die Features (RAID, AC97-Sound, USB2.0 etc.) zu DIESEM Preis (129.- € mit allem optionalem SchnickSchnack) rechtfertigen die Anschaffung, doch hält das Board auch was es verspricht? Höchste Zeit dem Burschen auf den Beisserchen...ääääh....Bytes zu fühlen... ;-)

Allgemeines
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Das KT3 basiert (wie der Name schon ansatzweise andeutet) auf VIAs Apollo KT333 Chipsatz und lässt schon alleine dadurch eine gute Performance erwarten, dieser Chipsatz ist einer der besten (wenn nicht sogar der derzeit Beste und zumindest Ausgereifteste) für den Betrieb mit einer Athlon oder Duron-CPU. Es verpackt bis zu 3 GB 333erDDR-RAM (PC2700 Spec) mit CL 2.5 auf 3 Bänken. Steckplätze für „normale“ DIMMs oder RIMMs findet man allerdings nicht, es ist ein reines DDR-RAM Board und kein Hybride (die sind meist etwas langsamer). Man erkennt ein Ultra2-R optisch an 2 verschiedenen Sachen schon auf dem ersten Blick: Zum Einen an den beiden zusätzlichen (blauen) Steckerwannen für E-IDE RAID und zum Anderen am chromfarbenen Zusatzlüfter auf der Northbridge. Das RAID-lose Ultra2 besitzt diese beiden Features hingegen nicht. Steckbar sind AMD-Prozessoren laut Handbuch (Stand Juni 2002 / Rev 1.3) bis XP2200+, was allerdings mittlerweile laut Website von MSI nicht mehr stimmt, nach einem BIOS-Update (aktuell derzeit Version vom 09/11/02) werden auch durchaus grössere Prozessoren, wie der 2800er erkannt und können problemlos betrieben werden.

Der AGP-Port ist nach 4X spezifiziert, was die ganz neuen Karten, die mit 8X laufen nicht zu 100% ausreizt, jedoch für Otto-Normal-User mehr als ausreichend sein sollte. Für den Sound ist ein On-Board Soundchip der Firma Realtek verantwortlich, optional gibt es noch ein zusätzliches Slotblech (S-Bracket) zu erwerben, dass für Surroundbetrieb neben SPDIF auch noch einen Ausgang für Center/Subwoofer und Effektlautsprecher beherbergt. Ansonsten finden sich, ausser LAN, alle normal üblichen Steckbuchsen an dem ATX-Board, dieses muss per Raiser-Card nachgerüstet werden, oder man verwendet eine beliebige LAN-Karte in einem der 5 PCI-Steckplätze, ganz wie gewünscht. Ein weiteres zusätzlich zu erhaltendes Slotblech (D-Bracket) bietet weitere 2 USB-Plugs und dazu noch 4 Leuchtdioden, die während des Hochfahrens den POST ( Power On Self Test) Kanal auslesen und somit anzeigen, wenn etwas Gravierendes mit der Hardware nicht stimmen sollte...sehr pfiffig ;-)

Verarbeitung
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Abgesehen davon, dass die Platine in schönstem rot erstrahlt, ist das kein böses Omen, denn ansonsten ist hier nämlich alles im Grünen Bereich. Keine fliegenden Drähte, ein sauberes und wertig wirkendes Layout erwarten mich beim Öffnen meines Towers. Die Ringkerne und Puffer-Elkos sind von guter Qualität und ordentlich aufgebaut, nicht mal ein bisschen schief stehen sie pfeilgerade angeordnet Spalier. Der chromfarbene Lüfter thront auf der Northbridge und soll bei RAID-Betrieb vermehrt auftretende Abwärme sicher vom Chip wegtransportieren, da ich derzeit (noch) keine zusätzlichen RAID-Platten eingebaut habe, kann ich zu seiner Effektivität noch nichts sagen, das wird vielleicht ein Fall für ein späteres Update dieses Berichts sein, was ich aber wegen der restlichen guten Verarbeitung eher für unwahrscheinlich halte. Toll sieht er aber dennoch schon aus, das schafft was! *g*. Die 3 Speicherbänke sind trotz des immensen Lüfters auf meiner 2200er CPU bequem zu erreichen, da sie genügend Abstand zu diesem haben, so sollte eine eventuelle, spätere Speicheraufrüstung ohne verbogene Finger und nicht-jugendfreie Flüche abgehen können. Die Steckwannen sind allesamt farblich gekennzeichnet und somit klar zuzuordnen, das bedeutet maximalen Verwechslungsschutz. Wie gesagt: alles sehr wertig und sauber, auch schlampige Lötstellen sucht man vergebens.

