Men behind the Sun Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Creeptceeper

Faces of War

3
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Kompletter Erfahrungsbericht
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„Men behind the Sun“ ist mit Sicherheit einer der kontroversesten Filme, die je in Hong Kong erschien ist. Dies liegt daran, dass er das Thema Krieg zwischen China und Japan anschneidet. Außerdem beruht der Film auf wahren Ereignissen.

In „Men behind the Sun“ dreht sich alles um ein Gefangenlager, dass von den Japanern in China betrieben wird. Doch es werden auch seitens der Japaner viele Experimente mit Druck, Kälte, Hitze und Bakterien an den Gefangenen durchgeführt. Dies ist der Eigentliche Grund das Lager zu betreiben. Die Japaner brauchen immer neue Versuchskaninchen für ihre Grausigen Experimente. Als die Lage der Japaner sich anfängt zu verschlechtern, versuchen sie noch so viele versuche wie möglich zu vollenden. Doch die Gegnerische Armee rückt immer näher. Es wird also der Befehl gegeben, alle Beweise für die Experimente und deren Ergebnisse zu vernichten.


„Men behind the Sun“ beruht auf wahren Begebenheiten, die sich im Zuge des Zweites Weltkrieges ereigneten. Es stimmt auch, dass die Japaner versucht haben, alle Beweise verschwinden zu lassen. Auch heute ist dieses Thema in Japan noch immer ein Tabu Thema was in keinem Geschichtsbuch verwähnt wird. Es wird auch teilweise immer noch abgestritten, dass es jemals solche Versuche gab. Doch es gibt heutzutage noch einige Beweise und auch Augenzeugen die, die Geschehnissee bestätigen können. Doch als die Japaner hörten, dass eine Verfilmung des ganzen heraus kommen sollte, waren sie alles andere als begeistert. Auch die Chinesische Regierung fand die Idee nicht so toll, sie waren nämlich der Meinung, dass dieser Film das Gute Verhältnis zwischen China und Japan gefährdet. Doch trotz all dieser Ding wurde der Film gedreht. Er war sogar so Erfolgreich, dass der Film zwei Nachfolger bekam.

„Men behind The Sun“ wurde bei uns nur aus einem einzigen Grund bekannt, um nicht zu sagen in einigen Kreisen berühmt. Es handelt sich dabei aber nicht um Interesse an fremden Kulturen, sondern es lag an der Gewaltdarstellung des Films. Wie noch heute immer hört ist „Men behind the Sun“ der härteste Film der Welt. Und ganz unrecht haben diese Leute auch nicht. Die Versuche die im Film dem Zuschauer präsentiert werden, sind wirklich sehr schockierend. Was das ganze auch noch in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt ist, dass diese Dinge sich wirklich so abgespielt haben. Doch trotz all dieser Grausamkeiten die dieser Film zeigt, ist er eigentlich nicht viel härter als die alten Italienischen Lagerfilme, die in der SS Zeit spielen. Dort liegen auch ganz klar die Vorbilder für diesen Film. Es würde zwar bei „Men behind the Sun“, auf die Sexeinlagen verzichtet aber sonst sind sie klar an die Lagerfilme angelegt.

„Men behind the Sun“ hat ein ganz großes Problem, er ist nicht Objektiv. Der Film wurde so gestaltet, dass die Japaner das absolute Böse sind. Zwar werden sie einige wenige Japaner im Lager auch als menschlich dargestellt, doch die meisten sind nur das Personifizierte Böse. Dem Film hätte ein bisschen Objektivität sehr gut getan, dann ich glaube nicht, dass alle Japaner damals mit großer Freude Leute gefoltert und umgebracht haben. Dies wird hier aber so dargestellt. Am besten kann man dies an der Szene sehen, wo ein Gefangenentransport ankommt. Als eine Frau mit einem Baby aussteigt, wird ihr dieses gleich entrissen und in den Schnee geworfen. Die Frau wird wegschleppt. Ihr Baby hört aber nicht auf zu schreien, also schippt ein Aufseher einfach ein bisschen Schnee drauf. Ich meine so etwas kann zwar schon vorgekommen sein, aber wenn man zu viele Szenen wie diese zeigt wirkt der Film nicht mehr objektiv. Besonders da es sich hier um einen Chinesischen Film handelt.

Ein anderes Problem des Films ist, dass die Gewaltdarstellung sehr Selbstzweckhaft inszeniert wurde. Teilweise glaubt man, dass man in einem „Mondo“ gelandet ist. Ich denke der Film hätte auch funktioniert, wenn man nicht sämtliche Grausamkeiten in den Film gepackt hat. Aber so hat er sich wohl besser verkauft. Man hätte wenigstens die Versuche so gestalten können im Film, dass man verstehen kann wozu sie überhaupt nützlich sind. Ich verstehe nicht warum Versuche gezeigt wurden, wo Leute die Arme eingefroren, und dann abgeschlagen werden. Ich persönlich wusste auch schon bevor ich es im Film gesehen habe, dass Fleisch sich vom Knochen ablöst wenn man es auf über hundert Grad verwärmt. Und genau diese Szenen die der Film eigentlich nicht braucht, führt dazu das man sich denkt, warum einem so etwas gezeigt wird. Hätte man diese Szenen in irgendeinen Zusammenhang, der auch verständlich ist, gestellt hätte man nicht das Gefühl das man hier einen primitiven Amateursplatter sieht.

Doch der Film hat auch viele gute Seiten. Es gibt eine Handlung die einem doch irgendwie fesselt. Auch die Schauspieler bemühen sich wirklich den Film gerächt zu werden. Auch habe ich zumindest, dass erste mal etwas über diese Vorfälle gehört. Vorher war es mir gänzlich unbekannt, dass Japan solche Versuche gemacht hat. Ich denke schon das man sich den Film ansehen sollte wenn einem, dieses Thema interessiert. Nur sollte man einen starken Magen mitbringen. Die Effekte sind sehr gut geworden im Film. Sie sehen sehr realistisch aus. Sie verstärken noch einmal den Eindruck des Films. Am besten Gelungen sind aber die Szenen im Krematorium. Dort stapelt sich ein riesiger Berg Leichen. Der Mann der dort arbeitet ist immer nur volltrunken, und zerhackt Leichen. Diese Szene ist eine der wenigen im Film, die zeigt wie auch die Japaner leiden. Der Mann der dort arbeitet hat dort mit einem Leichenberg zu tun, den er nie weg schaffen kann. Also betrinkt er sich bis er den Verstand verliert und unter der Situation nicht mehr leiden muss.

An diesen guten Szenen kann man sehen. Wie ambitioniert der Film hätte werden können. Doch über allem steht die Gewalt. Ich schätze die Chinesen wollten damit zeigen wie grausam die Japaner waren, doch damit haben sie zuviel gemacht. Oder man hätte die Experimente besser einbinden sollen in den Film. Als „Aufklärungsfilm“ ist der Film ungeeignet, obwohl er den Anspruch hat so ein Film zu sein. Die Chinesen haben zwar ein ganz anderes Verständnis von Gewalt als wir Europäer, aber selbst bei diesem Film wussten sie, dass er übertrieben hart ist. Doch trotz allem ist „Men behind the Sun“ ein guter Film der auch einiges zu bieten hat. Zwar wird er auch weiterhin nur gekauft weil er so brutal ist, aber vielleicht wird es doch den einen oder anderen geben, der mehr hinter dem Film sieht als eine Menge Gewalt.

Originaltitel: Hei tai yang 731
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: T.F. Mous
Darsteller: Wang Gang
Hsu Gou
Andrew Yu

17 Bewertungen