Fach Mathematik Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  durchschnittlich
  • Arbeitsaufwand:  niedrig
  • Prüfungsanforderungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von bassreeni

Von Zahlen, Linien & Sätzen ;)

Pro:

Mathe wird im Studium in vielen Studiengängen gebraucht, ist wichtig

Kontra:

ziemlich schwer, dadurch zeitaufwendig

Empfehlung:

Ja

´Meine Erfahrungen mit dem Mathe-Leistungskurs
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Nun habe ich mein Mathe-Abitur hinter mir und warte auf die Ergebnisse... Ich möchte hier die Gelegenheit nutzen, meine Eindrücke von dem Mathe-Leistungskurs aufzuschreiben. Vielleicht hilft es ja tatsächlich jemanden ;)

Warum Mathe – Leistungskurs?
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Als erstes muss ich wohl sagen, dass ich aus Thüringen komme und man dort bei der Wahl für das 1. Leistungsfach auf „normalen“ Gymnasien nur zwischen Mathematik und Deutsch wählen kann, nach 12 Jahren Schule schreibt man gewöhnlich sein Abitur. Meine Leistungen in Mathe waren bis zum Zeitpunkt der Wahl (2. Halbjahr in der 10. Klasse) immer „gut“ oder „sehr gut“, Mathe machte mir Spaß (ich nahm auch an einigen Wettbewerben wie der Matheolympiade oder dem Känguruh - Wettbewerb teil) und außerdem dachte ich mir, dass man in Mathe mehr lernt, also dass man das, was man in Deutsch gelernt bekommt, sich einfacher selber beibringen kann als Mathe. Und obwohl ich bessere Noten in Deutsch hatte, entschied ich mich für den Mathe – Leistungskurs.

Was erwartet mich?
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Wir fingen an mit Analysis. In der ersten Hälfte des erstes Halbjahres Klasse 11 berechneten wir Zahlenfolgen und Grenzwerte, lernten dann die Beweisführung mittels der „vollständigen Induktion“ kennen und kamen dann weiter zur Stetigkeit. Ich persönlich empfand dies als relativ langweilig, aber die zweite Hälfte wurde dann spannender. Wir lernten in der zweiten Hälfte die Ableitungsregeln (Produktregel, Quotientenregel...), Monotonie, Wende – und Extrempunktberechnung kennen und konnten so am Ende des ersten Halbjahres bereits die Kurvendiskussion von ganzrationalen und gebrochenrationalen Funktionen. Die Grundlagen wurden also gelehrt, u.a. auch solche wichtigen Dinge wie die Ortskurve von Extrempunkten und Tangentenberechnung, was die meisten aber leider schnell wieder vergessen hatten ;)

Im zweiten Halbjahr ging es weiter mit Analysis. Neben vielen Kurvendiskussionen widmeten wir uns auch der Extremwertberechnung und dann, ab ca. März, der Integralrechnung (dies ist sozusagen die Umkehrung der Differentialrechnung). Nun drehte sich fast alles um bestimmte & unbestimmte Integrale, um Stammfunktionen und Regeln zum Integrieren; am Ende konnten wir auch die Volumen von Rotationskörpern berechnen. Nach diesem „Ausflug“ zur Integralrechnung kehrten wir im Juni zur Differentialrechnung zurück und betrachteten nur Exponential- und Logarithmusfunktionen genauer. Alles in allem fand ich das zweite Halbjahr interessanter als das erste. J

Nach den Sommerferien wiederholten wir kurz ein paar wichtige Dinge, um dann sofort mit der Analytischen Geometrie loszulegen. Von nun an drehte sich alles um Vektoren und Koordinaten. Wir lernten, wie wir Teilverhältnisse in Ebene und Raum nachwiesen, wie wir Schnittpunkte von einer Geraden und einer Ebene/Geraden berechnen, wie man Abstände von Geraden/Ebenen rausbekommt und natürlich auch, wie man mit linearen Gleichungssystemen umgeht. Dieses Themengebiet war total neu, da ich vorher nur die „normale“ Geometrie kennen gelernt hatte, deswegen fand ich dieses Themengebiet sehr interessant.

Im letzten Halbjahr widmeten wir uns fast ausschließlich dem Aufgaben rechnen und der Abitur-vorbereitenden Wiederholung.

Stochastik ist seit 2001 nicht mehr Bestandteil des Lehrplans in Klasse 11/12, sondern wird nur kurz in Klasse 10 angerissen.

Meine Meinung
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Mathe-Leistungskurs sollte keinesfalls unterschätzt werden. Wir starteten zum Beispiel mit 19 Schülern und waren nach Ende der 11. Klasse nur noch 14. Auch ich merkte die Leistungssteigerung: hatte ich in den Jahren zuvor immer Noten im Einser- oder Zweier- Bereich, so musste ich ab der 11. Klasse ziemlich um meine 10 Punkte kämpfen, im letzten Halbjahr schaffte ich sogar „nur“ 8. Alles in allem hat mir dieser Kurs trotzdem Spaß gemacht J Wir hatten einen netten Lehrer, der seine Fehler zugab, fachlich äußerst kompetent war und bei dem wir sogar Tee trinken durften ;) Hausaufgaben gab es auch selten, man sollte aber wissen, dass man etwas tun muss, wenn man gute Noten im Mathe- Leistungskurs haben möchte und man nicht hochbegabt ist... Der andere Mathe- LK an unserer Schule war so ziemlich das Gegenteil von unserem: Es gab viele Hausaufgaben und die Lehrerin soll einige Schüler bevorzugt haben. Günstig wäre es also, wenn man weiß, wen man im Leistungskurs bekommt und sich auch etwas danach richten könnte.

Abitur?
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In Thüringen gibt es eine Dreigliederung im Mathe – Abitur:
1. Analysis, 30 Bewertungseinheiten
2. Analytische Geometrie/Stochastik, 20 Bewertungseinheiten und
3. Gemischte – Aufgaben (z.B. eine kleine Stochastik – Aufgabe oder Grenzwertberechnungen), 10 Bewertungseinheiten.
Es reicht also nicht, wenn man nur Analysis und Analytische Geometrie kann; man sollte aufgrund der „Gemischten – Aufgaben“ ziemlich fit auf allen Gebieten sein und auch etwas Stochastik können.
Im diesjährigen Abitur empfand ich die Gemischten – Aufgaben und die Analytische Geometrie als relativ einfach, hingegen ich die Analysis eher den schwereren zuordnen würde.
Man muss dazu sagen, dass man zwar im zweiten Teil die Möglichkeit hat, zwischen Stochastik und Analytischer Geometrie zu wählen, dies aber sehr theoretisch ist, schließlich lernt man in Klasse 10 nicht sehr viel im Gebiet Stochastik und behandelt dieses Themengebiet in Klasse 11/12 gar nicht. Deswegen gehen die meisten Lehrer auch schon davon aus, dass alles Schüler im Abitur die Analytische Geometrie wählen...


Fazit
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So, nun hoffe ich, dass dies Euch vielleicht ein bisschen weiter geholfen hat.
Mathematik in der Oberstufe ist recht schwer, man sollte schon ab und zu mal in den Hefter schauen, aber Mathematik wird im Studium auch in sehr vielen Studiengängen gebraucht: Psychologie, Biologie, Geographie, Informatik, Physik ... Ich denke, dass es hilfreich ist, Mathe – Leistungskurs gewesen zu sein wenn man später einmal Informatik oder Physik studieren möchte, aber das muss wohl jeder selber wissen und entscheiden ;)

10 Bewertungen