Die Features auf einen Blick
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  • Hersteller: Microstar Inc. (MSI) / Taiwan
  • Modell: MSI KT3 Ultra2-R / MS-6380E Rev 1.3
  • Art: Single-ATX-Mainboard für AMD Athlon® oder Duron® CPUs
  • Controller: EIDE- ATAPI Ultra DMA 33/66/100/133
  • Besonderheiten: ATA133-RAID und AC97 Sound on Board
  • CPUs: Socket-462 / bis XP2200+ (nach BIOS-Update: XP2800+)
  • RAM: 3 x 333er DDR-RAM CL 2.5 (bis 3 GB max.)
  • Chipsatz: VIA® Apollo KT333 / VIA® VT8235
  • FSB: 200/266/333 MHz
  • BIOS: AMI / flashbar, jumperless mit DMI
  • Ring Wake up (Modem) und Wake On LAN (Netzwerk) Funktionen
  • ACPI fähig
  • Slots: 1 x AGP 4X, 5 x PCI
  • Externe Anschlüsse: 2 x USB (2.0), 2 ser., 1 par. PS/2 Mouse und Keyboard, Gameport, IrDa-Stecker, Mic, Line und Speaker (Soundkarte)
  • optional: S-Bracket mit Woofer/Center, Surround und SPDIF
  • optional: D-Bracket mit 2 zusätzlichen USB Ports und 4 POST-Dioden zur Selbstdiagnose

    Sonstiges mitgeliefertes Zubehör

  • Treiber CD (VIA 4in1 und Sound)
  • MSI DVD (Software DVD-Player)
  • FuzzyLogic 4 (Overclocking/Tuningsoftware)
  • PC-Alert III (Hardware-Überwachungstool + Virenscanner)
  • Live BIOS / Live Driver (automatisches Update Tool)
  • diverses Befestigungsmaterial und Kabel
  • Deutsches Handbuch

    Installation
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    Da ich den Rechner komplettiert bekommen habe, kann ich Euch leider nichts zum Einbau des Boards aus eigener Erfahrung erzählen, wohl aber über die Installation und Einbindung unter Windows XP. Meine Systemkonfiguration beinhaltet einen Athlon XP2200+ und 512 MB RAM, eine einzelne 80 Gig Festpladde (noch keine RAID-Discs) und eine GeForce Ti4600 Grafikkarte. Soviel zum Ausgangs-Szenario, als ich den Compi mit vorinstalliertem XP zum ersten Mal startete. Windows hat nacheinander alle wichtigen Komponenten erkannt und eingebunden, allerdings nur die Standard-MS Versionen – macht nix, funktioniert hat alles sofort. Jetzt kommen die mitgelieferten CDs zum Einsatz, alle braucht man nicht, die mit den Treibern für das Mainboard und somit auch für den Soundchip, ist jedoch anzuraten – des weiteren empfiehlt es sich danach auch das Live BIOS / Live Driver Paket zu installieren. Damit bleibt das Board stets auf dem neuesten Stand, auf Wunsch sogar automatisch, loggt es sich bei MSI ein und überprüft, ob neue Treiber und/oder ein neues BIOS verfügbar ist. Wahlweise kann das Live-Paket diese auch selbstständig installieren, was ich aber grundsätzlich nicht empfehle, da ich ein misstrauischer Mensch und gerne persönlich dabei bin, wenn irgendwas auf meinem PC verändert wird. Diese Auto-Updates sind mir seit jeher ziemlich suspekt, ob nun MS oder MSI – ganz egal ;-)

