Marriott Hotel Hamburg Testbericht

Luxus hat seinen Preis

Eine Reise nach Hamburg bietet sich nicht nur aus geschäftlichen Zwecken an, auch touristisch hat die Hansestadt im hohen Norden viel zu bieten. Sei es zwecks einer Besichtigung des berühmten Hamburger Hafens, aufgrund eines Besuchs eines Musicals oder um aus sportlicher Sicht zum Beispiel ein Spiel des HSV in der Fußball Bundesliga oder der Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey Liga zu besuchen. Doch auch für ein schönes, romantisches Wochenende zu zweit bietet Hamburg viele Möglichkeiten – inklusive zahlreicher hochwertiger Hotels für eine angenehme Nachtruhe.

Eines der wohl luxuriösesten Hotels der Stadt findet sich in der ABC Straße 52. In unmittelbarer Nähe zum Hamburger Gänsemarkt liegt das Marriott Hamburg, das ich im Oktober 2006 aus geschäftlichen Gründen besuchen durfte. Zwar nur für eine Nacht, aber das hat mehr als ausgereicht, um einen nachhaltigen Eindruck des First Class Hotels zu gewinnen.

*** Grundsätzliches zum Hotel ***

Die ABC-Straße ist vom Hauptbahnhof aus in wenigen Minuten mit der U-Bahn oder mit dem Bus (Haltestelle "Gänsemarkt") zu erreichen. Die unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof zeigt sogleich, dass das Marriott im Herzen der Stadt gelegen ist. In unmittelbarer Nähe finden sich nicht nur die Einkaufspassagen der Stadt, auch das Rathaus, die Alster oder die Oper sind schnell zu Fuß zu erreichen. Bis zum "Hamburger Michel" sind circa 20 Minuten Fußmarsch notwendig, zum Hamburger Hafen etwa 30 Minuten. Direkt um die Ecke finden sich nicht nur ein Steakhouse, sondern auch ein McDonalds-Restaurant und eine Filiale der Sandwich-Kette Subway.

Insgesamt finden sich im Marriott Hamburg 277 Zimmer auf sechs Etagen. Laut Bezeichnungen im Aufzug ist die obere Etage für neun Suiten reserviert, im fünften Stock finden sich sieben Konferenzräume. Mein Zimmer bezog ich in Etage 2 – zu meiner Freude wurde ich aufgrund hoher Auslastung des Hotels in einem so genannten "Executive King Room" einqaurtiert; eine Klasse höher als von mir ursprünglich gebucht.

*** Das Zimmer ***

Zutritt zum Zimmer erhält der Besucher mit einer Scheckkarte, die in das Türschloss geschoben wird. Ich konnte mein Glück ehrlich gesagt kaum fassen, denn noch nie durfte ich in einem luxuriöseren Hotel-Zimmer übernachten. Es war nicht nur überaus geräumig, sondern auch hochwertig ausgestattet. Neben einem Schreibtisch, auf dem auch der Anschluss an das hauseigene DSL-Netz zu finden war (24-Stunden-Zugang kostet satte 19,90 Euro) durfte ich ein großes Sofa plus Sessel, einen Couchtisch sowie einen TV-Schrank inklusive großem TV-Gerät erkunden. Highlight war jedoch das King-Size-Bett, das mit sechs (!) Kissen zum Einkuscheln einlud und locker Platz für drei Personen bot.

Auf dem Couchtisch wird der Nutzer mit einigen Snacks (Erdnüsse, Chips, Haribo-Tüte, Knabbergebäck) sowie einer Flasche Rotwein und einer Flasche Wasser begrüßt. Doch Vorsicht: all das gibt's nicht kostenlos. Die Wasser-Flache (1 Liter) kostet zum Beispiel 6,50 Euro, die Weinflasche 9,90 Euro. In der Minibar unterhalb des Kühlschranks sind auch Bier, Cola und andere kostenpflichtige Drinks und Snacks zu finden. Gesorgt ist auch für das literarische Wohl des Gastes. Zeitschriften wie die "WirtschaftsWoche" oder die "Gala" liegen beim Eintritt in das Zimmer bereit. Besonders gefreut habe ich mich am Morgen, als ich auf dem Boden vor der Tür eine "Welt kompakt" vorfand – kostenlos.