    Einmal auf der Site eingeloggt, fand der Updater auch direkt aktuelle Treiber für mein Board und mein BIOS, welche ich mir dann auch runter gezogen habe – Im Falle der VIA 4in1 und Sound-Treiber habe ich dem Installer aus reiner Neugier erlaubt das Update direkt auszuführen, das hat trotz meiner anfänglichen Befürchtungen reibungslos hingehauen und nach einem Neustart von XP ging\'s dann munter weiter: Auch das BIOS wollte gerne frisch geschrieben werden, schon immer eine knifflige und beunruhigende Prozedur, die tief in die inneren Prozesse eines Computers eingreift, doch hier weitgehend automatisiert abläuft. Man braucht lediglich das heruntergeladene Paket mit dem Flasher und dem neuen Binär-File plus einer leeren Diskette. Ist der Update-Vorgang einmal im Rollen, löscht der Flasher die Diskette und kopiert die relevanten Dateien für das Update und DOS-Startdateien darauf.. Sollte beim Aktualisieren gleich etwas schief gehen, kann man die Mühle mit der Diskette wieder flott machen. Der Rechner wird herunter gefahren und im DOS-Modus von der Diskette gebootet, sogleich nimmt der Flasher seine Tätigkeit auf, sichert das alte BIOS als BIN-File, löscht das BIOS und schreibt den aktuellen BIN-File hinein. Triumphierend (und nur um meine Sorgen Lügen zu strafen *g*) meldet das Programm höhnisch: „Update Successful!“, also: „Fertig-und-du-Trottel-hast-geglaubt-es-geht-schief!“

    Nach dem obligatorischen Neustart muss das BIOS eventuell noch feingetunt werden, da es durch das Überschreiben auf Standard-Werte zurückgesetzt wurde, weil ich aber gleich bevor ich irgendetwas anderes am Rechner veränderte das Update eingespielt habe, reicht es bei meiner Konfig aus nur mal eben nachzuschauen, ob alles aktiviert ist, was vorher auch eingeschaltet und eingestellt war...dies war der Fall, ich verlasse das BIOS ohne Änderung und starte XP neu. Jetzt kommen die anderen, mitgelieferten Programme an die Reihe, ich ziehe das Handbuch zu Rate und entscheide mich den DVD-Player (schliesslich habe ich ein DVD-ROM verbaut), die Tuning/Overclocking-Software (FuzzyLogic4) und den System-Monitor (PC-Alert III) zu installieren. Auf den Virenscanner verzichte ich gleich, da ich Norton SystemWorks 2003 beabsichtige aufzuspielen und der hat einen eigenen Scanner. Welche Programme man letztendlich aus dem Paket installiert bleibt einem selbst überlassen und auch ich schmeisse PC-Alert wieder runter, da SystemWorks von Symantec praktisch die gleichen Funktionen bietet und sich nicht im Speicher festsetzt. Das Tuning Tool FuzzyLogic ist eine nette Spielerei für Übertakter, die bequem von Windows aus, auf alle Leistungsaspekte (vom CPU-Overclocking über Speichertiming bis hin zur Manipulation am FSB) des Boards zugreifen können, auch automatisiert kann FuzzyLogic4 eingesetzt werden – dabei schraubt es alle Werte solange hoch, bis der PC abschmiert, nach Neustart kehrt das Proggie auf die letzten stabilen Einstellungen zurück. Ganz lustig, doch ich benötige es eigentlich nicht, aber Hardcore-Leistungsfanatiker werden daran sicher ihre helle Freude haben, auch das allerletzte Bit aus der Hardware zu prügeln ;-)