*** Das Bad ***

Rundum überzeugt hat mich auch das Bad. Zwar muss sich der Nutzer im Vergleich zum geräumigen Wohnzimmer mit deutlich weniger Platz begnügen, auf Kosten des Komforts geht dies aber nicht. Elegantes Marmor, hell gefliester Boden und viele, viele kleine Tuben und Tütchen mit kleinen Extras findet der Nutzer beim ersten Eintritt in das weiße Reich. Zu den Extras gehören zum Beispiel Zahnpasta und Zahnbürste sowie Mundwasser, ein Rasierset, Duschgel, Shampoo und Körperlotion und eine Nagelfeile. In der Dusche, die gleichzeitig auch eine Badewanne ist, findet sich eine höhenverstellbare Brause mit Mischbatterie und Standard- und Massage-Strahl.

*** Die Nacht ***

Wer das Glück hat, sich auf ein King-Size-Bed freuen zu dürfen, kann sich so richtig entspannen. Ich kann nach meinem Aufenthalt sagen: Ich habe selten so gut in einem Bett geschlafen wie im Marriott Hamburg. Trotzdem gab es auch einen weniger schönen Beigeschmack. Im Zimmer wurde ich nämlich am frühen Morgen gegen 7 Uhr durch ein von mir nicht näher definierbares Knacken geweckt. Klang wie das Knacken einer Heizung, die konnte ich aber nicht finden, da die Temperatur im Zimmer über eine Klimaanlage reguliert wird. So bin ich auch im Nachhinein ahnungslos, woher das Knacken kam. Ich habe es aber in einem Kritikbogen, der in jedem Zimmer ausliegt, angemerkt und gehe davon aus, dass die Hotelleitung der Ursache auf den Grund gehen wird.

*** Restaurant / Bar ***

Um fit in den Morgen starten zu können, hat der Besucher nicht nur die Möglichkeit, einen Swimmingpool, einen Whirlpool, eine Sauna oder einen Fitnessbereich zu besuchen. Er kann auch ein umfangreiches Frühstücksbuffet nutzen, das von Müslis über Obstsalat und verschiedene Brötchen samt frisch ausgelegtem Aufschnitt viel Auswahl bietet. Wer ein frisch zubereitetes Spiegelei wünscht, kann sich auch das frisch zubereiten lassen. Verschiedene Säfte, Kakao, Tee und Kaffee stehen ebenfalls bereit.

Am Abend bietet das Restaurant a la Card verschiedene Spezialitäten aus der Region. Die Wohlfühl-Atmosphäre wird durch eine Piano-Bar abgerundet. Bei Live-Klaviermusik ist sie auch in den späten Abendstunden noch gut besucht. Das liegt nicht zuletzt an der gemütlichen Aufmachung.

*** Fazit ***

Ein Hotel im Herzen der Stadt mit reichlich Luxus zum Wohlfühlen. Ich habe zwar nur kurz im Marriott Hamburg verweilen dürften, doch wenn ich das nächste Mal in Hamburg bin und das nötige Kleingeld beisammen habe, werde ich sicher wieder kommen. Apropos Kleingeld: das günstigste Zimmer kostet 169 Euro pro Nacht, die Junior-Suite ist für 299 Euro pro Nacht erhältlich. Über die Homepage www.marriott.de finden sich gelegentlich "Special Offer". Etwa ein Zimmer für 229 Euro inklusive Frühstück und zwei Cocktails in der Piano-Bar

Das Hotel-Personal lies mich jederzeit spüren, dass ich ein willkommener Gast bin, selbst das Zimmerpersonal begrüßte mich mit einem freundlichen "Hallo" oder "Guten Morgen". Eine lustige Geschichte noch zum Schluss: als mir meine Zimmerkarte auf den Boden fiel, riskierte ich auch einen Blick unter das Bett und fand zu meiner Überraschung einen Zettel. Die Aufschrift: "Unglaublich, aber auch hier sehen wir nach" – Unterschriften und Datumseinträge inklusive. Telefonisch ist das Hotel übrigens über die Rufnummer 040-35050 erreichbar.