    Stabilität und Performance
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    Bisher hab ich keinen Grund zu mosern, weder was die Stabilität, noch was die Performance anbelangt. Der PC läuft bei mir rund um die Uhr, hauptsächlich bei eDonkey eingeloggt und/oder irgendwelche Videodaten konvertierend – nicht ein einziger Absturz hat mich seither ereilt. Selbst Warcraft III, dass meinen alten Rechengesellen in die Knie zwingen konnte und daraus eine bessere Diashow machte, rennt flüssig bei maximaler Auflösung und mit allen Details in höchster Stufe. Das ist natürlich nicht das Maß aller Dinge und quasi ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, denn das Herzstück des Neuen ist immerhin gute 3 Jahre moderner, zudem es gibt noch allerhand andere Faktoren in einem PC, welche die Geschwindigkeit beeinflussen. Ein sicheres Mittel das Mainboard abzuklopfen sind Benchmarks, in meinem Fall habe ich wieder einmal mein SystemWorks 2003 bemüht, dass den PassMark Leistungsmesser integriert hat. Die 3D und 2D Tests sind hierbei fast ohne Belang, doch Speichertiming und CPU-Performance lassen sich damit recht exakt messen und zum Vergleich verschiedene Computersysteme heranziehen. Lediglich PCs mit grösseren CPUs (mit ähnlichen Boards, die auch auf dem KT3-basieren) musste sich mein Board geschlagen geben, mit allen anderen ist es entweder Gleichauf oder einen Tick schneller, das gilt vor allem für Pentium-Rechner, hier war mein System teils sogar erheblich fixer. Sinnigerweise befand sich in der Vergleichsliste auch ein Athlon 700 (wie mein alter), der Unterschied ist natürlich frappierend und der Generationssprung überdeutlich.

    Fazit
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    Leider fehlt zur wirklich kompletten Ausstattung noch LAN On-Board, das ist aber aufgrund aller anderen hervorragenden Eigenschaften mehr als zu verschmerzen, eine LAN-Karte hab ich als DSL-Nutzer zwingenderweise im alten Rechner schon gehabt, daher war es ein Leichtes diese eben in die neue Maschine zu stopfen. Trotzdem kann ich für das MSI KT3 Ultra2-ARU eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, das Board rennt stabil und schnell, ist gut ausgestattet und bietet selbst Übertaktern die Möglichkeit die Leistungsdaten hoch zu schrauben, bis die Platine glüht (rot ist sie ja sowieso schon) und das auch relativ gefahrlos. Das BIOS ist übersichtlich und das gesamte Board kommt ohne Jumper aus. Wer den RAID-Controller unter Windows mitinstalliert aber keine Platten daran hat, sollte sich nicht wundern, wenn der Gerätemanager ein freches, gelbes Ausrufezeichen präsentiert – dieses verschwindet laut FAQ-Site wieder sobald ein Array (möglichst absolut gleicher Platten) angeschlossen wird. Im Zweifelsfall installiert man die ATA133 RAID-Treiber besser erst, wenn man die entsprechenden Festplatten auch da hat.

    Die Auto-Update Funktionen für BIOS und Treiber finde ich praktisch, vorbei ist das ellenlange Suchen auf ominösen Websites nach den begehrten Dateien: Ein Klick und man weiss sofort ob neuere Versionen verfügbar sind. Die Updates vollkommen automatisch (ohne mein Beisein) durchführen zu lassen, halte ich für gefährlich, doch bisher hats geklappt wenn ich dabei war, aber ich werde trotzdem diesen Vorgang auch in Zukunft stets überwachen und nicht alleine der Software überlassen. Stabilität, Verarbeitung und Performance, nicht zuletzt RAID und 5.1 Sound On-Board machen das Mainboard zu einem echten Allrounder für Athlon/Duron-Systeme, wobei ich einen Duron schon als Frevel erachte, das Board schreit förmlich nach einer schnellen CPU vom Schlage eines Athlon XP2200+ und aufwärts. Summa summarum gibt\'s von mir ein „Sehr Gut“.

    Berühmte Letzte Worte:
    „Ich brauch keinen verdammten Virenscanner!“

    So Long
    Jürgen :-)

    sometimes aka Tut-alles-mögliche-Amun
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